Heute abend steht für mich ein ganz besonderer Tanz-Anlass auf dem Programm: Missouri-Linedancers, wo ich seit ein paar Wochen mittanzen darf, organisiert eine Interne Dancenight, wozu die Kursteilnehmenden der fünf fortgeschritteneren Kurse herzlich eingeladen sind – ich bin also mit dabei, juhu!

Alles ist liebevoll und sorgfältig vorbereitet, die Liste mit den 60 vorgesehenen Tänzen haben wir alle bereits vor Tagen erhalten, und zu meiner grossen Freude sind auch 20 Tänze aus dem Repertoire von „meinem“ Kurs mit dabei – zudem noch ein paar weitere Tänze, die ich aus anderen Kursen bereits kenne.


VomFeinsten 1


Es ist für mich ein Tanzanlass vom Feinsten, gänzlich verschieden von den öffentlichen LD-Anlässen die ich bisher kennengelernt habe: Fröhlich, locker-entspannt und freundlich die Stimmung, die Tänze mit grösster Sorgfalt ausgewählt, und jeder Tanz der nicht mehr ganz sattelfest im Gedächtnis von uns Tanzbegeisterten sitzt der wird unkompliziert und selbstverständlich kurz mit ein paar ersten Schritten gezeigt und „reaktiviert“, so dass dann alle gänzlich stressfrei und frisch-fröhlich mit den ersten Klängen des Musikstückes mit dem Tanz beginnen können. Platz ist genug da, so dass wir uns bei den wunderschönen Tänzen auch frei und grosszügig bewegen können, nicht dieses gedrängte Schulter-an-Schulter und Hüfte-an-Hüfte stehen wie es sonst oft der Fall ist. Zudem dank der vielen Fenster rundherum viel frische Luft im Raum, so dass auch die aktuelle Sommerhitze keine Probleme macht, und fast das Schönste: Die sommerliche Helligkeit im Raum bis in die späten Abendstunden hinein!


VomFeinsten 2


Ja, es ist halt so: Meine LD-Lieblingstänze das sind meist nicht diese „Klassiker“, diese oft etwas hölzern und irgendwie eckig daherkommenden Schrittfolgen zur typischen Country- und Westernmusik, mit viel Gestampfe, und Betonung auf Kraft und Schnellligkeit, also fast ausschliesslich Beinarbeit zur Musik die gerne so laut gespielt wird dass sich die Klänge überschlagen und mein Gehör richtiggehend betäuben, sondern vielmehr die eher neueren, sensibleren, vielseitigeren und fantasievolleren Choreografien zu verschiedensten Musikstilen, die getanzt werden mit den fliessenden Bewegungen aus der Körpermitte, wo nicht vorwiegend die Beinarbeit im Zentrum steht, sondern das tänzerisch-anmutige Ganzkörpergefühl. Wo auch Arm- und Hüftbewegungen einen wichtigen Platz finden, sei es im ChaCha, Rumba, Swing- oder Walzerstil, im Einklang mit der entsprechenden Musik. Auch das kann Linedance sein, und wird dann etwa auch als „Show- oder Turnier-Stil Linedance“ bezeichnet.


VomFeinsten 3


Da aufgrund des Persönlichkeits-Schutzes das Fotografieren an unseren Tanzanlässen verständlicherweise nicht gerne gesehen wird (bzw meist gänzlich untersagt ist), habe ich hier zur Illustration aus einem wunderschönen Demo-Video, das öffentlich zugänglich ist auf YouTube, ein paar illustrative Standbilder herausgepickt, aus dem Tanz „Where Oh Where“, Choreografie von Jo Thompson Szymanski (USA), Feb 21, getanzt von Seong Hwa Lee (KOR) – einer meiner Lieblingstänze, im beschwingten Boogie-Woogie Stil, den ich an der heutigen LD-Night mittanzen durfte.

Mein herzlicher Dank für diesen einmalig-wunderschönen Linedance-Tanzabend geht in erster Linie an unsere Kurs- und Schulleiterin Trudi, aber auch an alle tanzbegeisterten Teilnehmenden, die dieses tolle Erlebnis möglich gemacht haben! Gerne bald wieder!!!




VomFeinsten 4


Eine liebgewordene Tradition: Der jedes Jahr Anfang Mai beim Schloss Wildegg stattfindende Pro Spezie Rara Setzlingsmarkt. Seit vielen Jahren schon finde ich hier die interessantesten Raritäten, Setzlinge die ich dann in meinem Garten und auf der luftigen Dachterrasse den Sommer hindurch nach bestem Wissen und Gewissen hege und pflege, und mich so das Jahr hindurch immer wieder von neuem freuen kann über die allerschönsten der alten, selten gewordenen Blumen, Kräuter und Gemüse - ein echter Genuss für Gaumen und Seele, den ich nicht mehr missen mag! Auch heute ist es wieder soweit: Früh am Samstagmorgen stehe ich mit meinem grossen Pilzkorb ausstaffiert bereit um einzutauchen in diese faszinierende Welt des riesigen Setzlings-Angebotes, und sehe diese ganze, fast unendlich anmutende Fülle von verschiedensten raren Pflanzensorten bereit zur Auswahl.


setzlingsmarkt 1


Mein Hauptinteresse gilt wie immer den Tomaten. Hier ist die Auswahl am Setzlingsmarkt besonders üppig. Die Wahl fällt nicht leicht, und ist doch Genuss pur. Dieses Jahr entscheide ich mich für Sorten mit den klingenden Namen Ananas Tomate, Dattelwein, Gelbe Johannisbeer Tomate, Froschkönigs Goldkugel, Sibirische Frühe und Wickline, und natürlich darf die Mexikanische Honigtomate auch dieses Jahr nicht fehlen.


setzlingsmarkt 2


Was dieses Jahr noch dazu kommt: Ein Griechischer Basilikum, mit seinem kugeligen, sehr kompakten Wuchs - meine Lieblings-Basilikumsorte. Zudem habe ich mir für dieses Jahr vorgenommen, mal wieder Kartoffeln zu ziehen. Ich finde in der grossen Auswahl am Kartoffelstand zwei ganz spezielle Sorten von Pflanzkartoffeln: Die als absolute Rarität und echte Delikatesse bekannte Sorte "Corne de gatte" - eine kleine, festkochende, häufig verzweigte Kartoffel, die mit Vorteil mitsamt der Schale genossen wird, sowie "Centifolia" - eine leicht rotschalige, lagerfähige Kartoffel mit marroniartigem Geschmack.


setzlingsmarkt 3

Die noch recht kleinen Tomatensetzlinge kommen zuhause fürs erste in mein kleines Treibhaus, da meine grossen Tomaten-Pflanztöpfe zur Zeit noch besetzt sind von bereits in Vollblüte stehenden Puffbohnen. Diese hatte ich bereits Ende Februar ausgesät, sie werden wohl gegen Ende Mai / Anfang Juni erntereif sein - das passt also zeitlich perfekt. Für meine beiden raren Kartoffelsorten werde ich noch neue, grosse Pflanztöpfe besorgen müssen, da meine speziellen "Potato-Pots" mit ihrem korbähnlichen Innentopf mit bereits üppig wachsenden Nicola-Kartoffeln bestückt sind. Die beiden Pro Specie Rara Kartoffelsorten direkt in den Garten in die Erde zu setzen das ist mir einfach zu riskant, nach den leidigen Erfahrungen mit den heftigen Überflutungen durch die Starkregen im vergangenen Jahr. Auf einen Befall mit dem Kartoffel- und Krautfäulepilz kann ich gerne verzichten.




setzlingsmarkt 4


Heute stehen zwei spannende Workshops auf dem Programm bei Dancers World in Dietikon: Timur führt uns am Vormittag ein in den anspruchsvollen, sehr dynamischen Linedance "Fake ID" aus dem 2011 neu aufgelegten Musical "Footloose", welcher auf der Jubiläumsfeier im Juni als Show-Einlage auf dem Programm steht, und am Nachmittag steht ein "Bourlesque"-Workshop im Angebot.


workshops 1


Diese Gelegenheit will ich mir nicht entgehen lassen: Einfach mal reinschnuppern, mittanzen, Spass haben! Diese beiden sehr speziellen, für mich einmaligen Workshops will ich aktiv tanzend miterleben auch wenn mir klar ist, dass der "Fake ID" für mich als begeisterte aber wirklich nicht mehr blutjunge und tempo-besessene Linedance-Anfängerin viel zu schwierig, dh vor allem viel zu schnell getanzt wird, und auch wenn ich mir nur schwer vorstellen kann, wie uns die typisch weiblichen, erotisch-verführerischen Bourlesque-Bewegungen von einem männlichen Kursleiter wohl beigebracht werden sollten.


workshops 2


Da ich sozusagen in weiser Voraussicht, bzw um mich insbesondere den Fake-ID Workshop möglichst cool, stressfrei und angenehm erleben zu lassen die Schritte zum Tanz langsam und gemächlich zuhause bereits intensiv eingeübt habe, ist für mich dieser Workshop tatsächlich Genuss pur. Wir sind eine recht grosse, angenehme, fröhliche Gruppe, und tanzen bei guter Stimmung mit Timur als top-motivierender LD-Lehrer, der als offensichtlicher Bewegungsmensch mit jedem seiner Schritte Begeisterung versprüht und dennoch mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen uns allen problemlos "auf die Sprünge" verhelfen kann. Aber selbstverständlich tanzen wir in diesem Workshop zur Musik in stark reduziertem Tempo, und von einer bühnenreifen Show-Aufführung sind wir auch am Ende des zweistündigen Workshops noch meilenweit entfernt.


workshops 3


Der Burlesque-Workshop am Nachmittag gestaltet sich ein klein wenig anders als ich mir das vorgestellt hatte, klar! Wir lernen eine Choreografie, die gar nicht so gänzlich verschieden ist von unseren typischen Linedance-Choreos, allerdings sind nun zusätzlich zu den speziellen, etwas erotisch angehauchten Schritten bzw Beinbewegungen, auch noch die typischen fliessenden, geschmeidigen und zentral wichtigen Armbewegungen ein unerlässlicher Teil des Tanzes. Diese schöne Choreografie, die wir heute erlernen, ist recht lang, sehr abwechslungsreich und vor allem bei der X-ten Wiederholung gegen Ende des Workshops auch recht schnell zu tanzen - für mich ziemlich anspruchsvoll, insbesondere als meine Konzentrationsfähigkeit gegen Ende der vier heutigen Workshop-Stunden an ihre Grenzen gekommen ist - glücklicherweise schaut niemand mit kritischem Blick zu...




workshops 4


Inzwischen tanze ich bereits in allen meinen Linedance-Kursen auf Mittelstufe-Niveau und ich denke dass ich es wagen kann, mich erstmals zu einer öffentlichen Linedance Dancenight anzumelden. Solche Anlässe werden schweizweit regelmässig vielerorts durchgeführt, unter anderem auch angeboten von unserer Country & Western Linedanceschule "Last Hope Saloon" in Hallwil, einmal jeden Monat alternierend für das Level Beginner/Improver bzw Improver/Intermediate. Da wird jeweils volle 4 Std lang durchgetanzt, von acht Uhr abends bis Mitternacht, was bedeutet dass in einer solchen Tanznacht bis zu 80 Tänze aufgelegt werden. Es tanzt jedoch wohl niemand bei allen Tänzen mit, jeder braucht mal eine Pause. Da ich davon ausgehen konnte, dass ausschliesslich Tänze aus unserem schuleigenen Repertoire der niedrigeren Schwierigkeitsstufe gespielt würden, konnte ich mir doch gewisse Chancen ausrechnen, dass wohl auch so einige mir bereits bekannte Tänze dabei sein würden. Insgesamt habe ich ja inzwischen gegen 90 nicht allzu schwierige Tänze gelernt, davon gegen 50 der insgesamt 170 Tänze die auf der aktuellen Beginner/Improver Repertoire-Liste des Last Hope Saloon aufgeführt sind.


Chillout 1


Diese von unserer Schule organisierten Linedance Nights finden jeweils im Eventlokal Chillout des Restaurant Löwen in Boswil / Freiamt statt. Die Teilnehmenden kommen eher selten als Einzelpersonen, sondern mehrheitlich als ganze LD-Gruppen, welche dann gemeinsam an einem für sie reservierten Tisch sitzen, und sich auch meist gruppenweise in die Reihen der Tanzenden stellen. Sehr gewöhnungsbedürftig und nicht ganz einfach für mich waren die sehr vielen Tanzenden auf relativ engem Raum, so dass ich oft Mühe hatte, auf der Tanzfläche noch ein freies Plätzchen zu finden wo ich mich hinstellen konnte. Es hiess also für alle, möglichst kleine Schritte beim Tanzen, und möglichst keine gröberen Fehler machen, wie etwa auf die falsche Seite drehen oder tanzen, was unweigerlich zu Kollisionen führen würde.


Chillout 2


Zu meiner grossen Freude konnte ich bei knapp der Hälfte der gespielten Tänze mitmachen - unser DJ Heinz legte im Lauf des Abends ausnahmslos alle Tänze auf welche wir an unseren Kursabenden in den Beginnerklassen gelernt hatten, und auch eine grosse Mehrheit der neu erlernten und der regelmässig am Kurs repetierten Tänze aus unserer Improver-Klasse, insgesamt etwa 30 verschiedene Tänze. Hinzu kamen noch einige Tänze die ich an meinen anderen Kursorten gelernt habe. Aber auch während meinen Tanzpausen war es für mich sehr interessant, einerseits neue, teils sehr schöne und für mich bis anhin noch unbekannte Tänze kennenzulernen (natürlich mit dem Hintergedanken, die allerschönsten davon später selbständig zu erlernen), und andererseits die Tanzenden zu beobachten. Die Gruppe die mich am allermeisten beeindruckt hat waren die "Aponi Dancers", problemlos erkennbar am wunderschönen Logo am Rücken ihrer schwarzen Hemden: Ein wunderschöner, grosser blauer Schmetterling, der ein Tanzstiefelchen schmückt. Diese Gruppe tanzte beeindruckend schön, sehr elegant, in einem sehr einheitlich Tanzstil und mit einer super Ausstrahlung: Bravo!!!


Chillout 3


Ich war mir nicht sicher, ob ich tatsächlich die vollen 4 Stunden Tanz würde mitmachen können, ob meine Füsse durchhalten würden (in weiser Voraussicht hatte ich entschieden, an diesem Abend nicht in meinen hübschen Tanzstiefelchen, sondern ganz banal in meinen sehr bequemen und leichten Dance-Sneakers zu tanzen, was sich absolut bewährt hat) und ob ich wirklich bis Mitternacht würde mit Freuden wach bleiben können. Aber die Tanznacht war so locker-fröhlich und interessant, auch die Gespräche am Tisch mit Leuten aus anderen Kursen unserer Schule, und nicht zuletzt natürlich auch die vielen kürzeren oder auch mal längeren Tanzpausen für mich: Erst kurz vor Mitternacht verabschiedete ich mich als klar wurde, dass nur noch drei letzte Tänze auf dem Programm standen, welche ich allesamt nicht kannte, und dann noch der "obligatorische" Tanz "Desirable" als Schlusspunkt, der Tanz der im vorangehenden Workshop gelehrt wurde, den wir bereits zuvor an unseren Kursen in Hallwil kennengelernt hatten, und der zu jeder vollen Stunde aufgelegt worden war - insgesamt viermal hatte ich also mitgetanzt, ein fünftes Mal denselben Tanz, darauf konnte ich problemlos verzichten. Schön war's, ein supertolles Erlebnis für mich, mit vielerlei ganz speziellen Eindrücken! Mein ganz herzlicher Dank geht an die Organisatoren Rosmarie und Heinz! Und natürlich auch an die vielen Linedancer, die diesen Abend zu einem wunderbaren Erlebnis gemacht haben.



Chillout 4


Corona hin oder her, es ist ein ganz anderes Virus, das mich so richtig gepackt hat und nicht mehr loslassen will: Linedance-Fieber! Musik und Bewegung, Freude und Spass, am liebsten würde ich gar nicht mehr aufhören zu tanzen! Und nun ist sogar eine Linedance-Party angesagt, wo ich dank der hilfreichen Unterstützung meines LD-Kursleiters Kay auch bereits mittanzen kann und darf: Er hat mir verraten welche Tänze auf dem Programm stehen, so dass ich mich problemlos bereits etwas vorbereiten und einige der einfacheren Tänze für diesen Anlass im Voraus zuhause einstudieren kann. Es ist ja tatsächlich noch etwas früh für mich, nach bloss ein paar wenigen Monaten LD-Kurse bereits an einem solchen Tanzabend mitmachen zu wollen.


LineDanceParty 1


Nach anfänglicher grosser Enttäuschung weil einfach nichts an meine Füsse passen wollte, habe ich schliesslich doch noch ein Paar sehr hübsche und vor allem bequeme und passende Tanzstiefelchen gefunden, und diese darf ich nun einweihen an meiner allerersten Linedance-Party. Und damit ich mit diesen Schönheiten an meinen Füssen auch problemlos die zwei oder drei Stunden Tanz durchstehen kann, trainiere ich darin bereits zuhause ein paar Tage vor dem ersehnten Anlass täglich etwas länger, bis mir das Tanzen in diesen Stiefelchen immer selbstverständlicher wird. Es ist ja ein grosser Unterschied, ob ich in leichten Pumps oder Turnschuhen, oder in Westernstiefeln tanze!


LineDanceParty 2


Es sind insgesamt etwa 30 Tänze, die an diesem Abend auf dem Programm stehen, die wenigsten davon kenne ich bereits von meinen Kursen her. Da ich natürlich nicht gerne allzu lange einfach daneben sitzen und zuschauen möchte wie die andern fröhlich tanzen, investiere ich viel Zeit, wenigstens die einfachsten der für mich neuen Choreografien selbständig einzuüben. Dies funktioniert dank www auch völlig problemlos, mit Hilfe von öffentlich zugänglichen Stepsheet-Sammlungen und von youtube-Videos, welche ich allesamt sehr einfach im Netz finden und runterladen kann. Meine Tanz-Bilanz sieht schliesslich gar nicht so schlecht aus: Etwa 10 der Tänze kannte ich bereits, etwa 10 weitere Tänze habe ich sehr kurzfristig noch selbständig dazu gelernt, und nur etwa 10 der schwierigeren Choreografien sind mir unbekannt geblieben bis zum Tanzabend. Ein paar Tanzpausen sind ja auch ideal für mich, da ich bisher noch nie 2-3 Stunden (mit eingerechnet der einstündige Workshop vor der eigentlichen Tanzparty, für den ich mich ebenfalls angemeldet hatte - wenn schon denn schon!) quasi durchgetanzt habe: Es soll ja kein Marathon werden, sondern ganz einfach Spass machen.


LineDanceParty 3


Der grosse Tag ist da, die Stimmung im Tanzsaal bei Dancers World in Dietikon ungezwungen, ausgelassen und fröhlich. Etwa 30 erwartungsvolle Linedance-Fans haben sich versammelt, der Tanzspass unter begeisternder Anleitung der drei LD-Tanzlehrer kann beginnen. Bevor jeweils ein Tanz in beschwingtem Tempo zur Musik getanzt wird, zeigt uns einer der Kursleiter in einem ersten Durchgang einen "walkthrough", also ohne die Musik, relativ langsam und sehr exakt jeden einzelnen Schritt der Choreografie, um unser Gedächtnis wieder auf Vordermann zu bringen. So gelingt dann anschliessend der Tanz im Originaltempo der Musik für uns alle meist problemlos. Und da die Kursleiter während der Tänze an den verschiedenen Seiten des Raumes mittanzen, können wir quasi immer diese Vorbilder "im Auge behalten", trotz der obligaten Drehungen der Gruppe im Raum während dem Tanzen. Es sind schliesslich nur ein paar wenige der allerdings schönsten und auch schwierigsten Choreografien die ich als Zuschauerin miterlebe - Tänze die ich mir sofort vorgenommen habe, später zuhause ebenfalls noch selbständig erlernen zu wollen. Ein wunderschönes Erlebnis für mich, für welches ich mich ganz herzlich bedanken möchte, sowohl bei den Organisatoren / Tanzlehrern, wie auch bei allen Teilnehmenden, und vor allem bei Kay, der mir die Teilnahme überhaupt erst ermöglicht hat!



LineDanceParty 4


Das Inserat hatte sofort mein Interesse geweckt: Eine Linedance-Schule in einem Nachbarsdorf bot einen Schnupperabend an, diese Gelegenheit wollte ich unbedingt nutzen. Ich meldete mich sofort an, die Gruppe an Interessierten jeglichen Alters war gross. Am Ende dieses Anlasses, der eigentlich gleich einer ersten Tanzlektion entsprach, waren alle derart begeistert von dem was wir hier erleben durften, dass der erste Anfängerkurs gleich doppelt geführt wurde - zwei parallele Einsteigerkurse welche direkt nacheinander angeboten wurden. Von da an war ich jede Woche auf dem Tanzparkett damit beschäftigt, in einer fröhlichen Gruppe von gleichgesinnten und unter geduldiger, verständnisvoller Anleitung unserer Kursleiterin meine Beine zu schwingen, mir die neuen Choreografien einzuprägen. Nach und nach gewöhnte ich mich immer besser an diese für mich zunächst völlig neuen und ungewohnten Tanzbewegungen mit dem Resultat, dass bald einmal meine Gelenke zu rebellieren begannen, denn auch zuhause übte ich regelmässig und fleissig weiter.


Linedance 1


Bald aber ging alles besser, meine Gelenke gewöhnten sich an die neue Herausforderung, und die Schmerzen verschwanden mehr und mehr. Dieses regelmässige Tanzen brachten für mich eine grosse Veränderung in mein Leben, meine gesundheitliche Situation, sowohl körperlich als auch mental / psychisch: Ich fühlte mich super, gesund, fit und energiegeladen, das tanzen wurde mit der Zeit für mich nicht nur zu einer unerwarteten und erstaunlichen Art von Jungbrunnen, sondern fast schon zu einer "Sucht" im positiven Sinne: Ich wollte nur noch tanzen, am liebsten Tag und Nacht ohne aufzuhören, aber mir war klar, übertreiben macht keinen Sinn. Sobald sich eine Überlastung meiner Gelenke bemerkbar machte musste ich Pausen einlegen, und das tat ich auch, denn ich wollte ja tags darauf wieder tanzen können! Viel zu bald war dieser erste Linedance-Einsteigerkurs zu Ende, und die Pause bis zum Beginn des zweiten Kurses nach den Weihnachts-Neujahrs Feiertagen war für mich definitiv VIEL zu lang.


Linedance 2


Ich hatte so viel geübt, immer und immer wieder dieselben sieben Tänze des ersten Anfängerkurses getanzt bis ich davon einfach genug hatte. Nicht vom tanzen, aber von diesen paar ewig gleichen Tänzen, die mir zwar zu Beginn sehr gut gefallen hatten, aber inzwischen brauchte ich einfach mal wieder etwas neues. Die Tänze begannen mich zu langweilen, mich dürstete nach mehr, nach neuen Tänzen, neuen Herausforderungen. Und ich wollte einfach wieder den sozialen Aspekt des Tanzens in einer Gruppe erleben. Also machte ich mich sehr kurzfristig auf die Suche nach weiteren aktuellen Angeboten, was sich allerdings als unerwartet schwierig erwies. Die verschiedenen LD-Gruppen in der näheren und weiteren Umgebung boten einfach keine neue Anfängerkurse an, wohl hauptsächlich aufgrund der noch immer schwierigen Corona-Situation. Dann, erstaunlicherweise, fand ich die zahlreichen Angebote der Migros Klubschule: An verschiedenen Standorten im Kanton standen diverse Kurse verschiedener Schwierigkeitsstufen auf dem Programm, und es wurde ausdrücklich erwähnt, dass ein Einstieg auch in einen bereits laufenden Kurs jederzeit möglich sei.


Linedance 3


Mein Einstieg in einen bereits langsam zu Ende gehenden Einsteiger-Folgekurs brachte mir neue, wertvolle Tanz-Impulse, nicht zuletzt da ich mich sehr motiviert fühlte, das gesamte Repertoire der beiden Kurse nun innerhalb kürzester Zeit im Selbststudium zu erlernen, mit Hilfe der Stepsheets und verschiedener Tanz-Videos die sehr einfach im Web und auf YouTube zu finden sind. Ich wollte ja mit diesem Kurs mithalten können ohne Stress, und gegen Kursende wird ja immer alles bereits gelernte repetiert. Diese Erfahrung war für mich derart positiv, und die lange Winterpause meines ursprünglichen Kurses schien mir noch immer unendlich bzw inakzeptabel lang, dass ich knapp überlappend noch einen weiteren Kurs an einem anderen Standort buchte, diesmal in einer etwas höheren Schwierigkeitsstufe. Die sehr einfachen Beginner-Tänze waren inzwischen einfach zu wenig herausfordernd geworden für meine Bedürfnisse. Die etwas anspruchsvolleren Tänze der Mittelstufe, von welchen ich inzwischen auf eigene Faust ein paar gelernt hatte, machten mir einfach viel mehr Spass. Auch dieser neue Mittelstufenkurs, bei welchem ich seit ein paar Wochen nun fröhlich mittanzen kann, macht mir sehr viel Freude. Und gleichzeitig proben wir nun an meinem ursprünglichen Kursort für meinen allerersten Linedance-Auftritt, der im Januar geplant ist. Mit einer Kleingruppe aus unseren Anfängerkursen, und dies in richtigem, einheitlichem Western-Outfit, das uns von unserer Kursleiterin für diesen Auftritt zur Verfügung gestellt wird: So macht das Linedancing noch viel mehr Spass!

Herzlichen Dank an die beiden LD-Kursleiter Rosmarie Zbinden (Last Hope Saloon, Hallwil) und Roland Rösch (Migros Klubschule, Aarau), dass ich von ihren Fotos hier zeigen darf!




Linedance 4


Beim Aufräumen in meinen Schränken habe ich sie gefunden: Ein paar grosse, glatt-glänzende, eiförmig-ovale, braun-marmorierte Samen. Knapp kann ich mich wieder erinnern: Es handelt sich vermutlich um wohl bereits etwa 20 Jahre alte Samen von einer wunderschönen, riesengrossen Rizinus-Pflanze, die damals in einem grossen Topf in meinem Garten gewachsen war. Die Samen hatte ich so schön gefunden, dass ich ein paar davon aufbewahrt und seither längst wieder vergessen hatte.


Wunderbaum 1


Ich habe mich schlau gemacht und gelesen, dass solche Samen bis zu drei Jahren keimfähig bleiben. Dennoch wollte ich das Experiment wagen, und steckte drei dieser ururalten, imposanten Riesenbomber gegen Ende Mai in kleinen Anzuchttöpfen in die Erde - ob sie wohl nach 20 Jahren noch immer keimen können? Und tatsächlich: Mitte Juni streckten sich drei dicke, fleischige, rosafarbene Stängel aus der Erde, und bald darauf konnte ich die grossen Keimblätter sehen, wie sie langsam von ihrem kräftigen, gebeugten Stängel aus der Erde gezogen wurden: Die Keimung ist erstaunlicherweise bei allen drei Samen nach den langen zwanzig Jahren tatsächlich gelungen!


Wunderbaum 2


Da die Rizinuspflanze in allen ihren Teilen giftig ist, wollte ich sie nicht in meinem Garten wachsen lassen, wo jede Ecke jederzeit frei zugänglich ist für mancherlei Kinder, Hunde und Katzen, Füchse, Marder und anders Getier, die an schönen Sommertagen (und -nächten) zuhauf an unserem Haus und Garten vorbeispazieren und ihre gwundrigen Nasen überall hineinstecken - sicher ist sicher, und so bekamen meine Rizinuspflanzen ihren Platz auf unserem sonnigen und luftigen Dachbalkon zugeteilt, welchen sie den ganzen Sommer hindurch mit unseren Chamäleons und Geckos teilten - die Reptilien sicher geschützt in ihren luftigen Gaze-Terrarien - ihnen drohte also keine versehentliche Vergiftung.


Wunderbaum 3


Die Rizinuspflanze (Ricinus communis), auch bekannt als Wunderbaum, Hundsbaum oder Christuspalme, gehört zu den Wolfsmilchgewächsen und ist ursprünglich in den Tropen und Subtropen beheimatet. Dort gedeiht sie als mehrjähriger, über 10 Meter hoher Baum mit verholzendem Stamm, während sie in unseren, kühleren und saisonalen Breitengraden als einjährige, krautige Pflanze je nach Wachstumsbedingungen etwa 2 bis maximal 4 Meter hoch wird, im Winter ihre oberirdischen Teile einzieht und im Frühling wieder neu austreiben kann.


Wunderbaum 4


Die Pflanzen wachsen enorm rasch, die dunkelgrünen bis rötlichen, handförmig gezackten Laubblätter mit langem, dickem, saftigem Stiel werden gut und gerne 50 cm gross. Die endständigen, traubigen oder rispigen Blütenstände werden im August gebildet und reifen bis im Oktober. Die roten, weiblichen Blüten entstehen in der oberen Hälfte des Blütenstandes, die weissen bis hellgelben männlichen Blüten entwickeln sich in der unteren Hälfte. Die Fruchtstände sind rundlich und rundherum mit intensiv roten, weichen langen Stacheln besetzt, und erinnern an die Früchte von Kastanien.


Wunderbaum 5


Rizinuspflanzen lieben einen warmen, vollsonnigen und möglichst windstillen Standort. Dieses Jahr war leider absolut nicht nach ihrem Geschmack: Regnerisch und kühl, und immer wieder Starkwindphasen mit heftigen Böen, welche die grossen Laubblätter immer wieder arg beutelten. Die grossen Pflanzen in ihren voluminösen und sehr schweren Töpfen waren zu schwer, um sie immer mal wieder ins Innere meines Estrichs zu schleppen. Mir blieb also nichts anderes übrig, als sie auf allen Seiten an kräftige Stützstäbe festzubinden.


Wunderbaum 6


Die beiden schönen, grossen und gesunden Rizinuspflanzen, welche ich auf meinem Dachbalkon gepflegt habe, die sind trotz all dieser Widrigkeiten recht gut gediehen und beglückten mich den ganzen Sommer und Herbst hindurch, wobei ich ganz besonders viel Freude hatte an den wunderschönen und imposanten Blüten- und Fruchtständen, welche bis weit in den Oktober hinein in intensivsten Weiss- und Rottönen leuchteten. Die dritte, kleinere und mit etwas Verspätung gekeimte Rizinuspflanze hatte ich, als sie etwa 30 cm hoch gewachsen war, in meinem eingezäunten und sicher abschliessbaren Pflanzplätz in meinem Obstbaumgarten-Grundstück in die Erde gesetzt in der Erwartung, dass sie hier im tiefgründigen Erdboden gute Chancen hätte, ebenfalls schön und gross heranzuwachsen. Weit gefehlt: Sie wurde leider bereits in den ersten zwei Tagen vollständig von den Schnecken vertilgt.


Wunderbaum 7

Nun hoffe ich auf noch ein paar schöne, sonnige, warme Herbsttage bis Ende Oktober, damit die Rizinus-Früchte auf meinem Dachbalkon genügend Zeit bekommen um auch richtig reif zu werden. So könnte ich nächstes Jahr aus den frischen, diesjährigen Samen weitere Exemplare dieser wunderschönen und beeindruckenden Pflanzen ziehen - falls nicht, dann habe ich ja immerhin noch ein paar von den uralten Samen vorrätig, gut möglich dass diese noch ein weiteres Jahr lang keimfähig bleiben. Übrigens: Der botanische Name "ricinus" steht für "Laus, Ungeziefer", denn die Samen erinnern in ihrer Form an vollgesogene Zecken..




Wunderbaum 8


An der Terraristikbörse von Ende August hatte ich noch eine weitere Fangschrecke erworben: Ein vor kurzem erwachsen gewordenes Stagmatoptera supplicaria Weibchen, eine verhältnismässig grosse Mantiden-Art welche aus Peru stammt und erst seit relativ kurzer Zeit in Europa gezüchtet wird. Ein Deutscher Name für diese Tiere hat sich noch nicht etabliert. Die Weibchen sind etwa 8 cm lang und damit etwa doppelt so gross wie meine gelbe Orchideenmantis, die Männchen sind bei dieser Art mit ca 7 cm nicht viel kleiner. Hauptsächlich grün, zeigen die Weibchen in der Mitte ihrer Vorderflügel je eine hübsche, grosse, braun-weisse Augenzeichnung.


Oothek 1


Nachdem ich meinen beiden Fangschrecken zunächst mal kleine Fruchtfliegen und Ofenfische, später dann auch Terflies (eine grössere Fliegenart) und selber gefangene Wiesenheuschrecken verfüttert habe und mich bereits da ihre blitzschnelle und zielsichere Fangtechnik fasziniert hat, ebenso ihr fast unstillbar erscheinender Appetit, wollte ich es dann wirklich wissen: Ich hatte gelesen, dass die Fangschrecken Futtertiere bis zu mind. 2/3 ihrer eigenen Körpergrösse ohne weiteres überwältigen und fressen können. Das wollte ich mit eigenen Augen sehen.


Oothek 2


Inzwischen hatte ich als neue und grosse Futtertiere Steppengrillen besorgt. Einen der wirklich grossen, dicken "Bomber" setzte ich meiner grossen Mantide, ein kleineres Exemplar meiner deutlich kleineren Orchideenmantis vor. Die beiden waren offensichtlich sehr hungrig, sie packten sich die Beute innert Sekunden, kaum waren die Grillen in ihrer Reichweite im Terrarium gelandet. Obwohl Mantiden nicht unbegründet als typische Lauerjäger bezeichnet werden: Wenn die fette Beute sich nicht bewegt, so bewegen sich halt meine Fangschrecken ohne zu zögern und erstaunlich rasch auf die attraktive Beute zu, schlagen mit ihren langen Fangarmen präzise zu und verspeisen dann ihr Opfer Biss um Biss mit ihren filigranen aber kräftigen Mundwerkzeugen bis nichts mehr übrigbleibt, und zuletzt die Fangarme akribisch gesäubert werden.


Oothek 3


Die allergrösste und unerwartete Überraschung aber war für mich, als meine Stagmatoptera, gerade mal drei Wochen in meiner Obhut, heute frühmorgens begonnen hatte, ihre erste Oothek zu bauen: Eine weiche, weisse, noch feuchte, styropor-ähnliche Masse drückte sie Portion um Portion aus einer Öffnung am Ende ihres Hinterleibes, und baute damit eine Glocken-ähnliche Struktur, welche im Normalfall die da hinein gelegten Eier vor Temperatur- und Feuchtigkeitsexzessen sehr gut schützen kann. Da aber meine Mantide nicht verpaart wurde, werden aus dieser kunstvoll gebauten Oothek keine jungen Mantiden schlüpfen - Parthenogenese kommt bei den Mantiden nicht vor, dennoch bauen die Weibchen unbeirrt ihre Ootheken.



Oothek 4


Ende August endlich, der grosse Tag: Die erste Terraristik-Börse seit langen Monaten findet wieder statt. Schon seit Monaten träume ich nämlich davon, einige hübsche Vertreter einer der wohl faszinierendsten Insektenarten, die ohne Risiko und ohne besondere Bewilligung als Haustier gehalten werden können und dürfen, in meine Obhut zu nehmen: Fangschrecken, besser bekannt als Gottesanbeterinnen, oder Mantiden, sollen erstmals bei uns einziehen!


Helvia 1


Die einzige der rund zweieinhalbtausend bekannten Fangschrecken-Arten die in Mitteleuropa vorkommt, die Europäische Gottesanbeterin (Mantis religiosa), ist streng geschützt und darf weder gefangen noch gehalten werden. Ansonsten handelt es sich bei diesen geflügelten Insekten überwiegend um wärmeliebende Tiere aus den Tropen und Subtropen. Ein wichtiges Auswahlkriterium für mich ist deshalb, eine Mantiden-Art zu finden die sich auch bei üblicher Zimmertemperatur wohl fühlt.


Helvia 2


Seit langem schon fasziniert mich die aussergewöhnlich hübsche Orchideenmantis (Hymenopus coronatus), welche ihren umgangssprachlichen Namen deshalb trägt, weil sie, insbesondere in den Jugendstadien, für das menschliche Auge der bekannten Phalaenopsis-Orchideenblüte täuschend ähnlich sieht. Eine zweite, deutlich seltener gezüchtete Art, die als gelbe Orchideenmantis (Helvia cardinalis) bekannt ist, weil sie als erwachsenes Tier eine wunderschön zitronengelbe Farbe trägt, toleriert auch deutlich kühlere Temperaturen, und ist auch bei Zimmertemperatur gut zu halten. Sie stammt aus Thailand und Malaysia, und sie verträgt nachts auch problemlos relativ kühle 18°: Die ideale Wahl für meine Verhältnisse.


Helvia 3


Gottesanbeterinnen sind kannibalistisch veranlagt, insbesondere die Weibchen, welche deutlich grösser sind als die Männchen, und die schon mal einen unvorsichtigen Verehrer vor oder nach der Begattung verspeisen - es empfiehlt sich deshalb die Einzelhaltung. Ein Züchter dieser Tiere wählt gezielt den idealen Zeitpunkt für die Verpaarung, und trennt die Tiere anschliessend gleich wieder. Für mich als absoluter Neuling in diesen Belangen und ohne züchterische Ambitionen ist die Wahl eines einzelnen weiblichen Tieres also die empfehlenswerte Lösung für den Moment. Also entscheide ich mich für's erste für ein junges, noch nicht erwachsenes weibliches Tierchen der Helvia cardinalis.


Helvia 4


Zuhause, kaum ein wenig eingewöhnt in ihrem frisch eingerichteten Terrarium, überraschte mich die kleine Orchideenmantis mit ihren beeindruckenden Jagdkünsten als aufmerksame und reaktionsschnelle Lauerjägerin, und ihrem schier unersättlichen Appetit. Fliegen und Ofenfischchen hat sie gleich reihenweise gefressen! Und, kaum eine Woche bei uns, kam für mich eine noch viel grössere Überraschung: Das Jungtier hatte sich nicht nur gehäutet, womit ich ja rechnen musste, sondern es war auch gleich die Adulthäutung: Und seither sitzt sie da, nicht mehr hell weisslich mit leicht gelblichgrünem Anflug, mit ihrem jugendlichen, hochgestellten, fast aufgeringelten Abdomen orchideengleich und kaum viel mehr als 2 cm klein, sondern zitronengelb mit langen, zart bräunlich gefleckten Flügeln, gerade und gestreckt gehaltenem Abdomen und einer recht stattlichen Grösse von gut 4 cm Körperlänge: Quasi über Nacht erwachsen geworden!


Helvia 5


Eine Fangschrecke ist in der Lage, Insekten und andere Kleintiere bis zu 2/3 der eigenen Körpergrösse zu überwältigen und zu fressen! Für mich ist es tatsächlich ein mich immer wieder von neuem faszinierendes Schauspiel zu beobachten, wie meine Helvia blitzartig zuschlägt mit ihren geschickten, langen Fangarmen, und danach die grosse, dicke Grille, oder eine der hübschen, bunten, schlanken Wüstenheuschrecken in fester Umarmung und mit doppeltem, sicherem Griff ihrer dornenbewehrten Vorderbeine, Stück für Stück auffrisst, beginnend mit dem Kopf, während sich das Opfer bis fast zuletzt noch immer sehr lebhaft bewegt: Raubschrecken werden sie auch genannt, die Mantiden, und dies völlig zu Recht.


Helvia 6

 



 


Hanf - eine vielseitiger verwendbare, nützlichere und für mein persönliches Empfinden schönere Pflanze gibt es wohl kaum. Für mich ist das Jahr 2021 vor allem mein Jahr des Hanfes. Von drei verschiedenen CBD-Hanf Sorten hatte ich im zeitigen Frühling je ein paar wenige Samen bestellt um damit meine ersten Erfahrungen mit dem Indoor Anbau dieser einzigartigen Gewächse machen zu können. Als erstes startete ich mit einer praktisch narrensicheren Anfängersorte: Swiss Dream Rosé Auto, feminisiert. Aus den Samen entstehen ausschliesslich weibliche Pflanzen, die überdies auch selbstblühend sind, also unabhängig von der Länge der Licht / Dunkelphase 2 Monate nach der Saat bereits mit der Blütenbildung beginnen. Mit diesen Pflanzen habe ich wohl alle Anfängerfehler gemacht die man machen kann: Zu wenig Licht und Wärme, zu kleiner Pflanztopf und falsche Erde, keine Dünger.... und trotzdem hat's funktioniert. Auch wenn diese reinen Indoor-gezogenen Pflanzen bei mir bloss 25 cm hoch geworden sind bis sie nach drei Monaten bereits erntereif waren, die Blüten waren voll von himmlisch duftendem Harz. Anschliessend habe ich mich in weitere Abenteuer gestürzt und experimentiert mit den empfohlenen Verarbeitungsschritten nach der Ernte: Maniküren, Trocknen, Fermentieren, Decarboxylieren... das volle Programm!


Hanfpflanzen 1


Auch meine zweite CBD-Sorte, die nicht selbstblühende Mamba Negra, hatte ich in meiner freudigen Ungeduld zu früh gesät, auch diese musste sich zu Beginn zufrieden geben mit dem Kunstlicht in meinem Reptilien-Winterquartier. Da es sich jedoch um eine fotoperiodische Sorte handelt, wo der Blühbeginn durch die Tageslichtlänge (bzw durch die Länge der nächtlichen Dunkelperiode) gesteuert werden kann, hatte ich die Chance, sie länger in der Wachstumsphase zu halten, und konnte zudem die Pflänzchen ab Ende Mai auf meinem Dachbalkon im natürlichen Sonnenlicht wachsen lassen: Es war endlich warm genug geworden. Ab diesem Moment begannen diese Pflanzen erst so richtig zu gedeihen und deutlich an Masse zuzunehmen. Die Endhöhe bewegte sich schliesslich zwischen 50 und 60 cm. Sie wurden auch annähernd genauso breit, mit vielen Verzweigungen und sehr buschiger Wuchsform, und sie bildeten eine grosse Fülle an herrlich duftenden Blüten mit sehr vielen Harzdrüsen.


Hanfpflanzen 2


Als dritte CBD-Sorte hatte ich die ebenfalls fotoperiodische, also nicht selbstblühende Fenodream gewählt. Diese Keimlinge zeigten zu Beginn grösste Mühe, nur schon ihre Keimblätter aus der harten Samenschale zu ziehen, und auch später wollten sie sich einfach nicht so richtig entwickeln, trotzdem ich inzwischen meine vielen Anfängerfehler korrigiert hatte und die jungen Pflänzchen schon sehr bald raus an die Sonne stellen konnte. Trotzdem entwickelten sich daraus schliesslich ebenfalls wunderschöne Pflanzen, eher wenig verzweigt und nicht ganz so buschig, mit einer Endhöhe von etwa 50 cm und ausserordentlich kompakten, schweren Blütenständen. Und auch hier: Sehr viel Harz, wunderbar fruchtiger Duft und demnächst erntereif. Ein sehr spannendes Hanfanbau-Jahr neigt sich nun langsam dem Ende zu. Was bleibt sind, nebst den spannenden Erlebnissen, diese schönen Pflanzen beim Wachsen und Sich-entwickeln begleiten zu dürfen, viele viele herrlich duftende Buds, die mir noch für viele Monate wunderbaren Teegenuss bringen werden.


Hanfpflanzen 3


Auch mit dem Outdoor-Anbau im natürlichen tiefgründigen Gartenboden, wo die Nutzhanfsorten ihre lange Pfahlwurzel tief in die Erde schieben können, wollte ich es versuchen, einfach so, aus Neugier. Da ich aber keine mehrere Meter hohe Pflanzen in meinem Obstbaumgarten wachsen lassen wollte wählte ich die eher kleinwüchsige Samenhanfsorte Finola, die als Abkömmling des Ruderalis-Typs als Selbstblüher mit kurzer Entwicklungszeit trotz Saat recht spät im Jahr doch noch rechtzeitig zur Blüte kommen sollte - diese Samen hatte ich erst sozusagen in letzter Sekunde gegen Ende Mai gesät. Trotz Starkregenfällen mit Hagel und schweren Überschwemmungen in den Pflanzbeeten, und in der Folge kaum einzudämmendem Schneckenfrass, schafften es doch wenigstens ein paar dieser Pflänzchen bis zur Blüte - sie erreichten eine Wuchshöhe von etwa 1 Meter, und wie es zu erwarten war, hatte ich nebst weiblichen Pflanzen auch einige Männchen und diverse Zwitter, mit männlichen und auch weiblichen Blüten an derselben Pflanze. Da ich aber zeitgleich zuhause auf meinem Dachbalkon verschiedene weibliche CBD-Sorten in Vollblüte stehen hatte entschied ich mich, das Risiko einer unbeabsichtigten Bestäubung durch Pollenrückstände an meinen Kleidern oder Haaren nicht einzugehen, und erntete diese Pflanzen sobald die ersten männlichen Blüten ihre Pollensäcke zu zeigen begannen.

 


Hanfpflanzen 4


Der ungewohnt kühle und stark verregnete Sommer in diesem Jahr, der unseren Garten zum veritablen Schnecken-Eldorado und damit allen unseren frisch gesäten und liebevoll gesetzten jungen Pflanzen radikal den Garaus machte, verschonte immerhin weitgehend unsere zahlreichen Pflanzkisten. Spinat, Chefen und Buschbohnen konnte ich zuhauf ernten. Als ich dann die abgeernteten Bohnenstauden ausriss, um für eine zweiten Saat Platz zu schaffen, da entdeckte ich zu meiner riesengrossen Überraschung und Freude auf den wild zwischen den Buschbohnen aufgekommenen und sehr hoch gewachsenen Dillpflanzen, auf den Dolden sitzend gleich mehrere wunderschön gefärbte, schon recht grosse Raupen. Deren Färbung ist so charakteristisch dass ich mir sicher war, sie mit Hilfe meiner Bücher oder dank Internet bestimmen zu können.


Rebliraupen 1


Und tatsächlich, da ist kein Zweifel: Es handelt sich um Raupen des wunderschönen Schwalbenschwanz-Schmetterlings! Auf der bereits abgeschnittenen Dill-Dolde sitzend hatte ich die Raupen mit nach Hause gebracht und fand dort in meinem kleinen Hausgarten als weitere Überraschung auf meinem Gewürzfenchel nochmals eine dieser schönen Raupen. Nun ist mein Plan klar: Den Fenchel im Pflanztopf setze ich mitsamt seiner Raupe in mein grosses, selber gebasteltes aber noch unbewohntes Terrarium und stelle dieses auf meinem Dachbalkon an geschützter Stelle auf, setze meine Dill-Dolden mit ihren Raupen ebenfalls dort hinein, in einem kleinen, eng-halsigen Becher mit Wasser, und damit ist nun mein neues Raupen-Terrarium entstanden.


Rebliraupen 2


Aus der Literatur lerne ich, dass der Schwalbenschwanz jeden Sommer je nach Witterung zwei oder sogar drei Generationen von Raupen entstehen lässt. Die Eier setzt er einzeln auf die typischen Futterpflanzen wie Dill, Fenchel oder wilde Karotten. Diese Raupen werden deshalb auch gerne als "Rüebliraupen" bezeichnet. Die Raupengeneration die eher spät im Jahr aus dem Ei schlüpft und sich erst nach Mitte August verpuppt, überwintert im Puppenstadium. Der Schmetterling schlüpft dann erst im kommenden Frühling, im April oder Mai. Mit einer sicheren Überwinterung im geschützten Terrarium kann ich diesen schönen Insekten also einen unbeabsichtigten Tod auf dem Kompost oder in der Mähwiese ersparen.


Rebliraupen 3


Natürlich müssen die Raupen, und später dann die Puppen, unbedingt über den ganzen Winter draussen auf dem Balkon bleiben - es darf ja nicht sein dass sie, falsch gehalten bei Zimmertemperatur, mitten im Dezember als Schmetterlinge schlüpfen weil es zu warm ist. Ich freue mich sehr auf die kommenden Tage, wo ich diese wunderschönen Raupen beobachten kann wie sie fleissig futtern am Dill oder Fenchel - nebst dem feinen grünen Kraut lieben sie offensichtlich ganz besonders die feinen, sehr nahrhaften Blüten an den Dolden des Dill. Wie die Raupen gross und dick werden und sich schliesslich verpuppen - und dann ist ein Winter lang Geduld angesagt bis ich hoffentlich im nächsten Frühling den Moment nicht verpasse, wo aus den Puppen nach der Metamorphose Schwalbenschwanz Schmetterlinge schlüpfen werden.



Rebliraupen 4


Ein ungewöhnlich nasser und kühler Sommer dieses Jahr! Der Grundwasserspiegel steigt und steigt, Seen und Flüsse treten vielerorts über die Ufer, überschwemmte Wiesen, Felder, Gärten und Keller in allen Landesteilen, immer und immer und immer wiederkehrende unwetterartige Gewitter mit Starkregen und Hagelzüge verwüsten ganze Landstriche und setzen sie unter Wasser. Auch unser grosser Karpfenteich tritt erneut über die Ufer, der Wasserspiegel steht gegen Ende Juli nochmals um fast 25 cm höher als nach den grossen Überschwemmungen im Februar. Diesmal wurde es wirklich knapp: Mein Forstwagen steht bereits von zwei Seiten her im Wasser! Doch er kommt nochmals davon mit "nassen Füssen", und wieder bleibt es uns erspart, ihn quasi notfallmässig und in letzer Sekunde mit einem schweren Zugfahrzeug aus dem Wasser ziehen zu müssen.


Land unter 1


Unsere Windhunde freut's, im seichten Wasser auf der grossen, überschwemmten Liegewiese herumzuplantschen - bis zuerst der Qa'ani, später auch noch der Parween schreiend sich aus dem Wasser stürzt, mit den Pfoten wild und verzweifelt um sich schlägt und sich wieder und wieder die schmerzenden Stellen leckt. Sehen kann ich nichts ungewöhnliches - ob sie wohl versehentlich in ein überschwemmtes Ameisennest mit ertrinkenden und sich verzweifelt und aggressiv wehrenden Ameisen getreten sind? Und da auch der Seeuferweg rund um den Karpfenteich überschwemmt und damit unbegehbar geworden ist, bleibt den Hunden nur noch die Runde oben dem hohen Zaun entlang, das ist irgendwie nicht so lustig.


Land unter 2


Derweil schwimmen ein paar grosse, geschätzt gegen 1 Meter lange Karpfen ruhig im seichten Wasser durch das Gras. Sie ziehen gemütlich ihre Runden und weiden genussvoll im saftigen Grün. Eigentlich müsste man sie also Graskarpfen nennen - aber es sind Schuppenkarpfen. Sie mögen das seichte, warme Wasser und den reich gedeckten Grünfutter-Tisch, dort wo üblicherweise unser Campingtisch stehen würde. Aus einem Fenster meines Forstwagens heraus kann ich ein paar Fotos von den beeindruckenden grossen Fischen machen, aus diesem Blickwinkel heraus sind die Spiegelungen an der Wasseroberfläche kein Problem mehr.


Land unter 3


Land unter, das gilt auch für unseren Obstbaumgarten, wo alle unsere diesjährigen Pflanzprojekte regelrecht ins Wasser fallen. Unsägliche Wassermassen fliessen vom Hang herunter und quer durch unser Gartengrundstück, bächeweise über das niedrige Gartenmäuerchen und von da auch durch alle frisch angelegten Pflanzbeete, und, eigentlich sehr hübsch anzusehen, das Wasser quillt fröhlich auch springbrunnenartig aus all den vielen Mauslöchern. Durch die überlaufende Kanalisation füllt sich der kleinen Keller in unserem Gartenhaus von unten her auf - glücklicherweise hatten wir gerade noch rechtzeitig alles Material im Gartenhaus in die Höhe gestellt. Unsere liebevoll gehegten jungen Pflanzen, die nicht bereits mitsamt ihren freigespülten Wurzeln, jeweils kaum wieder eingepflanzt bereits wieder und wieder aus ihren Beeten rausgeschwemmt worden sind, die werden nach und nach wehrlose Opfer der Schnecken, die in riesigen, noch nie dagewesenen Massen ihnen zu Leibe rücken - da helfen alle "sanften" Schneckenabwehrmethoden inklusive zweimal tägliches Absammeln nicht wirklich, wir müssten schon pausenlos Wache stehen, und das kann's ja nicht sein. Tschüss, Gartenjahr 2021, wir versuchen's nächstes Jahr wieder!



Land unter 4

Luna, unergründliche und wundersame Katzenseele, nun bist auch du gegangen. Als Erstgeborene meiner Russisch Blau Katzenzucht bist du zur Welt gekommen, auf meinem Schoss, was gäbe es schöneres! Als allerletzte unserer vielen Russisch Blau Katzen bist du nun zum zweiten Mal, und diesmal für immer von uns gegangen, nach stolzen 18 Jahren. Der definitive Schlusspunkt unserer Russisch Blau Katzenzucht. Eine 20-jährige Ära mit Katzen an meiner Seite hat mit dem heutigen Tag ihr Ende gefunden. Ein nicht ganz leichter Abschied...

 
Ruhe sanft, und ruhe in Frieden, meine geliebte Luna - Lilofee  
(Lilofee Katlablu, 05.06.2003 - 04.06.2021)



Luna RIP


Das Gras auf unserem Weideland steht hoch, und endlich stimmen auch die Temperaturen und das Wetter: Wir haben neben unserem Obstbaumgarten neue Nachbarn bekommen, schon lange sehnlichst erwartet, welche uns das fleissige Gärtnern verschönern: Mutterkuh Barbara mit ihrem jungen Kälblein Benny, zwei Galloway-Rinder sind eingezogen, unser netter Pächter und stolzer Besitzer der schönen Tiere hat sie uns endlich gebracht. Wir freuen uns sehr, über die kommenden Wochen und Monate miterleben zu dürfen, wie das noch kleine Kälblein bei bestem Futter an frischer Luft und Sonne gedeihen und grösser werden wird und wer weiss, vielleicht wird ja sogar ein klein wenig gegenseitige Freundschaft daraus?


BarbaraBenny 1


Über weitere freundliche, fröhliche und arbeitsame Mitbewohner, Mitgeniesser, Mitarbeiter, Zwei- und Vierbeiner in unserem Obstbaumgarten freuen wir uns noch sehr viel mehr: Mit grosser Tatkraft und Begeisterung hilft seit ein paar Wochen Esther mit ihren beiden Hunden Holy und Maddox bei den vielen wie in jedem Frühling anfallenden Gartenarbeiten mit. Sie scheint ein richtiges Energiebündel mit unermüdlicher Schaffenskraft, und geniesst die Arbeit mit "den Händen in der Erde" über alles. Derweil dürfen ihre Hunde den Freilauf in unserem eingezäunten Obstbaumgarten aus vollen Zügen geniessen, und auch für ein paar Trainings-Sequenzen reicht es fast immer.


BarbaraBenny 2


Unser Obstbaumgarten sieht inzwischen so schön, gepflegt und ordentlich aus wie seit Jahren nicht mehr, hierfür gebührt der lieben Esther ein herzliches Dankeschön. Natürlich geniessen wir nicht nur die gemeinsamen oder abwechslungsweisen, jedoch immer gut koordinierten Arbeiten in unserem wunderschönen Gartengrundstück unter freiem Himmel und viele gute Gespräche, sondern auch ab und zu mal ein unkompliziertes Grill-Happening und auch regelmässige gemeinsame Hundespaziergänge.


BarbaraBenny 3


Dank Esther's tatkräftiger Unterstützung werden wir in diesem Jahr noch so manche neue Gartenprojekte umsetzen, was davon gelingen wird das sehen wir dann in ein paar Monaten. Die grösste Krux in unserem von Landwirtschaftsland umgebenen Garten sind nach wie vor die vielen Schnecken, und da wir nicht nur unseren Hunden zuliebe, die überall ihre neugierige Nase hineinstecken und alles fressen was ihnen vor die Zähne kommt, selbstverständlich vollständig verzichten auf Schneckenkörner und andere Giftstoffe in unserem Garten, versuchen wir halt unser Glück mit natürlichen Tricks wie Bierfallen, Eierschalen und zwischen die jungen saftigen Pflänzchen auf die Erde gelegten Rindenstücken und Brettchen, und fleissigem abendlichem Ablesen von allen darunter entdeckten gefrässigen Weichtieren, bevor diese ihre nächtlichen Fress-Attacken auf unsere sorgfältig gehegten und gepflegten Schützlinge beginnen können.... Abenteuer Garten, was gibt's schöneres als werken und geniessen in der freien Natur!



BarbaraBenny 4


Die körperliche Entwicklung unserer jungen Phasmiden geht jetzt in der kalten Jahreszeit nur noch sehr langsam vorwärts. Bei den recht kühlen winterlichen Temperaturen in unserem Haus meist lediglich um 15°C kommt der Stoffwechsel der Insekten fast vollständig zum Erliegen, und das Intervall von Häutung zu Häutung dauert um ein Vielfaches länger als dies im Sommer der Fall war. Während von unseren Ende Juli geschlüpften Babys bei den damals herrschenden Temperaturen zwischen 18-21°C allesamt bereits im November ihre Adulthäutung hinter sich gebracht hatten (seither konnte ich insgesamt bereits 47 Paarungen dieser Insekten beobachten!), sie alle also nur 4 Monate gebraucht hatten um das Erwachsenenstadium zu erreichen, ist von unseren vier zwischen September und Dezember geschlüpften Nachzügler-Tierchen noch immer kein einziges erwachsen geworden.


zu klein geworden 1


Die ersten Häutungen gehen bei den jungen Tieren meist sehr rasch vonstatten, und da sie bei diesen Dämmerungs- und nachtaktiven Tieren oft in den Nachtstunden unbemerkt vor sich gehen muss ich froh sein, wenn ich wenigstens am Morgen danach noch Reste der abgestreiften Haut an einem Zweig hängend oder bereits auf den Boden gefallen in der Nähe des frisch gehäuteten Tierchens vorfinde. Nun aber wollte es der Zufall, dass ich bei dem zweiten meiner Nachzüglertierchen erstmals den wirklichen Beginn einer solchen Häutung - es handelte sich um die vermutlich siebte Häutung dieser jungen, am 1. November geschlüpften, weiblichen Phasmide - im Detail beobachten und auch fotografieren konnte.


zu klein geworden 2


Ich hatte soeben unseren kleinen Holzofen kräftig eingefeuert, es war also relativ warm im Raum. Da sah ich, dass die noch nicht sehr grosse Phasmide am ganzen Körper leicht zitterte, mit nur sehr feinen Bewegungen, ganz anders als diese so typischen grossen, schaukelnden und wippenden Bewegungen mit welchen diese Insekten im Sinne eines Mimikry ein im Winde schaukelndes Blatt imitieren. Es sah fast so aus, als wolle das Tierchen seine zu klein gewordene Haut irgendwie abschütteln. Diese kleinen aber ausgedehnten Zitter- und leichten Schüttelbewegungen dauerten eine recht lange Weile an, eine halbe Stunde oder sogar länger. Und tatsächlich, grossflächig über den Körper verteilt erkannte ich plötzlich, dass die alte Haut weisslich eingetrübt und ein wenig faltig geworden war, sich offenbar abzulösen begonnen hatte. Im Nackenbereich begann sich dann fast unmerklich der leicht orangefarbene Körper des "neuen", frisch gekleideten Tieres nach hinten hervorzuwölben. Auch am Hinterkopf begann die alte Haut sich langsam abzulösen, lag wie ein trüb-weisslicher Lappen noch über dem Wangenbereich, die Augen verschleierten sich und an den Beinen wurde gut erkennbar, wie das Tier seine Beine aus der durchscheinenden alten Hülle herauszuziehen begann.


zu klein geworden 3

Ein immer grösserer Teil des rückseitigen Thoraxbereiches wurde nun durch die aufgeplatzte rückseitige Öffnung nach hinten herausgestülpt, die neuen kleinen Stummelflügel wurden sichtbar, es war offensichtlich dass sich das Tierchen nur unter allergrösster Kraftanstrengung langsam aus seiner alten Haut befreien konnte. Nachdem nach und nach zuerst das Vorderbeinpaar und die dünnen Fühler, dann die mittleren und hinteren Beine aus der alten Haut herausgezogen waren, hing das Insekt eine ganze lange Weile gänzlich gestreckt und immer länger werdend kopfunter nur noch am hintersten Teil des Abdomens in der Exuvie, welche noch immer sicher und fest an dem Brombeerzweig hing. Und nun kam der letzte Teil der Häutung: Das Tier schwang seinen Vorderkörper nach vorne oben, hielt sich mit seinen Vorderbeinen am Zweig fest und zog nach Kräften langsam auch noch den hintersten Abschnitt seines Abdomens aus der Hülle. Nach und nach streckte sich nun das Tierchen immer länger nach unten, bis es - zunächst noch recht schräg, da es sich nicht ganz gleichmässig aus der Hülle hatte befreien können - immer mehr kerzengerade kopfoben am Zweig hing, nach einer längeren Erschöpfungspause bereit, seine soeben verlassene Exuvie zu beknabbern und damit wertvolle Nährstoffe wieder sich einzuverleiben. Ein wirklich beeindruckendes Erlebnis für mich, nun auch den allerersten Beginn inklusive den gesamten Ablauf einer solchen Häutung miterleben zu dürfen!



zu klein geworden 4


Von unserem allerersten Axolotl-Pärchen, der copperfarbenen Yolotli & ihrem Partner, dem Goldalbino Citlali, haben wir inzwischen bereits zwei Generationen von Nachzucht Tieren gross gezogen. In der ersten Nachzucht-Generation sind alle Tiere dunkelbraun gefärbt, also Kupfer- bzw Copperfarben, genauso wie die Mama. Wir haben von dieser Generation insgesamt drei Tiere behalten, die gemeinsam in einem grossen Aquarium leben. Betreffend Geschlechterverteilung ist die Situation ideal: Zwei Weibchen und ein Männchen. Genauso wie die Eltern erweisen sich diese drei Tiere als sehr reproduktionsfreudig. Von den beiden Damen haben wir im vergangenen Jahr insgesamt neun verschiedene Gelege erhalten, und im aktuellen, noch sehr jungen Jahr sind es ebenfalls bereits schon sieben Gelege.


Doppelgelege 1


Heute hängen in den Wasserpflanzen von der dunklen Enya noch einige Eier vom ihrem Gelege vom 4. März, welche die Elterntiere noch nicht bereits wieder verspeist haben, mit ihren 11 Tage alten Embryos, und schon ist wieder ein frisches Gelege am Entstehen, welches von Eleuia stammt. So ist es sehr hübsch anzuschauen, wie in den älteren Eiern die Embryos bereits weitgehend entwickelt sind, halbmondförmig mit rundlichem Kopf und bereits hübsch verzweigten Kiemen, dem langen, schmalen, gebogenen Schwanz, dem hellen Bauch und dem dunkleren Rücken, während die frischen Eier von heute noch völlig unentwickelt und kugelrund sind, zur Hälfte hell bzw dunkel gefärbt wie es für die Eier von copperfarbenen Tieren typisch ist, und den frischen, relativ kleinen und noch nicht gequollenen Eigallerten.


Doppelgelege 2


Das Eierlegen ist für Axolotl-Damen eine Art meditative Angelegenheit, und kann viele Stunden lang dauern, problemlos auch Tag und Nacht, immer mal wieder unterbrochen von längeren oder kürzeren Pausen. Ruhig, hoch-konzentriert und in sich gekehrt bewegen sich die werdenden Mütter leicht und schwerelos zwischen den Wasserpflanzen. Dort wo es passt halten sie inne, hängen wie schlaftrunken zwischen den Blättern und Stängeln, und wenn die nächsten Eier bereit sind drücken sie ihre weit geöffnete und stark angeschwollene Kloake mit Hilfe ihrer Hinterbeine an eine solche Pflanze und kleben die frischen Eier in Reih und Glied hübsch säuberlich an den passenden Pflanzenteil. Als Alternative für die Ei-Ablage dienen aber auch jegliche nicht-pflanzliche, sich im Aquarium befindliche Gegenstände, wie Steine, Pflanztöpfe oder Unterschlüpfe.


Doppelgelege 3


Die eierlegende Dame wird in ihrer reproduktiven Arbeit oft sehr genau beobachtet von ihren Aquarium Mitbewohnern, welche geduldig und fast ein wenig andächtig das Geschehen zwischen den Pflanzen mitverfolgen. Und nicht selten kann ich dann feststellen, dass soeben gelegte frische Eier allsbald von irgendeinem der Beckenbewohner wieder weggepflückt und mit gutem Appetit verschluckt werden. Bei der grossen Anzahl von gegen hundert, zwei- oder gar dreihundert Eiern je Gelege ist dies ja kein Problem, und die Eier werden im Laufe ihrer weiteren Entwicklung ohnehin von den erwachsenen Tieren gefressen - diejenigen Larven die es dennoch bis zum Schlupf schaffen, die kommen dann nach dem Schlupf auch noch an die Reihe. Fressen und gefressen werden, das ist der Lauf der Natur. Wenn ich aus den Eiern Jungtiere nachziehen möchte, dann muss ich solche ausgewählte Eier früh genug aus dem Becken nehmen, und dann während der ersten paar Tage nach dem Schlupf meine definitive Auswahl treffen. Allfällige überzählige oder nicht top-fitte Jungtiere gehen danach wieder zurück ins Elternbecken, solange sie noch klein genug sind.



Doppelgelege 4


Nach dem vielen Schnee im Januar und den darauf folgenden langen und starken Regenfällen mit ungewohnt warmen Temperaturen über Tage, was zusätzlich eine intensive Schneeschmelze ankurbelte, steigt nun der Grundwasserspiegel. Nicht nur verschiedene Mittellandseen wie hier der Hallwilersee treten über die Ufer, auch der Pegel von unserem rein Grundwasser gespiesenen Karpfenteich in unserem "Urwaldparadies" in der Ostschweiz steigt und steigt.


Hochwasser 1


Unser Karpfenteich ist wohl bereits mindestens doppelt so gross geworden wie gewohnt, die Philosopheninsel und den gesamten Uferweg hat das Wasser vollständig verschluckt. Unsere Liegewiese im ehemaligen Uferbereich mit den jungen Weidenbüschen ist ebenfalls überflutet, und das Wasser steigt fröhlich weiter. Schon breitet sich ein neuer flacher See auch auf unserem um eine Etage höher gelegenen Picknickplatz aus, hier in dem flachen Gelände reichen ja wenige Millimeter Anstieg des Wasserspiegels vollkommen aus, um diesen flachen See rasch meterweit auszudehnen.


Hochwasser 2


Das alles ist hochspannend, solche Szenarien haben wir in den zehn Jahren seit wir im Besitz dieses Grundstückes sind noch nie erlebt. Nun aber beginnt es kritisch zu werden, denn es fehlen nur noch wenige Zentimeter bis das Wasser auch unsere Forstwagen erreicht. Wir hoffen dass es nicht soweit kommen wird, dass wir diese eigentlich stationär gedachten Wagen mit kräftigen Zugfahrzeugen, dh grossen Traktoren oder ähnlichem, durch den aufgeweichten Boden als Notfallübung herausziehen lassen müssen. Unsere Forstwagen sind ja nicht als "Unterwasser-Fahrzeuge" gebaut worden!


Hochwasser 3

Die zweimal täglich aufdatierte Grafik von "Hydrodaten Thurgau" ist für uns sehr nützlich, wenn wir aus der Distanz, dh von zuhause aus, erfahren wollen in welche Richtung sich der Grundwasserspiegel bewegt um im Notfall rechtzeitig reagieren zu können, ohne einen täglichen Augenschein vor Ort nehmen zu müssen. Auf dieser Grafik ist zu sehen, dass der Grundwasserspiegel aktuell im Vergleich zum langjährigen Mittel fast zweieinhalb Meter höher steht! Glücklicherweise hat es in den vergangenen Tagen kaum mehr geregnet, und für die kommenden Tage sind wieder eisige Temperaturen bei weiterhin relativ trockenem Wetter angesagt. Also ist auch keine weitere Schneeschmelze mehr zu erwarten. Der Grundwasserspiegel scheint inzwischen tatsächlich seinen Höhepunkt überschritten zu haben. Es macht den Anschein als beginne er nun wieder etwas zu sinken, wenn es auch nur sehr sehr langsam, um vielleicht etwa 1 mm pro Tag...




Hochwasser 4


Unser charakterstarker Galgo-Powerboy Ganador ist vor etwas mehr als einer Woche vier Jahre alt geworden! Im Haus drinnen ein sanftes Schmusekind, zeigt er draussen die ganze geballte Ladung Energie die in ihm drinnen steckt: Über längere Zeit brav an der Leine laufen ohne zu ziehen wenn rundherum das pralle Leben pausenlos Augen und Nase reizt, tausend spannende Düfte locken und die ganze wunderbare Natur ringsherum in Bewegung ist, nein, sowas geht einfach nicht für diesen Vollblutjäger. Dann reisst es ihn einfach dahin und dorthin, und es ist für ihn vollkommen unverständlich und inakzeptabel, dass er ständig an dieser elenden Leine hängen muss.


winterwunderland 1


Und dann kam der grosse Schnee: Über Nacht liegt die volle weisse Pracht gefühlt einen Meter hoch, Schnee hoch aufgetürmt soweit das Auge reicht, wir sind eingeschneit! Fast eine volle Woche lang lassen wir unser Hundeauto stehen inmitten der üppigen Schneemassen, stapfen für unsere Spaziergänge mit den drei Windis inmitten der weissen Pracht durch's Dorf, und geniessen die ungewohnte, friedliche Ruhe und Stille der verschneiten Natur.


winterwunderland 2


Der viele Schnee ist nass und schwer, reihum werden Bäume oder ihre ausladendsten Äste geknickt wie Zündhölzer. Viele Wege und Strassen sind über Tage gesperrt, bis Schneepflug und Forstarbeiter alle Hindernisse weggeräumt haben. In unserem grossen, eingezäunten Grundstück mit dem alten Baumbestand liegen natürlich ebenfalls eine ganze Reihe von Bäumen mit geknickten oder zumindest tief zu Boden gebogenen Stämmen am Boden. Gewaltige und beeindruckende Bilder, welche uns die Natur wieder einmal präsentiert!


winterwunderland 3


Und heute, nach ein paar frühlingshaft warmen und sonnigen Tagen, welche allen Schnee von den Bäumen wie auch einen grossen Teil des Tiefschnees am Boden weggeschmolzen haben, dürfen unsere Windhunde endlich mal wieder ein paar Stunden freies Rennen durch den Schnee in unserem grossen, naturbelassenen Grundstück geniessen, der über viele Tage angestauten Energie freien Lauf lassen und das Windhundleben so richtig geniessen: Glück pur!


 


winterwunderland 4


Die Zeit vergeht wie im Flug! Exakt ein Jahr ist es her, seit wir unsere erste Generation von Australischen Skorpion-Gespenstschrecken auf einer Reptilienbörse erworben haben - es waren fünf prä-adulte Tiere, drei Weibchen und zwei Männchen. Alle haben sich sehr schön entwickelt, und sich ab dem 21.12. unter meinen neugierigen Augen und vor der Linse meiner Kamera gepaart. Alle drei Weibchen haben ab Ende Januar hunderte von Eiern abgeworfen, wohl täglich 1-2 Eier jedes Weibchen. Im Alter von 7-9 Monaten im Adultstadium sind alle unsere Gespenstschrecken, sowohl Weibchen wie Männchen, im August und September verstorben.


Entwicklungszyklus 1


Von den unzählbar vielen Eiern, die über die Monate entstanden sind, haben wir einige asserviert. Zunächst bei normaler Zimmertemperatur, und ab dem 22.6. bei hochsommerlich heissen Temperaturen von 27-30°C im Estrich, wo nach exakt 1 Monat das erste Baby geschlüpft ist. Innerhalb von 1 Woche sind insgesamt 9 Jungtiere geschlüpft, die verbleibenden Eier haben wir einige Tage lang tiefgekühlt, und dann entsorgt. Etwas später haben wir noch zusätzlich 4 besonders hübsche, sehr dunkle Eier aus dem kleineren Elternterrarium zu den noch winzig kleinen Schlüpflingen ins grosse Terrarium gelegt, neugierig ob und wann aus diesen Eiern vielleicht noch weitere Tiere schlüpfen werden, dies bei kühler Zimmertemperatur.


Entwicklungszyklus 2


Von den 9 Nachwuchstieren haben sich 4 Weibchen und 4 Männchen regulär und gut entwickelt bis zum Adultstadium, welches sie im November bis Anfang Dezember mit der letzten, der Adulthäutung, im Alter von 4-5 Mt nach dem Schlupf alle acht erreicht haben. Das neunte Tierchen, ein Weibchen, hatte leider nach seiner dritten Häutung einen kleinen Unfall erlitten: Es war aus dem Terrarium entwichen und unglücklich in ein vor dem Terrarium stehendes Gläschen mit wenig Restwasser gefallen - es hat diesen Sturz überlebt, obschon Wasser in der Regel tödlich ist für diese Tiere, allerdings dadurch einen deutlichen Entwicklungsrückstand erlitten. Es entspricht zur Zeit einem Tier nach der vierten oder fünften Häutung. Aus den zusätzlichen Eiern sind Anfang September, im November und Anfang Dezember alle vier Babys geschlüpft, so dass wir nun nochmals einen hübschen, direkten Vergleich haben von Jungtieren verschiedenen Alters nebeneinander.


Entwicklungszyklus 3


Und nun hat das erste der adulten Weibchen auch bereits seine ersten Eier abgeworfen seit gestern, so dass nun der Entwicklungszyklus unserer Extatosoma tiaratum für uns vollständig durchlaufen ist. Im Unterschied zur Literatur haben wir bei unseren Tieren keinen grossen Unterschied gefunden zwischen den weiblichen und den männlichen Tieren, weder bei der Entwicklungsdauer vom Schlupf bis zur Adulthäutung (4-5 Mt), noch bei der Lebensspanne der adulten Tiere bis zu ihrem Tod (7-9 Mt). Die Geschlechterverteilung der ersten geschlüpften Tiere war ausgeglichen, bei den vier später Geschlüpften ist noch keine sichere Aussage möglich, das Geschlecht ist erst nach der zweiten Häutung erkennbar. Die zwei älteren von ihnen sind sichere Weibchen.





Entwicklungszyklus 4


Ein glücklicher und seltener Zufall will es, dass ich heute die Adulthäutung unseres vierten und letzten Extatosoma tiaratum Nachzucht-Männchens beobachten kann. Diese vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiven Phasmiden häuten sich meist nachts im Schutz von Dunkelheit und ungestörter Ruhe. Dennoch, heute zeigt sich mir die ungewöhnliche Situation, dass dieses Männchen bereits Mitte Nachmittag mit seiner Häutung begonnen hat, und bei einem zufälligen Blick ins Terrarium erkenne ich sofort diese weissliche, bereits fast vollständig vom Körper abgelöste Haut, in welcher das Tierchen noch weitestgehend drinnen steckt. Eben hat das Insekt seinen Thorax mit den noch dicken, zusammengefalteten Flügeln aus der in diesem Bereich bereits aufgerissenen Exuvie hindurch gezwängt.


Adulthutung 1


Nachdem das Tierchen schliesslich seinen ganzen Kopf, das Brustsegment mitsamt Flügeln und den vorderen Teil seines Abdomens und der Beine aus seiner alten, zu klein gewordenen Haut befreit hat, beginnt die Phasmide nun als nächstes unter enormer, sehr zeitintensiver und sichtlich kräftezehrender Anstrengung seine Vorderbeine und die langen, dünnen Antennen aus der Hülle herauszuziehen. Während der gesamten Prozedur in diesem ersten Teil der Häutung hängt das Insekt kopfunter an der Exuvie.


Adulthutung 2


Nachdem schliesslich beide Antennen und alle drei Beinpaare mit Glück und unter grösster Anstrengung vollständig aus der alten Haut befreit sind, beginnt das Tierchen seine zunächst noch sehr kleinen, eng zusammengefalteten und sehr dick, gar fleischig anmutenden zwei Flügelpaare weit vom Thorax abzuspreizen und dann langsam immer mehr zu strecken, so dass die unzähligen Falten und Einrollungen sich langsam auseinanderzufalten beginnen. Das Hinterteil wird nun ebenfalls langsam und stetig aus der alten Haut herausgezogen, dehnt sich dabei sehr stark in die Länge, bleibt aber noch immer mit dem hintersten Ende in der Exuvie stecken - diese Haftung ist bis zu diesem Zeitpunkt der einzige und letzte Haltepunkt für das ganze Tier.


Adulthutung 3


Plötzlich und sehr überraschend für mich schwingt sich das ganze Insekt nun mit dem Vorderkörper nach vorne oben, und sucht mit seinen dünnen, langen Vorderbeinen neuen Halt zunächst am inzwischen fast gänzlich leeren Körperteil der alten Haut, etwas später dann weiter oben am dünnen Brombeerzweig, wo ja auch die alte Haut mit den leeren Fussklauen festgekralllt noch hängt.


Adulthutung 4


Und damit ist nun der Moment gekommen, wo das Insekt auch den hintersten Teil seines Abdomens vollständig aus der alten Exuvie ziehen kann und danach bald gänzlich gestreckt, losgelöst von seiner alten Haut, an seinen gestreckten Vorderbeinen am Zweig hängt. Und nun kann die letzte offensichtliche und sehr beeindruckende Verwandlung beginnen: Die Entwicklung, Entfaltung und Streckung der beiden Flügelpaare.


Adulthutung 5


Im Unterschied zu den weiblichen Gespenstschrecken, können die Männchen fliegen. Sie besitzen sehr lange Flügel, welche fast bis zum Abdomenende reichen und die Männchen dazu zwingen, ihren dünnen, stabförmigen Körper langgestreckt und ganz gerade zu halten, während die nicht flugfähigen Weibchen mit ihren relativ kurzen, ovalären Flügeln ihr schweres und dickes, den gesamten Legeapparat enthaltendes Abdomen ähnlich wie Skorpione nach hinten oben aufgerollt tragen - deshalb die Bezeichnung "Skorpion-Gespenstschrecke" für diese Phasmiden-Art.


Adulthutung 6


Die direkt nach der Häutung sehr dick und fast fleischig wirkenden Flügelpaare entfalten sich nun zunehmend, werden immer dünner und durchscheinender, und sehen in dieser Phase zunächst aus wie ein zeltartig über dem Abdomen gewölbtes, viel zu grosses "Nachthemd". Diese zeltartig aufgeplusterten Flügelpaare strecken sich dann aber immer mehr, und das hintere Flügelpaar wird schliesslich zart und sehr filigran, lang und schmal.


Adulthutung 7


Mit zitternden Bewegungen der Flügel, abwechselnd mit schlangenartig anmutenden Bewegungen des Abdomens, spreizt das Tierchen nun immer mal wieder seine Flügel und richtet sie damit korrekt aus. Schliesslich bedecken die hinteren Flügel schmal und langgestreckt und dem Körper eng anliegend nahezu die gesamte Länge des Hinterleibes. Das Längenwachstum des Tierchens ist damit nach etwa drei Stunden harter Arbeit weitgehend abgeschlossen, jedoch wirkt die frisch gehäutete Phasmide noch sehr hell, die neue Haut ist noch feucht und weich und benötigt weitere Stunden um vollständig durchzutrocknen und auszuhärten. In dieser sehr vulnerablen Phase benötigt die Phasmide ungestörte Ruhe und Schutz - was ich respektiere und das fotografieren und die dazu notwendige intermittierende helle Beleuchtung nun definitiv einstelle.





Adulthutung 8


Diese wunderbare Leichtigkeit des Seins: Unser Benjamin, der jüngste und kleinste unserer diesjährigen Axolotl-Nachzuchten, er zeigt sich sichtlich fasziniert von diesen zauberhaften Tänzen durch's lichtdurchflutete Wasser. Leicht und wendig, mal blitzschnell, mal meditativ schwebend bewegt er sich durch's Wasser des grossen Aquariums, wo er mit seinen beiden Geschwistern das Leben so richtig zu geniessen und immer wieder von Neuem zu entdecken scheint.


Traumtnzer 1


Wunderhübsch ist er anzusehen, wie er feengleich in seiner noch fast durchsichtigen, hellen Haut mit den hellen Flecken in seinem zarten, jungen Alter von gerade mal dreieinhalb Monaten durch's Wasser schwebt, wenn er fast nicht genug davon bekommen kann seine Kreise, Schleifen und dann wieder unerwartete Blitzstarts durch's Wasser zu ziehen, immer und immer wieder von Neuem hoch zur Wasseroberfläche hinaufsteigt, dann wieder für eine Weile fast bewegungslos in den Wasserpflanzen schwebt...


Traumtnzer 2


Es ist eine ganz besondere Faszination, dem Kleinen und seinen Geschwistern dabei zuzuschauen, wie sie ihre munteren Streifzüge durchs Wasser geniessen und richtiggehend zelebrieren - diese so bewegungsbegeisterte Lebensphase wird ja nicht allzu lange mehr dauern, und je älter, grösser und schwerer sie werden, unsere Axolotl-Kinder, desto ruhiger und behäbiger werden sie. Dann kann sie fast nur noch eine schmackhafte Futter-Ration oder der Paarungs- und Vermehrungstrieb für einen kurzen Moment aus der Reserve locken.


Traumtnzer 3


Lebende Bilder, wie ich meine Aquarien gerne spasseshalber nenne: Ein richtig herzerwärmender Augenschmaus, meine so wunderbar hübschen, süssen Axolotl, denen ich gefühlt stundenlang zuschauen kann bei ihren lustigen Schwimm-Kapriolen, und dabei so richtig eintauche in diese zauberhaften Wasserwelten. Dann gelingt es mir, alle Erdenschwere für einen Moment ganz einfach abzulegen - tief durchatmen, entspannen und einfach sein, und nach einer Weile frisch und energiegeladen wieder auftauchen, hinein in meinen neu geerdeten Alltag.





Traumtnzer 4


Am 22.7.20 ist aus einem unserer unzähligen Phasmideneiern bei ca 30°C im stets leicht feuchten Aufzuchtterrarium unser erstes Gespenstschrecken-Baby geschlüpft, und in der Folge ist fast jeden Tag eines, selten auch zwei weitere Tiere geschlüpft. Nachdem im Verlauf von einer Woche insgesamt 9 Schreckenbabys geschlüpft sind, war dies für unsere Platzverhältnisse genug, wir haben die vielen verbleibenden Eier tiefgekühlt und entsorgt. Die frischgeschlüpften Jungtiere sind während den ersten Stunden sehr lebhaft im ganzen Terrarium herumgerannt, auf der Suche nach einer geeigneten Futterpflanze, sind dann im Lauf ihres zweiten Lebenstages ruhiger geworden, haben sich auf einem der Brombeerzweige im kleinen Aufzucht-Terrarium niedergelassen und am dritten Tag an den Brombeerblättern zu fressen begonnen.


Hutungen 1


Die Jungtiere haben wir nach ein paar Tagen auf zwei grosse Terrarien aufgeteilt, und können die Tierchen jetzt Tag für Tag beobachten, wie sie wachsen, sich entwickeln, und mal das eine, mal das andere nach einer weiteren Häutung praktisch von einer Minute auf die andere schlagartig grösser wird und seine Form verändert in Richtung auf eine ausgewachsene, adulte Australische Skorpion-Gespenstschrecke (Extatosoma tiaratum). Bis sie das Adultstadium erreichen, werden die Tierchen mehrere Häutungen durchmachen, was in der Regel bei den Männchen (5-6 Häutungen) 4-7 Mt, bei den Weibchen (6-9 Häutungen) etwa 5-8 Mt dauern wird. Im Adultstadium sind die Männchen etwa 8-10 cm lang und wiegen 2-3 g, während die sehr viel grösseren und schwereren Weibchen 10-14 cm lang und 20-30 g schwer werden.


Hutungen 2


Hierbei ist, nebst der eindrücklichen Grössenzunahme nach jeder Häutung, auch sehr gut der äusserlich deutlich sichtbare Unterschied zwischen den weiblichen und den männlichen Gespenstschrecken zu erkennen: Bei der ersten Häutung verlieren die jungen Babys ihr ameisenartiges Mimikri-Aussehen mit dem dünnen, schwarzen Körper und dem rot-orangen Kopf. Sie werden braun, behalten allerdings noch eine Weile ihr hübsches, weisses Halsband. Bereits nach der zweiten Häutung ist das Geschlecht zu erkennen, mit den stacheligen Fortsätzen am Rücken bei den Weibchen, während die Männchen einen vollkommen glatten Körper haben, wo nach der dritten Häutung auch bereits die im Vergleich zu den Weibchen deutlich längeren Flügel zu erkennen sind.


Hutungen 3


Etwa 7 Wochen nach dem Schlupf der neun Babys im warmen Aufzucht-Terrarium, ist am 9.9.20 im Terrarium der Elterntiere, welche inzwischen alle altershalber verstorben sind nach einer durchschnittlichen Lebenszeit von 7-9 Monaten im Adultstadium (alle unsere drei Weibchen haben bis kurz vor ihrem Tod noch fleissig Eier gelegt!) noch ein Nachzügler geschlüpft. Seine Entwicklung im Ei hat bei viel kühleren Temperaturen von durchschnittlich rund 20°C stattgefunden, und deshalb insgesamt fast zwei Monate länger gedauert. So lässt sich nun der siebenwöchige Alters- bzw Entwicklungsunterschied der älteren im Vergleich zum jüngsten Baby sehr schön erkennen und weiter beobachten.


 


Hutungen 4


Inzwischen dürfen wir uns bereits an der zweiten Nachwuchs-Generation unserer beiden 2018 geborenen, allerersten Axolotl erfreuen. Vor allem die diesjährige F2-Generation überrascht uns mit wunderhübschen Farben. Ein guter Moment, uns ein paar Gedanken zu machen über die Farben-Vererbung unserer Axolotl.


Farbgenetik 1


Begonnen hat unser Axolotl-Abenteuer Ende 2018 mit dem Kauf der copperfarbenen Axolotldame Yolotli und dem Goldalbino-Bock Citlali. Beide Farbtypen sind rezessiv gegenüber der dunklen Wildfarbe, es handelt sich also bei beiden um reinerbige Tiere (im Bezug auf die Melanin-Bildung). Ein Tier mit der braunen Farbe „Copper“ bildet nur den helleren, braunen Anteil des Farbstoffes Melanin (das Phäomelanin), während das schwarze Eumelanin fehlt, und der Albino bildet überhaupt kein Melanin. Bei Albinos sind auch die Augen, genauso wie der gesamte Körper hell, ohne jegliches Melanin: Entweder rein weiss beim Weissalbino, oder aber goldgelb beim Goldalbino, je nachdem ob das Tier den gelb-goldenen Farbstoff bilden kann oder nicht.


Farbgenetik 2


Unsere F1-Nachwuchs Generation von 2019 brachte erwartungsgemäss ausnahmslos ziemlich einheitlich gefärbte, mischerbige, copperfarbene Axolotl. Aus einem der vielen Gelege die Yolotli 2019 abgesetzt hat haben wir insgesamt drei Tiere aufgezogen. Es handelt sich um einen mittelhellen Copper-Bock und eine identisch gefärbte Dame, sowie als drittes Tier eine sehr dunkel gefärbte Dame, die ich rein vom Aussehen her nicht eindeutig unterscheiden kann von meinen wildfarbenen Axolotl. Vom genetischen Standpunkt her muss es sich allerdings auch bei diesem Tier um einen Copper handeln.


Farbgenetik 3


Diese F1-Generation ist nun im Frühling 2020 ebenfalls geschlechtsreif geworden. Die beiden Damen haben im Wechsel miteinander bisher insgesamt 6 schöne, meist grosse Gelege von je ca 200 Eiern gelegt. Von zweien dieser Gelege haben wir nun aus purer Neugier betreffend der bei dieser F2-Generation entstehenden Farben je drei Tiere grossgezogen. Denn jetzt wird es erst wirklich interessant: Während die Elterntiere, die F1-Generation, alle relativ einheitlich braun (Copper) gefärbt und mischerbig sind, sind jetzt erst, bei der zweiten Nachwuchs-Generation, verschieden gefärbte Tiere zu erwarten.


Farbgenetik 4


Gemäss der alten Mendel’schen Regeln sollten wir in dieser F2-Generation drei verschiedene Farbtypen erwarten können: 50% mischerbige Copper, 25% reinerbige Copper sowie 25% reinerbige Albinos. Die Farben sind bereits gegen Ende der Embryonalentwicklung im Ei relativ sicher zu erkennen. Und tatsächlich, so war es dann auch, so dass ich gezielt je hälftig ein paar Eier mit gut entwickelten hellen bzw dunkel gefärbten Embryos in ihren Eihüllen kurz vor dem Schlupf separieren konnte.


Farbgenetik 5


Während der ersten Tage nach dem Schlupf wählte ich gezielt drei gesunde, fitte Axolotl-Larven mit gutem Appetit aus, welche möglichst verschieden gefärbt waren, und zwar den allerhellsten der Copper, einen Weissalbino und einen Goldalbino. Vor allem an den zwei Albinos konnte ich mich kaum sattsehen, denn diese in diesem jungen Alter nahezu durchsichtigen kleine Gespenstlein zeigten in den ersten paar Entwicklungswochen alle ihre inneren Organe meinem neugierigen Blick auf’s schönste, was bei den dunklen Tieren, den Copperfarbenen genauso wie den Wildfarbenen, sehr viel weniger deutlich zu erkennen ist.


Farbgenetik 6


Inzwischen sind diese drei um den 22. Mai geschlüpften Jungtiere bereits gut drei Monate alt, und auch die beiden Albinos sind keineswegs mehr durchsichtig. Und genauso wie sein Grosspapa, der nun in seinem dritten Lebensjahr kaum mehr etwas zeigt von seiner ursprünglichen, wunderschön goldenen Färbung, sondern inzwischen fast rein weiss erscheint, wird auch der „Goldi“ der F2-Generation immer heller und ist je nach Beleuchtung bereits nicht mehr immer eindeutig unterscheidbar von seinem Weissalbino-Geschwister. Das relativ helle Copper-Geschwister zeigt bei hellem Licht wunderschön die verschiedenen Pigment-Anteile: Nebst dem mittelhellen Braun auch viele hübsche Gelbanteile und Glitzerpigmente, was beides bei den dunklen Wildfarbenen wie auch bei den sehr dunklen Copper oft sehr viel schlechter zu erkennen ist.


Farbgenetik 7


Um den 31. Juli ist eine weitere F2-Nachwuchsgeneration geschlüpft: Einige Eier von diesem Gelege hatte die Axolotl-Mama ans Kabel des Innenfilters geklebt, und ich musste diese Eier bei der Filterreinigung vom Kabel abstreifen – eine nicht ganz banale Angelegenheit, denn die Eier die kleben sehr fest. Also dachte ich, statt diese Eier einfach zu entsorgen separiere ich die mal, um zu schauen, ob daraus wohl trotz der kraftvollen Manipulation und geschädigter Eihülle die eine oder andere dieser Larven sich gut weiter entwickelt und gesund schlüpft. Und tatsächlich, alle haben überlebt, und alle sind geschlüpft! Zwei dieser frischgeschlüpften Larven sahen fast exakt gleich aus wie die beiden Albinos des Geschwistergeleges, allerdings mit einem unübersehbaren Unterschied: Ihre Augen sind dunkel gefärbt, also können diese definitiv keine Albinos sein! Im Lauf der weiteren Entwicklung konnte ich dann erkennen, dass diese beiden hellen Tiere, das eine weiss, das andere goldgelb, eine ganz helle, fein gepunktete, in den ersten Tagen kaum zu erkennende dunkle Pigmentierung aufweisen: Diese zwei sind also extrem helle Copper! Wie dies zu erklären ist, weiss ich nicht, diese Farbe ist für mich eine vollkommen unerwartete, wunderschöne Überraschung!




Farbgenetik 8


Eine grosses Zahl von Eiern meiner drei Gespenstschrecken-Damen liegt inzwischen in einem kleinen Aufzucht-Terrarium auf leicht feucht gehaltenem Vermiculit am wärmsten Ort in meinem Haus: Oben im Dachstock direkt unterm Dach, wo die Sommersonne die Temperaturen bis gegen 30°C so richtig in die Höhe treiben kann. Damit hoffe ich, dass es nun nicht mehr allzu lange dauert, bis das eine oder andere Jungtier schlüpft. 5 Monate ist gemäss Literatur die Mindestdauer von der Eiablage bis zum Schlupf, bei kühleren Temperaturen oder Trockenheit kann es auch mal ein ganzes Jahr oder noch länger dauern. Die ersten Eier meiner drei Phasmiden-Damen sind ja Ende Januar gefallen, es sind also knapp 6 Monate seither. Zu Beginn lagen die Inkubations-Temperaturen im Terrarium der Eltern bei knapp 20-23°C, also deutlich kühler. Erste Versuche in einem einfachen Inkubator hatten damals fehlgeschlagen, da wegen Feuchtigkeits-Stau die Eier zu schimmeln begonnen hatten.


Phasmidenbaby 1


Noch immer produzieren die drei Extatosoma tiaratum Damen täglich neue Eier, und auch das Männchen zeigt sich nach wie vor sehr fleissig, obschon es mit seinem aktuellen Alter von rund 7 Monaten seit seiner ersten Paarung die erwartete Lebensdauer von etwa 1-5 Monaten im Adult-Stadium schon längst überschritten hat: Noch immer macht es sich ab und zu an die Arbeit und begattet die Damen seines Harems erneut! So auch geschehen eben erst, die weisse, vertrocknete Spermatophoren Hülle hängt noch immer am Hinterteil des kürzlich begatteten Weibchens! Zwar hat das unermüdliche Männchen in den letzten Wochen immer mal wieder deutliche Schwächezeichen gezeigt, es sass dann jeweils bewegungslos über Stunden einfach am Boden, hat sich danach aber immer wieder erholt und ist wieder an seine Futterblätter in die Höhe gekrabbelt. Die weiblichen Tiere dieser Insektenart haben ja eine deutlich längere Lebenserwartung als die Männchen, sie leben im Adultstadium häufig noch gegen ein Jahr, manchmal auch noch etwas länger, und produzieren ihre Eier mit oder ohne Männchen bzw Paarung genau gleich – mit dem einzigen Unterschied, dass aus solchen unbefruchteten Eier ausschliesslich Weibchen schlüpfen.


Phasmidenbaby 2


Nun, heute ist mein Tag! Am frühen Morgen oder während der Nacht muss es geschlüpft sein, das erste winzige, fast haardünne Phasmiden-Baby das ich im Aufzucht-Terrarium an der Scheibe „kleben“ sehe! Hübsch sieht es aus, mit seinem orange-roten Kopf, dem weissen Halsband, dem hoch getragenen, ähnlich wie bei einem Skorpion stark aufgebogenen Hinterteil und seinen langen dünnen Beinen! Die frisch geschlüpften Jungtiere von Extatosoma tiaratum betreiben Ameisen-Mimikry, ein Schutz den sie dringend benötigen. Denn in der Gegend wo diese Insektenart ursprünglich lebt in Ost-Australien, pflegen Ameisen die zu Boden gefallenen, ausserordentlich hartschaligen Phasmideneier in ihren Bau zu schleppen in der Meinung, es handle sich um für sie essbare Samen. Dort drinnen im Ameisenbau finden die Eier eine für ihre Entwicklung ideale Temperatur und Feuchtigkeit, und die frisch geschlüpften Babys werden von den Ameisen dank ihres täuschenden Mimikry nicht behelligt auf ihrem Weg nach draussen.


Phasmidenbaby 3


Die winzigen Phasmiden-Babys rennen während ihrer ersten Lebenstage fast unermüdlich in der Gegend herum bis sie auf der Suche nach ihrer idealen Futterpflanze erfolgreich sind, sich da niederlassen und ihre Warnfärbung verlieren. Erst nach diesen etwa 2-3 Tagen des eiligen Herumrennens beginnen sie dann zu fressen. In der Terrarienhaltung wird empfohlen, die harten Ränder der Futterblätter wegzuschneiden, damit die kleinen Babys einfacher an ihr Futter kommen - oder aber sie zusammen mit älteren Tieren zu halten, wo sie an bereits bestehenden Frass-Stellen an die weicheren Innenbereiche der Blätter herankommen. Mein erstgeschlüpftes Gespenstschreckenbaby habe ich inzwischen aus dem Inkubations-Terrarium in ein neu eingerichtetes Aufzucht-Terrarium übersiedelt, und dieses bestückt mit reichlich sehr jungen und zarten Brombeer-, Hasel- und Eukalyptus-Zweigen.





Phasmidenbaby 4


Unser Pärchen Taggeckos der Art „Türkisblauer bzw Himmelblauer Zwerggecko“ (Lygodactylus williamsi) lebt noch nicht einmal ganz zwei Wochen bei uns. Die hübschen, sehr lebhaften, immer neugierigen und nicht sehr scheuen kleinen Tierchen haben sich sehr rasch und umkompliziert in ihrem luftigen Gazeterrarium hoch oben auf unserer Dachterrasse eingelebt, und schon darf ich Zeuge sein von einer Gecko-Paarung!


Geckopaarung 1


Das Paarungsritual beginnt auf ganz klassische Weise, indem das wunderschön türkisblaue, etwa ein Jahr alte Männchen, der aufgrund seiner wunderschönen, intensiv blauen Farbe den Suaheli-Namen „Angabluu“ mit der Bedeutung „himmelblau“ bekommen hat, sich langsam abtastend dem grün-goldenen Weibchen von vorne annähert, und dabei seinen dunklen, fast schwarz gefärbten Kehlsack aufbläst.


Geckopaarung 2


Das Weibchen, welches bereits zweieinhalb Jahre alt ist, sich in seinem Freiluftterrarium sehr selbstsicher gibt und deshalb den Suaheli-Namen „Nala“ mit der Bedeutung „Königin, Löwin“ bekommen hat, verhält sich währenddessen still und beobachtend, während das Männchen sich nun abdreht und ihr seine Seite zuwendet, dabei seinen Rücken hoch krümmt und damit seine Umrisse gross und imposant ihr präsentiert.


Geckopaarung 3


Noch immer beobachtet sie ihn aufmerksam und interessiert. Nun umkreist er seine Lady langsam und vorsichtig und nähert sich ihr von hinten. Ein erster Versuch sie nun zu besteigen scheitert, weil die Dame ihrem Verehrer davonläuft. Er ihr natürlich nach, das Paar bewegt sich (für Gecko-Verhältnisse) langsam gemeinsam zu einem hoch gelegenen, waagrechten Bambusrohr – der Lieblings-Sonnenplatz von beiden.


Geckopaarung 4


Bald gelingt es dem Männchen nun doch, sich mit gezielten, flinken Bewegungen auf den Rücken des Weibchens zu setzen, sich auf ihr festzuklammern und gleichzeitig mit einem gezielten Nackenbiss eine feste Position zu finden, wo sie ihn nicht mehr so einfach abschütteln und weglaufen kann.


Geckopaarung 5


Nun rutscht er mit seinem Hinterteil seitlich an seinem Weibchen herunter, bis er seinen Schwanz unter den ihren schieben und damit einen seiner zwei Hemipenise nahe an ihrer Kloake positionieren kann.


Geckopaarung 6


Die Paarung dauert etwa eine Viertelstunde, während der er sich, fest an seine Partnerin geklammert und schräg auf ihr sitzend, immer wieder ein paar Schritte davontragen lässt. Das Paar bewegt sich während der Paarung nicht nur auf dem Bambusrohr obendrauf, sondern auch kopfunter unten am Bambus hängend. Die Reise geht mit verschiedenen Wendungen und Drehungen hin und her, rauf und runter, und immer bleibt er mit seinem festen Klammergriff und Nackenbiss unlösbar mit ihr verbunden.


Geckopaarung 7


Nachdem sich das Paar schliesslich mit einer blitzartigen Bewegung voneinander gelöst hat, bleibt noch für ein paar Sekunden sein ausgestülpter Hemipenis sichtbar, und zieht sich dann in seine sich direkt hinter dem Kloakalspalt befindlichen Hemipenistasche zurück.


Geckopaarung 8


Nun folgt eine ausgedehnte und minutiös durchgeführte Reinigung der Genitalregion. Zunächst beschnuppert er die Region seines bauchseitigen Schwanzansatzes ausgiebig, anschliessend reinigt er sich indem er intensiv und akribisch genau die Gegend um seinen Kloakalspalt herum immer und immer wieder von neuem beleckt.


Geckopaarung 9


Die zwei Hemipenistaschen am Schwanzansatz direkt hinter dem Kloakalspalt sind von unten her sehr gut zu erkennen, als deutliche Vorwölbungen beidseits der Schwanzwurzel.


Geckopaarung 10


Auch Lady Nala reinigt währenddessen intensiv und sorgfältig ihre Kloakalregion, und lässt so die äusserlichen Relikte der soeben stattgefundenen Paarung nach und nach spurlos verschwinden.


Geckopaarung 11


Wie wenn er ausserordentlich stolz wäre auf seine soeben gelungene, „heroische“ Tat, schaut sich der mit diesem soeben stattgefundenen Paarungsakt definitiv erwachsen gewordene Angabluu nach Abschluss der ausgiebigen und sorgfältigen Reinigungsaktionen mit hochgerecktem Kopf im Terrarium um, und zeigt dabei sehr schön seine typisch männliche, fast gänzlich schwarz gefärbte Kehle.


 



Geckopaarung 12

Milena Zarina vom Fundament
11.01.2002 – 05.06.2020

Ein ganzes langes Leben lang liebenswürdig, unkompliziert und umgänglich, allen Katzenkindern eine stets liebevolle und fürsorgliche Katzenmama die nie genug bekommen konnte, sich um die vielen jungen Fellknäuel zu kümmern. Bis zuletzt im hohen Methusalem-Alter friedlich und gut gelaunt gegenüber allen, seien es nun andere Katzen, oder auch Hunde verschiedenster Rassen und unterschiedlichster Temperarmente. Immer bereit zum schmüsele und und schätzele, anhänglich und immer entspannt schnurrend sobald ich in der Nähe war. Doch die letzten Monate wurden zunehmend schwieriger, die Kräfte liessen nach, trotz nach wie vor mehr als gesundem Appetit immer magerer bis die Beine immer deutlicher ihren Dienst versagten, und mit der Zeit auch geistig nicht mehr wirklich von dieser Welt. Es wurde endlich Zeit, dem Leiden ein Ende zu bereiten und diese herzensgute Katzenseele frei zu geben.

RIP, liebe Mimi! Am andern Ende der Regenbogenbrücke warten viele deiner Katzenkinder und auch dein Schwesterherz Momo schon seit vielen Jahren auf „la grande mamma“, die du für mich immer gewesen bist!





Mimi RIP
   
   
   
   
   


Es grüssen unsere beiden Südafrikanischen Zwergchamäleons (Bradypodion thamnobates), die sich in der Zwischenzeit bereits ein wenig eingelebt haben in ihrer neuen Umgebung auf unserem luftigen Dachbalkon mit wunderbarer Seesicht. Noch immer sind die zwei ziemlich scheu und verstecken sich gerne flugs hinter einem Kletterzweig, wenn ich vorbeischaue und sie bewundern und beobachten möchte. Und ich hab dann halt das nachsehen und sehe mich nur noch von vorsichtig beobachtenden Chamäleonaugen beäugt.


ThandiwaThabani 1


Ihr neuer Lebensraum ist ja ehrlich gesagt auch eine rechte Herausforderung für die zwei, die bisher ja wohl seit ihrer Geburt noch nie draussen an der frischen Luft gelebt haben. Auf unserem Dachbalkon hingegen sind sie der Witterung ausgesetzt, das heisst nebst dem ungefilterten Sonnenlicht auch Wind und Regen, und Temperaturen die nicht mittels Schaltuhr und künstlicher Beleuchtung streng und auf die Minute genau geregelt sind.


ThandiwaThabani 2


Aber allzu sehr bis ans Limit will ich die beiden Tierchen ja nicht testen, und so mussten sie während den vergangenen Wochen auch ab und zu für ein paar Stunden oder wenige Tage wieder nach drinnen umziehen. Bei bevorstehendem Sturmwind, lange anhaltendem Starkregen und Gewittern oder nächtlichen Temperaturen unter 6-8°C hiess es deshalb für mich bereits mehrmals, das luftige Gazeterrarium mitsamt Inhalt die paar Schritte hinein in den geschützten Dachstockbereich tragen. So dass wir Zwei- und Vierbeiner dann alle wieder ruhig und sorgenfrei schlafen können.


ThandiwaThabani 3


Auch habe ich das Gazeterrarium inzwischen auf drei Seiten bis zu 2/3 seiner Höhe mit urwaldähnlich bemalten Styropor-Platten geschützt, da ich den Eindruck bekommen habe, allzu viel Wind behagt den Sensibelchen nicht wirklich. Diese Platten werde ich dann weglassen können wenn es wirklich Sommer wird und bei sehr warme Temperaturen praktisch Windstille herrscht: Dann werden meine Chamäleons bestimmt ihren luftigen Standort auch nicht-windgeschützt zu schätzen wissen.


ThandiwaThabani 4
   
   
   
   


Chamäleons sind sehr spezielle Reptilien. Es gibt sie in fast jeder Grösse, von so winzigen Zwergen von kaum 2 cm (Brookesia micra) bis zu Riesentieren von fast 70 cm Körperlänge (Furcifer oustaleti), beide aus Madagaskar. Bekannt ist ihre Fähigkeit, ihre Körperfarbe je nach Stimmungslage und Fortpflanzungs-Situation zu verändern, oder ihre auf das Zungenbein aufgestülpte Zunge in hoher Geschwindigkeit aus ihrem Maul zu schleudern und millimeterbruchteilgenau ihre Beute in bis zu einer maximalen Distanz von ihrer zweieinhalbfachen Körperlänge bei genügend heller Beleuchtung sicher zu treffen, fast vollständig umfassen mit der rüsselartigen Zungenspitze und anschliessend wieder zurück in ihr Maul ziehen zu können. Während dem Zurückziehen werden die Augen geschlossen um eine Verletzung durch ev. hervorstehende Insektenbeine zu vermeiden. Die Augen, für ein Chamäleon eines der lebenswichtigsten Organe, sind fast vollständig bedeckt durch die miteinander verwachsenen Augenlider, und können vollkommen unabhängig voneinander bewegt werden.


ChamleonProjekt 1


Wer davon träumt, selber solch faszinierende Reptilien zu halten, der muss verschiedene Voraussetzungen erfüllen, die Vorschriften sind streng. Seit Jahren gelten Chamäleons als sehr schwierig artgerecht zu haltende und noch schwieriger zu züchtende Reptilien. Um die auch in der Schweiz als obligatorisch geltende Haltebewilligung zu erwerben, müssen verschiedene Voraussetzungen erfüllt sein. Vorgeschrieben ist als erstes der Besuch von einem der akkreditierten Sachkundekurse, danach muss noch die Abschlussprüfung bestanden werden. Nachdem ich mich bereits Mitte Dezember des vergangenen Jahres für den ersten angebotenen Kurs 2020 angemeldet hatte musste ich mich lange gedulden bis klar war, der Kurs findet statt, es haben sich genügend Interessenten gemeldet. Schliesslich konnte dann unser Kurs auch tatsächlich durchgeführt werden, die Abschlussprüfung legten am 14.3.20 alle Kursteilnehmer erfolgreich ab, ganz knapp vor dem grossen Lock-Down des gesamten öffentlichen Lebens aufgrund der Corona-Pandemie mit Schliessung aller Schulen, Versammlungsverbot etc ab dem 16.3.20. Wiederum grosses Glück gehabt!


ChamleonProjekt 2


Anschliessend galt es, mich für eine bestimmte Chamäleon-Art zu entscheiden. Aufgrund der strengen Vorschriften für die erforderliche Terrariengrösse, welche abhängig ist von der Körperlänge der gehaltenen Tiere, kamen für mich praktisch nur kleinere Zwergchamäleons in Frage. Ich hatte leider keinerlei Ahnung, ob es in der Schweiz überhaupt Züchter gibt von solchen kleinen Chamäleons, und erst recht nicht ob zur Zeit irgendwo in der Schweiz Jungtiere von solchen Arten vorhanden sind. Schliesslich war aber auch diese Frage geklärt, und ich konnte mich um meine Chamäleon-Terrarien kümmern. Sehr gerne hätte ich diese allesamt selber gebaut, aber mein vorhandenes Baumaterial reichte für nur ein einziges solches Vollgaze-Terrarium. Ich benötigte aber für mein Projekt drei Terrarien, und es gelang mir, noch zwei Terras online zu kaufen. Auch für die obligate Beflanzung der Terras musste ich mir etwas einfallen lassen, da ja auch die Gärtnereien und Pflanzencenter über viele Wochen geschlossen waren. Schliesslich ist es mir doch gelungen, meine Terrarien vorschriftsgemäss einzurichten und einen Termin für das obligatorische Fachgutachten dieser „Wildtiergehege“ anzumelden. Nun endlich war alles bereit für die Haltebewilligung, welche die zuständige Fachperson am kantonalen Veterinäramt ausstellt sobald alle Voraussetzungen erfüllt sind.


ChamleonProjekt 3


Zum Glück liess dann tatsächlich meine Chamäleon Haltebewilligung nicht lange auf sich warten, und auch beim Chamäleon-Züchter stiess ich auf keinerlei Hindernisse: Ich durfte mein Chamäleon-Pärchen abholen gehen! Zuerst aber hiess es nun für mich, für unsere beiden künftigen Familienmitglieder passende Namen zu suchen. Natürlich mussten es Namen sein in der Sprache ihres Herkunftsgebietes im östlichen Südafrika, genauer in der Provinz Zulu Natal, also in Zulu. Die Auswahl fiel mir nicht schwer: Ich werde das Männchen „Thabani“ nennen, mit der Bedeutung „der Glückliche“ und das Weibchen wird „Thandi“ bzw „Tandiwa“ heissen, mit der Bedeutung „die Liebende“ oder „die Geliebte“. Zu meiner grossen Freude durfte ich meine Tiere unter mehreren verschiedenen Individuen auswählen, und meine Wahl war sehr rasch klar: Ein eher kleineres Weibchen von leuchtend grüner Farbe sowie ein Männchen in ähnlicher Grösse, eher hell und in zarten und fein ziselierten Pastellfarben, einem hübschen Muster am Kopf, und hellen, rötlich-orangen Flecken an den Seiten. Zwei selten hübsche Tierchen die sehr gut zueinander passen. Die zwei durften gestern abend einziehen in ihr luftiges Gazeterrarium, das für die kommenden Sommermonate draussen an der frischen Luft in privilegierter, Bergchamäleon-adäquater Lage steht, hoch über dem Hallwilersee auf unserem Dachbalkon. Herzlich willkommen ihr zwei!


ChamleonProjekt 4
   
   
   
   


Ein sehr spezieller Frühling dieses Jahr! Perfektes Wetter, Sonne pur Tag für Tag und fast schon sommerlich warm, die ganze Natur rundherum spriesst, knospt und blüht auf’s allerschönste und in unseren Gärten können wir trotz der vielen freien Zeit die uns zur Verfügung steht nichts von alledem werken, wie wir es von anderen Jahren gewohnt sind: Keine neuen Samen in die Erde geben, keine jungen Setzlinge kaufen und einpflanzen. Der Corona-Lockdown hat seit Mitte März nebst allen andern Geschäften, die keine lebenswichtigen Waren verkaufen oder Dienste anbieten, alle Gärtnereien und Pflanzencenter, auch die Gartenabteilungen der Grossverteiler von einem Tag auf den andern geschlossen. Auch keine der beliebten Setzlingsmärkte dieses Jahr, es gibt nichts mehr zu kaufen was wir für unsere schönen Frühlings-Gartenarbeiten benötigen, bloss „online“ geht noch. Aber das funktioniert halt auch nicht so richtig.


Ostersetzlinge 1


In quasi letzter Sekunde war es mir noch gelungen, in einem grossen „Food-Geschäft“ doch noch ein paar wenige Säcke mit Gartenerde zu ergattern, und so war es mir immerhin möglich, ein paar meiner Pflanzkistchen mit frischer Erde aufzufüllen und darin einige Reste von übriggebliebenen Samen vom letzten Jahr anzusäen, ein paar Sorten Küchenkräuter sowie verschiedene Radieschenarten und kleine Karotten. Dies musste nun halt wohl genügen für den Moment. In zwei Mini-Fenstersims-Frühbeeten hatte ich zudem bereits vor einigen Wochen verschiedene spezielle Samen von tropischen Bäumen wie Urwelt-Mammutbaum, Drachenbaum oder Affenbrotbaum, aber auch von anderen exotischen Gewächsen wie Ylang Ylang oder „blühende Steine“ vorkultiviert, ein Experiment der besonderen Art, das auf jeden Fall sehr viel Geduld und Wartezeit benötigt, dies zudem mit sehr ungewissen Erfolgs-Chancen.


Ostersetzlinge 2


An Ostern bekam ich dann unerwartet ein tolles Geschenk von meiner Schwester, die wie man so sagt einen richtig „grünen Daumen“ hat und jedes Jahr vielerlei besondere Pflänzchen aus Samen anzieht und damit regelmässig so erfolgreich ist, dass sie fast immer schliesslich viel mehr solcher Pflanzen hat als sie selber wirklich grossziehen kann. Von ihr habe ich an Ostern eine ganze grosse Menge verschiedenster, mehrheitlich spezieller und in den Geschäften nur selten oder gar nicht angebotener Pflanzensetzlinge erhalten, viele davon aus dem interessanten und nicht alltäglichen Sortiment von ProSpezieRara. Verschiedenste Tomatensorten, darunter die schmackhaftesten die es überhaupt gibt, dazu gut passend verschiedene Arten von Basilikum, aber auch ganz besondere Gewächse wie Schlafmohn, Cistrose, Gewürzfenchel, Kaskadenthymian, Berglauch und viele andere mehr.


Ostersetzlinge 3


Zunächst habe ich für diese so speziellen jungen Gewächse mein altes kleines Gewächshaus aus dem Keller geholt und eingerichtet, sowie nach drei ersten, eiskalten Nächten, für die ich meine empfindlichen Setzlinge vorsichtshalber ins Haus genommen hatte auch mein Tomatenhaus und die noch rechtzeitig vor dem Lock-Down gekaufte Frühbeethaube aufgestellt um darin die besonders zarten Pflänzchen vor den noch zu erwartenden kommenden paar kühlen Tagen und Nächten schützen zu können. Alle diese vielen für mich sehr wertvollen Setzlinge habe ich dann sorgfältig eingepflanzt in passende Töpfe, und die weniger empfindlichen Pflanzen gleich raus in den Garten gesetzt, so dass sie ihren nächsten Wachstumsschub erfolgreich meistern können. Mein Gartenfrühling ist damit gerettet! Herzlichen Dank dafür, Schwesterherz! 


Ostersetzlinge 4
   
   
   
   


Auch meine jungen Axolotl-Nachzuchten spüren den Frühling: Noch bevor sie ein volles Jahr alt geworden sind, haben gleich drei der jungen Axolotl-Damen bereits mit Eierlegen begonnen! Den Auftakt zur Eierlege-Saison hat die um wenige Tage älteste der Nachzucht-Ladys gemacht: Ainara, im Alter von erst wenig mehr als 10 Monaten (meine A’s sind am 1.4.19 geschlüpft) hat am 8.2.20 ihr Erstgelege von etwas über 100 Eiern mehr oder weniger kunstvoll an die verschiedenen Wasserpflanzen geklebt. In diesem Aquarium konnte ich leider im Vorfeld des Geleges weder eine Balz noch Spermatophoren beobachten – es muss sich wohl um ausschliesslich nachts stattgefundenen Aktivitäten gehandelt haben. Wer von den beiden Böcken in diesem Aquarium die Spermien zu diesem Gelege geliefert hat weiss ich also nicht. Der Schlupf dieses Geleges war am 3.3.20, die Embryonalentwicklung im rund 14°C kühlen Wasser dauerte dementsprechend relativ lange 24 Tage. Allerdings wurden naturgemäss fast alle Eier noch vor dem Schlupf von den drei residenten Axolotl bereits vollständig aufgefressen.


Erstgelege 1


Kurz vor dem Schlupf von Ainara’s erstem Nachwuchs hat im Becken nebenan auch Halbschwester Bonita, welche um eine Woche jünger ist als Ainara, am 1.3.20 ebenfalls ihr Erstgelege abgesetzt. Bonita war zu diesem Zeitpunkt knapp 11 Mt jung (meine B’s sind am 8.4.19 geschlüpft). Dieses Gelege war für mich allerdings vorhersehbar, denn ich hatte in diesem Becken am Tag als Ainara ihr erstes Gelege produziert hatte eine Spermatophore entdeckt, welche von Beltràn, dem einzigen Bock in diesem Becken stammen musste. Bonita hat diese Aufgabe mit Bravour gemeistert, unermüdlich über viele Stunden, den ganzen Tag lang und auch noch während den folgenden Nachtstunden ist Bonita fast wie in Trance im Gewirr der Wasserpflanzen herumgeschwommen und hat sehr ruhig, gemütlich und bedächtig immer weitere Eier sorgfältig an die Pflanzen geklebt, so dass es schliesslich etwa 200 Eier waren, die das Aquarium sehr hübsch verziert haben. Schlupftag von diesem Gelege war der 22.3., diese Larven schlüpften also nach 21 Tagen, die Wassertemperatur im Aquarium war im März bereits etwas wärmer als noch im Februar.


Erstgelege 2


Enya, welche etwas mehr als einen Monat jünger ist als Ainara und Bonita, hat nun als dritte meiner Axolotl-Ladys überraschend früh ebenfalls bereits ihr Erstgelege vollbracht, das war erst eben, am 19.3.20 im Alter von erst knapp 10 Mt (meine E’s waren am 25.5.19 geschlüpft). Dieses Gelege ist recht klein, ich kann rund 50 Eier zählen welche Enya vollkommen unbeobachtet während meiner Abwesenheit ins Aquarium gezaubert hat. Auch in diesem Becken konnte ich in den vergangenen Tagen weder eine Balz noch irgendwelche Spermatophoren beobachten, dieses Erstgelege ist für mich deshalb eine grosse und völlig unerwartete Überraschung. Von diesem Gelege werde ich keine Eier separieren, und da voraussichtlich alle diese Eier im Aquarium ebenfalls innert Kürze von den drei Axolotl in diesem Becken vollständig aufgefressen werden - sie haben übrigens bereits damit begonnen - werde ich wohl hier auch kein Schlupfdatum benennen können.


Erstgelege 3


Und, wie wenn es nicht bereits mehr als genug von diesen Eierlege-Geschichten wäre, hat heute am 20.3.20 meine Ainara  soeben ihr zweites, diesmal eindeutig grösseres Gelege mit rund 200 Eiern abgesetzt, sechs Wochen nach ihrem Erstgelege und noch immer vor ihrem ersten Geburtstag. Fleissige Lotl-Damen, dies steht ausser Frage. Dieses Gelege sieht bereits sehr viel ordentlicher aus als ihr Erstgelege, bei dem die Gallerthüllen dieser frühen Eier noch wenig kompakt, sehr lose und unförmig, teils fetzenartig an den Wasserpflanzen hingen und diese ersten Eier deshalb noch recht zahlreich nach wenigen Tagen bereits wieder von den Pflanzen gefallen und bald am Boden des Aquariums im Kies gelegen hatten: Übung macht den Meister, und das richtige Alter macht auch die Axolotldamen reif und ihre Gelege perfekter.

Eine Nebenbemerkung noch: Die Eltern der E’s, meine Farblotls Citlali und Yolotli, haben dieses Jahr bereits seit Januar wieder regelmässig neue Gelege produziert, inzwischen bereits 5 Gelege in diesem Jahr! Yolotli hatte letztes Jahr im Alter von knapp 12 Monaten ihr erstes Gelege gebracht. 2019 waren es insgesamt 8 Gelege welche zu Beginn allerdings sehr klein waren, und erst später im Lauf der Monate auf eine Zahl von max. 200 Eier pro Gelege angestiegen waren.


Erstgelege 4
   
   
   
   


Eine ganze Serie von heftigsten Winterstürmen hat im Monat Februar in ganz Europa gewütet, so auch in unserem Weihergrundstück mit seinem unter Naturschutz stehenden uralten Baumbestand. Viele der grossen, alten, ehrwürdigen Bäume wurden vom Sturm geknickt und haben beim Fallen nicht bloss verschiedentlich dicht stehende Nachbarbäume mit umgerissen, sondern einige von ihnen haben sich teilweise auch quer über unsere dort stehenden Forstwagen gelegt und dabei deren Dächer beschädigt.


Winterstrme 1


Wie sie alle hiessen, diese heftigen Sturmtiefs in Serie: Petra am 4.2., danach Sabine am 10./11.2. und kurz darauf Tomris am 13./14.2. und einige etwas weniger heftige Sturmtiefs davor und danach: Gleich mehrfach waren wir gezwungen, die Forstarbeiter mit ihren schweren Maschinen aufzubieten, um die grössten der gefallenen Baumriesen wegzuräumen.


Winterstrme 2


Hier in lockerer Folge eine Reihe der beeindruckendsten Fotos von solchen hohen, dicken, uralten Weiden, auch Eschen, Ulmen, Buchen, Eichen und Kirschbäume waren mit dabei, von breit aufgefasertem Holz, quer über die Wagendächer gefallenen, viele Meter hohen dicken Baumstämmen oder breit aufgerissenen Baumstrünken.


Winterstrme 3


Einige der dicksten Baumstämme, die von aussen vollkommen gesund und intakt ausgesehen hatten, waren innen erstaunlicherweise hohl und hatten wohl deshalb den heftigen Böenspitzen nicht trotzen können. Im Inneren dieser Bäume entdeckten wir mit Erstaunen wunderhübsche, unerwartete Geheimnisse wie beispielsweise wahrscheinlich durch irgend eine unbekannte Käferart wabenförmig herausgefressene Gebilde aus weichen, vom Pilz zerfressenen Holzrelikten, oder in einem hohlen Kirschbaum eine ganze Serie von hochkant in den hohlen Baum hineingebauten grossen, alten Bienenwaben.


Winterstrme 4


Einer dieser gefallenen Stämme schwebt noch immer meterlang, beim Umstürzen in einer Astgabel eines weiteren gefällten Baumes hängengeblieben, weit über die Oberfläche unseres Karpfenteiches hinaus, während andere Bäume im Fallen einen der vielen, dicht stehenden Nachbarsbäume in eine prekäre Schieflage niedergezwungen haben, womit nun beide Bäume gefährlich schräg im dichten, noch stehenden Stammgewirr halb stehend, halb liegend ein ziemlich skurriles, hoch in den Himmel hinaufragendes seltsames Bild ergeben.


Winterstrme 5


Während die einen dieser geknickten Bäume relativ weit unten, direkt am Fuss des Baumes teilweise mitsamt einem Stück ihres Wurzelwerkes ausgerissen wurden, steht von andern dieser Baumriesen noch ein ganzes Stück des unteren Stammes; der Abriss geschah erst in einer Höhe von etwa einem Meter über dem Boden und hinterlässt nun einen heftigst aufgefaserten, hohen Baumstumpf. Andere dieser Bäume sind von den heftigen Böen gleich mehrfach in ihrer Länge geknickt worden, teils auch erst in einer Höhe von einigen Metern, während bei nochmals anderen Bäumen lediglich viele der kräftigsten, dicksten Leitäste abgebrochen sind. Spielereien einer Natur, die ihrer unbändigen Kraft und erbarmungslosen Stärke mit solchen wie Zündhölzer geknickten Bäumen ein beeindruckendes Denkmal gesetzt hat.


Winterstrme 6


Viel von diesem zu Boden gerissenen Holz wurde durch die Forstarbeiter abgeführt und kann weiter verwendet werden, beispielsweise für die Konstruktion von Klettergerüsten und sonstigen Bauten auf Kinderspielplätzen. Die dünneren Teile können wir selber zu Brennholz verarbeiten. Damit werden wir wohl noch viele Jahre lang nutzbringende Waldarbeit verrichten, aber auch so manche Winter in der warmen Stube beim knisternden Kaminfeuer geniessen können.


Winterstrme 7


Die Natur beeindruckt immer wieder von neuem. Das Erscheinungsbild unseres Baumbestandes hat sich innert weniger Wochen so dramatisch verändert, dass wir es noch immer kaum glauben können. Es hat nun Platz gegeben für eine drastische Verjüngung dieses Waldstückes und wir freuen uns trotz allem, diese Veränderungen der Natur in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren Schritt für Schritt genaustens beobachten und miterleben zu können.




Winterstrme 8


Die Temperaturen steigen langsam an, es wird bald Frühling. Im Winterdomizil unseres Axolotl-Landgängers Ichtaca ist es etwas wärmer als draussen im Freien. Hier zeigt das Thermometer inzwischen bereits wieder gegen 10°C, somit wird das Risiko bzw die Chance immer grösser, dass Ichtaca bald von selber aus seiner Winterruhe erwachen wird. Da ich sehr unsicher bin, ob er sich vor seiner Winterpause noch genügend Reserven anfuttern konnte – seine Metamorphose war ja noch nicht lange her, und ob sein Verdauungstrakt sich vorher noch genügend weit umgestellt hatte für ein Leben an Land als richtiger Molch, das weiss ich nicht. Besser vorsichtig sein! Ich denke es ist Zeit, dass ich mein Mölchlein nun aktiv aus seiner Winterruhe hole und ihm möglichst bald wieder Futter reichen kann.


Molchfrhling 1


Zum Aufwärmen kommt Ichtaca nun mitsamt seiner Winterbox neben seinem verlassenen Terrarium zu stehen, hier haben wir zur Zeit etwa 15°C. Mal sehn ob ihm diese Temperaturerhöhung bereits reicht, um zu erwachen. Mit ein paar kräftigen Sprühstössen feuchte ich das Moos und Laub in der Box kräftig an. Aber der kleine Wicht rührt sich auch am Folgetag noch keinen Deut. Also wärme ich die Raumtemperatur vorsichtig weiter, auf 17-18°C. Dies müsste nun definitiv reichen um ihn wach zu kriegen. Aber am nächsten Tag ist noch immer keinerlei Bewegung zu erkennen. Dies wird mir nun doch etwas zu riskant, ich wärme nochmals etwas mehr, feuchte den Boxinhalt entschlossen nochmals kräftig an um damit eine Art von heftigen Frühlingsregenfällen zu imitieren, und beginne nach einigen Stunden die obersten Schichten von nassem Moos, Laub und Rindenstücken zu entfernen. Noch immer sehe ich nichts von meinem Molch, es regt sich kein Leben. Nach ein paar weiteren Stunden will ich es endlich wissen, ich buddle vorsichtig weiter, voller Sorgen irgendwann einen toten Molch in meinen Händen zu finden.


Molchfrhling 2


Meine Erleichterung ist riesig, als ich unter meinen vorsichtig tastenden und grabenden Händen endlich das Köpfchen meines Molch-Boys erkenne. Er ist kaum zu entdecken zwischen Laub und Erde, mit wachen Stecknadelaugen schaut er aus seinem Versteck hervor, er lebt!!! Das helle Tageslicht behagt ihm offensichtlich nicht, flugs kriecht er rückwärts davon, verbuddelt sich tiefer in die Erde und ist verschwunden! Ich lass ihm etwas Zeit, und beginne dann langsam, meinen Molch in ganzer Länge aus der Erde rauszubuddeln. Wie hübsch er ausschaut! Quicklebendig und noch immer wohlgenährt kriecht er davon, endlich kann ich ihn in seiner ganzen Schönheit betrachten, bewundern und auch fotografieren.


Molchfrhling 3


Ichtaca hat also seine allererste Winterruhe gut und bei voller Gesundheit hinter sich gebracht, und dies so kurz nach der Metamorphose! Noch nicht mal ein Jahr alt ist er, und es scheint ihm wirklich gut zu gehen, wie schön! Nun darf er in sein neu eingerichtetes Terrarium einziehen. Hier steht inzwischen auch ein etwas grosszügigerer Wasserteil, wo er, falls er dazu Lust hat, gänzlich ins Wasser eintauchen und je nach Lust und Laune auch schwimmen kann. Und dennoch ist der Wasserstand so niedrig, dass er sich nicht wirklich anstrengen muss, um seinen Kopf aus dem Wasser zu strecken um an der Luft atmen zu können. Und nun hoffe ich, es gefällt ihm in seiner neuen Sommerresidenz, in seinem neu und hoffentlich passend eingerichteten Lebensraum im Terrarium!





Molchfrhling 4


Bevor es bei den Gespenstschrecken zu einer erfolgreichen Paarung kommen kann, müssen diese Insekten mit ihrer letzten Häutung ihre Entwicklung zum adulten Tier abschliessen. Hierbei pumpen sie Körperflüssigkeit in Kopf und Thorax, was zu einer Vergrösserung führt. Dadurch wird die alte Hülle zu klein, sie reisst entlang der Häutungsnaht am Rücken auf und wird abgestreift. Bis zum vollständigen Aushärten der zunächst sehr weichen neuen Haut sind die Tiere während der ersten Stunden nach der Häutung sehr verletzlich. Die abgestreifte Exuvie wird meist gefressen, sie ist sehr nährstoffreich. Eine Vermehrung ohne Paarung ist bei den Australischen Gespenstschrecken ebenfalls möglich, dann entstehen durch Parthenogenese ebenfalls lebens- und auch fortpflanzungsfähige Jungtiere, welche jedoch allesamt weiblichen Geschlechts sind.


HutungPaarungEier 1


Für die Paarung setzt sich das Männchen auf den Rücken seiner Partnerin, und überträgt seine Spermien mit Hilfe einer runden weissen Kapsel, der Spermatophore, welche aussieht wie eine Perle. Die Spermien, welche in dieser Kapsel vor Austrocknung geschützt sind, werden anschliessend via einen schmalen, stielförmigen Halsteil, mit welchem die Kapsel verankert ist, in den weiblichen Genitaltrakt gepumpt. Die Spermatophore hängt danach im vertrockneten Zustand meist noch über viele Stunden, oft sogar tagelang in der Geschlechtsöffnung am Hinterende des Weibchens, und fällt irgendwann später zu Boden.


HutungPaarungEier 2


Etwa vier Wochen nach der letzten Häutung beginnt das Weibchen mit der Ei-Produktion. Die Eier werden einzeln produziert, und liegen zunächst über einige Stunden nachdem sie die Geschlechtsöffnung verlassen haben sehr gut sichtbar am Hinterende des Abdomens zwischen den Fortsätzen des Eilegeapparates, bis das Weibchen dann das Ei mit einem kräftigen Schwung des Abdomens wegschleudert und zu Boden fallen lässt. Im natürlichen Habitat in Australien werden die Eier dann üblicherweise von Ameisen in ihren Bau geschleppt, da sie von diesen verwechselt werden mit nahrhaften Sämereien. Hier liegen die Eier sicher und bei idealen Entwicklungsbedingungen, die Ameisen können sie nicht fressen. Die später schlüpfenden Jungtiere ähneln zunächst in ihrer Warntracht mit rotem Kopf und weissem „Halsband“ in ihrem Aussehen sehr dieser Ameisenart, so dass sie unbehelligt aus dem Ameisenbau entweichen können. Danach laufen sie zunächst sehr lebhaft umher auf der Suche einer geeigneten Futterpflanze.


HutungPaarungEier 3


Ein adultes Phasmidenweibchen legt im Lauf ihres kurzen Lebens von rund 4-8 Monaten etwa vierhundert bis tausend Eier. Die Entwicklung der Jungtiere im Ei ist in hohem Masse abhängig von Temperatur und Feuchtigkeit der Umgebung. Die Jungen schlüpfen bei Zimmertemperatur frühestens nach fünf Monaten, bei Trockenheit 1-2 Monate später, bei kühlen Temperaturen noch später, und bei sehr schlechten Bedingungen gar erst nach mehreren Jahren. Von meinen drei Extatosoma tiaratum Weibchen sammle ich zur Zeit jeden Morgen eine grössere Menge an Eiern welche über Nacht zu Boden gefallen sind und hoffe, dass wenigstens das eine oder andere Jungtier in ein paar Monaten schlüpfen wird!





HutungPaarungEier 4


Vom Fruchtmus schlemmen, das konnten meine drei blauen Bambus-Taggeckos von Anfang an sehr gut, noch bevor sie sich an irgend eines der verschiedenen lebenden Futtertierchen gewagt haben die ich ihnen immer mal wieder vorgesetzt hatte. Fast wollte ich glauben, dass es sich bei diesen flinken aber recht scheuen kleinen Reptilien um echte Vegetarier handelt – das soll ja auch bei den Geckos hie und da vorkommen. Dennoch machte ich mir schon etwas Sorgen, ob meine drei hübschen Blauen mit dieser Diät nicht doch etwas zu knapp dran sind im Bezug auf Eiweiss in ihrer Nahrung, welches sie jetzt im Wachstum doch unbedingt benötigen um gesund und kräftig gross werden zu können.


GeckoMenu 1


Nun, als erstes wagten sie sich zwar nicht an die Micro-Grillen, welche mir die Züchterin geraten hatte, sogar als einzige Nahrung ihnen regelmässig vorzusetzen. Diese winzigen Steppengrillen waren meinen Geckos offensichtlich ziemlich ungeheuer, und wohl auch viel zu flink. Zudem versteckten sie sich flugs quasi unerreichbar für die Geckos in den vielen schmalen Ritzen der Natur-Kork Hinterwand im Terrarium, und wohl auch zwischen den Schnipseln am Boden. Aber die Ofenfische, an diese zarten, eher dünnhäutigen und sehr wärmeliebenden Futtertierchen welche nicht allzu schnell davonflitzen, an diese wagten sie sich irgendwann dann doch. Meine Erleichterung war sehr gross! Und vermutlich futterten meine kleinen Phelsumen auch immer mal wieder von den vielen Fruchtfliegen, den Drosophilas, welche ich ihnen als Notlösung und Einstiegs-Futtertierchen inzwischen ins Terrarium gegeben hatte, und von welchen immer recht viele Winzlinge rund um und in den Fruchtbrei-Schälchen zu finden und für meine Geckos problemlos zu erbeuten waren.


GeckoMenu 2


Schliesslich hatte ich auch Glück mit den hellbraunen Micro-Heimchen.  Von diesen haben sich meine Geckos hie und da doch mal bedient, wie ich ab und zu zufällig beobachten konnte. Allerdings, diese Sache mit den Grillen und Heimchen entwickelte sich mit der Zeit zu einem gröberen Problem: Die nicht-erbeuteten und nicht-gefressenen Grillen und Heimchen konnten fleissig wachsen und gross werden in ihren Verstecken, so dass sie schliesslich als Beute für die kleinen Geckos nie und nimmer mehr taugten. Die gross und grösser werdenden Grillen versteckten sich in den Bambusrohren, und frassen sich gütlich an den grünen Pflanzen im Terrarium! Schliesslich wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen, als jeden Morgen wenigstens eine oder zwei dieser gross gewordenen Grillen in ihrem Versteck, einer Bambusröhre mit kleinem Durchmesser welche als einzige nicht mit allen anderen fix verbunden war, aus dem Gecko-Terrarium herauszuholen und draussen in der Januarkälte aus dem Bambus herauszuschütteln und auf diese Weise nach und nach zu entsorgen.


GeckoMenu 3


Womit ich als Futtertierchen für meine Geckos jedoch am meisten Glück hatte, nebst den Buffalo-Würmern welche in einer Worm-Dish jederzeit zum Fressen bereitstehen im Terrarium, und welche auch nicht ausbüxen und sich im Bodenstreu auf Nimmerwiedersehen verstecken können dank dem überhängenden Rand dieser speziell für Würmer hergestellten Futterschale, das sind die Terflies: Speziell gezüchtete Stubenfliegen mit verkrüppelten Flügeln, mit denen diese Futtertierchen nicht mehr erfolgreich fliegen können, und deshalb auf den Bambusröhren fleissig herumkrabbeln auf der Suche nach dem süssen Fruchtmus, das auch sie, nicht nur die winzigen Drosophilas und auch die Geckos selber sehr gerne fressen. Diese Terflies sehe ich immer wieder vollkommen furchtlos rund um die Geckos und sogar auf diesen drauf herumspazieren: Eine leichte Beute für meine blauen Geckos, mit diesen Fliegen im Terrarium werden sie bestimmt nie mehr hungrig sein!






GeckoMenu 4


Seit ein paar Tagen leben bei uns in einem neuen Terrarium fünf absolut skurrile, ungewohnt grosse Insekten! Es sind Phasmiden, genauer: Extatosoma tiaratum, also die aus Australien stammenden Skorpion-Gespenstschrecken. Unsere drei Weibchen und zwei Männchen sind allesamt subadulte, schon fast erwachsene Tiere. Nun hoffe ich, dass sie sich bald paaren werden. Die zu erwartende Lebensspanne dieser Tiere ist sehr kurz, im Erwachsenenstadium leben die Männchen nur rund 5 Monate, die Weibchen etwa doppelt so lang.


Phasmiden 1


Wie üblich bei allen diesen Insektenarten, zu welchen auch die bekannteren Stabschrecken und die "wandelnden Blätter" gehören, sind die zierlichen, dünnen und lang beflügelten Männchen (ca 10 cm lang) deutlich kleiner als die Weibchen, welche etwa 14 cm lang werden und einen recht dicken Körper mit vielen prominenten spitzen Stacheln haben, und den Hinterteil auf Art der Skorpione hoch auf- und zurückgebogen tragen. Mit ihren kurzen Stummelflügeln sind die Weibchen, anders als die Männchen, flugunfähig.


Phasmiden 2


Die Phasmiden sind recht gefrässige Pflanzenfresser, und sehr unkompliziert in der Haltung. Sie können problemlos bei üblicher Zimmertemperatur gehalten werden, und mögen es feucht. Sie fressen gerne an Brombeer- oder Rosenblättern, welche auch im Winter oft schön grün bleiben und auch üppig draussen bei uns im Garten zu finden sind. Im Sommer wird der Speiseplan dann natürlich noch sehr viel abwechslungsreicher, denn sie mögen, nebst dem Eukalyptus, der in ihrer Heimat Australien ihre Hauptnahrung darstellt, auch sehr gerne Eichen-, Hasel-, Pflaumen-, Kirschen- oder Quittenblätter und vielerlei Grünzeug mehr.


Phasmiden 3


Heute morgen habe ich mit grosser Freude entdeckt, dass sich über Nacht bereits ein Paar gebildet hat! Ruhig und fast ohne sich zu bewegen - abgesehen von dieser typisch schaukelnden Bewegung, welche die leichte Bewegung von trockenem Laub am Ast im Wind nachahmen soll, sitzen die hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiven Insekten wie schlanke Trapez-Akrobaten oben an der Gaze des Terrarium-Deckels, unglaublich anmutig und grazil, in typischer Umarmungs-Position.Wenn das Weibchen noch nicht paarungsbereit ist, kann das Männchen oft tagelang auf ihrem Rücken hocken bis es schliesslich zur Paarung kommt.  Falls die Paarung gelingen sollte, muss ich nochmals rund drei Wochen warten, bis die ersten der kleinen, hellen, hartschaligen Eier erscheinen - und dann dauert es nochmals etwa 6 Monate, bis die Jungtiere schlüpfen.




Phasmiden 4


Es wird höchste Zeit, meinen Axolotl-Landgänger Ichtaca in sein Winterquartier umzusetzen. Schon seit 10 Tagen sitzt er ungefüttert, zurückgezogen und fast ohne sich zu bewegen im inzwischen bereits recht kühlen Terrarium, zuhinterst in seinem Unterschlupf versteckt. Die letzten paar Wochen hatte ich ihn kaum mehr zu Gesicht bekommen, da es mir nicht passte, ihn gegen seinen Willen fast schon gewaltsam aus seiner Deckung zu holen. Ich kann nur hoffen, dass es ihm gut geht!


Winterquartier 1


Da ich im Hinblick auf seine Überwinterung eine ganze Weile nicht mehr eingefeuert hatte, ist die Temperatur inzwischen in seinem Terrarium auf etwa 14°C runtergekühlt. Die Box, in welcher er vor einigen Wochen seine Metamorphose durchlebt hat, ist gut vorbereitet als taugliches Winterquartier: Unten eine Schicht lockere Erde aus dem Wald, welche ich nochmals etwas einsprühe mit Regenwasser. Darüber kommt eine erste, dünne Schicht Laub. Nun hole ich den kleinen Axolotl-Molch aus dem Terrarium, und setze ihn behutsam in die Kiste. Endlich kann ich jetzt meinen Ichtaca nach langen Wochen wieder einmal in voller Grösse anschauen: Wie hübsch er ist, mit den kleinen hellen gelben Tupfen auf schwarzem Grund!


Winterquartier 2


Ichtaca verharrt erst einmal eine Weile dort wo ich ihn hingesetzt habe, beginnt dann eine Drehung und marschiert schliesslich in entgegengesetzter Richtung los, bis er sich schliesslich gezielt kopfvoran unter das Laub zu verkriechen beginnt. Das ist für mich das Signal: Über den schon halb verbuddelten Molch lege ich ein paar schützende gewölbte Rindenstücke, darüber kommt eine Schicht Moos aus dem Wald, und zuoberst eine dicke, gut luftdurchlässige Schicht trockenes Laub. Die Überwinterungs-Kiste ist nun fast voll, bis auf einen schmalen oberen Rand, wo rundherum Lüftungslöcher eine genügende Sauerstoffzufuhr ermöglichen. Dieselben Löcher in grosser Zahl sind auch am sicher verschliessbaren Deckel zu finden.


Winterquartier 3


Nun trage ich meinen Überwinterungskandidaten in seiner Box hinauf ins unbeheizte Musikzimmer, wo ich seine Box, noch zusätzlich eingepackt in ein dickes Frottee-Tuch, in eine grosse Styropor-Box platziere. Sicherheitshalber kommt auch noch ein Thermometer hinein. Ich muss sicher sein, dass die Temperatur nicht unter den Gefrierpunkt absinkt. Der Deckel der Styropor-Box bleibt beiseite, hingegen überdecke ich das ganze noch mit einigen sehr luftig darüber gelegten grossen Schaumvlies-Tüchern. Die Temperatur im Musikzimmer liegt aktuell bei 8°C, das passt sehr gut. Mehr als 10°C sollten es den Winter durch nach Möglichkeit nicht sein, sonst erwacht der Molch möglicherweise und muss dann gefüttert werden. Die Temperatur muss ich unbedingt den gesamten Winter über im Auge behalten. Und nun: Gute Nacht, kleiner Ichtaca, komm gut über den Winter!






Winterquartier 4


In unserem neu eingerichteten tropischen Regenwald Terrarium leben seit kurzem unsere neusten Hausbewohner: Drei junge Geckos der Art Phelsuma klemmeri, also blaue Bambus-Taggeckos.


gecko 1


Die drei quirligen, etwa sechs Monate alten Winzlinge mit ihrer hüschen gelb-blau-grün-schwarzen Färbung haben sich bereits recht gut in ihrem neuen Domizil eingelebt.


gecko 2


Nach ersten eher vorsichtigen Erkundungstouren durch das Terrarium sind die drei Geckos inzwischen schon sehr viel mutiger geworden: Sie turnen, klettern und springen äusserst flink und richtiggehend akrobatisch zwischen den verschiedenen Bambusrohren und Pflanzen herum...


gecko 3


... und klettern auch vollkommen problemlos geschwind und neugierig über die Glas- und Korkwände, wo sie immer mal wieder nach weitem Sprung quasi fliegend gut hörbar landen.


gecko 4


Sogar kopfüber hängend spazieren sie dem grossen Lüftungsgitter entlang auf der Suche nach irgendwas interessantem. In erster Linie sind sie natürlich auf abenteuerlicher Jagd nach den winzigen Steppengrillen, die als Futtertierchen im Terarium herumspazieren.


gecko 5


Noch sind meistens die kleinen Grillen schneller, und die noch etwas allzu zögerlich reagierenden Geckos haben das Nachsehen - sie gehen leer aus, aber immerhin, das Jagdvergnügen haben sie trotzdem. Und bekanntlich: Übung macht den Meister!


gecko 6


Damit ganz sicher jeder der drei Gecko-Kinder genug nahrhaftes ins flache Bäuchlein bekommt, steht auch pflanzliche Kost im Angebot: Nebst einem Stück reifer Banane bietet eine süsse Halbtrocken-Aprikose den Schleckmäulchen-Zungen eine noch so gerne angenommene köstliche Alternative zu den schwieriger zu erhaschenden Insekten.


gecko 7


Die drei jungen Phelsumen mögen einander von Beginn weg sehr gut leiden: Vom zärtlich-neugierigem Begrüssungs-Beschnuppern zum hautnah übereinander klettern bis zum parallel-liegen am Sonnenplatz auf dem grossen Bambus-Rohr: An Einsamkeit muss hier niemand leiden!






gecko 8


Eine sehr traurige Nachricht erreicht uns von Madlen: Ihr Herzbub Saphir, der kleinste Rüde von unserem S-Wurf, ist heute für immer gegangen. Fast neun Jahre alt ist er geworden. Er hat dank Madlen's grosser und nie endenden Fürsorge und Liebe so viele grössere und kleinere gesundheitliche Probleme und Handycaps immer wieder überwinden können, und immer seine riesige Lebensfreude behalten.


saphir 1


Doch nun waren die Schwierigkeiten zu immens, ein Mittel dagegen gab es nicht mehr. Danke Madlen, für Deinen Mut, Dein liebevolles Einfühlungsvermögen und Deine klare Entschlossenheit, dem unausweichlich gewordenen Leiden ein gnädiges Ende zu setzen. Wir verstehen nur allzu gut Deinen riesigen Schmerz, die grosse Lücke welche Dein Riesenbaby hinterlässt. Danke Dir für alles, was Du über alle diese Jahre für Deinen Liebling Saphir Gutes getan hast!
(Beide Bilder von Madlen)


saphir 2

 



 




Für seine Metamorphose benötigte unser Überraschungs-Axolotl volle dreissig Tage. Sein hoher Schwimmsaum und seine Kiemenbüschel haben sich völlig zurückgebildet, sie sind inzwischen vollständig verschwunden. Er hat sich im niedrigen Wasser mehrmals gehäutet, seine Haut ist nicht mehr dünn und feucht, sondern seidig und mattglänzend, und vollständig trocken, ja sogar wasserabstossend geworden. Nun ist er ist bereit für seinen Landgang.


Landgnger 1


Unser Metalotl bewegt sich inzwischen ziemlich ungezwungen und flink an Land. Aus dem Wasser ist er auf die Steine gestiegen und hat damit das Zeichen gesetzt: Er ist nun bereit, und wartet auf den nächsten Abschnitt in seinem Leben - ein Leben als vorwiegend an Land lebender Molch.


Landgnger 2


Mit seinem Landgang ist unser Metalotl zu einem völlig neuen Lebewesen geworden. Unser Mölchlein hat deshalb auch einen neuen Namen bekommen. Da noch immer nicht klar ist, ob es sich bei dem erst sieben Monate jungen Axolotl um ein männliches oder ein weibliches Wesen handelt, ist sein neuer Name für beiderlei Geschlecht passend. Wie könnte es anders sein, bei dieser ursprünglich aus Mexico stammenden Tierart: Es muss natürlich ein Nahuatl-Name sein! ICHTACA, mit der Bedeutung verborgen, geheim, mysteriös. Passt doch!


Landgnger 3


Solange es hell ist, lebt Ichtaca vorwiegend im Verborgenen. Am liebsten sitzt er den ganzen Tag über zuhinterst in seinem Unterschlupf, fast gänzlich versteckt in einem dicken Moospolster. Meist ist nur sein feines, schmales Köpchen mit den neugierigen, leicht vorstehenden Augen und dem noch immer sehr breiten Maul zu sehen, und dies auch nur mit Hilfe einer Taschenlampe. Er lässt sich hier mit der Pinzette füttern, selber auf die Jagd geht er noch nicht. Seine Lieblingsspeise ist inzwischen nicht mehr der Regenwurm, sondern ein Insekt: Kleine Heimchen, welche er etwa jeden zweiten Tag angeboten bekommt, im Wechsel mit den aus seinem früheren Leben als Larve im Wasser bekannten Dendrobena Rotwürmern.






Landgnger 4


Eine erlebnisreiche, wunderschöne Urlaubswoche liegt hinter mir. Ein lieber, genauso wie ich auch Axolotl-begeisterter Naturfreund hat mir eine persönliche Abenteuerwoche in seinem "Revier" hoch im Norden Deutschlands geschenkt, wo ich mit ihm und seiner Familie zusammen eine Fülle von Natur-Abenteuern erleben durfte. Einen derart spannenden Urlaub habe ich bisher noch nie erlebt!

Ein wichtiges Thema war natürlich das Beobachten seiner vielen Axolotls in ihren riesigen Aquarien, das Fachsimpeln über Haltung und Pflege dieser wunderbaren und fast ein wenig rätselhaften Wassermonsterchen und der interessante Austausch über unsere Erfahrungen mit diesen hübschen neotenen Molchen, welche ursprünglich aus einem sehr limitierten Lebensraum bei Mexico City stammen und hauptsächlich aufgrund der sehr prekären Umweltverschmutzung und dem Einsetzen von gefrässigen Fischen dort leider vom Aussterben bedroht sind.


Tagsüber wanderten wir hinaus in die schöne Natur, bei Tag für Tag herrlichem Herbstwetter und Sonnenschein. Mit dem Ziel "Feuer schlagen nach alter Urururväter Sitte" gingen wir in den Wäldern der Umgebung Zunderschwämme suchen, welche dort zuhauf vor allem an alten, morschen Birken wachsen. Die Trama, dh der feinfaserige Pilzkörper des echten Zunderschwammes, galt seit der früheren Steinzeit bis zur Erfindung der Streichhölzer vor 160 Jahren als eines der wichtigsten Hilfsmittel zur Feuerentfachung im täglichen Leben. Hierzu wird der Fruchtkörper in feine Scheiben geschnitten, danach in Holzaschenlauge eingelegt und schliesslich weich geklopft und gewalkt, bis er weich und flauschig wird wie feines Wildleder.


gifhorn 1


Um Feuer zu machen, wird dann ein kleines Stück Zunder mit stark aufgefasertem Rand zusammen mit einem Stück eines sehr scharfkantigen Feuerstein Splitters (Silex, Flint) zwischen Daumen und Zeigefinger fest gehalten, und mit einem Feuerstahl von oben nach unten an der scharfen Kante des Steins entlang geschlagen, so dass Funken auf den Zunder fliegen und dort einen kleinen Glutpunkt bilden. Nun wird vorsichtig in diese Glut hinein geblasen bis sie grösser wird, und nun in ein bereits vorbereitetes Glutnest (zB trockene feinfaserige Birkenrinde, trockenes Gras, Distelwolle, Kiefernadeln oder Kienholz-Geschabsel) gelegt werden kann. Dieses Glutnest wird um den Glutkern herum vorsichtig zusammengedrückt und weiterhin hineingeblasen, bis der glimmende Zunder das Material des Zundernests entzündet, und schon brennt unser Feuer. Ein wenig Übung braucht es schon, dass dieses Experiment gelingt - umso grösser dann die Freude am Erfolg.


gifhorn 2


Nebst diesen spannenden Feuerschlage-Experimenten, wofür wir uns an geeigneten Orten auf die Suche nach den dort geradezu haufenweise herumliegenden Flint-Stücken, an die etwas zeitaufwändigere fachgerechte Präparation von tauglichen Zunderstücken und auf die Suche nach dem herrlich duftenden Kienholz, also stark harzangereichertes Kiefernholz machten, führten uns weitere beeindruckende Exkursionen zu den vielen Weihern und Tümpeln in der näheren Umgebung, wo wir mit unseren sehr feinmaschigen Keschern Plankton-Proben gewannen für unsere abendlichen Mikroskopier-Abenteuer. Wie viele solcher winziger Plankton Lebewesen es nur schon in einem einzigen Wassertropfen zu entdecken gibt ist für einen Neuling wie mich fast nicht zu glauben. Stundenlang sassen wir an unseren Mikroskopen, wo ich immer wieder von neuem aus dem Staunen nicht heraus kam.


gifhorn 3


Ein grosses Glück war natürlich, dass ich in Gestalt meines in Biologie und Mikroskopie überaus erfahrenen Gastgebers einen kompetenten Fachmann an meiner Seite wusste, der mir alle meine Fragen zuverlässig beantworten konnte. Und, sozusagen als Tüpfelchen auf dem i zeigte er mir als krönenden Abschluss auch noch seine selber hergestellten Dauerpräparate von sehr dünn geschliffenem Flint, in welchem die wunderschönsten Fossilien unter dem Mikroskop erkennbar wurden. Meine einmalig spannende und lehrreiche Urlaubswoche war nur allzu schnell wieder zu Ende, so dass mir nichts anderes übrig blieb als mich überglücklich und mit einer riesigen Menge an Eindrücken von meiner lieben Gastgeber-Familie wieder zu verabschieden, und den langen Rückweg unter die Räder zu nehmen. Ein grosses und herzliches Dankeschön nach Norddeutschland!!!




gifhorn 4


Axolotl leben als fakultativ neotene Querzahn-Molchlarven normalerweise ihr ganzes Leben lang im Wasser, und pflanzen sich auch fort in diesem "unreifen" Stadium der kiemenatmenden Larve. Allerdings kann es ganz selten auch mal vorkommen, dass überraschenderweise eine spontane Metamorphose einsetzt. Dann verliert das Tierchen seine Kiemen und seinen üppigen Schwimmsaum und wird schliesslich, nach einigen Wochen der langsamen Umwandlung seines gesamten Körpers, zum Landgänger, also zum lungenatmenden Molch der nur noch zur Paarung und Eiablage das Wasser seiner heimatlichen Weiher oder Tümpel wieder aufsucht.


metamorphose 1


Ich staunte nicht schlecht, als ich heute frühmorgens meinen üblichen Kontrollblick in die grossen Aquarien mit meinen Axolotl schweifen liess: Da entdeckte ich ihn, einen der drei Axolotl im Becken Nr. 3 sah erschreckend dünn, schmal und klein aus. Er hatte seine ehemals wunderschön buschigen, langen Kiemen mit den üppigen Kiemenfäden fast gänzlich zurückgebildet, ebenso fehlte ihm der allergrösste Teil seines ehemals hohen, über den gesamten Rücken und Schwanz sich hinziehenden Schwimmsaumes, ein richtig kümmerlich, fremd und seltsam aussehendes Irgendetwas das ganz und gar nicht wie meine kräftig-dicklichen Axolotl daherkam. Meine Entgeisterung über diese Entdeckung legte sich rasch, mir war fast sofort klar geworden: Dieses Tierchen hat seine Metamorphose begonnen!


metamorphose 2


Meine Überraschung musste ich erst mal ein paar Sekunden sich setzen lassen bevor ich handlungsfähig war. Dann packte ich so rasch ich konnte meine Fotokamera und versuchte wenigstens ein paar wenige Fotos zu knipsen - natürlich wurden sie allesamt verzittert und unscharf, aber sie zeigen dennoch den Zustand meines von nun an vorübergehend als "Metalotl" bezeichneten Überraschungs-Tierchens. Dieses hatte vor einiger Zeit den Namen "Broma" erhalten, Bedeutung "Scherz, Spass, Witz", dies schien mir perfekt zu passen zu dieser für mich vollkommen unerwarteten Umwandlung. Dann lief ich so schnell ich konnte um eine Quarantäne-Box in passender Grösse zu holen, füllte wenig Wasser hinein um dann möglichst rasch meinen Metalotl hineinzusetzen, welcher so fast ohne seine Kiemen sichtlich Probleme hatte mit seiner Sauerstoff-Versorgung: Er stieg recht linkisch die 40 cm zur Wasseroberfläche hoch, ohne den bisherigen Schwimmsaum fiel ihm sichlich auch das Schwimmen schon recht schwer, und schnappte dort ein Maulvoll Luft. Wieder unten am Boden des Aquariums machte er danach einen riesengrossen, fast eine halbe Unendlichkeit dauernden Gähner, die Situation war offensichtlich bereits recht kritisch. Keine Ahnung wie lang er bereits in seiner unkomfortablen Situation mit Sauerstoffmangel zu kämpfen hatte diese Nacht.


metamorphose 3


Ich packte den armen Metalotl nun unverzüglich in seine neue Box. Hier hielt ich den Wasserstand von da weg auf seichten 4-5 cm, so dass Metalotl ohne sich übermässig anstrengen zu müssen sein Maul problemlos über der Wasseroberfläche halten konnte. Danach wählte ich im Garten draussen einige grössere und kleinere Steine, schrubbte diese peinlich genau sauber und kochte sie eine Stunde lang aus, um eine weitgehende Keimfreiheit garantieren zu können. Diese Steine würden als Ausstieg aus dem Wasser dienen, sobald Metalotl in ein paar Wochen mit seiner Metamorphose fertig sein würde. Die Box versah ich mit vielen Luftlöchern, damit ich sie ausbruchsicher verschliessen konnte. Die Box inklusive Steine würde ich nun täglich frisch saubermachen, und Metalotl neugierig und intensiv beobachten. Eine Molch-Metamorphose 1:1 beobachten zu können, was kann es spannenderes geben!







metamorphose 4


Im Alter von vier Monaten leben unsere Wasserkobolde bereits zu zweit oder zu dritt in ihren 5 grossen Aquarien mit einer Seitenlänge von jeweils1 Meter. Hier haben sie sehr viel Platz und nützen diesen auch sehr gerne aus, sie schwimmen fast unentwegt , schnell, graziös und artistisch ihre Runden, Schleifen und Pirouetten. Die Freude die sie dabei haben ist ihnen richtig anzusehen.


dendrobena 1


Unsere Wassermonsterchen die wachsen und gedeihen sehr schön, sie haben allesamt bereits die Länge von 20 cm längst geknackt und bei ihrer kräftigen Gestalt mit dem wunderschönen hohen Schwanzflossensaum und den dicklichen, runden Bäuchlein frage ich mich schon ab und zu, ob das Nahrungsangebot wohl etwas überreichlich ausfällt.


dendrobena 2


Nebst den nahrhaften Fertigfutter-Pellets welche extra für die Axolotl hergestellt werden, und welche zur Zeit etwa jeden dritten Tag auf dem Menuplan stehen, bekommen sie auch weiterhin ab und zu ihren besonders beliebten Leckerbissen, einen grossen, dicken Dendrobena-Riesenrotwurm. Die Jagd auf Lebendfutter animiert unsere Wassermonsterchen nach wie vor ganz enorm, damit ihren Jagdtrieb zu fördern gibt ihnen immerhin ein kleines bisschen von ihrem natürlichen Wesen als geschickte und unerschrockene, fleischfressende Raubtiere zurück.


dendrobena 3


Für mich ist es interessanter als jedes Kino, mein "Lottl-Kino", wenn ich den kleinen Wassergeistern zuschauen kann bei ihren lebhaften Schwimmkünsten und bei der spannenden Jagd nach diesen sich auch im Aquarium drinnen noch stundenlang heftig bewegenden Würmern, welche ich inzwischen in mehreren grossen Wurmzucht-Kesseln selber vermehre um nicht alle paar Wochen wieder neu einkaufen zu müssen.





dendrobena 4


Unsere Axolotl-Nachzuchten, Kinder von unseren beiden Farblotls, werden immer grösser und immer nochmals hübscher. Es dauert nur noch zwei Wochen, bis sie bei einer Mindestgrösse von 10 cm in ihr neues Zuhause umziehen dürfen. Mit ihren inzwischen 7 Wochen sind sie bereits 8 cm lang und ganz und gar richtige kleine Raubtierchen: So filigran und fast noch durchsichtig diese hübschen Wasserwesen in ihren kleinen Aufzucht-Aquarien auch aussehen, wenn es ums Fressen geht, dann zeigen sie bereits eine enorme Energie!


nachwuchs 1


Meist sitzen sie ruhig in ihren Glasbecken, suchen ab und zu eine willkommene Rückzugsmöglichkeit in den selbstgebastelten kleinen Höhlen aus Bachkieseln, oder schwimmen ein wenig im Wasser herum, alles sehr gemütlich und gemächlich. Den grössten Teil des Tages schlummern sie mehr oder weniger bewegungslos vor sich hin, dann ist die einzige Bewegung der kleinen Tierchen das regelmässige, leichte Schlagen ihrer buschigen Kiemen.


nachwuchs 2


Dann aber kann die ruhige Gemütlichkeit auch mal plötzlich umschlagen, und die gemütlichen, langsamen Tierchen kommen in ein veritables Jagdfieber hinein: Noch ganz und gar Winzling bis vor kurzem, sind sie doch inzwischen bereits so gewachsen, dass sie, zusätzlich zu den langen, dünnen, tiefroten Mückenlarven aus dem Tiefkühler auch ohne weiteres schon kleinere, lebende Kompostwürmer bewältigen, mit ihrem zahnlosen grossen Maul packen und dann ruck-zuck auch runterschlucken können, ein Schauspiel der ganz speziellen Art!


nachwuchs 3

Es dauert nur Sekunden-Bruchteile, das Ansaugen und Zuschnappen, wenn die Beute sich nur nah genug an dem in solchen Momenten fast unersättlich scheinenden grossen Maul befindet, und sich dabei auch möglichst deutlich bewegt - Lebende Nahrung halt, da ist der Schnappreflex der Axolotl so richtig voll im Schuss. Ganz was anderes als die "toten", ruhig daliegenden Futterpellets, welche zwar eine rundum ausgewogene Nahrung bieten für die hübschen Wassermonsterchen, und auch gerne gefressen werden aufgrund ihres verführerischen Duftes nach Fisch, aber ein richtiges Jagdfieber, das lassen die Axolotl halt nur erkennen bei lebendiger Beute.





nachwuchs 4


Auch bei unseren Zwerggarnelen hat sich inzwischen erfreulich viel Nachwuchs eingestellt, und dies gleich in zwei verschiedenen Sortenbecken. Bei den Red Rili sind es sogar zwei Weibchen, die abwechselnd tragend sind, oder parallel dazu ihre Eianlagen ausbilden. Bei den Blue Pearl, welche sich bei unserem hellen Kies als Bodengrund in den Aquarien leider längst von ihrer ursprünglich hübschen, wasserblauen Farbe aus Tarngründen verabschiedet haben und nun, fast durchsichtig und farblos, nur schwer zu entdecken sind im relativ grossen Aquarium, habe ich nie eine tragende Garnelenmama beobachten können. Jedoch sind die jungen Garnelen auch in diesem Becken nicht zu übersehen.


garnelenbabys 1


Es ist sehr schön zu beobachten, wie als erstes die Ei-Anlagen in der Nackengegend der werdenden rot gefleckt-, gepunktet- und getigerten Red Rili Mamas zunächst klein und leuchtend weiss zu sehen sind, langsam immer ausgedehnter und auch leicht gelblich werden, bis die nun reifen Eier eines Tages als kleine, hellgelbe Kügelchen an den Schwimmbeinen der Garnele haften, und aus der Distanz fast so ausschauen wie ein dicker, trächtiger Bauch. Die Eier werden hier mit den Schwimmbeinen fleissig bewegt, um sie so möglichst gut mit Sauerstoff zu versorgen. Immer grösser und mit der Zeit goldgelb wird dieses Eipaket, bis sich schliesslich die Augen der kleinen Embryos als winzige schwarze Punkte in den vielen goldfarbenen Kügelchen zeigen.


garnelenbabys 2


Bei uns im eher kühlen Wasser der Aquarien, dauert die Tragezeit statt der üblichen 3-4 Wochen etwa 5-6 Wochen lang. Und dann plötzlich ist das Eipaket verschwunden! Bis dann, ein paar Tage bzw wenige Wochen später, die bereits recht grossen, etwa 5 mm langen Jungtiere flink im Wasser schwimmend oder an den Glasscheiben herumkletternd zu sehen sind: Zuerst sind die Kleinen noch vollständig durchsichtig, sie sind deshalb auch leicht zu übersehen.


garnelenbabys 3


Schliesslich färben sich auch die kleinen Nachwuchs-Garnelen nach und nach, und immer deutlicher rot. Welch lebhaftes, fröhliches Treiben, wenn die Kleinen, noch viel flinker als die adulten Garnelen, im Wasser herumzwirbeln, und auch ab und zu auf ihrer Mama herumturnen.


garnelenbabys 4


Nach langen sechs Monaten warten auf diese schöne Urkunde, nun endlich ist sie eingetroffen: Parween gilt ab sofort, ganz und gar offiziell anerkannt und bestätigt, als Internationaler Schönheits-Champion! Dank den Top-Bewertungen auch an den Auslands-Ausstellungen in Innsbruck und Karlsruhe hat unser Schöner nun auch diesen ausserordentlichen Titel erreicht, den wir uns nie zu erhoffen gewagt hatten.


champint 1


Damit aber haben wir unser allerhöchstes Ziel in Sachen Dog-Shows erreicht, und dies als eigentlich totale Ausstellungs-Muffel, zudem als am-allerliebsten-zu-hause-in-der-schönen-Schweiz-Hocker und trotz unserer grossen Antipathie für längere Autofahrten, fast schon ein kleines Wunder also, eine derartige Auszeichnung.


champint 2


Ab sofort gibt es für unsere drei schönen Windhunde nun nur noch: Das Leben geniessen, rennen und spielen nach Lust und Laune, möglichst auch ohne Halsband und Leine, schlammiges oder nasses Fell, ab und an eine kleine Schnatte, liegt alles drin - dafür kein stundenlanges Warten mehr in lärmigen, riesigen Hallen voller hunderten von folgsamen, ruhigen und top-gestylten Hunden, kein braves und elegantes Posieren vor dem Schönheitsrichter, oder auf Kommando Traben in oft viel zu kleinen Ringen, um das schöne, fliessende Gangwerk beweisen zu können. Einfach Hund sein dürfen, wie schön!


champint 3

 






Im zarten Alter von gerade mal einer Woche sind die Axolotl-Babys bereits deutlich gewachsen: Beim Schlupf etwa 15 mm lang, sind sie jetzt, dank der überreichlichen, mehrmals täglichen Fütterung mit Wolken von winzigen, lebenden, eben geschlüpften Nauplien der Salinenkrebschen, bereits 2 cm lang geworden und schwimmen mit ihren runden, tief-orangen Bäuchlein flink in ihrer Aufzuchtschale herum. In diesem Alter fressen die kleinen Babys noch ausschliesslich kleinstes Lebendfutter.


lotlbaby 1wo


Mit zwei Wochen sind die jungen Axolotl Babys bereits 25 mm lang, und wer ganz genau hinschaut, der kann auch bereits die sich entwickelnden Vorderbeinchen entdecken: Diese sind schon recht lang, allerdings noch fadendünn und nicht pigmentiert wenn sie hinter den Kiemen sichtbar werden. Etwas später und in diesem zarten Alter nur knapp erkennbar teilt sich das Ende der Vorderbeinchen in zwei Finger auf, was ein wenig an eine Krebs-Schere erinnert. Die Fütterung kann nun nebst dem Lebendfutter mit den Salinenkrebschen bereits mit Pellet-Pulver und sehr klein geschnittenen roten Mückenlarven etwas abwechslungsreicher gestaltet werden.


lotlbaby 2wo


Die drei Wochen alten Axolotl-Larven zeigen bei etwa 3 cm Körperlänge an ihren schon etwas dicker gewordenen Vorderbeinchen inzwischen bereits drei gut voneinander abgrenzbare Finger. Die Pigmentierung der wildfarbenen Winzlinge ist schon recht intensiv geworden, wobei genauso wie bei den erwachsenen Axolotl die Bauchseite deutlich erkennbar heller ist als die Oberseite. In diesem Alter kann auch bereits begonnen werden, die Axolotlkinder mit ganzen Pellets von der allerkleinsten Grösse (0,5-1 mm) anzufüttern, natürlich immer zusätzlich zu einem reichlichen Angebot an lebenden Artemia-Nauplien.


lotlbaby 3wo


Die vier Wochen alten, inzwischen bereits 40 - 45 mm langen Axolotl können nicht nur auf ihren schon recht kräftigen und dicken Vorderbeinchen sich gut abstützen am Boden des Aquariums, sie marschieren sogar recht geübt und gerne auf diesen Beinen durch das Becken. Ihre Haupt-Bewegungsform ist natürlich nach wie vor das flinke und wendige schwimmen. Der mittlere der Finger ist deutlich länger als die beiden seitlich davon, und genauso wie am gesamten Körper ist die Pigmentierung an der Aussenseite der Beine recht intensiv und kräftig zu erkennen, während an der Innenseite der Beinchen wie auch des Körpers kaum Pigment gebildet wird. Dies ist sehr schön zu sehen bei einer Aufnahme fast direkt von unten, wenn die kleinen Molche mal kurz an der Wasseroberfläche einen Schluck Luft einsaugen, oder auch ab und zu völlig bewegungslos dort oben ausruhen und chillen.





lotlbaby 4wo


Wenn ein Axolotl Weibchen etwa 24 Stunden nach der Befruchtung (dabei wird eine Spermatophore in die Kloake aufgenommen, die Befruchtung findet innerlich statt) die durchsichtigen Eier seines Geleges mit Hilfe seiner Hinterbeine an die Wasserpflanzen im Aquarium klebt, sind die gallertigen Eihüllen erst etwa 2 mm gross. Sie quellen in der Folge und erreichen schliesslich einen Durchmesser von etwa 1 cm. In dieser doppelten Gallerthülle entwickeln sich in den kommenden Tagen und Wochen die Embryos, ein höchst interessanter Vorgang, den wir aufgrund ihrer Grösse und der Durchsichtigkeit der Eihüllen bequem von Auge mitverfolgen können.


Axowinzlinge 1


Innerhalb des ersten Tages nach der Eiablage bilden sich zunächst 64 Zellen aus, ohne dass sich dadurch der Eidurchmesser merkbar vergrössert. Nach etwa 4 Tagen beginnt der bis dahin kugelförmige Keim sich zu strecken. Er wird zunächst oval, nach etwa 5 Tagen hat der Embryo eine halbrunde Form, Gehirn und Kiemenregion beginnen sich auszuformen. Nach etwa 6 Tagen beginnt das Schwanzknospenstadium, das sich entwickelnde Tier liegt nun zunehmend gerade auf dem kugelförmigen Restdotter. Später entsteht der rückenseitige Flossensaum, und die Kiemenanlagen werden hinten am Kopf sichtbar. Nach etwa 1 Woche beginnt das Herz zu schlagen, und der Embryo zeigt die ersten Pigmentzellen. Etwa ab dem 12. Tag werden die Mundwinkel erkennbar, die Kiemen entwickeln sich deutlich.


Axowinzlinge 2


Der Schlupf erfolgt je nach Wassertemperatur nach 2 Wochen (bei über 20°) bis 3 Wochen (bei knapp 18°). Der Mund ist gut erkennbar, aber noch geschlossen, die Vorderbeinknospen sind als winzige Anlagen sichtbar. In den ersten 2-3 Tagen ausserhalb der Eihüllen schliessen die Larven ihre Embryonalentwicklung ab und zehren noch von den restlichen Dottervorräten. Erst danach öffnet sich der Mundspalt, und die Larven beginnen zu fressen. Bereits jetzt kann man problemlos das auch für die grossen Axolotl typische Saug-Schnappen erkennen.


Axowinzlinge 3


Die Winzlinge fressen in diesem Stadium nur Lebendfutter, typischerweise frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien (Larven der Salinenkrebschen) welche durch ihre orange Farbe den Magen der Axolotl-Larven tief orange färben. Die Fütterung erfolgt in diesen ersten Lebenstagen am besten zweimal täglich. Die Axolotl-Winzlinge müssen bei ihren Mahlzeiten richtiggehend in Nauplien-Wolken schwimmen, sonst verhungern sie.








Axowinzlinge 4


Ein einmaliges Harfen-Erlebnis stand für mich an diesem letzten März-Samstag auf dem Programm. Organisiert vom Musikhaus Heinz Grossenbacher in Reinach, gab die bekannte Solo-Harfenistin Silke Aichhorn unserer Region die Ehre: Sie unterrichtete tagsüber in Reinach an einem Harfen-Workshop, und gab zudem abends ein wunderschönes Harfe Solo-Konzert in der Kirche in Gontenschwil. Da wollte ich auf jeden Fall mit dabei sein!


Harfenworkshop 1


Eigentlich hatte ich mich bloss als Zuhörerin und Zuschauerin am Workshop angemeldet, da ich während der vergangenen Monate kaum mehr auf diesem schönen Instrument gespielt und vieles von dem was ich mal spielen konnte schlicht vergessen habe. Ich wollte mich ja nicht blamieren. Da sich jedoch nur wenige aktive Teilnehmer für den Workshop angemeldet hatten durfte ich sehr kurzfristig meine Anmeldung upgraden, und doch noch eine Privatlektion bei der erfahrenen und einfühlsamen Harfenistin geniessen.


Harfenworkshop 2


Die Stimmung war locker und freundlich, geduldig zeigte mir Silke was ich vor allem bei meiner Hand- und Fingerhaltung dringend korrigieren muss, damit der Klang der Harfensaiten schön, voll und kernig wird. Aber auch mein ganz banales, eher technisches oder handfestes Problem mit dem Wechseln der Saiten, genauer der Harfenknoten, auch diesen Knoten konnte Silke bei mir mit einer Ultrakurz-Lektion "Knüpfen" noch direkt vor ihrem wunderschönen und sehr abwechslungsreichen Solokonzert abends in der Kirche noch lösen. Höchste Zeit für mich, denn inzwischen waren bei meiner Lieblingsharfe bereits wieder 6 der empfindlichen Darmsaiten gerissen, und ich hatte mich noch immer nicht dazu überwinden können, die neuen Saiten einzuspannen.


Harfenworkshop 3


Das Harfenkonzert in der Kirche war ein einmaliges Erlebnis. Harfe als Solo-Instrument, welches man auch wirklich Ton für Ton hören und aus vollen Zügen geniessen kann. Silke spielte ein sehr abwechslungsreiches und ansprechendes Programm in sehr verschiedenen Stilrichtungen, ab und zu untermalt mit lustigen Sondereffekten, und zwischen den Stücken eingestreut immer wieder interessante Erklärungen rund um das schöne Instrument und die verschiedenen Spielstücke. Zum Schluss durften alle Zuhörer nach Lust und Interesse nach vorne kommen und das beeindruckende Instrument von allen Seiten bewundern, und alle Fragen stellen die uns schon immer interessiert hatten. Auch hier war Silke genauso wie im Workshop sehr geduldig, freundlich und fröhlich, und liess auch das musikalische Dessert zum Konzert zu einem Erlebnis werden. Vor lauter Fragen ging fast vergessen, dass draussen vor der Kirche ein gluschtiger, erfrischender Apero noch auf uns wartete.

Alle Fotos in diesem Beitrag stammen von Christine Gautschi, und wurden mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank!





Harfenworkshop 4


Vor sechs Wochen haben wir unser neues Aquarium eingerichtet und den Filter in Betrieb genommen, die Einlaufphase konnte beginnen. Seit vier Wochen leben unsere beiden Axolotls bei uns, auch für sie ist nun endlich die vorgeschriebene, relativ langwierige Quarantänezeit in den kargen Plastikboxen in Einzelhaft mit täglichem Umsetzen und Wasserwechsel zu Ende gegangen.


aqua neu 1


Heute nun durfte ich endlich das fertig eingelaufene Aquarium auf Vordermann bringen, die hässlichen Kalkränder abschaben, einige der am stärksten vergammelten Pflanzenteile entfernen, losgelöste und an der Wasseroberfläche schwimmende Pflanzen wieder befestigen am Grund des Aquariums unter den Steinen und den Rändern der drei Höhlen, und den sehr grobmaschigen Korb beim Wasser-Ansaugteil des Filters mit einem feinen Maschengeflecht einpacken - es sollen ja später keine Eier oder winzige junge Larven in den Filter eingesogen werden!


aqua neu 2


Danach beim inzwischen halb leeren Aquarium wieder frisches, kaltes Leitungswasser einfüllen bis fast zum Rand, und endlich ist es soweit: Mit meiner Fotokamera in Reichweite setze ich unsere zwei Axolotl- Jungtiere aus ihrer Quarantänebox endlich rüber ins Aquarium. Welche Freude, die beiden Molche endlich im Aquarium beobachten zu dürfen, und die zwei lachenden Schönheiten durch's klare Glas anstatt durch die Plastikwände hindurch zu fotografieren!


aqua neu 3


Citlali darf als erster umziehen, er lässt sich ja immer sehr brav, ruhig und geduldig fassen und umsetzen. Lustig, wie der goldfarbene Sternenboy sich erst einmal in sein Futtertellerchen setzt und dort eine ganze Weile lang seine engen Kreise dreht, bevor er endlich Mut fasst und auf Entdeckungstour durch's Aquarium spaziert. Später folgt ihm auch Yolotli, welche sich flugs quer durch's Aquarium in den hintersten Winkel verzieht und sich dort im sicheren Versteck fühlt. Später dann macht auch unsere copperfarbene Herzdame ihre Erkundungstouren, und setzt sich schliesslich im Axolotl-Iglu zur Ruhe.




aqua neu 4


Axolotl, was ist das? Sind es vielleicht lediglich süsse kleine Fantasiewesen, diese faszinierenden Wassertierchen welche ich als Protagonisten in einer Kurzgeschichte des argentinischen Autors Julio Cortázar kennengelernt habe? Analog zu den Mancuspias der reinen Fantasie entsprungen?


axo 1


Nein, es handelt sich um echte Tierchen, wassergebundene gute Schwimmer mit vier Beinchen, Querzahnmolche welche als sog. neotene Wesen im Stadium der Larve lebenslang verbleiben und sich in dieser Form auch lebhaft fortpflanzen. Axolotl stammen aus den über die Jahre durch menschliche Schuld zu lebensfeindlichen, verschmutzten Tümpeln gewordenen, einst ausgedehnten und weit verzweigten Seen in der heutigen Region Mexico-Stadt, und sind in ihren heimischen Gefielden vermutlich bereits nahezu ausgestorben.


axo 2


Hingegen als Heim- und auch Labortierchen erfreuen sich diese zauberhaften "Wasserhunde" wachsender Beliebtheit, nicht zuletzt dank ihrer fast unglaublich erscheinenden Fähigkeit zur perfekten und vollständigen Regeneration ganzer Körperteile und Organe. Sie sind im Kaltwasseraquarium recht einfach und unkompliziert zu halten. Bei Temperaturen zwischen 12°-20° fühlen sie sich wohl, viel wärmer sollte das Wasser für ihr Gedeihen aber nicht werden.


axo 3


Nachdem ich alle erhältlichen Fachbücher über die Axolotl-Haltung verschlungen und den verschiedenen Axolotl-Portalen beigetreten bin, ist für mich rasch klar geworden: Ein Pärchen dieser bezaubernden Wesen wäre eine wunderschöne Bereicherung für unsere Familie! Nebst unseren drei Windhunden nun auch zwei Wasserhunde, wie diese Lebewesen auch genannt werden! Auch als Wassermonster oder Wassergott werden sie bezeichnet, die Übersetzung aus der Nahuatl-Sprache lässt viele Varianten zu.


axo 4


Nichts wie los, auf Einkaufstour: Ein Aquarium in angemessener Grösse, dazu ein Schwerlasten-Regal zum Aufstellen des Aqua, Wasserpflanzen, Axo-Höhlen, Bodengrund, Wasserfilter, Thermometer und was es sonst noch so braucht. Alles einrichten, Filter installieren und die Einlauf-Phase kann beginnen: Bevor die Lotls einziehen können, muss das Aquarium erst mal 6 Wochen lang "einlaufen", dh der Filter muss sich erst einmal mit den notwendigen Bakterien besiedeln um dann auch seinen Dienst korrekt erfüllen zu können.


axo 5


Unser Axolotl-Pärchen ist inzwischen bei uns eingezogen, die zwei werden erst einmal in ihrer je eigenen Quarantäne-Box leben. Hier kann ich sie ausgiebig kennenlernen und beobachten, und wenn sie fit und gesund bleiben dürfen sie in 4 Wochen ihren endgültigen Wohnort, unser neues Kaltwasseraquarium beziehen! Die zwei Süssen sind etwa 9 Monate jung und ca 18 cm lang, und haben auch bereits ihre Namen bekommen: Unsere Copper-Lady heisst Yolotli, in der Nahuatl-Sprache "Herz", sie ist also unsere Herz-Dame. Unser Goldi-Boy heisst Citlali, in der Nahuatl-Sprache "Stern". Er ist unser Sternen-Bub und damit Namensvetter zu unserem Parween, dessen Name ja ebenfalls "Stern" heisst, in Arabischer Sprache natürlich.


axo 6

 



 




Unser schöner Parween hat nun ganz offiziell die spezielle Auszeichnung "Alpenchampion" erhalten, und heute ist die Urkunde samt Medaille eingetroffen. Dies ist nun bereits Parween's vierter Championtitel, und sein allererster Championtitel überhaupt für Siege auch ausserhalb der Schweiz. Noch vor kurzem war es für uns absolut undenkbar, an Auslands-Shows überhaupt teilzunehmen. Und doch, nun ist das fast unglaubliche Wirklichkeit geworden!


Alpenchamp 1


Und weil dies doch eine sehr spezielle Auszeichnung ist, haben wir nebst dem Titel samt Urkunde gleich auch noch die Medaille mit bestellt. Schön ist sie, diese Alpensieger-Medaille, quasi unverwüstlich und so richtig zum Anfassen!


Alpenchamp 2


Für diesen Championtitel werden in den drei "Alpenländern" Schweiz, Deutschland und Österreich je einmal der Titel "Alpensieger" benötigt. Diese Titel werden nur an wenigen ausgewählten CACIB-Shows verliehen. Für unseren Parween waren dies die Ausstellung in Kreuzlingen 2017, sowie im Jahr 2018 die Ausstellungen in Innsbruck und in Karlsruhe. Dazu wird ein zusätzlicher CACIB-Punkt verlangt in dem Land, wo der Alpenchampion-Titel beantragt wird - für uns natürlich in der Schweiz, genauer an der diesjährigen CACIB-Show in Aarau. Mit Kreuzlingen 2017 ist auch die erforderliche Wartezeit von 1 Jahr erfüllt. Wir sind soooo sehr stolz auf unseren schönen Sloughi-Boy!





Alpenchamp 3

 




Wenn das grosse Ziel so nah vor Augen steht...

Wir sind nicht wirklich grosse Freunde von Dog-Shows, auch keine Titel- und Trophäensammler. Aber nach Parween's grossen und wunderschönen Erfolgen an den CACIB-Shows in Innsbruck stand unser schöner Sloughi-Boy nur noch einen einzigen Sieg entfernt von gleich zwei weiteren, internationalen Championtiteln. Diese Chance galt es einfach zu packen, ein Versuch war es allemal wert. Karlsruhe ist sogar für uns Auslandmuffel nicht allzuweit weg von der Schweizer Grenze, und eine der wenigen Shows in Deutschland, wo der Alpensiegertitel vergeben wird. Und genau der fehlte uns noch. Einzige Krux: Der Termin mitten im November, wo oft bereits Schneegestöber die Strassen unsicher macht! Würde diesmal der Wettergott wohl gnädig sein?


Karlsruhe 1


Ja, und es war fast wie ein Wunder: Bei allerschönstem, warmem und sonnigem Spätherbstwetter stand unser WoMo mit allen unseren drei Windiboys auf dem grosszügigen Parking-Gelände der Messe Karlsruhe. Qa'ani, unser dezidierter Show-Muffel, durfte den Tag gemütlich im WoMo verschlafen, aufgelockert durch mehrere Spaziergänge durch's reichlich beduftete Areal, währenddessen Parween und Ganador in der riesigen Messehalle im Ring vor der freundlichen und verständnisvollen Richterin posierten.


Karlsruhe 2


Für unseren jungen Ganador war dies die allererste Indoor-Ausstellung, in der grossen, lärmigen, betriebsamen Halle, in der tausende von Hunden und Menschen ein und aus gingen, während Parween diesbezüglich ja bereits fast schon ein routinierter Show-Gänger ist, der das Ganze jeweils recht cool und selbstverständlich nimmt. Allerdings, im Unterschied zu den meisten unserer bisherigen Show-Erfahrungen, war hier die Sloughi-Konkurrenz ungewohnt gross: Insgesamt 9 Sloughis waren gemeldet, und alle waren sie auch anwesend. 5 Rüden, 4 Hündinnen, und die Sloughia's allesamt ausnehmend schön. Bei den Galgos hingegen waren lediglich 2 Rüden gemeldet, keine einzige Hündin. Für unseren Ganador war es also ungleich einfacher, hier Chancen auf eine Top-Bewertung und Siegerpunkte zu bekommen.


Karlsruhe 3


Parween war als erster an der Reihe. Unser aussergewöhlich schöner Sloughi-Bub mit seinem unkomplizierten und freundlichen Charakter hat leider diesmal im Ring wieder seine leidige Macke voll ausgespielt: Die ärgerliche, übermütige Hüpferei, die er anstelle des erwünschten, locker-eleganten Trabes immer mal wieder zeigt, auch hier wieder. Die Richterin musste mich ermahnen, strenger zu sein mit meinem Wildfang. Sie zeigte sich dennoch sehr nachsichtig, trotz allem hatte mein Schöner wieder überzeugt: Parween erhielt den Sieg zugesprochen über alle Sloughi-Rüden, damit den ersehnten CACIB-Punkt und den Titel Alpensieger. Unsere Hoffnungen und Träume für diese Ausstellung sind in Erfüllung gegangen, mein Glück und meine Erleichterung waren riesig! Dass Parween bei der Ausmarchung des Rassesieges sich hinter die schönste Hündin einreihen und sich mit dem BOS (Best Opposite Sex) begnügen musste spielte heute absolut keine Rolle, das war mir sogar sehr recht. Die Hündin, deren ausnehmende Schönheit mir schon zuvor während der Wartezeit am Ring sofort aufgefallen war, sie hat den Rassesieg mehr als verdient!


Karlsruhe 4


Auch in weiterer Hinsicht war uns das Glück sehr hold: Ohne lange und verzweifelt suchen zu müssen, fanden sich liebe, hilfsbereite Menschen, die uns mit ihren helfenden Händen zur Seite standen: Bei der Betreuung des zweiten Hundes, während ich mit dem andern im Ring stand, half uns wie schon so oft Sandra Hemsley, und zwei bis dahin uns unbekannte Aussteller mit ihrem schönen Irish Wolfhound Rüden waren nicht nur bereit ein wenig zur Seite zu rücken um uns ein Plätzchen am Rand des Ringes freizumachen wo wir uns installieren konnten, sie waren auch freundlicherweise bereit, uns im Ring zu fotografieren und die Fotos uns zu schicken, gänzlich ohne Entgelt: Ganz herzlichen Dank, Eric Schmitt und Sascha Grünewald, für die schönen Fotos!


Karlsruhe 5


Und nun, gleich nach dem Richten der Sloughis, kamen die Galgo Español an die Reihe. Wie würde sich unser Jüngster wohl in dieser für ihn sehr ungewohnten Situation benehmen? Als erster war ein Rüde der Veteranenklasse an der Reihe, anschliessend war unser Ganador dran. Ich hätte mir keine Sorgen machen brauchen! Ausser einer kleinen Tendenz, mit der Nase am Boden zu kleben während den Bewegungs-Sequenzen (strenger sein!!!) zeigte er sich recht ordentlich. Die Richterin fand offensichtlich grossen Gefallen an meinem Bub, der alle Kennzeichen eines perfekten Galgo-Standards auf's schönste erfüllt. Mit den glücklichen Worten: "Dies ist MEIN Galgo!" verlieh unsere erfahrene Richterin aus Holland, Frau Regina Tromp-Pruijn, meinem Ganador die Auszeichnung CACIB, Bester Rüde, Rassesieger. Hurrah!!!


Karlsruhe 6


Unser Ganador durfte also abends im Ehrenring die Rasse Galgo Español vertreten. Winterzeit, abends gegen sechs Uhr, draussen bereits stockdunkel und Ganador von den vielen Eindrücken des Tages sichtlich erschöpft, ich hoffte er würde sich im Ring trotzdem nochmals ordentlich zeigen. Und mein Goldjunge, er schaffte es: Wunderschön und brav trabte er im Ring seine Ehrenrunde, in Reih und Glied mit all den andern Rassebesten unter den vielen Windhundrassen, welche als Gruppe 10 immer zuallerletzt nach allen andern Rassegruppen an der Reihe sind. Ganador kam dann zwar nicht in die engere Wahl der vier schönsten Windhunde der Show, aber das tat uns nicht weh. Ganador hat seine Grosse Ausstellung mit Bravour gemeistert, ich bin sooo stolz auf mein Riesenbaby!


Karlsruhe 7


Ein erneut wunderschönes Erlebnis, die 74. Internationale Rassehunde-Ausstellung in Karlsruhe liegt bereits wieder hinter uns! Unzählige, spannende Eindrücke für Zwei- und Vierbeiner, Glück und Zufriedenheit, mit diesem weiteren Höhepunkt geht für uns ein beeindruckendes Show-Jahr zu Ende: Parween erfüllt mit seinem heute gewonnenen CACIB-Punkt nun die Bedingungen für den Titel "Internationaler Schönheits-Champion", und mit seinem Alpensieger-Titel zusätzlich auch die Bedingungen für den Titel "Alpenchampion". Damit hat unser Parween nun hinsichtlich Champion-Titel alles erreicht wovon wir je träumen konnten bzw nicht mal zu träumen gewagt hatten. Mit diesem Höhepunkt kann nun auch Parween seine erfolgreiche Show-Karriere abschliessen. Seien wir ehrlich: Windhunde sind nicht wirklich dazu geschaffen, sich in Ausstellungs-Hallen vor Richtern zu präsentieren, brav und elegant im Kreis zu traben und wie schöne Statuen stolz und bewegungslos vor dem Richtertisch zu stehen. Windhunde wollen in Freiheit rennen, toben oder gemütlich auf der Couch liegen, diese so wunderschönen, stolzen und eigenständigen Geschöpfe!


 


Karlsruhe 8


Inzwischen sind nach wochenlangem Warten auf die Homologisierung durch die SKG nun doch alle drei Urkunden eingetroffen: Alle unsere drei Windhunde gelten nun offiziell als Champion, und dürfen auf allen Hunde-Shows im In- und Ausland in der Championklasse starten! Solch tolle Erfolge sind natürlich fast nur möglich bei Hunderassen, die regelmässig in nur sehr kleiner Anzahl an solchen Ausstellungen gemeldet werden und deshalb oft ohne viel direkte Konkurrenz im Ring stehen. Unsere Windi-Boys waren nicht selten jeweils die einzigen Rassevertreter in ihrer Kategorie, Ganador sogar immer mal wieder überhaupt der einzige Galgo der ganzen Ausstellung! Trotzdem, diese Auszeichnungen sind schon eine tolle Sache, insbesondere für uns eigentliche Ausstellungs-Muffel!


Parween Schnheits Champion


Unsere beiden dreijährigen Sloughirüden Parween und Qa'ani haben den schönen Titel "Schweizer Schönheits Champion" verliehen bekommen. Um diesen Titel zu erwerben braucht ein Hund insgesamt vier Anwartschaftspunkte, er muss also viermal an einer Ausstellung in einer der Erwachsenenklassen Sieger werden in seiner Kategorie, und das CAC zugesprochen bekommen, dies unter mind. drei verschiedenen Richtern, und mind. zweimal davon an einer grossen, Internationalen Show. Diese grossen, internationalen Shows sind die eigentliche Krux für uns, denn solche Grossanlässe mit tausenden von Hunden jeglicher Rasse, die zudem meist indoors in grossen Hallen durchgeführt werden, sowas mögen wir überhaupt nicht. Der ganze Lärm und Trubel und Stress ist für uns ruheliebenden Landeier enorm, abgesehen von den Meldegebühren die in der Schweiz ebenfalls beträchtlich ausfallen. Und doch, es ist geschafft!


Qaani Schnheits Champion


Für unseren jungen, erst eineinhalb jährigen Ganador haben wir einen etwas "kleineren" Titel bekommen, den Titel "Schweizer Ausstellungs Champion" . Hierfür benötigt ein Hund nur drei CAC-Punkte, davon jedoch ebenfalls zwei von grossen Internationalen Shows. Der grosse Unterschied zum Schönheits-Champion liegt in der zeitlichen Dimension, denn beim Schönheits-Champion muss der erste und der letzte der zählenden CAC-Punkte in einem Abstand von mind. 11 Monaten erreicht werden, beim Ausstellungs-Champion gilt diese zeitliche Vorschrift nicht. Da ein Hund jedoch frühestens ab dem Alter von 15 Mt in einer Erwachsenenklasse starten kann, ist unser Ganador schlicht und einfach noch zu jung für den "grossen Titel". Beantragt haben wir diesen "kleinen" Championtitel rein deshalb, weil für uns sehr unsicher ist, ob wir auch nächstes Jahr nochmals an solchen Shows teilnehmen werden. Wie das Sprichwort so schön sagt: Lieber den Spatz in der Hand...


Ganador Ausstellungs Champion









Unser Qa'ani hat Geburtstag! Drei Jahre alt ist er heute geworden, unser Halb-Streifenhörnchen, und als besonderes Geburtstagsgeschenk nach Wahl hat unser süsser, dünner Sloughi-Bub eine dicke Schnitte Butterzopf bekommen, nochmals doppelt dick beschmiert mit feiner Butter und obendrein belegt mit einer saftigen Scheibe Schinken... das hat ihm seeeehr gut geschmeckt, unserem wählerischen Mägerlimuck der lieber gar nichts fressen mag als etwas, das seinem Geschmack nicht vollumfänglich entspricht...   Viel Glück zum Geburtstag wünschen wir dir, lieber Qa'ani, und hoffen auf noch viele schöne Jahre mit dir an unserer Seite, du junges, liebes, zartes Seelchen!


qa 3

 



 



 




So wie Donaueschingen Ganador's Ausstellung war, so haben wir die Doppel-CACIB Ausstellung in Innsbruck für Parween geplant, als grosses Highlight seiner Show-Karriere. Sowas hatten wir bisher noch nie gemacht, eine zweitägige, wirklich grosse All-Breed Hallenausstellung im Ausland, dazu in Österreich, wo ich seit Jahrzehnten nie mehr überhaupt hingefahren bin. Aber wir hatten sozusagen diesen Floh ins Ohr gesetzt bekommen von Roland und Evgeniia: Roland war dort an beiden Tagen als Richter im Einsatz, Evgeniia wollte währenddessen ihre Qerima im Sloughi-Ring präsentieren und die beiden beschworen mich fast, meinen schönen Paarween dort ebenfalls zu zeigen, denn dort gäbe es praktisch überhaupt keine Sloughi-Rüden! Evgeniia würde meinen Schönen dort gerne im Ring präsentieren, und so dachte ich mir: Warum denn nicht? Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Ein Erlebnis würde es auf jeden Fall werden, etwas ganz besonderes für uns alle, nur Mut!


innsbruck 1


Nach dem Hitze-Wochenende in Donaueschingen allerdings war für mich klar: Nochmals sowas, ein ganzes Wochenende mit den Hunden in unserem alten WoMo ohne Klima-Anlage in der brütenden Sommerhitze mit Temperaturen weit über 30°, zudem diesmal auf einem Asphalt-Platz ohne jegliche schattenspendende Bäume, sowas kommt für uns nicht mehr in Frage, ob angemeldet oder nicht. Doch die Meteo-Prognosen waren moderat, Temperaturen um 26°, es sollte also kein Hitzeproblem geben.Trotz unzähligen mühsamen Baustellen auf der ganzen Strecke nach Innsbruck, trotz Sonder-Maut auf der Arlberg-Schnellstrasse, trotz kostspieligen Stellplatz-Gebühren für's WoMo, wir sind gefahren! Und als wir am späten Freitagnachmittag beim Messezentrum Innsbruck angekommen waren, hatten wir gerade noch mit viel Glück den letzten Stellplatz drinnen im Messe-Areal ergattern können, wie wir später herausfanden an für uns denkbar idealer Lage: Direkt beim grossen Eingangstor zum Messeareal perfekt für unsere mehrmals täglichen Ausflüge mit unseren drei Windis zu den wunderschönen, grosszügigen Parkanlagen der Stadt, und ebenso nah beim Hintereingang zu den Messehallen, wo sowohl die Windhund-Ringe wie auch der grosse Ehrenring direkt beim Eingang positioniert waren: Idealer hätte es für uns nicht sein können!


innsbruck 2


Und noch eine weitere schöne Überraschung erwartete uns am Samstagmorgen: Die zwei in der Offenen Klasse gemeldeten Sloughi-Hündinnen waren ebenfalls aus der Schweiz - Sandra und John waren mit ihren zwei hübschen Ladies Nayla und Khalisa angereist, unsere lieben Freunde die uns schon so oft an Ausstellungen in der Schweiz helfend unterstützt haben! Eine Ausstellung also ganz unter Freunden, wie schön! Da konnte also eigentlich fast nichts mehr schief gehn! Das Wetter war zwar, anders als vorhergesagt, wiederum drückend heiss, aber ich hatte Glück: Bei meinem Rundgang durch die Hallen vor Beginn des Richtens fand ich einen Stand wo ich gute und nicht allzu teure Kühlmäntel für unsere drei Windis erwerben konnte, zudem auch ein praktisches und bequemes Hundebett für zuhause, eine preiswerte Liegematte für die Wartezeit am Ring, und drei wirklich fast unverwüstliche Halsbänder aus sehr dickem, stabilem Leder, mit sehr robusten Beschlägen, die auch den maximalen Krafteinsätzen meiner junden Wilden garantiert standhalten würden. Denn ich habe im Moment einfach genug von verbogenen D-Ringen und zerrissenen Soft-Leder-Bändern!


innsbruck 3


Nachdem die Grosspudel in einem andern Ring in einer entfernten Halle fertig gerichtet waren, stand Evgeniia in Begleitung ihrer süssen Qerima pünktlich bei uns am Sloughi-Ring und war bereit, wie versprochen meinen Parween zu präsentieren, der wie vermutet tatsächlich der einzige Sloughi-Rüde dieser Show war. Nach einer mindestens einstündigen Verzögerung aufgrund zweier Komplett-Abstürze des Computer Programmes, kamen dann endlich die Sloughis an die Reihe. Parween machte für seine Verhältnisse recht brav mit, die Richterin gab ihm die erhoffte Best-Bewertung. Bei den Hündinnen kam Qerima zum Sieg, und beim Stechen der beiden um den Rassesieg gewann mein Parween. Dies bedeutete für uns, dass Parween am späteren Nachmittag nochmals antreten würde, und im Ehrenring um eine gute Platzierung innerhalb der Gruppe 10, also der bestbewerteten Rassevertreter aller Windhunde konkurrieren durfte. Es würde also ein langer Ausstellungstag werden für uns!


innsbruck 4


Innsbruck ist eine überraschend schöne Stadt, mit vielen grosszügigen Parkanlagen, wo Spaziergänge mit den Hunden ein richtiger Genuss sind - das hatte ich nicht erwartet von unserem Show-Abenteuer in der Grossstadt! Nachdem unsere drei jungen Wilden am Freitagabend nach der langen Hinfahrt erst mal in einer umzäunten Schulsport-Anlage ihren Freilauf geniessen durften, gefolgt von einem ausgedehnten Spaziergang im Stadtpark und am naturbelassenen Ufer des Flüsschens Sill, hatten wir beim ersten Morgenspaziergang am Samstag die grosszügigen Anlagen der Imperial Gardens entdeckt, und genossen von da an mehrmals täglich unsere erfrischenden Ausflüge durch den schönen Hofpark mit seinem wunderschönen alten Baumbestand und den ausgedehnten Liegewiesen, den vielen Ruhebänklein und dem Ententeich: Eine richtige Wohlfühl-Oase in direkter Nähe zum Messezentrum!


innsbruck 5


Am Nachmittag wurden dann wie üblich unter den schönsten Vertretern aller Hunderassen die allerschönsten der verschiedenen Altersklassen und der verschiedenen Rassegruppen gekürt. Die Gruppe 10, die Windhundrassen, die kam wie immer als letzte an die Reihe. Für mich, und bestimmt auch für meinen Parween das allerschwierigste war die enorme Lautstärke der Lautsprecher. Ob wohl die gewählte Lautstärke die Festlichkeit der Auftritte unterstreichen sollte? Dort in der Nähe zu warten auf unseren Einsatz, das schien mir fast unerträglich (wie schrecklich muss das für das feine Gehör unserer Hunde gewesen sein!?!), so dass ich mit meinem Parween unzählige Male Runde um Runde drehte durch die Hallen in möglichst grosser Entfernung zu dem Lärm, oder auch draussen, kehrte jedoch immer wieder zurück um ja unseren Einsatz nicht zu verpassen. Alles andere als eine geübte Show-Teilnehmerin halt. Während die routinierte Evgeniia cool damit beschäftigt war, ihren jungen Grosspudel-Rüden gekonnt und mit geübter Hand zu stylen und zu frisieren: Auch er hatte den Rassesieg geholt und durfte sich später im Ehrenring präsentieren!


innsbruck 6


Und dann, die grosse Überraschung: Parween benahm sich im Ehrenring unter kundiger Führung von Evgeniia recht brav, seine übermütige Hüpferei hielt sich in Grenzen, und er durfte schliesslich ganz zuoberst aufs Podest: Rang 1, der schönste von allen Windhunden des heutigen Show-Tages! Wie schön! Ein Sloughi auf dem 1. Rang, das kommt sehr sehr selten vor! Wir geniessen und freuen uns darüber, dass wir für einmal einfach die glücklichen Sieger sind. Allerdings, das bedeutet natürlich auch, dass der Show-Tag für uns noch immer nicht zu Ende ist, denn als Gruppensieger heisst es nun für Parween, dass er für die Ausmarchung um den Titel "Best-in-Show" später nochmals sich im Ehrenring zeigen darf! Dies aber ist nun auch für meinen Parween eindeutig des Guten zu viel. Parween ist nun sichtlich überreizt und übermüdet, und benimmt sich im Ehrenring, wo alle andern mustergültiger als mustergültig durch den Ring traben, wie ein richtiger Flegel. Da nützen nun auch alle Künste von Evgeniia nicht mehr viel, und so darf Parween bald wieder gehn, ohne Chance auf eine Platzierung unter den Allerschönsten. Trotzdem, Gruppenbester heute, das ist doch fast schon eine kleine Sensation! Ganz herzlichen Dank, liebe Evgeniia, das ist ganz alleine Dein Erfolg!


innsbruck 7


Sonntagmorgen, zweiter Ausstellungstag. Dieselben vier Sloughis wie gestern. Evgeniia eröffnet uns, dass heute ihre Qerima von einem Profi-Handler im Ring präsentiert würde. Roland war gestern abend etwas ungehalten darüber, dass Evgeniia für meinen Parween den Rassesieg gewonnen hatte, und ihre eigene Qerima sich als beste Hündin mit dem BOS, dem "Best-Opposite-Sex" zufriedengeben musste. Er hätte für seine Hündin den Sieg gewollt. Allerdings, und das wurde wenig später sehr klar, Evgeniia kennt am allerbesten jede Facette ihrer Qerima, sie versteht es wie niemand anders, deren Schwachstellen möglichst unsichtbar werden zu lassen.


innsbruck 8


Anders der Profi-Handler, der aus der Qerima einfach nicht das Maximum herausholen konnte, auch wenn Qerima sichtlich bemüht war, alles richtig zu machen. Den Sieg unter den Hündinnen erhielt diesmal Khalisa, die auch das BOS erhielt, während wiederum Parween den Rassesieg davontrug. Meine Freude war diesmal fast noch grösser als am Vortag, denn heute ging es zusätzlich um den besonderen Titel "Alpensieger", den die beiden Rassesieger, Khalisa und Parween, zusammen mit dem CACIB erhielten. Dieser Titel wird nur an wenigen, ausgewählten Ausstellungen in der Schweiz, Österreich und Deutschland vergeben, und für den Titel Alpen-Champion ist ein solcher Titel aus jedem dieser drei Länder gefordert. Unserem Parween fehlt jetzt also nur noch der Titel aus Deutschland!


innsbruck 9


Nun also hiess es für uns, dass Parween sich wie schon am Samstag, am Nachmittag im Ehrenring präsentieren durfte. Also nichts mit früh die Heimreise antreten, sondern warten, warten und Runden drehen... Auch am Sonntag durfte Parween beim Gruppen-Wettkampf wieder auf's Podest, wenn auch diesmal "nur" auf Rang 3. Immerhin, zum zweiten Mal ein Podestplatz, als Sloughi, eine ganz tolle Sache! Trotz allem, Stolz und Freude über diese tollen Erfolge von meinem Parween, ich war erleichtert dass wir heute nicht nochmals warten mussten für eine Präsentation im Best-in-Show Ring! Ist's doch wie immer nur ein spannendes Spiel, und nebst gekonnter Präsentation vor allem Glücksache, Geschmacksache, denn Schönheit liegt bekanntlich immer ganz im Auge des Betrachters und hat mit Objektivität selten viel zu tun. Jeder hier gezeigte Hund ist sowieso der allerschönste, egal was der Richter sagt und schreibt und entscheidet!


innsbruck 10


Das Abenteuer Innsbruck hat damit für uns ein mehr als erfreuliches Ende gefunden. Reich beschenkt mit Urkunden, Titeln, Schleifen und Pokalen, so viele tolle Erfolge an einem einzigen Wochenende, und dies alles mit einem einzigen von unseren drei Windis! Ich war vollständig überwältigt, konnte diese ganzen Erfolge gar nicht richtig fassen, und doch wusste ich: Es ist jetzt genug, genug für mich, genug für meine drei Hundis, nun ist's Zeit unsere Rückreise zu planen. Müde und erschöpft die ganzen fast 400 km noch heute abend in Angriff nehmen, die fast unendlich scheinende Strecke durch lange Tunnels und die vielen mühsamen Baustellen? Oder wollen wir nicht lieber irgendwo übernachten und gemütlich und ausgeruht erst am Montag zurückfahren? Übernachten noch hier in Österreich? Oder an einem schönen Plätzchen irgendwo in den Schweizer Alpen? Oder in unserem Grundstück in der Ostschweiz?


innsbruck 11


Schliesslich wählte ich den wunderschönen Weg via Engadiner Bergwelt, über den Flüelapass und Davos. Beim Passieren der Schweizer Grenze durchfuhren wir ein heftiges Berg-Gewitter, das uns reingewaschen hat von aller Hitze, dem Stress und der Müdigkeit dieses erlebnisreichen Wochenendes, und hoch oben auf dem Flüelapass genossen wir einen wohltuenden, kühlen Alpspaziergang mit den Hunden. Erfrischt und zu neuen Lebensgeistern geweckt konnten wir dann den weiteren Heimweg in die Nacht hinein unter die Räder nehmen. Ein ganz besonderes Show Wochenende geht zu Ende, das uns bestimmt noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird!






innsbruck 12


Hundeausstellungen ausserhalb der Schweiz, für uns war das bisher kein Thema. Das Windhundfestival in Donaueschingen bedeutete dieses Jahr jedoch eine ganz besondere, einmalige Gelegenheit, nach langer Zeit wieder die Züchterfamilie unseres Galgobuben Ganador wiederzusehn, und mit dabei war natürlich das gesamte grosse Niños Vencedores Rudel, auch wenn nur 3 der Hübchen-Galgos zur Show-Teilnahme angemeldet waren. Am Samstag, dem ersten von zwei Ausstellungstagen, wurde im Rahmen der Windhundtage Donaueschingen im grossen Reiterstadion unter freiem Himmel die Galgo Español Jahresausstellung durchgeführt, und diesen Anlass wollten und konnten wir keinesfalls verpassen, zumal Donaueschingen so nah an der Schweizer Landesgrenze liegt.


festival 1


Wir hofften natürlich, an diesem besonderen Anlass noch möglichst zahlreich weitere der Geschwister und sonstigen Verwandten unseres Ganador hier anzutreffen, und als zusätzliche grosse Attraktion war als Schönheitsrichter eine Kapazität aus Spanien eingeladen worden: Der legendär Francisco Salamanca Llorente, genannt Paco, dessen Onkel 1971 nach intensiven Studien während ausgedehnten Reisen durchs ganze Land den Galgo Español-Standard ausgearbeitet und in Kraft gesetzt hat, aufgrund dessen diese Rasse erst offiziell anerkannt wurde, und nach welchem bis heute die Vertreter der Rasse Galgo Español beurteilt werden. Paco hatte damals seinen Onkel bei vielen dieser ausgedehnten Reisen durch die verschiedenen Regionen Spaniens begleitet.


festival 2


Natürlich waren wir alle sehr enttäuscht als am späten Freitagabend die Nachricht eintraf, dass der Richter aus Spanien aufgrund eines Defekts seines Flugzeugs seine Richtertätigkeit an der Jahresausstellung leider nicht würde wahrnehmen können. Aber da war leider nichts zu machen, während der Ferienzeit waren alle Alternativflüge längst ausgebucht. Ein Ersatzrichter musste gefunden werden. Trotz dieser Enttäuschung wurde der Anlass sehr schön, insbesondere die beeindruckende Pferde-Nummer gleich zu Beginn, gefolgt vom Einmarsch der Galgos, wobei verschiedene der Teilnehmenden mit spanischen Folklorekostümen diesem Auftritt einen richtig festlichen Touch gaben. Auch der Gabentisch war überaus reichlich gedeckt dank vieler Sponsoren, so dass kein einziger Galgo leer ausging, unabhängig von der Richterbewertung und Platzierung.


festival 3


47 Galgos waren für die Jahresausstellung gemeldet, davon nahmen 41 auch tatsächlich an der Show teil. Unser Ganador startete in der Zwischenklasse, zusammen mit zwei seiner Brüder. Obschon ich keinesfalls damit gerechnet hatte: Ganador wurde von dem Ersatzrichter aus Italien auf dem 1. Rang als Sieger der Zwischenklasserüden platziert, welche Überraschung und Freude! Auch wenn jeder der drei Galgo-Brüder unterschiedslos den ersten Rang verdient hätte. Als Siegertrophäe bekam Ganador eine wunderschöne Spanische Schärpe geschenkt, ein tolles Andenken an eine einmalig schöne Show für uns!


festival 4


Ich hatte Ganador für die Ausstellung am Sonntag ebenfalls angemeldet, auch wenn dies eine "ganz normale" Windhund-Show war. Eigentlich aus dem Grund da ich fest damit gerechnet hatte, vom Spanischen Richter mit Sicherheit keine gute Bewertung zu bekommen für meinen grossen, kräftigen Rüden - die Spanier sind sich viel eher an kleine, zierliche Galgos gewöhnt. Nun aber war alles praktisch eine "verkehrte Welt", und die Richterin vom Sonntag, aus einem nördlichen Land stammend, bevorzugte offensichtlich die Galgos aus den nordischen Zuchten. Ganador war nun zwar der einzige Zwischenklasse-Rüde und erhielt genau wie am Vortag wiederum die gute Bewertung V1/VDH/Res.CAC, aber der Richterbericht war deutliches Zeugnis dafür, dass die Richterin meinen Boy nicht besonders toll fand. Diesen Tag hätte ich mir, rückblickend gesehen, tatsächlich sparen können!


festival 5


Nun aber, parallel zu den Galgo Español wurden natürlich alle andern Windhundrassen ebenfalls an diesem Wochenende ausgestellt und bewertet. Eigentlich wollte ich als einzigen meinen Galgo ausstellen, da mir der Stress viel zu gross und unnötig erschien, möglicherweise fast zeitgleich in zwei verschiedenen Ringen meinen Ganador und meinen Parween zeigen zu müssen. Da jedoch Evgeniia sich anerboten hatte, meinen Parween im Sloughi-Ring zu präsentieren - Evgeniia war ja ohnehin vor Ort, da sie Qa'ani's Schwesterlein Qerima ebenfalls zur Show an beiden Tagen gemeldet hatte - hatte ich schliesslich auch Parween für beide Tage angemeldet. Für Parween würde es auf jeden Fall ein tolles Erlebnis sein, sich stolz im Ring zeigen zu dürfen statt mit Ausstellungsmuffel Qa'ani zusammen stundenlang gelangweilt im WoMo warten zu müssen.


festival 6


Verlieren konnten wir also nichts, gewinnen mit grosser Sicherheit ebenfalls nichts, denn die Konkurrenz bei den Sloughis im Stammland der Schuru-Zucht war riesig. Und so überraschte es mich keinesfalls, dass schliesslich am Samstag als Rassesieger wie so oft Parween's Züchter Eckhard mit seinem garantierten Siegerrüden Enkidu - der übrigens Parween's Grosspapa ist - und Kristina mit ihrer garantierten Siegerhündin Malala - übrigens eine Tante von unserem Qa'ani - als Sieger Donaueschingen 2018 auf dem Podest standen. Diesen Sieg, auch wenn es der gefühlt hundertste ist in der Karriere ihrer Sieger-Sloughis, mag ich den beiden gerne gönnen, auch wenn ich diesen riesigen Hunger nach immer noch mehr und noch mehr derselben Titel nicht wirklich verstehen kann.


festival 7


Dennoch: In meinen Augen - und auch nach Meinung anderer - war mein Parween eindeutig der schönste der 4 Champion-Rüden im Ring, auch wenn der Richter dies anders sah und ihm den hintersten Platz zuwies mit der Begründung, Parween "sehe anders aus" als die andern drei - und bestimmt mit beeinflusst von Parween's sprühendem Temperament und der ihm eigenen Unbekümmertheit, mit welcher er wie so oft im Ring nicht nur brav seine Runden drehte im gewünschten Trab, sondern sich ab und zu ein paar Hüpferchen erlaubt hat, mit übermütig hoch getragener Rute. Nicht jeder Richter belohnt ein solches Verhalten mit einer guten Bewertung.


festival 8


Auch am Sonntag hatten wir im Sloughi-Ring nicht viel mehr Glück, allerdings bekam Parween diesmal von 5 Champion-Rüden den mittleren 3. Platz zugesprochen, direkt hinter seinem Grosspapa Enkidu, der diesmal überraschenderweise mit Platz 2 vorlieb nehmen musste. Offensichtlich ist nicht jeder Schönheitsrichter gleichermassen beeindruckbar von einem berühmten Namen "am andern Ende der Leine" wie man so treffend zu sagen pflegt. Nun, alles halb so schlimm, es waren für uns in Donaueschingen ohnehin keinerlei Punkte zu gewinnen, da das CACIB hier nicht vergeben wird. Und alles andere interessiert uns nicht wirklich. Aber die Erlebnisse und Erfahrungen die uns auch der Sloughi-Ring bot, die waren auf jeden Fall unsere Teilnahme wert!


festival 9


Schön und wertvoll für mich war einerseits die persönliche Begegnung und beeindruckende Gespräche mit Parween's Züchter Eckhard Schritt, und mit der "Show-Königin" der Sloughis, Kristina Kosmas. Kristina zeigt ihre Sloughia's mit einer bestechenden Eleganz, und auch ihre Fotos von den Shows sind immer wieder beeindruckend. Zudem habe ich mich sehr gefreut, Qa'ani's Ziehmama Melanie und ihre schöne, gestromte Sloughia Qadira, genauso wie Qerima Schwesterherzchen von unserem Qa'ani, persönlich anzutreffen. Also auch ein kleines, intimes Geschwistertreffen von unserem Qa'ani!


festival 10


Und natürlich wunderschön waren die Stunden, die wir in lieber, fröhlicher Gesellschaft mit Evgeniia und ihrer süssen Qerima verbringen durften. Die selbstverständliche Routine und riesige Erfahrung von Evgeniia an solchen grossen Dog-Shows, die Leichtigkeit und konzentrierte Lockerheit mit welcher sie gekonnt auch unseren übermütigen Wildfang Parween im Ring präsentiert und das bestmögliche aus unserem wunderschönen, aber nicht wirklich gut erzogenen Bengel herausholen kann, einfach bewundernswert! Und natürlich genoss ich es aus vollen Zügen, mit der süssen Qerima wieder ausgiebig schmüsele zu können, die herzallerliebste kleine Maus! Qerima erreichte an beiden Show-Tagen die super Wertung V2, also zweitbeste der Championklasse-Hündinnen: Ein beachtliches Resultat, bei dieser überaus starken Konkurrenz!


festival 11


Ja, das Windhund-Festival Donaueschingen war für uns alle ein grosses Erlebnis mit unzähligen wunderschönen und auch einigen eher schwierigen Facetten, das uns bestimmt noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird! Schwierig vor allem aufgrund der brütenden Sommerhitze und unserem WoMo-Standplatz, gänzlich unfreiwillig ohne jeglichen Schatten und ohne Stromanschluss der gleissenden Sonne ausgeliefert, so dass uns in den heissesten Nachmittags-Stunden nur die Flucht nach draussen in den Schatten der Bäume im Randbereich der Showringe blieb - mit drei jungen wilden Windis an der Leine, die völlig begeistert von den unzähligen, unendlich spannenden Düften, den tausenden Hunden und sonstigen Faszinationen keine Sekunde Ruhe fanden, und immer mal wieder meine Geduld und Nerven auf eine harte Probe stellten. Trotzdem, oder gerade auch deswegen: Ein einmaliges Wochenende der ganz besonderen Art!






festival 12


Die totale Mondfinsternis von Freitag auf Samstag 27./28. Juli war mit einer Dauer von 103 Minuten die längste totale Mondfinsternis dieses Jahrhunderts. Das faszinierende Himmels-Phänomen war in der Schweiz fast überall am praktisch wolkenlosen Himmel zu bestaunen. Bis zur nächsten totalen Mondfinsternis die in ihrem vollen Verlauf zu sehen sein wird dauert es 10 Jahre, bis Silvester 2028. Die Ursache für die ungewöhnlich lange Dauer dieser totalen Mondfinsternis war die aktuelle Position des Erdtrabanten auf seiner elliptischen Bahn um die Erde. Denn diese Finsternis ereignete sich in einer Phase, in welcher der Mond auf seiner Bahn den grössten Abstand zur Erde hat. In grösserer Entfernung zur Erde bewegt sich der Mond etwas langsamer auf seiner Bahn als in Erdnähe.


blutmond 1


Die partielle Mondfinsternis begann bereits um 20.24, allerdings für uns noch nicht sichtbar. Der Mond steigt in unserer Region erst zu einem späteren Zeitpunkt über den Horizont auf. Mein erstes hier gezeigtes Foto, um 21.28 aufgenommen, zeigt den Mond bereits partiell verfinstert, wie er als noch schmale, rötlich schimmernde Sichel knapp über dem Horizont sichtbar wird, in südöstlicher Richtung über dem Hallwilersee hinter dem Lindenberg, kurz nachdem auf der gegenüberliegenden Himmelsseite die Sonne untergegangen ist. Das zweite Foto, um 21.35 aufgenommen, lässt bereits mehr von der schönen Rundung des Vollmondes erahnen, da inzwischen die Helligkeit des Himmels etwas abgenommen hat. Dieses Foto gehört bereits zur Hauptphase der Mondfinsternis, die wenige Minuten zuvor begonnen hat.


blutmond 2


Um 21.30 begann die Hauptphase der Mondfinsternis, der Mond tauchte komplett in den Kernschatten der Erde ein. Mein drittes Foto, um 21.48 aufgenommen, zeigt den rötlich schimmernden Mond, bereits fast vollständig als runder Vollmond von roter Farbe sichtbar. Der Mond erscheint bei der totalen Finsternis wie in kupferrotes Licht getaucht. Aufgrund dieser intensiven Rotfärbung wird der verfinsterte Mond deshalb auch als Blutmond bezeichnet. Diese Farbe entsteht durch das Sonnenlicht, das durch die Erdatmosphäre hindurch auf den Mond fällt. Das rote Licht wird bei einer totalen Mondfinsternis am stärksten gebrochen, und beleuchtet den Mond obschon dieser jetzt im Kernschatten der Erde steht, wohingegen der blaue Anteil des Sonnenlichts bereits in der Erdatmosphäre gebrochen und gestreut wird.


blutmond 3


Dieser kupferrote Blutmond ist gut erkennbar auf meinem vierten Foto, welches um 22.12 aufgenommen ist, kurz bevor die Mondfinsternis um 22.22 ihren Höhepunkt erreichen wird, zur Zeit der maximalen Verdunkelung. Die Hauptphase der Finsternis, während der der Mond im Kernschatten der Erde stand, dauerte noch bis um 23.13 an. Anschliessend folgte die Phase der partiellen Mondfinsternis bis um 00.19. Die anschliessende Halbschattenfinsternis endete am 28. Juli um 1.28. Aufgrund der Dunkelheit waren aber diese Phasen für mich nicht mehr in schönen Bildern zu fotografieren, da inzwischen die Lichtverhältnisse derart lange Blendenöffnungszeiten erfordert hätten, dass ohne Stativ oder ideale Abstütz-Möglichkeit keinerlei Chance mehr bestand. Was ich mit meiner absolut rudimentären Ausrüstung ebenfalls nicht aufs Bild bannen konnte war die Raumstation ISS, die mit einem Teleobjektiv und Stativ um ca 22.15, also zur Zeit der max. Verfinsterung des Mondes, als langsamer, heller Punkt in direkter Nähe zum Blutmond zu erkennen gewesen wäre, wie sie sich von West nach Ost langsam über den Himmel bewegte.






blutmond 4


Mitte Juli wurde dieses Jahr in Rifferswil die Clubschau des Greyhound - Magyar Agar - Galgo Español Club Schweiz durchgeführt. Hier auf dem schönen Gelände der Rifferswiler Rennbahn wollten wir noch einmal mit dabei sein, mit allen unseren drei Windi-Boys - auch wenn unsere Ambitionen für die Teilnahme an solchen Anlässen über die Zeit zunehmend kleiner geworden sind, und ich mir die Sinnfrage immer öfter stelle.


clubschau 1


Immerhin, wir können hier mit einem kleinen Budget und einem sehr kurzen Anfahrtsweg, und unserem WoMo im Schatten der Bäume in unmittelbarer Nähe zu den Präsentations-Ringen einen angenehmen und abwechslungsreichen Tag in der freien Natur mit unseren Windhunden erleben, inmitten von anderen Windhund-Fans, und können hoffen auf einige schöne Begegnungen mit Gleichgesinnten. Auch die allenfalls langen Wartezeiten sind dank unserem Heim auf vier Rädern kein Problem, denn die Hunde können im WoMo bequem und entspannt die Wartezeiten verschlafen.


clubschau 2


Das schönste vorneweg: Die Hunde der Clubsieger-Schau wurden ausnahmslos wunderschön fotografiert mit grossem Flair und guter Kamera von unserer Club-Fotografin Jacintha Sommer. Die hier gezeigten, ausnehmend schönen Fotos von unserem Ganador im Ring sind allesamt von ihr aufgenommen. Ganz herzlichen Dank, Jacintha! Nur schon für diese Fotos hat sich unsere Teilnahme an diesem Anlass gelohnt!


clubschau 3


Leider gibt es in der Schweiz nochmals deutlich weniger Galgos als Sloughis, und an der heutigen Clubschau war, anders als letztes Jahr, zudem kein einziger zusätzlicher Galgo aus dem Ausland gemeldet. Mein Ganador war auch der einzige anwesende Galgo der nicht zur hiesigen Zucht unserer Club-Präsi Familie gehört. Als Richterin war eine langjährige Bekannte und beste Freudin der Züchterfamilie eingeladen, die Rasse-Sieger bzw Clubsieger der Galgos waren deshalb eigentlich bereits vor dem Richten gesetzt. Nicht schlimm allerdings, denn von den 6 gemeldeten bzw 5 anwesenden Galgos startete jeder als einziger Vertreter seiner Klasse. Allesamt erhielten die Galgos eine sehr freundliche und positive Beurteilung und die Wertung V1/CAC. Ganador war der einzige Nicht-Rauhaar Galgo, und in meinen Augen mit Abstand der schönste von allen, zudem im Unterschied zu allen andern wirklich nahezu perfekt präsentiert von Evgeniia.


clubschau 4


An der CAC-Ausstellung in Rifferswil waren natürlich auch alle anderen Windhund-Rassen eingeladen. Im zweiten Show-Ring, bei einer anderen Schönheits-Richterin, waren die Sloughis, wie meistens, die allerletzte Rasse die an die Reihe kam. Es gab also für mich keine zeitliche Überschneidungen, ausser dass ich den Club-Apero und die Club-Preisverleihung leider verpasste. Nicht weiter schlimm, mein Ganador hatte ja nichts gewonnen. Auch bei den Sloughis waren nur 6 Hunde gemeldet, nur 5 anwesend, und auch hier, genau wie bei den Galgos, startete jeder der Sloughis als einziger in seiner Klasse.


clubschau 5


Diese Richterin, Frau Marion Marpe (DE), entschied sich in ihren Bewertungen der Hunde für einen Kompromiss wie ich es bisher noch an keiner Ausstellung erlebt habe, was jedoch ihr gutes Recht ist: Sie vergab sowohl an den OK Rüden (mein Qa'ani!) wie auch an die OK Hündin (Im Besitz des einzigen noch mehr oder weniger aktiven Schweizer Sloughi-Züchters) zwar die Wertung Vorzüglich 1, jedoch KEIN CAC! Wegen nicht genügend schöner Präsentation! Für mich ist dies zwar irrelevant, da mein Qa'ani ja bereis andernorts seine notwendigen CAC's für den Championtitel gewonnen hat, dennoch war dies eine etwas skurrile Überraschung nicht nur für mich, sondern auch für andere Anwesende, mit langjähriger Show-Erfahrung.


clubschau 6


Ja, mein Schätzchen Qa'ani, der machte tatsächlich keine gute Figur im Ring. Spätestens mit der heutigen Ausstellung ist für mich definitiv klar geworden, dem Qa'ani dem "stinkt" sowas dermassen, dass er im Ring richtiggehend streikt anstatt sich möglichst schön zu präsentieren. Am allerliebsten hätte er sich vor dem Richtertisch einfach hingelegt und keinen einzigen Schritt mehr gemacht, und ich hatte sogar meine liebe Mühe, ihn wenigstens irgendwie in einer stehenden Position halten zu können. Natürlich gibt sowas keine gute Bewertung! Und damit ist auch klar geworden, dies ist für meinen Qa'ani die allerletzte Ausstellung. So macht die Sache wirklich keinen Sinn.


clubschau 7


Ganz und gar anders mein schöner Parween. Dieser scheint solche Shows richtiggehend zu geniessen, und da heute wieder einmal Roland und Evgeniia mit Familie und der süssen Qerima aus dem schönen Bregenz angereist waren, haben wir die Gunst der Stunde genutzt und die Präsentation von Parween an Evgeniia übertragen. Die Präsentation war entsprechend wieder absolut perfekt, eine richtige Augenweide! Keine Überraschung war auch die Bewertung der Richterin: Parween, der heute zum allerersten Mal in der Championklasse starten durfte, erhielt die tolle Bewertung V1/CAC/Bester Rüde und BOB, also den Rassesieg, während Qerima, ebenfalls in der Championklasse gestartet, V1/CAC/Beste Hündin und BOS, also das Best opposite Sex erhielt. Wie schön, den etwas durchzogenen Ausstellungstag mit diesem schönen Erfolg abschliessen zu können!





clubschau 8


Ein ganz spezielles Wochenende durften unsere drei Windhund-Boys geniessen. Wir hatten lieben Besuch, Qa'anis zartes Schwester-Herzchen Qerima war für ein verlängertes Wochenende bei uns zu Gast! Eine charmante Hündin im Rudel!!! High live für unsere drei Rüden, und wenn sie sprechen könnten hätten sie wohl alle drei unisono rausgebrüllt: Wunderbar, wie im Paradies!


qerima 1


Ganz zu Beginn, wie nicht anders zu erwarten, gab es einige Turbulenzen weil natürlich alle drei Jungs sich nach Kräften um die attraktive Hündin bemühten, welche sich dadurch verständlicherweise ziemlich bedrängt fühlte und die ungestümen Jungspunde erst mal nachdrücklich in die Schranken wies. Meiner grossen Verantwortung bewusst half ich ihr dabei nach Kräften, und kam mir zeitweise vor wie ein wahrhaftiger Zirkus-Dompteur....


qerima 2


Doch bald schon war es auch unseren drei überschwänglichen Wildfängen klar geworden, wie sich Gentlemen gegenüber einer Lady zu benehmen haben, und dass die Begierde und Neugier manchmal halt bezämt werden muss. Nachdem die Situation in den gut kontrollierbaren vier Wänden zuhause sich deutlich beruhigt und normalisiert hatte, konnten wir einen ersten Ausflug in unseren Obstbaumgarten machen und die quirligen Windis dort an's anständige freie Spielen und Laufen heranführen. Erst mal nur Parween und Qerima, während die beiden Stromis ungeduldig von ännet dem Zaun zuschauen mussten, dann durften schliesslich alle vier miteinander rennen.


qerima 3


Und weil das alles bereits nach kurzer Angewöhnungszeit schon sehr gut und problemlos funktionierte, konnten wir als Höhepunkt schliesslich sogar bedenkenlos zu unserem grossen Weihergrundstück fahren, wo die vier nach Herzenslust laufen, entdecken und baden durften: Ein Riesen-Spass und grosse Freude für alle! Natürlich nahm ich gebührend Rücksicht auf die zarte Dame in der Runde, wies ab und zu die wilden Jungs in ihre Grenzen wenn sie mal wieder Tendenzen zeigten zu überborden, und sobald Qerima erste Signale von "genug" zeigte fuhren wir wieder nach Hause. War das ein wunderschönes Wochenende, wie die lang ersehnte Erfüllung von drei Rüdenträumen! Ich denke, auch Qerima hat diese Tage aus vollem Herzen geniessen können!






qerima 4

Ein ganzes Wochenende auf der Pferderennbahn im Aarauer Schachen, unser WoMo inmitten einer riesigen, dicht an dicht stehenden Camper-Gruppe auf der Rennbahn direkt bei den Ringen, freier Ein- und Ausgang mit den Hunden gestattet, eine solche internationale Hundeausstellung ist für unsere Windis ein richtiger Traum. Dh der übliche Stress mit den endlos langen Wartezeiten am Ring ist wie weggeblasen, problemlose Entspannung im eigenen "Daheim" auf vier Rädern bis wir an der Reihe sind, bei dem aktuell idealen Sommerwetter mit viel Sonne aber angenehm moderaten Temperaturen ist die Konstellation für uns absolut ideal.

Wir sind keine Ausstellungs-Liebhaber, aber wir haben noch ein Ziel vor uns: Unseren beiden Sloughis fehlt noch je 1 CAC-Punkt von einer grossen, internationalen Ausstellung bis zum Schönheits-Champion, und diesen Punkt versuchen wir noch zu gewinnen, auf jeden Fall für unseren wunderschönen Parween. Mit Ganador ist das Ziel, allermindestens ein "sehr gut" zu bekommen damit er, falls er seine Renn- und Coursinglizenz besteht in drei Wochen, dann auch tatsächlich sich um Leistungspunkte bewerben kann. Ein CAC wäre natürlich auf für Ganador noch viel schöner, aber das wird sich zeigen.

cacibaarau 1


Für Qa'ani besteht kaum eine Chance auf einen CAC-Punkt, da er ja zwingend in derselben Kategorie starten muss wie Parween, und Parween gewinnt immer. Allerdings hat unser Schöner diesmal ein gröberes Handycap: Seine Verletzung vom vergangenen Sonntag hat er leider, kaum knapp verheilt, vor zwei Tagen wieder aufgerissen, es geht leider nicht ohne Wundverband, und wie sowas bei den Richtern ankommt weiss ich nicht. Aber Qa'ani soll ja gar nicht in die Championklasse aufsteigen, so dass er künftig, falls wir allenfalls weiterhin an Ausstellungen teilnehmen werden, in der Offenen Klasse wieder Chancen auf einen Sieg bekommt, falls dann Parween in der Championklasse startet und keine direkte Konkurrenz mehr ist. Für mich wird es einfacher, wenn nicht beide unsere Sloughis zugleich im Ring stehen und ich mich ständig um eine Fremdperson kümmern muss, die mir hilft. Denn beide Hunde in derselben Klasse kann ich nicht gleichzeitig präsentieren.


cacibaarau 2


Ich hatte mich vorsichtshalber im Vorfeld um eine Profi-Handlerin gekümmert, die mir beim Präsentieren meiner Sloughis helfen sollte, bzw welche für mich meinen Parween ausstellen würde, während ich gleichzeitig mit Qa'ani im Ring stand. Doch dann war uns das Glück sehr hold: Wir trafen Roland und seine Frau Evgenija, die unsere Hunde schon bei anderer Gelegenheit im Ring präsentiert hat und dies sogar mit meinen jungen wilden Boys sehr gekonnt und mit Bravour schafft: Evgenija erklärte sich ohne weiteres bereit dazu, auch hier in Aarau wieder unseren Parween zu zeigen - ihre eigenen Hunde, die Pudel, waren in einem andern Ring voraussichtlich längst an der Reihe und fertig bevor die Galgos und die Sloughis als fast letzte von ca 100 Hunden in unserem Ring drankommen würden. Ich konnte der für unsere Hunde noch unbekannten Profi-Handlerin also kurzfristig wieder absagen. Und da Qerima, das hübsche Schwesterlein von Qa'ani, hier in Aarau nicht ausgestellt werden sollte, und Roland erst am Sonntag als Richter bei den Dt. Doggen engagiert war, hatte Roland am Samstag auch seine Hände frei für einige Fotos oder Videos von uns im Ring: Wirklich perfekt!


cacibaarau 3


Die Ausstellung gelang, sowohl Ganador als auch Parween bakamen an beiden Tagen je ihr erhofftes CAC trotz recht starker Konkurrenz: Bei den Galgos waren 5 Hunde am Start, davon 4 Rüden, und dennoch bekam Ganador nebst seinem CAC in der Zwischenklasse am Samstag sogar noch das Res.CACIB, wurde also sogar als zweitbester der vier Rüden bewertet! Parween bekam in der offenen Klasse am Samstag bei 8 Sloughis in Konkurrenz nebst CAC und CACIB auch das BOB, wurde also Rassesieger! Am Nachmittag im Ehrenring hatte er dann allerdings keine Chance mehr, bereits bei der Ausmarchung der Gruppensieger schien der Richter ihn nicht mal überhaupt zu sehen, er würdigte den Sloughi nebst all den andern wunderschönen Rassesiegern der Windhund-Gruppe keines Blickes. Wie halt so oft bei den Sloughis. Qa'ani erhielt wie erwartet das V2 und Res.CAC - ich tat mich sehr schwer mit der Entscheidung, ihm seinen CAC-Punkt vorzuenthalten, den er praktisch sicher am Sonntag hätte bekommen können wenn ich Parween nicht hätte starten lassen. Ich tat es nicht. Unfair oder vernünftig? Mein Entscheid bereitete mir tatsächlich einige schlaflose Nächte...






cacibaarau 4


Wie hatte ich mich gefreut auf diesen Sonntag, an dem wir erstmals die Gelegenheit hatten, mit unseren drei Jungspunden den Windhundauslauf Dentenberg kennenzulernen! Von den Rescue-Galgo Leuten hatte ich vor einigen Wochen erfahren von diesem privaten Angebot, auf einer wunderschön in grüner Natur gelegenen grossen, umzäunten Hundewiese einmal im Monat an einem Sonntag Nachmittag Windhunde frei laufen, springen und spielen zu lassen. Etwas, das ich mir für meine jungen Windhund-Boys schon lange sehnlichst gewünscht hatte! Dafür nehme ich den nicht unbeträchtlich langen Anfahrtsweg in die Region Bern gerne in Kauf. Nach nicht allzu langem Suchen und Rumfragen hatten wir die Windhundwiese gefunden und waren genug früh dran, dass ich mit meinen drei Windi-Boys noch eine kurze Versäuberungsrunde im Wald machen konnte.


dentenberg 1


Als wir dann auf der Spielwiese eintrafen waren doch schon einige Zwei- und Vierbeiner da, und kaum waren wir durch's Tor, kamen einige der Hunde wild bellend herbeigerannt und nahmen die Neuankömmlinge nicht allzu sanft in Empfang. Es schien hier offensichtlich nicht üblich zu sein, dass die verantwortlichen Zweibeiner ihre vierbeinigen Schützlinge allzu sehr unter Kontrolle hielten. Die Anbieterin des Windhundauslaufes begrüsste mich sogleich und verwickelte mich in ein freundliches Kennenlern-Gespräch, während die Hunde sich auf ihre eigene Art und Weise kennenlernten. Nach und nach trafen immer mehr Menschen mit ihren Hunden ein, und schliesslich waren wir eine doch ansehnliche Gruppe von vielleicht etwa 10 Zweibeinern und geschätzt etwa 25 Hunden, die meisten davon Windhunde. Die anderen Hunde, vom Typ "Fusshupe" wie die kleinen robusten Terriertypen nicht selten ziemlich treffend bezeichnet werden, boten mit ihrem ausdauernden Kläffen und eher groben Manieren gegenüber den oft eher sanft und zurückhaltend bis schüchtern wirkenden Windhunden einen ziemlich groben Kontrast. An Action fehlte es nicht, und der Betrieb war zeitweise doch eher an der oberen Grenze des Angenehmen.


dentenberg 2


Leider kam unser Parween, der ja eigentlich gar nicht schüchtern ist und auch ziemlich robust wirkt, bei unsanften Begegnungen mit verschiedenen eher rüpelhaften Exemplaren gleich zweimal ziemlich heftig dran: Gleich bei der ersten Begrüssung muss es gewesen sein, im Moment als ich mit dem Verschliessen des Eingangstores beschäftigt war, dass einer der vierbeinigen "Platz-Chefs" das dünne Fell meines Sloughi-Boys im Bereich des linken Brustkorbs mit seinen Zähnen "geritzt" hat, so dass die Verletzung schon auf Distanz gut erkennbar war - ich hoffte und glaubte, es handle sich lediglich um eine oberflächliche Schürfung, es schien nichts von Bedeutung. Etwas später, während eines intensiven Sprints, musste ich mit ansehen wie mein Parween von einem Bulldozzer-Typ-Hund auf's heftigste seitlich angerempelt wurde, so dass mein Boy heftig aufschrie, im Lauf innehielt und zu mir kam, völlig geknickt und eindeutig hinkend mit dem rechten Vorderlauf, und von da weg nicht mehr von meiner Seite wich. Ja, so war's nicht gedacht gewesen! Auch meine andern zwei Windi-Boys waren bald einmal sichtlich überfordert von dem Betrieb in dieser Hundemeute, wo offensichtlich statt fröhlichem Spielen eher ein aggressiver Umgangston herrschte unter den Vierbeinern.


dentenberg 3


Ich war mir nicht mehr ganz so sicher, ob dies wirklich der richtige Umgang ist für meine zwar ziemlich wilden, aber doch recht zartbesaiteten und dünnhäutigen Buben. Als ich dann beobachtete, dass auch meine andern beiden Windis nach etlichen frustranen Versuchen, ein fröhliches hübsches Spielchen anzuzetteln mit ihren neuen Kumpeln, eher verloren am Rand der Spielwiese herumlungerten, verabschiedeten wir uns nach knapp zwei Stunden wieder von der Gruppe und ich hoffte nur eines: Dass Parween's Verletzungen sich als unproblematisch herausstellen würden. Denn in nicht mal einer Woche war unser wohl wichtigster Termin in diesem Jahr geplant: Die grosse Internationale Dog-Show in Aarau, da sollte Parween seinen Champion-Titel holen! Zurück zuhause musste ich dann leider feststellen, dass die Wunde an Parween's Brustkorb doch tiefer war als erhofft, und wirklich ins Fleisch ging. Dennoch war sie relativ oberflächlich und klaffte nicht, so dass ich weiterhin auf eine rasche und problemlose Heilung ohne Tierarzt hoffen durfte. Ja, leider, so hatte ich mir unser Abenteuer Windhundauslauf Dentenberg nicht vorgestellt!






dentenberg 4


Rennlizenz hin oder her, an der Zürimeisterschaft in Rifferswil konnte auch unser Qa'ani nicht teilnehmen. Da er der einzige für die Meisterschaft gemeldete Sloughi war, wurde auch er, genauso wie Parween und Ganador, die ja beide keine Rennlizenz haben, zum Einlage-Solorennen eingeteilt. Denn für eine Teilnahme an einem offiziellen Rennen braucht es mindestens 3 gemeldete Hunde derselben Rasse bzw Kategorie.


zh solo 1


Für uns war dies eigentlich ein grosser Vorteil, denn nicht nur liefen nun alle unsere drei Windi-Boys gleichermassen im Solorennen, sondern auch alle über dieselbe Distanz, die 350 m Kurzdistanz. So war es festgelegt für alle Sololäufe, unabhängig vom Alter der Hunde. Allerdings, Ganador der aufgrund seines jugendlichen Alters noch zu den Youngsters zählte, durfte leider wie alle Youngsters und Veteranen nur einen einzigen Lauf absolvieren.


zh solo 2


Ganador, Qa'ani und Parween, Lizenz hin oder her, liefen alle drei mit Maulkorb, und starteten alle aus der geschlossenen Startbox. Alles völlig "ordnungsgemäss" wie bei jedem echten Wettkampf-Rennen. Bei den gelaufenen Zeiten erstaunte es mich nicht wenig zu sehen, dass einerseits Ganador deutlich schneller unterwegs war als beide Sloughis, und andererseits dass auf der Kurzdistanz bei beiden Läufen Parween etwas schneller war als Qa'ani. Bei den Trainings ist auf der langen Distanz üblicherweise Qa'ani regelmässig schneller als Parween. Vielleicht hat Parween die bessere Startgeschwindigkeit, Qa'ani jedoch mehr Ausdauer. Künftige Zeitmessungen werden dies noch zeigen.


zh solo 3


Eigentlich sind die gelaufenen Zeiten ja auch völlig egal. Hauptsache alle haben ihren Spass und bleiben verschont vor Verletzungen. Und Spass, das hatten wir alle, und Glück obendrein: Antonella, eine fröhliche, liebenswürdige Teilnehmerin aus dem Tessin, die mit ihrem jungen Whippetrüden Pan zum ersten Mal hier mit dabei war, beschenkte uns nicht nur mit ihrer unterhaltsamen Gesellschaft, sondern filmte und fotografierte mit meinem Handy auch alle unsere drei Windis bei ihren Läufen: Eine wirklich tolle Erinnerung für mich, für die ich sehr dankbar bin.







zh solo 4

Unser Sunny-Boy Parween ist heute drei Jahre alt geworden!
 
Unser quirliger Sloughi-Bub ist immer zu lustigen Spässen aufgelegt, und beglückt uns tagtäglich mit seinem fröhlichen Wesen und mit seinem überschwänglichen Temperament. Seine begeisterten Luftsprünge haben ihm den Spitznamen Känguruh eingebracht! Bleib so fröhlich und so ungestüm, lieber Parween, wir alle lieben dich und hoffen auf noch viele unbekümmerte und lustvolle Jahre mit dir an unserer Seite!

parween 3

 



 



 




Auch dieses Jahr wieder haben wir unsere drei Windhunde für den schönen Kombinations-Anlass auf der Aarauer Pferderennbahn angemeldet. Wie jedes Jahr am langen Pfingst-Wochenende durchgeführt, stand diesmal neu eine zusätzliche Ausstellung am Samstag Abend nach dem Coursingtraining auf dem Programm. Wir richteten uns für dieses interessante und vielseitige Wochenende in unserem Wohnmobil an einem herrlich kühlen, schattigen Platz am Waldrand gemütlich ein. Unsere diesjährigen Camping-Nachbarn waren extra für diesen Anlass aus Deutschland angereist: Als direkte Nachbarn zwei Frauen mit ihren Barsois, und andererseits ein junges Paar mit gleich 6 hübschen und quirligen Windspielchen.


argoviachallenge 1


Ganador, der ja noch zu jung ist für die Lizenzprüfungen, durfte als erster in den Einsatz, beim Coursingtraining am Samstag Nachmittag. Mit grosser Begeisterung wie nicht anders zu erwarten war, legte Ganador einen schönen Coursinglauf hin, der mit Sicherheit einen bravourösen Lizenz-Sololauf hergegeben hätte. Gleich im Anschluss an die Trainingsläufe präsentierten sich meine drei Rüden vor dem Show-Richter. Ganador als einziger Galgo der Samstagnacht-Show, der ja exakt hier vor einem Jahr sein Ausstellungs-Debut in der Baby-Klasse gegeben hatte, gewann nun in der Zwischenklasse seinen allerersten CAC-Punkt in einer Erwachsenenklasse - und zusätzlich das Galgo-BOB (Best-of-Breed). Gut gemacht mein Ganador, das üben der vergangenen Tage hat sich gelohnt!


argoviachallenge 2


Bei den Sloughis waren am Samstag überraschend viele Rassevertreter gemeldet: Insgesamt waren es 8 Sloughis, je zur Hälfte Rüden und Hündinnen. Trotz dieser erfreulich starken Konkurrenz erreichte Parween nicht nur sein CAC, sondern auch verdient den Titel Sloughi-BOB. Super, mein schöner Parween! Qa'ani, mangels Alternative in direkter Konkurrenz zu seinem schönen Bruder in der Offenen Klasse präsentiert, bekam das Res.CAC zugesprochen, für ihn das bestmögliche Resultat, und ebenfalls ein sehr grosses Bravo! Das Glück war uns an diesem Anlass wieder einmal sehr hold, denn eine liebe, befreundete Familie hatte ebenfalls an beiden Tagen ihre zwei Sloughi-Hündinnen gemeldet, und sie waren uns bei beiden Shows behilflich mit Hüten und Präsentieren unserer zwei Rüden, was ich alleine ja nicht bewerkstelligen könnte. Im Ehrenring am Nachmittag beim Ausmarchen des schönsten Hundes der Ausstellung kam Parween dann immerhin unter die schönsten vier unter den Rassesiegern aller Rassen.


argoviachallenge 3


Das schönste am Argovia Challenge Anlass für uns ist einerseits, dass wir hier in unmittelbarer Nähe der Ausstellungsringe und des Coursingfeldes unser Wohnmobil stellen können, und so das Wechseln der Hunde völlig problemlos und rasch erfolgen kann, und anderseits dass wir zwischen den einzelnen Anlässen nach Herzenslust mit unseren Hunden in der lauschigen Umgebung auf schmalen, heimlichen Pfaden durch die weitläufige, unwaldähnliche Landschaft flanieren können, weitab von der Betriebsamkeit und dem Lärm, und den vielen Hunden und Menschen auf dem Gelände. Hier gilt nicht wie sonst an derartigen Anlässen ein striktes Verbot, das Gelände vor Ende des Anlasses zu verlassen. Hier kann fast schon entspanntes Urlaubsgefühl aufkommen!


argoviachallenge 4


Am Pfingstsonntag war dann die eigentliche Show angesagt, die Ausstellung die einerseits als Pfingstwinner-Show gilt, und anderserseits zusammen mit dem Coursing vom Pfingstmontag in die Kombinations-Wertung einbezogen wird. Nun stand Ganador nicht mehr als einziger Galgo im Ring, sondern in Gesellschaft mit der hübschen Rauhaar-Galga Belinda, die in der Jugendklasse gemeldet war. Heute gewann Ganador sein zweites Erwachsenen-CAC, Pfingst-Winner und wiederum auch das BOB, die schöne Belinda wurde Jugend-Pfingst-Winner und Beste Hündin bzw BOS (Best opposite Sex).


argoviachallenge 5


Bei den Sloughis war die Zahl der ausgestellten Hunde am Sonntag leider um die Hälfte geschrumpft, und auch heute waren die Resultate nicht anders als am Samstag: Parween erreichte die Wertung V1, CAC, Pfingst-Winner und BOB, Qa'ani das Res.CAC. Heute gestaltete sich abends die Suche nach einer helfenden Hand für den grossen Ehrenring um einiges schwieriger als am Vortag, denn die Familie mit ihren Sloughia's waren zu der fortgeschrittenen Zeit bereits auf dem Rückweg. Doch schliesslich hatten wir Glück, und dank freundlischaftlicher Vermittlung fanden wir eine ausstellungs-erfahrene Whippet-Besitzerin die unseren glücklicherweise sehr unkomplizierten Parween präsentierte, während ich zeitgleich mit Ganador im Ehrenring stand. Diesmal reichte es jedoch auch Parwen nicht unter die besten vier.


argoviachallenge 6


Damit war das Thema "Schönheit" und "Präsentation" für diesmal abgehakt, denn am Pfingstmontag stand das Coursing auf dem Programm, Spass und Action für unsere jagdbegeisterten Sloughis. Ferientag für Ganador, der seinen Trainingslauf ja bereits am Samstag hatte absolvieren dürfen. Das Wetter war uns noch immer hold, wunderbar sonnig und warm. Dennoch war das relativ hohe Gras auf der Pferderennbahn beim ersten Coursinglauf sehr nass und relativ schwer vom Morgentau - eine recht grosse Anstrengung auf jeden Fall für die kleinen Windspielchen! Es war wiederum eine grosse Freude, den Hunden zuzuschauen wie sie begeistert durch den interessant ausgelegten Parcours dem Haken schlagenden Hasenfell hinterherjagten.


argoviachallenge 7


Alle Läufe gingen ohne relevante Verletzungen über die Bühne, alle hatten ihren Spass und Zwei- und Vierbeiner waren wohl allesamt nach diesem grossen, schönen Dreitages-Anlass glücklich entspannt und müde. Die abschliessende Siegerehrung ergab das Resultat, dass Qa'ani beim Coursing besser bewertet wurde, und auf dem Siegerpodest zuoberst stehen durfte, in der Kombi-Wertung jedoch erreichte Parween den Sieg, da sein Show-Sieg höher gewertet wurde als der Coursing-Sieg von Qa'ani. Aber, seien wir ehrlich, was zählt ist immer Spass und Freude und vor allem: Gesund und verletzungsfrei. Ein durch und durch schöner und interessanter Anlass neigt sich dem Ende zu, von uns ein herzliches Dankeschön an alle Organisatoren und Helfer!




argoviachallenge 8


Jedes Jahr am Auffahrtstag findet das traditionelle Meeting des Schweizer Greyhound, Magyar Agar, Galgo Español - Club auf dem schönen, grossen, rundum eingezäunten Trainingsgrundstück der Aarburger Hundefreunde statt. Für uns war es das erste Treffen dieser Art, an dem wir teilnehmen durften.


GMGS Meeting 1


Der eigentliche Sinn dieses Treffens ist es, dass wenigstens einmal im Jahr die älteren Semester dieser Hunderassen im Mittelpunkt des Interesses stehen, denn es ist ganz explizit ein Meeting für Senioren Veteranen und Methusalem, Hunde also, welche kaum mehr an den üblichen Anlässen für Schönheit und Leistung anzutreffen sind. Dennoch sind alle Vereinsmitglieder mit ihren Hunden jeden Alters und jeder Rasse herzlich willkommen, und für die Junghunde wird jeweils extra ein Ringtraining angeboten.


GMGS Meeting 2


Das Ringtraining, an welchem ich mit meinem Galgo Ganador teilgenommen habe, zeigte mir viele ganz eindeutige "Baustellen" auf, Punkte an welchen ich mit meinem jungen Ganador unbedingt noch sehr konsequent arbeiten muss, wenn wir nicht an unseren demnächst bevorstehenden Schönheitswettbewerben mit ziemlich schlechten Karten im Ring stehen wollen. Nachdem mir die Ausstellungs-Verantwortliche unseres Vereins freundlich aufmunternd ins Gewissen geredet hat nehme ich mir nun vor, ab sofort jeden Tag mit meinen Hunden ein wenig zu üben, wenn auch bloss ein paar wenige Minuten. Das sollte mir der Aufwand schon wert sein, wenn ich meine Hunde schon anmelde zu derartigen Veranstaltungen!


GMGS Meeting 3


Alle teilnehmenden alten Semester werden an diesem Tag von einer freundlichen Tierärztin eingehend auf ihre Gesundheit und Fitness überprüft, und natürlich ihrem Alter entsprechend bewertet. Die Einladung gilt gleichermassen für die Züchterhunde wie auch für die sog. Rescues, Hunde ohne Ahnentafel, derer es ja vorwiegend unter den Galgos, aber auch bei den Greys sehr viele gibt.


GMGS Meeting 4


Als Senioren werden die Hunde ab Jahrgang 2010 bezeichnet, als Veteranen ab Jg 08 und als Methusalems ab Jg. 2006. Gesundheit und Lebensfreude unserer Senioren haben an diesem Meeting Vorrang vor Schönheit. Es winken schöne Preise für alle Teilnehmenden, zudem werden Spezialpreise vergeben für die Kategorien-Sieger und für den ältesten Hund.


GMGS Meeting 5


Auch Nicht-Clubmitglieder und "Nur-Zuschauer" sind jeweils herzlich willkommen, und beim Ringtraining dürfen problemlos auch Junghunde anderer Rassen mitmachen. Für alle Zweibeiner steht natürlich das gesellige Zusammensein bei einem feinen Mittagessen mit reichhaltigem Dessertbuffet im Vordergrund.


GMGS Meeting 6


Für uns jedoch stand dieses Meeting aus einem völlig anderen Grund ganz weit vorne auf unserer Prioritätenliste, so dass ich ganz ohne Tränen in den Augen auf die dummerweise exakt gleichentags stattfindende Club-Winner-Show des Orientalenclubs verzichtet habe, um mit meinen drei jungen Windi-Boys hier dabei sein zu können. Mit diesem Entscheid fallen zwar unsere zwei Sloughis mit einem Schlag aus den gesamten SCOW-Jahreswertungen heraus, doch dies nehme ich in Kauf.


GMGS Meeting 7


Ja, unsere absolute Priorität ist es seit vielen Monaten, seit Windhunde zu unserer Familie gehören, endlich die Gelegenheit zu bekommen, unsere friedlichen, verspielten und sozial interessierten Junghunde mit anderen gleichgesinnten Windhunden frei und unbeschwert spielen und rennen lassen zu können. Leider scheint sowas in der gesamten mir bisher bekannten Schweizer Windhund-Szene nicht üblich und nicht erwünscht zu sein.


GMGS Meeting 8


Nun aber war mir gesagt worden: An diesem Meeting dürfen die Hunde frei laufen nach Herzenslust, das grosse Grundstück ist sicher umzäunt, und unter den Meeting-Teilnehmern sind immer welche zu finden, die ihren Hunden solche Freiheiten gönnen. Wie sehr hoffte ich, dass solche Aussichten sich nicht bloss als leere Versprechungen erweisen würden. Schade nur, dass ausgerechnet am diesjährigen Auffahrts-Tag das Wetter ziemlich düster, eher kühl und nass angesagt war.


GMGS Meeting 9


Zwar,  zu meiner grossen Enttäuschung, zeigten sich leider die Besitzer der andern anwesenden "Züchter-Galgos", welche mir so gut wie versprochen worden waren als Begleithunde für meinen Ganador an seinen für diesen Sommer geplanten Lizenzläufen, aus diversen Gründen ganz und gar nicht geneigt, die Hunde im freien Spiel einander kennenlernen zu lassen. Mir wäre es sehr wichtig gewesen etwas Gewissheit zu haben, dass meinem Ganador nicht dasselbe passiert wie meinen Sloughis, welche ja beide bei verschiedenen Gelegenheiten auf der Rennbahn aufs übelste attackiert worden waren von dominanten Rüden / Konkurrenten ihrer Rasse. Aber wenn's halt nicht sein soll...


GMGS Meeting 10


Umso glücklicher war ich, als ich nach dem Ringtraining mit Ganador ein sehr grosses, gemischtes Hunderudel auf die Spielwiese zusteuern sah und nach einigem Zögern die freundliche Zustimmung bekam, meinen Ganador mit diesem Rudel laufen lassen zu dürfen. Ganador konnte sein Glück kaum fassen! Er verhielt sich von Beginn weg sehr freundlich und vorsichtig abtastend, wurde sogleich von den Rudelchefs eingehend beschnuppert und abgecheckt, und allsbald sehr unkompliziert als neuer Renn- und Spielkamerad akzeptiert. Für unseren Galgobub genau das was er seit vielen Monaten immer und immer wieder bei jeder Sichtung von anderen Hunden lauthals schreiend aber leider erfolglos eingefordert hat!!


GMGS Meeting 11


Später im Lauf des Nachmittags ergaben sich glücklicherweise noch weitere Gelegenheiten, so dass ich auch meine beiden Sloughis erst einmal mit einer hübschen schwarzen Grey-Hündin, später dann auch mit dem grossen gemischten Rescue-Rudel rennen lassen durfte. Und es zeigte sich: Auch für meine beiden Sloughi-Boys muss das wohl das reinste Hunde-Paradies, Himmel auf Erden gewesen sein, endlich endlich endlich mal mit andern Windhunden spielen und laufen zu dürfen! Das Glück von uns allen, Zwei- und Vierbeiner, war damit einfach perfekt.







GMGS Meeting 12


Heute liefen unsere drei Windis auf der Windhund-Rennbahn in Lotzwil am Grand Prix Bern, inkl. Solorennen. Parween und Qa'ani, unsere beiden ohne Bahnlizenz, durften beim Solorennen laufen, während es für Qa'ani sein erstes Rennen werden sollte, wo er nicht mangels anderer Sloughi-Laufpartner ebenfalls lediglich einen Sololauf bestreiten sollte. Ich hatte mich sehr gefreut auf diese Première. Doch leider folgte die riesige Enttäuschung sogleich: Da es leider nur zwei Sloughis am Start waren, galt auch dieser Lauf nicht als wirkliches Rennen, sondern wiederum bloss als sog. Schaulauf, denn als richtiges Rennen wird erst ab mind. 3 Konkurrenten gewertet. Aber es sollte noch viel schlimmer kommen: Kaum waren die beiden Rüden aus der Startbox raus, schon wurde Qa'ani von seinem Konkurrenten attackiert, und dies so lange bis es meinem sensiblen Qa'ani endlich zu bunt wurde und er dem Angreifer schliesslich auch seine Meinung kund tat. Der falsche Hase wurde vom Hasenzieher sehr rasch angehalten, die beiden Streithäne vom Bahnrichter als "nicht durch" gewertet, Schluss und fertig. Keine Disqualifikation für den Angreifer, keine Laufwiederholung für den Attackierten, da dies ja "bloss" ein Schaulauf war. Nach meinem Dafürhalten eine Ungerechtigkeit sondergleichen. Aber so sind offenbar die Regeln. Immerhin, zumindest Parween und Ganador zeigten bei ihren Sololäufen beide eine tolle Leistung: Parween gewohnt souverän, und Ganador startete bei seinem zweiten Lauf am Nachmittag sogar bereits aus der vorne geschlossenen Startbox: Super gemacht, mein jüngster, mit noch nicht mal 16 Mt und noch kaum Rennbahn-Trainingserfahrung! Als Anerkennung erhielten alle drei ihre Medaille: Parween und Ganador je einen 1. Rang für ihren Sololauf, da wieder einmal wie leider fast schon üblich beide die einzigen Vertreter ihrer Rasse am Start waren. Pechvogel Qa'ani erhielt sozusagen als Trostpreis ebenfalls eine Medaille, ohne Rang. Schön anzuschauen sind sie alle drei, die Medaillen!


GP Bern
   
   

 




Glückliche Windhunde in ihrem Element!

Endlich hat auch für uns die Renn- und Coursingsaison wieder begonnen!

Am gestrigen Ostermontag durften alle unsere drei jungen Windis am Season Opening Coursing in Lotzwil dem fliegenden Hasi nachlaufen, was sie alle drei mit riesiger Begeisterung und vollem Einsatz getan haben. Fotos von Parween haben wir leider keine, da der Fotograf keine andere Wahl hatte als sein Objektiv auf einen der zwei parallel dahinfliegenden Hunde zu fokussieren.


ostercoursing 1


Da wieder mal wie leider so oft Parween und Qa'ani die einzigen Sloughis am Start waren, gab es keine Überraschungen mit zugelosten, unbekannten Laufpartnern. Die zwei lieferten sich sozusagen einen familieninternen Wettkampf, beide mit sehr viel Jagdfreude und mit fast gleich guten Bewertungen durch die Coursing-Richter. Mit ein paar wenigen Punkten Unterschied hatte Qa'ani die Nase vorn und durfte spätabends bei der Siegerehrung auf das höchste Siegerpodest hüpfen. Parween blieb der zweite Rang, und beide haben sie ohne Unterschied eine tolle Leistung gezeigt!


ostercoursing 2


Mit Ganador hatten wir am eisig kalten und total verregneten Ostersamstag auf die geplante Teilnahme am Coursingtraining verzichtet. Umso mehr bin ich den Organisatoren äusserst dankbar, dass Ganador zum Ende der ersten Coursing-Durchgänge noch ausser Programm einen Trainingslauf absolvieren durfte. Obschon aufgrund der unzähligen "Pannen" wegen den im matschigen, völlig durchnässten Boden nur ungenügend stabil im Schlamm haftenden Umlenk-Rollen der eingeplante Zeitrahmen längst überschritten und die Funktionäre erschöpft und mit knurrenden Mägen die längst fällige Mittagspause herbeisehnten.


ostercoursing 3


Zweiter Glücksmoment: Fotograf Rene Broger war zugegen und war so freundlich, mir zuliebe nochmals seine Kamera betriebsbereit zu stellen und den Trainingslauf von Ganador abzuwarten - unser Novize Ganador, der erstmals in voller Coursingmontur, mit roter Coursingdecke und Maulkorb ausstaffiert, in seinem Lauf wie ein routinierter "alter Hase" mit beeindruckender Jagdpassion und mit vollstem mentalem- und Körpereinsatz über die schlammige Wiese flog, und in seinem kompromisslosen Jagdeifer den lästigen und bisher unbekannten Maulkorb schlicht vergass...   Ganador, wenn das kein Naturtalent ist...





ostercoursing 4


An der heutigen Generalversammlung unseres Rasseclubs SCOW (Schweizer Club für orientalische Windhunde) wurden wir einmal mehr überreich beschenkt. Als Anerkennung für ihre guten Leistungen quer durch das vergangene Jahr 2017 erhielten unsere beiden Sloughi-Boys Parween und Qa'ani verschiedene wunderschöne Preise zugesprochen, über die wir uns sehr freuen, und uns von ganzem Herzen bedanken möchten bei unserem SCOW-Vorstand und bei allen unseren lieben Clubmitgliedern.

Beim Club-Solorennen 2017 erreichte unser Qa'ani den ersten, Parween den zweiten Rang. Beide Jungs erhielten für ihre Resultate diesen schönen Preis, ein Trinkglas mit Laser-Gravur, befüllt mit einem leckeren Kau-Guddeli für den Vierbeiner.


jahreswertung 1


Diesen schönen Preis, eine ebenfalls hübsch gravierte Glas-Bonbonnière mit Hundebisquits gefüllt, erhielt Qa'ani für seinen Sieg beim Club-Coursing 2017. Parween war damals leider disqualifiziert worden, da ihn sein Coursing-Kollege mehr interessiert hatte als die fliegende Hasenattrappe...


 


jahreswertung 2


Von diesen wunderschönen Preisen, Kristallen nachempfunden und mit eingraviertem Namen des Siegerhundes, erhielten unsere beiden Boys bei verschiedenen Jahrungswertungen je einen:
 
Parween erhielt seinen Sieg bei der Wertung "Top Ten", wo die drei besten Ausstellungsresultate des Jahres gezählt werden. Diesen Sieg hat unser schöner Parween absolut verdient, tatsächlich hat er an allen Ausstellungen die er mitgemacht hat, und derer waren es 2017 viele, ohne Ausnahme immer den ersten Rang in seiner Klasse erreicht.
 
Qa'ani hingegen, der bei seinen Ausstellungsresultaten im vergangenen Jahr zwar nicht schlecht abgeschnitten hat, aber regelmässig hinter seinem schönen Bruderherz zurückstehen musste, hat seinen Siegerpreis für die Club-Wertung "Schönheit und Leistung" erhalten. Bei dieser Disziplin werden die Resultate von allen Shows, Coursings und Rennen gezählt, wobei die drei Clubanlässe mit voller Punktzahl gezählt werden, die andern Anlässe als Durchschnitt pro Disziplin.


jahreswertung 3

Der allerschönsten aber von all den vielen schönen Preisen, den Preis für den Club-Champion (für den Titel Club-Champion werden die Resultate der drei Club-Anlässe Show, Coursing und Rennen gezählt), den hat unser Qa'ani erhalten, und dies auch nur durch einen grossen Glücksfall: Erstmals für die Jahreswertung 2017 wurde nämlich nicht mehr statt wie bisher der Gesamtsieger von beiden Rassen (Saluki & Sloughi) als Club-Champion des Jahres mit einem Wanderpreis beehrt, sondern nun neu für jede der beiden Rassen getrennt der Club-Champion erkürt und mit einem einmalig schönen Geschenk beglückt: Der Saluki-Sieger hatte nämlich ganz knapp die Nase vorn, und Qa'ani wäre leer ausgegangen wenn die Regelung nicht an der letzten GV abgeändert worden wäre, was ich in der Zwischenzeit längst wieder vergessen hatte. Umso schöner nun diese Überraschung, mit der ich ganz und gar nicht gerechnet hatte!





jahreswertung 4


Der Januar bringt uns gleich zwei Geburtstage unserer lieben Vierbeiner, denn dieser Tage dürfen wir kurz nacheinander sowohl Mimi, unsere älteste, wie auch Ganador, unseren jüngsten feiern!


doppelgeburi 1


Milena vom Fundament, genannt Mimi, ihres Zeichens Russisch Blau Katzenschönheit, eine unserer ehemaligen Zuchtkatzen, ist vorgestern SECHZEHN!!! Jahre alt geworden, und erfreut sich noch immer bester Gesundheit. Wahrlich ein guter Grund zum feiern!


doppelgeburi 2


Und heute darf auch unser Galgobub Ganador seinen allerersten Geburtstag feiern! Ganador ist so richtig Fan von unseren Katzen, und obschon er nicht allzu sanft umzugehen pflegt mit unseren Samtpfoten, Milena nimmt dem jungen wilden so schnell nichts übel und scheint diese Begegnungen nicht nur mit grösster Gelassenheit zu dulden, sondern sogar richtiggehend zu geniessen!


doppelgeburi 3








Heute verwöhnt uns ein wunderbar sonniger und warmer Silvestertag - das zu Ende gehende Jahr verabschiedet sich mit einem letzten Traumtag, den wir alle aus vollem Herzen geniessen. Die warmen Windhundpullis und Wintermäntelis können diesmal getrost zu Hause bleiben, heute scheint Sonne pur. Unser Urwaldparadies lädt ein zu vergnüglichen Sprints und immer neuen Entdeckungstouren: Wie lange schon waren wir nicht mehr hier! Heute aber sollen unsere drei jungen Windis vom vergnüglichen, ausgelassenen rumspeeden so richtig müde werden, und dann spätabends in glücklichen Träumen die Silvester-Knallereien grösstenteils entspannt verschlafen können


silv 1


Dankbar und glücklich verabschieden wir uns vom Jahr 2017, das uns so viel schönes, interessantes, liebevolles, so viel Glück und Freude gebracht hat dass wir die Kehrseite der Medaille, die traurigen und schwierigen Momente die auch zu diesem Jahr gehören ebenfalls dankbar annehmen können: Sie geben uns die nötige Erdenschwere und Bodenhaftung, die wir ebenfalls nicht missen mögen. Adieu 2017, willkommen 2018 - wir sind gespannt was das neue Jahr uns für Überraschungen bringen wird!


silv 2


Allen unseren lieben Freunden, Zwei- und Vierbeinern, wünschen wir von Herzen viel Glück und Freude, Gesundheit und gutes Gelingen von allen Euren Plänen und Träumen im neuen Jahr!


silv 3








Der Schweizer Windhund Rennverein SWRV lädt zum gemeinsamen Jahresabschlussfest im Clubhaus in Rifferswil. Das Wetter ist winterlich, die Hinfahrt gestaltet sich nicht ganz einfach, mit gefrierendem Schneematsch an den Scheibenwischern und seit dem Scheibenwechsel nicht ganz korrekt funktionierender Frontscheibenheizung ist die Sicht mehr schlecht als recht - glücklicherweise habe ich entschieden, zu diesem Anlass die Hundis zuhause an der Wärme zu lassen, so dass wenigstens die Scheiben nicht auch noch von innen allzu sehr beschlagen werden von der Atemluft!


jahresabschlussfest 1


Schliesslich glücklich und heil angekommen auf dem Gelände der Windhundrennbahn wird klar, im Clubhaus ist die Heizung noch nicht in Betrieb - besser also den Wintermantel noch eine Weile anbehalten... die Clubmitglieder trudeln langsam ein, aus der Küche steigt ein verführerischer Essens-Duft. Viele Windhunde durften mitkommen, die Stimmung ist locker und vergnügt, die Tische liebevoll dekoriert, Gitarre und Soundboxen für die musikalische Umrahmung sind einsatzbereit: Unserem gemütlichen Jahresabschlussfest steht nichts mehr im Wege.


jahresabschlussfest 2


Das liebevoll servierte Festmenu schmeckt herrlich, zwischen den verschiedenen Gängen bleibt genügend Zeit für angeregte Gespräche und Schmuserunden mit den Vierbeinern. Streng ist man hier nicht, unsere Hunde sind echte Familienmitglieder, der eine oder andere darf auch mal auf dem Schoss von Herrchen oder Frauchen ausgiebig kuscheln oder mit den Tischnachbarn schmüsele. Da ist nichts, aber auch gar nichts zu sehen von "Hunde gehören unter den Tisch, am besten man sieht und hört nichts von ihnen..." oder dergleichen strenge Regeln.


jahresabschlussfest 3


Nach dem Hauptgang wird die Preisverleihung MULTI CUP 2017 angekündigt: Unser Verein verschenkt ECHTES GOLD an alle Hunde bzw deren Besitzer, welche nach Rasse und Geschlecht getrennt einen 1., 2. oder 3. Rang gewonnen haben in der Jahreswertung der SWRV-Anlässe. Gezählt werden die Resultate von Show, Rennen und Coursing, es zählen die Punkte der drei besten Resultate, zudem werden für jede zusätzlich besuchte Club-Veranstaltung nochmals 5 Punkte gutgeschrieben. Das gewonnene Gold wird charmant übergeben von unserem Präsi und Vice-Präsi, elegant "verpackt" in ein gerahmtes "Diplom", welch wunderschöne Idee!


jahresabschlussfest 4


Da unsere zwei Boys Parween und Qa'ani dieses Jahr leider als einzige Sloughi-Rüden die Teilnahmebedingungen erfüllen, teilen sie unter sich die Ränge 1 und 2, wobei Parween mit 90 Punkten den 1. Rang dotiert mit 2,5 g Gold, Qa'ani mit 84 Punkten den 2. Rang mit 2 g Gold erreicht hat. Ja, Parween hat jeden der Anlässe mit besserer Punktzahl bestritten, verglichen mit seinem jüngeren "Brüderchen"! Ich hatte jedoch nicht damit gerechnet dass Parween's Leistungen überhaupt berücksichtigt werden, da er im Gegensatz zu Qa'ani ja keine Rennlizenz besitzt. Bei den Solorennen an welchen unsere beiden Sloughis teilgenommen haben wurde nämlich mitgeteilt, dass Hunde ohne Lizenz zwar mitmachen dürfen, die Resultate jedoch für den Mulit-Cup nicht mitgezählt werden. Nun, es wurde gezählt, umso besser!


jahresabschlussfest 5


Nun wurde es Zeit für den nächsten Programmpunkt: Zettel mit Wettbewerbsfragen wurden verteilt, und sofort verfielen alle in fieberhaftes Rätselraten. Rege Diskussionen untereinander und immer wieder fröhliches Gelächter, die Handys wurden eifrig konsultiert, die Fragen hatten es in sich! Nach kurzer Durchsicht aller Fragestellungen war mir rasch klar geworden: Da kann ich nicht punkten! Nebst zwei sehr einfach zu beantwortenden Fragen, welche wohl jedermann richtig herausfinden würde, war der Rest der vielen Fragen derart knifflig, dass ich mir die Mühe lieber sparen wollte. Mehr Spass machte es mir, die Leute und ihre Hunde zu beobachten und da und dort einige Fotos zu knipsen auf meinem Handy. Von solchen schönen Erinnerungen habe ich definitiv mehr, als wenn ich eifrig aber wenig erfolgversprechend versucht hätte, beim Wettbewerb mitzumachen.


jahresabschlussfest 6


Nun wurde es Zeit, mit den Hunden nach draussen zu gehen: Bewegung, frische Luft schnappen und versäubern war das Thema. Draussen ein lustiges Bild: Alle Autos, welche Vorstandsmitglieder und andere fleissige Helferlein vor dem Clubhaus abgestellt hatten, waren über und über verziert mit langen Eiszapfen! Inzwischen waren draussen die Temperaturen etwas angestiegen, überfrierender Regen hatte eingesetzt und seine deutlichen Spuren hinterlassen. Zeitgleich erschienen auf unseren Handys noch und noch Warnmeldungen wegen prekären Strassenverhältnissen: Für den Heimweg musste ich mich also vorsehen, und die Sache noch vorsichtiger angehn als bereits auf dem Hinweg!


jahresabschlussfest 7

Die Zeit war bereits fortgeschritten, das Servieren des Desserts war angesagt zu einer Zeit, zu der gemäss Programmansage die Festivitäten bereits hätten ausklingen sollen. Schade zwar, ich hatte mich sehr gefreut auf die abschliessende musikalische Live-Unterhaltung. Andererseits auch nicht schlimm: Auf das Dessert hätte ich ohnehin verzichten müssen weil ich Mangos nicht essen kann, beim Wettbewerb hatte ich sowieso nicht mitgemacht, und meine Hundis zuhause die wollte ich nicht länger warten lassen. Ich verabschiedete mich also, und die nächste Überraschung liess nicht lange auf sich warten: Zurück beim Auto staunte ich nicht schlecht, denn mein gesamtes Fahrzeug war überzogen von einer DICKEN EIS-SCHICHT!!! Bis ich endlich fahrbereit war, spürte ich keine Kälte mehr, und den Heimweg nahm ich verständlicherweise mehr als gemächlich unter die Räder!






jahresabschlussfest 8


Dieses Jahr sind wir dem "Galgo-Club" beigetreten, ein Verein der für die drei Windhund-Rassen Greyhound, Magyar Agàr und Galgo Español in der Schweiz zuständig ist. Nach der Club-Ausstellung im Spätsommer, wo wir bereits als noch-nicht-ganz-Mitglieder ausgesprochen freundlich willkommen geheissen wurden und auch schon einige liebenswürdige Club-Mitglieder kennengelernt haben, dürfen wir nun bei unserem ersten Anlass als offizielles Mitglied mit dabei sein: Auf dem Programm steht der traditionelle GMGS-Chlaushöck, welcher dieses Jahr im gemütlichen und geräumigen Waldhaus Schöftland stattfindet. Ein sehr guter Treffpunkt für uns, wir mussten quasi bloss über unseren Hausberg hüpfen und schon waren wir da.


chlaushck 1


Vor dem gemütlichen Teil, welcher vor allem uns Zweibeiner sehr anspricht, geht's raus in die winterliche Landschaft zu einem erfrischenden Gruppen-Waldspaziergang mit unseren Vierbeinern. Für unser Windhund-Kleeblatt ist es ihr allererster Gruppenspaziergang, gemeinsam mit vielen vielen vielen Artgenossen. Warm eingepackt in doppelte Lagen Winterkleider machen wir uns nach dem obligaten Gruppenföteli auf den Weg, bewusst und geplant als fast-Schlusslicht, mit gebührendem Abstand von den vorne laufenden Hunden - auf diese Weise ist die Leinen-Zieherei unseres Dreigestirns glücklicherweise nicht halb so schlimm wie befürchtet. Allerdings, all die vorneweg laufenden Hündinnen hinterlassen überall mal wieder ihren verführerischen Hündinnenduft, so dass unsere drei Jungs beim "Zeitunglesen" ziemlichen Stress haben. Gut so, auf diese Weise werden sie die Wartezeit später im Auto eher mit einem Duft-Verdauungs-Schläfchen überbrücken können.


chlaushck 2


Der Spaziergang war wunderschön, sogar die Sonne schien ab und zu wärmend durch die Wipfel der Bäume, und bald schon musste ich aus meiner dicken Winterjacke schlüpfen, sie war heute definitiv zu warm. Glücklich und entspannt kamen wir nach einer guten Weile zurück zum Waldhaus, interessante Gespräche hatten die Zeit im Nu verfliegen lassen. Nach der Fütterung unserer drei Raubtiere durften diese sich im Auto entspannen, um welches ich vorsorglich noch als Kälteschutz eine Thermofolie packte. Und nun wurde es für uns Zweibeiner im Waldhaus erst so richtig gemütlich. Nach einem feinen Spaghetti-Essen in guter Gesellschaft kam das traditionelle Lottespiel zum Zug: Für mich Premiere! Wohl jeder von uns hat mindestens einen, wenn nicht sogar mehrere Lotto-Preise aus einer grossen Fülle von Geschenken auswählen dürfen. Ich hatte eine kleine, warme Kuscheldecke ausgesucht für meine Hundis, wenn's mal etwas kühler werden sollte bei uns zuhause oder unterwegs.


chlaushck 3


Es war ein wunderschöner, gemütlicher Sonntag mit netten Menschen und lieben Hunden, sogar eine blaue Doggenhündin war mit von der Partie! Unser Qa'ani war hell begeistert und wohl überzeugt, dass seine geliebte Silja wieder zurückgekommen war! Wir danken allen Organisatoren und den vielen fleissigen Helferlein für diesen wunderschönen, gemütlichen Vereins-Jahresausklang, und freuen uns auf kommende gemeinsame Anlässe in den nächsten Monaten und Jahren. Mein herzliches Dankeschön geht speziell auch an unseren Club-Präsidenten Rolf für die schönen Fotos, welche ich hier zeigen darf!






chlaushck 4


Anfang November, bei sehr unfreundlichem, nass-kaltem Wetter, haben unsere zwei Sloughis an der Schweizer Fuchsjagd auf der Windhund-Rennbahn in Lotzwil teilgenommen. Leider war sehr kurzfristig der zweite gemeldete Sloughi-Rüde krankheitsbedingt wieder abgemeldet worden, so dass einmal mehr sowohl Qa'ani bei der Fuchsjagd als auch Parween beim Fuchsjagd-Sololauf ohne jegliche Sloughi-Konkurrenz starten mussten - gemäss Reglement wurde also Qa'ani's Lauf als sog. Schaulauf gewertet wie üblich, wenn weniger als drei Hunde am Start sind. Schade, denn ich hatte mir erhofft, dass Qa'ani heute sein erstes Bahnrennen als Läufer in einer Gruppe würde bestreiten können. Nichts zu machen, es sollte nicht sein. Nichtsdestotrotz, die widrigen Wetterbedingungen haben alle mit Bravour gemeistert und sogar gute Laufzeiten hingelegt. Es war ein gelungener Anlass, für uns der Abschluss unseres ersten aktiven Jahres auf den Schweizer Windhund-Rennbahnen. Trotzdem es "nur" ein Schaulauf war, erhielt Qa'ani für seinen 1. Rang bei der Fuchsjagd einen wunderschönen, echten Fuchsschwanz zusätzlich zu seiner Sieger-Rosette, und auch Parween erhielt eine schöne Rosette zu seinem 1. Rang beim Fuchsjagd-Sololauf.


Fuchsjagd 2017

 



 



 


Erstmals überhaupt haben wir mit unseren drei quirligen jungen Windhunden im Wohnmobil den weiten Weg durch den Gotthard ins Tessin in Angriff genommen. Dieses Wochenende waren die Coursing-Schweizermeisterschaften angesagt, organisiert vom Windhund-Rennverein "Amatori del Levriero Lostallo". Hier wollte ich meinen Qa'ani starten lassen, welcher ja die Qualifikationskriterien für eine Teilnahme locker erfüllt. Unsere erste grosse Sorge "Stau am Gotthard" erwies sich glücklicherweise als unbegründet. Wir hatten den Gotthardtunnel um die Mittagszeit durchquert - schlechter dran waren leider alle diejenigen, welche ab Mitte Nachmittag dort unterwegs waren, denn die Strecke war zu der Zeit wegen diverser schwerer Unfälle über Stunden unpassierbar.
 
Die Rennbahn ist direkt an der Autobahn gelegen, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einer Mini-Auto Rennbahn, deshalb insbesondere an Wochenenden ziemlich lärmig, und zu unserer Überraschung gar nicht im Tessin, sondern im Kanton Graubünden gelegen! Zweite Überraschung: Die Betreiber der Rennbahn und Organisatoren der Meisterschaften waren zumindest grossmehrheitlich wenn nicht gar allesamt keine Tessiner, sondern Deutschschweizer, welche sich hier auf dem Rennbahngelände offensichtlich in einer Art Dauer-Camping-Feriendorf gemütlich eingerichtet haben. Sogar ein sicher eingezäuntes, grosszügig bemessenes Hunde-Freilaufgelände zwischen Autobahn und Rennbahn bot die einmalige Gelegenheit, unsere Windis auf unerwartete Weise verwöhnen zu können. Damit war unser Wochenende auf jeden Fall bereits gerettet, tolle Sache! Dafür waren Gäste-Camping und Parking eher knapp bemessen - aber da am Samstag nur einige wenige der weniger zahlreich vertretenen Windhundrassen am Start waren (Azawakh, Barsoi, Saluki, Sloughi), gab es für uns kein Problem. Die Stimmung war locker, die Organisation entspannt und nach Südländer-Art unkompliziert und gelassen. Aber die allergrösste wundersame Überraschung für mich kam nachts in voller Dunkelheit, als ich die Hundis nochmals für's dringende Pipi nach draussen führte: Die Weidenbäume über unserem Wohnmobil und dem Festzelt leuchteten im allerschönsten, lebendigen Lichtspektakel: Glühwürmchen in riesiger Zahl flogen in ständig wechselnden, wunderschönen Formationen in den Zweigen umher, einige hatten sich sogar ins Festzelt verirrt: Eine grandiose Licht-Show, schöner als jedes menschengemachte Feuerwerk!


coursing sm 1


Wir hatten am Samstag lediglich insgesamt 36 Läufe auf dem Programm, das Zeit-Management schien also keine Probleme zu bereiten. Deshalb erstaunte es wenig, dass bereits der Beginn der Läufe mit einiger Verspätung schliesslich doch noch erfolgte. Es war dies unser allererstes Coursing mit einer Bodenzug-Anlage, wo das Seil mit dem Hasenfell nach jedem Lauf neu die ganze Laufstrecke entlang über die im Boden befestigten Laufrollen gezogen wird, mit Hilfe eines Motor-Vehikels. Die Pausen zwischen den Läufen sind entsprechend lang. Irgendwann dann kam endlich auch unser Qa'ani an die Reihe, und er lief ganz wunderbar, mir schien alles wirklich perfekt. Seinem Begleiter widerfuhr nach einer sehr guten Startphase leider in einer steilabwärts-Passage ein Missgeschick, er stolperte und machte einen ungewollten Doppelsalto, fing sich dann aber nach einem ersten grossen Schreck zum Glück wieder auf und beendete ebenfalls seinen Lauf mit nur wenig Verspätung. Wir alle hofften natürlich, dass er sich bei seinem heftigen Sturz keine ernsthaften Verletzungen zugezogen hatte. Für's erste schien er jedenfalls unverletzt zu sein. Nach diesem Lauf aber, beim zweiten Lauf der Sloughi-Rüden, geschah was irgendwie bei jedem Coursing fast regelhaft passiert wenn die Sloughis an der Reihe sind: Das Seil riss, während die Sloughis am laufen waren, kurz nach dem Start. Und das Seil riss beim nächsten Anlauf erneut, und dann noch ein drittes Mal: Das inzwischen vom taunassen Gras voll getränkte, nasse und schwere Hasenfell war offenbar derart schwer geworden, dass das Zugseil irgendwo auf der Strecke an scharfkantigen Schiefersteinen scheuerte, so dass schliesslich ein längerer Unterbruch notwendig wurde, um die Stelle im Gelände zu finden und zu beseitigen - die Läufe zogen sich mit diesem Malheur fast endlos in die Länge, und die zwei Sloughi-Rüden durften ihren Lauf dann in einem vierten Anlauf ganz am Ende des Vormittags-Programmes endlich doch noch absolvieren!


coursing sm 2


Inzwischen war mir klar geworden, dass entgegen meiner Annahme sogar hier bei der Schweizermeisterschaft die Möglichkeit bestand, mit nicht-lizenzierten Hunden Probeläufe zu absolvieren. Insbesondere heute Samstag stand die Chance gut, weil so wenige reguläre Läufe auf dem Programm standen. Ich packte natürlich die Gelegenheit und bewarb mich für je einen Probelauf mit Parween und Ganador, was zu meiner grossen Freude schliesslich auch bewilligt wurde. Im Anschluss an die Vormittagsläufe durfte als erster mein Parween laufen. Er war der erste Läufer, der den inzwischen bereits für die zweiten Läufe am Nachmittag umgestellten Parcours testen durfte. Das Ganze war dann offensichtlich noch nicht ganz ausgereift, mit grossem Schrecken konstatierten die Organisatoren eine sehr heikle Stelle wo die Hunde Gefahr laufen würden, mit einer Hausecke im Gelände zu kollidieren - glücklicherweise nahm Parween diese kritische Stelle mit Bravour, aber der Parcours hatte es in sich, mit einer sehr steil ansteigenden Strecke im letzten Drittel, wenn die Hunde bereits eine ganze lange Strecke ebenaus in vollem Tempo gelaufen sind. Auch unser Ganador, der seinen Probelauf nach der Mittagspause direkt vor den offiziellen zweiten Läufen absolvieren durfte, bewältigte diesen eigentlich zu strengen Parcours quasi "mit links". Er lief den allerersten Coursinglauf seines jungen Lebens wie ein erfahrener Rennhund ohne jegliches Zögern, und kam im Ziel an ohne die geringsten Erschöpfungszeichen: Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer zeigt der junge Wichtelmann, es ist wirklich erstaunlich! Nach den Probeläufen aber musste der Parcours nochmals umgestellt werden, die Richter befanden das Steilstück als zu anspruchsvoll...


coursing sm 3


Die zweiten Läufe am Nachmittag konnten anschliessend allesamt ohne weitere Komplikationen absolviert werden. Qa'ani war zu meinem grossen Erstaunen erneut mit seinem Laufpartner vom Vormittag eingeteilt. Ich war darüber nicht wirklich glücklich, da somit ein Vergleich mit den andern zwei Rüden gar nicht möglich war. Gemäss Reglement musste ich also leider davon ausgehen, dass Qa'ani im ersten Lauf als zweitschlechtester der vier Sloughi-Rüden gewertet worden war, die Hoffnung auf eine gute Platzierung konnten wir damit bereits begraben. Wiederum lief Qa'ani auch am Nachmitag nach meinem Dafürhalten tadellos, währenddessen sein Begleiter den Hasen einige Male aus den Augen verlor, stehen blieb, aber dann schliesslich doch ins Ziel gelaufen kam, mit einiger Verspätung. Qa'ani schien nach diesem zweiten Lauf völlig in Ordnung, doch nach einer kurzen Pause zurück im Wohnmobil brachte ich meine drei Windis nochmals zur Freilaufwiese wo ich mit grosser Sorge feststellte, dass Qa'ani an seiner linken Vorderpfote ganz leicht hinkte. Die Untersuchung ergab einen eindeutigen Schmerzpunkt im Bereich der Innenzehe am letzten Zehenglied bzw am Krallenansatz. Hoffentlich war es keine Fraktur oder ernsthafte Zerrung! Nicht allzu selten führt ein abrupter Stopp zum Einstauchen der Kralle.... Später, nach einem wohlverdienten späten Mittagessen und einer guten Stunde Tiefschlaf für die drei Hundis hinkte mein armer Qa'ani so deutlich, dass ich fast Skrupel hatte, den armen Wicht zur Siegerehrung mitzubringen. Die Rangverkündigung zeigte dann was ich bereits vermutet hatte: Qa'ani erhielt den dritten Rang zugesprochen, die beiden Rüden welche den ersten Lauf wegen der Pannen viermal beginnen mussten hatten offensichtlich bei den Richtern einen Sonderbonus in der Bewertung erhalten, und teilten sich die vordersten zwei Ränge. Dies ist der einzige Punkt bei den Coursings, nebst der Verletzungsgefahr natürlich, der für mich eine Art Wermutstropfen darstellt: Genauso wie bei den Schönheitswertungen sind auch hier die Bewertungskriterien sehr weich und "gummig", also steht für die Richter Tür und Tor offen für meiner Meinung nach völlig beliebige Bewertungen für alle die Hunde, welche im Prinzip tadellos laufen. Ein oder zwei Punkte mehr oder weniger, das ist schlicht Zufall bzw sehr subjekti geprägt, und macht dennoch den Unterschied zwischen Sieger und Verlierer. Nach dieser kleinen Enttäuschung für mich endete das Abenteuer Coursing-SM für uns dann aber doch noch glücklich und positiv: Auch die Rückfahrt durch den Gotthard verlief für uns wiederum ohne jeglichen Stau, trotz eigentlich erwartetem Ferienende-Rückreiseverkehr, und mein Qa'ani war spätabends als wir nach der langen Rückfahrt wieder zuhause waren völlig wiederhergestellt, kein Hauch von Hinken mehr, trotzdem er von mir keine Schmerzmittel erhalten hatte. Dies ist für mich das wichtigste: Nach einem solchen Abenteuer mit gesunden, glücklichen Hunden wieder zuhause zu sein.





coursing sm 4


Eigentlich wäre heute auf der Windhund-Rennbahn in Rifferswil ein Derby angesagt gewesen - dafür hätte ich meine Hunde nicht angmeldet. Parween hätte wegen fehlender Rennlizenz ohnehin bloss einen kurzen Einlage-Sololauf ausser Konkurrenz machen können, und für meinen sensiblen Qa'ani konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, ihn möglicherweise in einem vollen Feld starten zu lassen, wo gleichzeitig sechs Hunde sich aus ihren Startboxen stürzen und dem Hasen nachhetzen. Aber dann ist alles anders gekommen!
 
Das Derby wurde sehr kurzfristig abgesagt, wegen zu wenigen gemeldeten Hunden. Der Hauptgrund für das Ausbleiben der Meldungen ist wohl, dass am kommenden Wochenende die Coursing-Schweizermeisterschaften in Lostallo stattfinden - die Hundebesitzer wollten wohl kein Risiko eingehen, dass ihre Hunde sich vielleicht am Derby eine Verletzung zuziehen würden. Nun aber, gut für uns, anstelle des Derby wurde kurzfristig umgestellt und ein Solorennen organisiert. Da wollte ich meine Sloughis laufen lassen, beide konnten jetzt ja regulär mitmachen!


solorennen 1


Der dichte Nebel am frühen Morgen löste sich rasch auf, und bei Rennbeginn lachte wie schon seit Tagen die strahlende Herbstsonne vom Himmel: Ideales Renn-Wetter, nicht zu kalt, nicht zu heiss, und der heitere Sonnenschein vom blauen Himmel schien alle freundlich und fröhlich zu machen, Zwei- und Vierbeiner! Die Hunde liefen alle problemlos, die Grasbahn war weich und angenehm zu laufen, es gab keinerlei Unfälle und wir kamen mit dem Programm zügig vorwärts. Wie üblich der erste Lauf am Vormittag, und nach der Mittagspause dann der zweite Lauf - leid tat mir einzig unser junger Galgo Ganador, der zwar ebenfalls in den Pausen ausgedehnte Spaziergänge in der Umgebung unternehmen und auch die Rennbahnstimmung immer mal wieder geniessen durfte: Doch WIE GERNE wäre auch er heute auf der Bahn gelaufen!!!


solorennen 2


Doch dann, welch schöne Überraschung: Wir waren gerade zur rechten Zeit beim Clubhaus in der Nähe der Startboxen angekommen, als die regulären Läufe eben zu Ende gegangen waren und ich wie zufällig jemanden etwas sagen hörte von "kurze Gerade" - sofort war ich alarmiert, schob mich mit meinem Ganador zwischen den Gebüschen durch zu den Startboxen und sah dort was ich vermutet hatte: Einige Vereinsmitglieder standen da und waren offensichtlich im Begriff, einige junge Hunde ausser Plan noch mit dem Hasi spielen zu lassen bzw für sie noch einige Trainings-Geraden zu ziehen. Freundlicherweise bekam auch mein Ganador nun die Chance, wie bereits beim Training eine Woche zuvor altersentsprechen die Startgerade mit auslaufender erster Kurve laufen zu dürfen. Und diesmal wollte ich den Versuch wagen, Ganador direkt und ohne jegliche Vorübung durch die (vorne und hinten offene) Startbox zu starten. Es gelang, Ganador lief ohne jegliches Zögern mit Feuereifer durch die Startbox dem gezogenen Hasen nach! Super gemacht, mein junger Galgo! Ganador ist echt Fan der Rennbahn, das ist unverkennbar!


solorennen 3


Am frühen Abend dann Rangverlesen und die Siegerehrung: Von den drei Sloughi-Rüden am Start (keine einzige Sloughi-Hündin war gemeldet!) erreichte diesmal unser Parween den ersten Platz, Qa'ani Platz zwei. Super gemacht, meine Jungs, ich bin wirklich stolz auf euch! Und mit mindestens drei Hunden in derselben Klasse bekam Parween auch eine hübsche Schärpe umgelegt für's Siegerfoto: Da steht natürlich noch der ursprünglich geplante Titel "SWRV Derby 2017" drauf, die Schärpen lagen ja bereits fixfertig bereit als das Derby abgesagt und durch das Solorennen ersetzt worden war. Egal, Parween trägt seine Auszeichnung mit Würde! Und da das offizielle Siegerfoto mit den drei Sloughis auf dem Podest auch Tage nach dem Rennen nicht aufgeschaltet ist, hier also ein Ersatz-Foto mit unserem geschmückten Parween in unserem Garten. Auch sehr hübsch!






solorennen 4


Ein wunderschön warmer und sonniger, goldener Herbsttag - heute fahren wir nach längerer Zeit wieder einmal zu einem Rennbahntraining, in Rifferswil. Parween und Qa'ani dürfen mal wieder ohne den störenden Maulkorb laufen, es soll diesmal einfach Freude und Vergnügen sein für die beiden. Die Begeisterung steht den zwei Sloughis ins Gesicht geschrieben und leuchtet in ihren Augen, ein wunderschönes Bild ihnen zuschauen zu dürfen wie sie voll in ihrem Element über die Rennbahn flitzen!


novize 1


Am Rand der Rennbahn ein langes Objektiv, eine junge Lady ist am fotografieren! Freundlich erklärt sie mir, sie sei mit ihrem neuen Objektiv erst mal am üben, könne nicht versprechen dass die Fotos gelingen würden. Ich hoffe natürlich auf ein paar schöne Fotos von meinen begeisterten Rennhunden ohne Maulkorb! Auf dem Bild nebenan ist Qa'ani zu sehen, der riesigen Spass daran hat, diesmal ausnahmsweise das Hasenfell nach begeisterter Jagd auch mal wirklich mit den Zähnen fassen zu können!


novize 2


Und nun ist auch unser Rennbahn Novize Ganador an der Reihe! Ohne dass wir jemals als Vorübung sogenannte Reizangelspielchen mit dem Hasenfell gemacht hätten - solches schien mir völlig überflüssig nachdem mein junger Galgo ja bereits beim Zuschauen kaum mehr zu halten war vor reinster Jagdbegierde - liess ich meinen jungen Springinsfeld neben den Startboxen aus der Hand starten, und wie es nicht anders zu erwarten war: Ganador flitzte los und in vollem Tempo dem Hasi nach, bis der Hasenzieher wie zuvor vereinbart diesen ersten Baby-Lauf nach der ersten Kurve verlangsamte und das Hasenfell zum Stillstand kam.


novize 3


Am ruhenden Hasenfell, der Hase war ja jetzt tot, flaute Ganador's Interesse an dem Jagdobjekt rasch ab. Er schaute sich um und suchte nach mir, die ich längst nicht so rasch wie mein begeisterter Windhund Richtung Ziel keuchte. Er machte mir glücklicherweise meinen Job sehr einfach, indem er bald fröhlich und stolz mir entgegenlief. Mein super Galgoboy, du hast den allerersten Lauf deines Lebens auf der Rennbahn mit Bravour gemeistert, ich bin sooo stolz auf dich!
 
Mein herzlicher Dank geht an Bea Koller für die wunderschönen Fotos meiner drei Windhunde ohne Maulkorb auf der Rennbahn! Super gelungen, trotz neuem Objektiv!





novize 4


Demnächst werden nicht mehr bloss unsere beiden jungen Sloughis mitmachen dürfen an den Trainings und Wettkämpfen auf der Rennbahn und im Coursingfeld; unser junger Galgo Ganador ist inzwischen kein Baby mehr, auch er darf nun demnächst beginnen mit seinen allerersten Renntrainings! Für mich ist es eine echte Herausforderung, meine rennbegeisterten Windhunde an solchen Anlässen sicher an der Leine führen zu können, denn dann wollen sie alle drei nur noch eines: JAGEN! - und alle drei stemmen sich bei solchen Gelegenheiten noch viel stärker als sonst schon in die Leine. Da werden immer veritable Bärenkräfte frei! Das A und O um solche Situationen für mich wenigstens akzeptabel erträglich und sicher zu machen sind Renn- und Coursingtaugliche Leinen, die ich nicht bloss sicher und rutschfrei in der Hand halten kann, sondern welche sich zudem innert Sekunden und auch einhändig weit genug einstellen lassen, um die Halsung unmittelbar vor dem Startsignal und anschliessend wieder beim Einfangen des Hundes im Zielraum problemlos über den Hundekopf inklusive den montierten Maulkorb streifen zu können.


zugstop 1


Solche spezielle, stabile Zug-Stop-Halsungen mit integrierter Leine aus robustem Leder gefertigt, konnte ich an einem der vergangenen Coursinganlässe käuflich erwerben von einem versierten holländischen Hersteller - in ihrer Machart sind sie im Prinzip überzeugend und absolut funktional. Leider jedoch ist bei diesen gekauften Exemplaren das Leder für meine Bedüfnisse deutlich zu hart am zarten Windhund-Hals, zudem ist das Leinenteil viel zu lang und auch zu hart und rutscht mir bei starkem Zug durch die Hand, also alles in allem nicht genau das was mir ideal erscheint. Nun also, selbst ist die Frau, genügend stabile und doch weiche Ledermaterialien für Halsteil und Leine hatte ich von früheren Lederarbeiten noch vorrätig, also machte ich mich kurzentschlossen an die Arbeit.


zugstop 2


Das robuste, recht dicke und doch weiche und griffige Leinenleder ohne scharfe Kanten in einem Stück auch durch das Halsteil gezogen, so dass keinerlei Metallteile, keine D-Ringe, Karabiner oder Schnallen und Löcher als potenzielle Soll-Bruchstellen vorhanden sind (unsere kraftstrotzenden Windis reissen erfahrungsgemäss jeden noch so stabil wirkenden D-Ring und jedes Schnallen-Loch im Leder auseinander!), das Halsteil gut und weich gepolstert mit beiderseits je drei dicken aber doch weichen Lagen von stabilem Softleder, die Leine kurz genug um den Radius der ungestüm umherhüpfenden Jungspunde in akzeptablen Grenzen zu halten, angenehm weich in der Hand und griffig genug, dass ich die Leine bei Bedarf auch direkt beim Halsteil sicher fassen kann: Dies sind die Ingredienzen meiner Eigenkreation selbstgefertigter Coursingleinen. Und natürlich, auch hübsch sollen sie ausschauen und unverwechselbar individuell, aus verschiedenfarbigem Leder, mit einer bunten Borte verziert, passend in der Farbkombination für jeden meiner schönen Windhunde.


zugstop 3


Die benötigten Klein-Metallteile, insbesondere ein tauglicher Stopper, konnte ich leider hier in der Schweiz so auf die schnelle nirgends finden - wurde aber fündig in einem Online-Shop in Tschechien! Eine riesige Auswahl im aktuellen Angebot, der Online-Shop perfekt und bedienungsfreundlich organisiert, die Preise fast unverständlich günstig: Am Montagabend bestellt, am Dienstagmorgen bereits die Lieferung als vollständig vorbereitet gemeldet und die Proformarechnung geschickt, den Betrag gleichentags online überwiesen und am Mittwoch die Sendung losgeschickt - inklusive Verzollung hatte ich das Paket bereits am Donnerstag in der Hand!!! Trotz Vorauskasse schneller eingetroffen als bisher jede Sendung innerhalb der Schweiz, ganz zu schweigen von den extrem vorteilhaften Preisen, trotz Zusatzkosten für Expresstransport und Verzollung! An meinen sechs Halsungen, je zwei für jeden meiner Windis, hatte ich bereits am Dienstag begonnen ohne Zeitdruck zu arbeiten - ich rechnete keinesfalls mit einer derart raschen Lieferung - und so wurden die selbstgefertigten Coursingleinen bereits am Freitag alle einsatzbereit fertig, so dass ich sie am Freitagnachmittag bei einem hübschen Waldspaziergang für einen ersten Funktionstest an meinen Windis ausprobieren konnte: Sie funktionieren perfekt!





zugstop 4


Anlässlich des traditionellen Azawakh-Coursings, dieses Jahr zu Gast auf dem Gelände der Windhundrennbahn Lotzwil, wurde das offizielle Club-Coursing 2017 des Orientalenclubs (Salukis und Sloughis) durchgeführt. Es waren diesmal eine erfreuliche Anzahl Sloughis am Start, und mit den insgesamt sieben gemeldeten Sloughis konnte sogar gemäss Coursing-Reglement das CACIL vergeben werden. Vorbedingung für eine Bewerbung um's CACIL sind mind. 6 Hunde am Start, sowie für den Bewerber ein Richterbericht von einer Internationalen Ausstellung mit der Mindestbewertung "sehr gut", eine Bedingung welcher unser Qa'ani dank seinem "vorzüglich 1. Rang" in Kreuzlingen problemlos erfüllte. Ich hatte also das entsprechende Kästchen angekreuzt bei seiner Anmeldung, obschon ich keinesfalls damit rechnen konnte dass er diesen Punkt zugesprochen bekommen würde, in Konkurrenz mit den vielen Coursing-erfahrenen andern Sloughis. Aber, versuchen kann man's ja!


clubcoursing 1


Qa'ani machte seine Sache sehr gut. Diesmal lief er beide Läufe ohne jegliche Pannen, und dank seinen zwei guten Bewertungen reichte ihm das Schlussresultat für den guten dritten Platz hinter zwei erfahrenen Sloughias, wiederum als punktbester der teilnehmenden Rüden. Sehr überrascht war ich dann doch bei der Siegerehrung, als ich sein Leistungsheft in die Hand gedrückt bekam mit gleich zwei hineingeschobenen Karten: Qa'ani hatte sowohl die grüne Karte für's CACL (Nationaler Coursing-Champion; für die Vergabe reichen 3 Hunde derselben Kategorie am Start, heute also je 1 CACL für die beste Hündin und den besten Rüden) wie auch die gelbe Karte für's CACIL zugesprochen bekommen! Und dies, obschon die beiden besser bewerteten Hündinnen ebenfalls die Vorbedingungen für's CACIL erfüllten! Irgendwie mussten deren Besitzer vergessen haben, ihre Hunde für diese Wertung anzumelden! Nun hat also unser Qa'ani bereits seinen ersten nationalen wie auch seinen ersten internationalen Coursing-Leistungspunkt gewonnen, damit hatte ich nie und nimmer gerechnet! Insgesamt braucht es für den Internationalen Coursing-Champion Titel drei CACIL, für den nationalen Titel vier CACL Punkte, welche je über mind. 1 volles Jahr vom ersten bis zum letzten Punkt gesammelt werden.

Erst im Nachhinein habe ich für Qa'ani noch eine weitere grüne Karte zugeschickt bekommen: Qa'ani hat bereits beim Coursing der Combi-Trophy Ende August in Lotzwil seinen allerersten CACL-Punkt erhalten, was damals bei der Siegerehrung irgendwie vergessen gegangen war! Schöne Überraschung!


clubcoursing 2


Parween durfte genauso wie sein Bruderherz Qa'ani an diesem Coursing laufen. Allerdings verzichtete ich darauf, ihn für den offiziellen Wettkampf anzumelden. Das Risiko war mir einfach zu gross, dass er wiederum statt der Hasenattrappe nachzuhetzen seinem Laufpartner nachlaufen würde. Eine erneute Disqualifikation wollte ich nicht schon wieder riskieren. Nicht bloss weil nach der zweiten Disqualifikation innert eines Kalenderjahres eine Sperre von 1 Monat ausgesprochen wird, und nach einer dritten Disqualifikation eine 2-Monats-Sperre, und eine vierten Disqualifikation innert zweier Kalenderjahre den Entzug der Lizenz zur Folge hat - ein Windhund mit einem derartigen Verhalten macht sich auch keine Freunde in der Szene. Parween durfte aber doch beide Coursingläufe absolvieren, jeweils vor Beginn der eigentlichen Wettbewerbe und als Sololauf ausser Konkurrenz, ohne Bewertung. Auch Parween machte seine Sache sehr gut, allerdings war er nach dem zweiten Lauf am Nachmittag, welcher ungewohnt lang, heisst über ganze 900 Meter (statt wie sonst meistens über ca 700 - 800 m) gezogen wurde, recht erschöpft - seine Ausdauer-Kondition ist eindeutig weniger gut als diejenige von dem mageren Leichtgewicht Qa'ani, welcher auch diese lange Distanz ohne sichtbare Ermüdungszeichen meisterte. Für mich persönlich war diese Lösung perfekt, hatte ich doch diesmal jeweils lediglich einen einzigen Sloughi am Start, was für mich die ganze Sache deutlich vereinfacht! Zwei ungestüm wilde, hoch-triebige Sloughi-Rüden gleichzeitig zum Coursingfeld zu führen, und dann im entscheidenden Moment eine helfende Hand zu finden welche den zweiten Rüden in Obhut nimmt während ich den andern zum Start bringe, das ist für mich jeweils doch immer ein Kraftakt und eine grosse Herausforderung!


clubcoursing 3


Auch die Siegerehrung war unter diesen Umständen natürlich für mich und meinen Qa'ani äusserst entspannt: Anders als viele andere teilnehmende Hundebesitzer, welche teilweise sogar vier oder noch mehr Hunde am Start haben und somit auch an der Siegerehrung alle platzierten gleichzeitig zeigen sollen und wollen (da reicht eine Ehepartnerin nicht mehr, es braucht auch noch zusätzlich verschiedene Freunde um die vielen Hunde zeigen zu können!), konnte ich mich nun gänzlich und alleine meinem Qa'ani widmen, der sich auf dem niedrigsten Treppchen des drittplatzierten ganz wohl zu fühlen schien. Schön ist, dass an solchen eher kleinen Anlässen alle platzierten Hunde geehrt und gezeigt werden, auch wenn für sie keine Treppenstufen mehr vorhanden sind. So sind hier auf den beiden Fotos alle sieben teilnehmenden Sloughis zu sehen, sozusagen die ganze Sloughi-Familie! Denn: Siegen ist so oft einfach Glücksache, teilnehmen ist alles! (Fotos von Ester Eigenmann, herzlichen Dank!)






clubcoursing 4


... und meine Seele spannte
weit ihre Flügel aus
flog durch die stillen Lande
als flöge sie nach Haus...

... run free, liebe Silja
mein anhängliches, herzensgutes Doggenmädchen


Silja RIP

 

 

 



 




Bei wunderschönem Herbstwetter durften unsere zwei Sloughi-Jungs heute auf der Rennbahn ihre Schnelligkeit bei der Jagd auf das Hasenfell auf die Probe stellen. Die Solo Trophy 2017 auf der Windhundrennbahn in Rifferswil stand auf dem Programm. Da sowohl lizenzierte wie auch nicht-lizenzierte Windhunde zugelassen waren, durften sowohl Qa'ani wie auch Parween teilnehmen. Diesmal hatten wir Glück, ausser unseren zwei jungen Boys waren noch drei weitere Sloughis gemeldet, davon eine Hündin in der Veteranen Klasse. Ich hatte also erstmals die Gelegenheit eine Idee davon zu bekommen, wie schnell meine beiden Zweijährigen auf der Rennbahn unterwegs sind im Vergleich zu andern Sloughis. Und da Rifferswil so nah an unserem Wohnort liegt hatte ich die Chance, über Mittag kurz nach Hause zu fahren um die zuhause gebliebenen zu betreuen, und konnte dann für den Nachmittag auch unseren jungen Galgobub Ganador zur Rennbahn mitnehmen: Auch für ihn wurde es ein absolut unteressanter, ereignisreicher Tag, auch wenn der Kleine natürlich noch nicht auf der Rennbahn laufen darf.


solotrophy17 1


Alle vier in der regulären Klasse startenden Sloughis absolvierten ihre beiden Läufe problemlos. Auch unser Qa'ani, der ja in naher Vergangenheit regelmässig Probleme gezeigt hatte mit der Startbox, wo er sich drinnen gedreht und dadurch beim Start immer viel Zeit verloren hatte, kam diesmal bei beiden Läufen problemlos aus der Startbox raus: Dies war für mich das allerschönste Erlebnis heute! Bei beiden Läufen gelang einem meiner beiden Boys die beste Sloughi-Zeit: Im ersten Lauf lag Qa'ani knapp vorne, im zweiten Lauf am Nachmittag lief Parween schneller, und in der Gesamtwertung lag dann Qa'ani mit hauchdünnem Vorsprung vorne: Unser drahtiger Qa'ani gewann damit eine wunderschöne Siegerdecke! Darauf darf er schon ein wenig stolz sein, auch wenn in den heutigen Sloughi-Läufen die Zeiten der drei Rüden sehr sehr nah beieinander lagen und der Sieg damit eher Glücksache war.


solotrophy17 2

 



 




Unser süsser Sloughi-Bub Qa'ani ist heute zwei Jahre alt geworden. Wir lieben den anhänglichen und verschmusten, herzallerliebsten, drahtigen kleinen Kerl über alles! Qa'ani hat sich in den letzten paar Monaten - wohl nicht zuletzt auch aufgrund einer gewissen Konkurrenz gegenüber unserem jungen, quirligen, überaus frechen Galgo-Baby Ganador - sehr gut entwickelt. Er zeigt sich inzwischen nicht mehr als das kleine, ziemlich schüchterne Wichtelmännlein, das gegenüber dem stolzen und selbstsicheren Parween fast ein wenig untergeht. Qa'ani ist so richtig am aufblühen!


Qa 21


Wo er aber so richtig zeigt was in ihm drinnen steckt, das ist im freien Auslauf bei den Wettrennen mit seinen beiden Windi-Kumpels, und auch auf der Rennbahn und im Coursingfeld: Hier hat Qa'ani eindeutig seine grosse Stärke, hier kann er seine Jagdpassion so richtig ausleben und zeigt seine grosse Freude an der Bewegung, sowie auch eine bemerkenswerte Ausdauer. Bloss die Krux mit der Startbox, da muss er noch etwas dazulernen. Erstaunlich was in dem kleinen, drahtigen Kerlchen so alles drinnen steckt an Energie!


Qa 22

 



 




Die Teilnahme an der SwissCombiTrophy 2017 in Lotzwil reizte uns aus verschiedenen Gründen: Einerseits weil am Ausstellungstag auch die Clubsiegershow des Grey - Magyar Agar - Galgo Clubs stattfand, wo wir unseren Ganador auch zeigen wollten und hofften, einige schöne Kontakte zu knüpfen mit den Schweizer Galgo-Leuten. Tatsächlich, Ganador musste hier zum ersten Mal in seiner Ausstellungs-Karriere nicht als einziger Vertreter der Jüngstenklasse im Ring stehn, er hatte sowohl einen jungen Rüden als direkten Mitkonkurrenten, und etwas später durfte er sich sogar noch gegen eine süsse junge Galga um den Jüngsten-Rassesieg bewerben. Die hübsche Awanatas Belinda aus dem jüngsten Wurf unserer einzigen Schweizer Galgo-Zucht erhielt schliesslich die schöne Auszeichnung Jü-BOB, während unserem Ganador die Auszeichnung Jü-BOS zugesprochen wurde: Wie schön! Anschliessend ans Richten wurde ich freundlicherweise zur Teilnahme am Club-Apero eingeladen, obschon wir noch gar nicht als Mitglied angemeldet sind: So unkomplizierte und freundliche Menschen habe ich hier kennengelernt, in diesem Club werde ich sehr gerne Mitglied!
(Die beiden Siegerfotos im Ring wurden aufgenommen vom Club-Fotograf: Ganz herzlichen Dank!!)


sct 1


Auch Parween zeigte sich an der Show von seiner besten Seite: Richter Wim Wiersma aus Holland beeindruckte mich durch seine sehr sorgfältige, genaue und freundliche Bewertung der Hunde, und insbesondere beurteilte er auch tatsächlich jeweils den Hund, und nicht in erster Linie eine perfekte oder auch weniger perfekte Präsentation. Parween gewann nicht nur erwartungsgemäss das Stechen gegen seinen jüngeren Bruder Qa'ani und erreichte damit mangels weiterer Rüden-Konkurrenz den Titel "Bester Sloughi-Rüde", sondern er gewann später sogar noch gegen die schönste Sloughia den Rassesieg: Unser schöner Parween, er hat es wieder geschafft! Mein herzliches Dankeschön an unseren Richter! Nicht brillieren hingegen konnte Parween tags darauf am Coursing: Bereits beim ersten Lauf zeigte sich, dass Parween viel weniger Interesse aufbringt für das über den Parcours fliegende Hasenfell mit den Flatterbändern, sondern einfach die sich endlich bietende Gelegenheit packen wollte, mit seinem Mit-Läufer ein kleines Spielchen anzuzetteln: Parween war damit disqualifiziert, Ende lustig. Er war damit draussen aus der erhofften Kombinations-Wertung: Schade! Und dies in seinem allerersten Coursing nach erfolgreich erlangter Coursing-Lizenz! Wirklich mehr als peinlich!


sct 2


Unser Schätzchen Qa'ani hingegen, welcher sich im Ring ganz gut zeigte und inzwischen längst nicht mehr so schüchtern dasteht wie erst noch, er durfte so kurz vor seinem zweiten Geburtstag nochmals, zum allerletzten Mal, in der Zwischenklasse starten und hatte so doch die Chance, seinen CAC-Punkt zu gewinnen. Was ihm dann tatsächlich auch gelungen ist: Vorzüglich 1 und CAC, toll! In direkter Konkurrenz zu Parween wäre dieses Resultat wohl ein Ding der Unmöglichkeit, denn Parween gewinnt im Ring IMMER gegen Qa'ani. Dann aber, am Sonntag beim Coursing, da konnte Qa'ani so richtig auftrumpfen: Im ersten Lauf am Vormittag, nach einer fast unendlich scheinenden Wartezeit während der Hasenzug mehrfach gerissen war und wieder repariert werden musste, lief unser kleiner, drahtiger Qa'ani top-motiviert einen tollen Lauf, und wurde gar als zweitbester aller Sloughis gewertet! Super gemacht, mein kleiner süsser Qa'ani mit dem grossen Herz eines echten Rennhundes!


sct 3

Jedoch leider, im zweiten Lauf am Nachmittag startete unser Coursing-Novize gleich im ersten Sloughi-Lauf in Begleitung der bestbewerteten erfahrenen Sloughia, und nun geschah das Malheur kurz nach dem Start: Qa'ani folgte mit Feuereifer direkt der davonfliegenden Hasenattrappe und hielt nach rechts, während die jahrelang erfahrene Coursingläuferin die Abkürzung wählte und nach links hielt: Es kam zu einer heftigen Kollision der Läufer, unser Sensibelchen Qa'ani war danach sichtlich durcheinander und verstand die Welt nicht mehr. Er lief zwar tapfer weiter, immer dem Hasi nach, aber sein gewohnter Eifer fehlte vollständig, seine ganze Jagd-Energie war verpufft. Die Wertung war dann entsprechend schlecht, und im Schlussresultat erreichte unser Qa'ani leider bloss noch den letzten Schlussrang aller platzierten Sloughis. Dennoch, ein kleiner Trost: Da Qa'ani nach Parween's Ausscheiden aus der Kombiwertung der einzige verbleibende Rüde war, erhielt er doch noch seine Urkunde als Sieger S + L (Schönheit und Leistung) von allen Sloughirüden, und verdiente sich damit seinen Lorbeerkranz! Naja...   trotzdem schön, unser schmucker Qa'ani mit dem Lorbeerkranz auf dem S+L-Siegerfoto!





sct 4


Flieg, schöne Seele, flieg
Federleicht und frei
Mein Seelenhund mit den Menschenaugen
Mein Charengo

CH RIP 
 

   
   


Die grossen, internationalen Hundeausstellungen in der Halle, wo alle Rassen ausgestellt werden und deshalb auch riesige Menschen- und Hundemassen vor Ort sind, die sind so gar nicht unsere Sache. Viel lieber sind uns die kleinen nationalen Nur-Windhunde Ausstellungen auf der grünen Wiese: Kleinere Anlässe mit der Chance, in vertrauter Atmosphäre verschiedenste liebe Hunde- und Menschenbekanntschaften machen oder auffrischen zu können - am besten noch an einem schönen Ort auf einer unserer Rennbahnen, wo der Anfahrtsweg kurz ist und die Möglichkeit besteht, mit unserem fahrenden Ferienhäuschen, unserem Wohnmobil hinzufahren und den Hundis echte Entspannung bieten zu können vor und nach ihren Einsätzen im Show-Ring direkt nebenan. Da bietet sich dann auch eine gute Gelegenheit für schöne Spaziergänge in der Umgebung auch mit unseren Nicht-Ausstellungshunden, so dass solche "kleine" Ausstellungen dann eube willkommene Abwechslung im Sinne von interessanten Kurzferien für die ganze Familie bedeuten.


Kre 1


Nun aber wollte ich doch nicht die Gelegenheit verpassen, noch quasi in letzter Minute eine hoffentlich gute "International-Wertung" zu erhalten für unsere beiden Sloughi-Boys, während ich die zwei noch in getrennten Klassen melden durfte: Qa'ani, der ja noch nicht ganz zwei Jahre alt ist, darf noch in der Zwischenklasse starten, während Parween selbstverständlich seit Monaten bereits in der Offenen Klasse läuft. So haben sie beide die Chance auf einen Internationalen CAC-Punkt, welcher als Anwartschaft für den Schweizer Schönheits-Champion gilt. Noch wichtiger aber als diese Champion-Anwartschaft ist mir die von uns hier angestrebte Wertung von mindestens einem "Sehr gut", welche zwingend notwendig ist wenn unsere Sloughi-Boys künftig an einem Rennen oder Coursing um das CACL laufen wollen bzw sollen. Das wäre schon toll, wenn wir das erreichen könnten.


Kre 2


Kreuzlingen, eine Internationale Ausstellung an allerschönster Lage direkt am See, vom Weg her durchaus machbar mit möglichem kleinem Abstecher zu unserem schönen Weiher-Grundstück auf dem Nachhauseweg, das war für uns doch den Versuch wert. Zu unserer grossen Überraschung waren alle vier gemeldeten Sloughis von derselben Zuchtstätte, wir trafen also auf ein sehr familiäres, uns freundschaftlich zugewandtes Sloughi-Team und unter diesen Voraussetzungen war für mich die tatkräftige Hilfe unserer "Mit-Konkurrenten" beim Zeigen meiner beiden Boys fast schon eine Selbstverständlichkeit. Wie schön, diese Situation! Und da alle vier Sloughis, sowohl meine zwei Jungs wie auch die beiden Mädels, jeder in einer separaten Klasse startete, war niemand den andern direkte Konkurrenz. Diese ideale Situation half etwas über die Schwierigkeit hinweg, dass der freundliche und kompetente Schönheitsrichter in unserem Ring kurzfristig eine grosse Zahl zusätzlicher Hunde zur Beurteilung zugeteilt bekommen hatte: Wir warteten diesmal volle 6 Std bis wir ENDLICH an der Reihe waren! Meine zwei Boys waren bis dahin schon halb tot vor Müdigkeit, da sie in der betriebigen Ausstellungshalle wie üblich keine einzige Sekunde lang wirklich entspannen konnten.


Kre 3


Unser Glück war wohl, dass der nette Richter, als wir endlich dran waren, offensichtlich die klare Botschaft erhalten hatte er müsse zwingend endlich zu einem Ende kommen - er zeigte sich zwar nach wie vor freundlich und korrekt, aber es eilte nun doch definitiv, und so mussten sich unsere Sloughis kaum länger als je ca 2 Minuten im Ring zeigen - nichts mit 5 oder 10 Minuten oder gar noch länger ruhig und schön still stehn...   ein klarer Vorteil für meine beiden Quirlis, denen das schön brav stillstehn und eine stolze Statue mimen ja wirklich nicht liegt. Für alle vier Sloughis erhielten wir schliesslich zu unserer grossen Freude je die Höchstwertung, und damit den begehrten CAC-Punkt! Zudem erhielt mein schöner Parween sogar den Rassesieg zugesprochen, und damit seinen allerersten CACIB-Punkt, und die Auszeichnung "Alpensieger". Auch wenn mir grosser Ehrgeiz in Sachen Ausstellungs-Wertungen ziemlich fremd ist, stolz bin ich trotzdem auf diese tollen Resultate meiner beiden Sloughi-Boys! Trotz aller Anstrengungen, dieser Ausstellungs-Tag hat sich definitiv gelohnt für uns!





Kre 4


Die lange Hitzeperiode dieses Jahr gegen Ende Juli macht Lust auf Abkühlung: Wir fahren wieder, wie regelmässig bereits in den vergangenen Jahren, für ein paar Tage an unser Lieblingsplätzchen ännet der Grenze. Hier können unsere Hundis nach Herzenslust die Tage geniessen draussen in der freien Natur nah am Wasser, und wir können perfekt der mühsamen Knallerei rund um unseren Nationalfeiertag ausweichen.


wa 1


Charengo ist in seinem hohen Alter besonders schonungs- und schutzbedürftig: Für ihn wie auch für unser grosses Doggenmädchen Silja planen wir mehrmals täglich separate, kürzere Steh-Spaziergänge vorwiegend in der Umgebung unseres WoMo-Stellplatzes am lauschigen Ufer des Rheins. Die schöne Landschaft im kühlen Schatten grosser, alter Bäume am seichten, sandigen Rheinufer bietet sich in geradezu idealer Weise an für unsere zwei "Grossen", die beide nicht mehr wirklich gut zu Fuss unterwegs, und dennoch sehr dankbar und glücklich sind über eine willkommene Abkühlung im erfrischenden Nass.


wa 2


Für unsere drei jungen, bewegungsfreudigen Windhunde hingegen brauchen wir natürlich deutlich ausgedehntere Spaziergänge: Nach den langen Monaten von strenger Leinenpflicht während der Brut- und Setz-Zeit haben unsere drei quirligen Wildfänge hier eine herrliche Gelegenheit, sich wieder einmal nach Herzenslust frei bewegen zu dürfen in der wunderschönen, abenteuerlichen Landschaft des Baggersees: Parween, Qa'ani und Ganador fühlen sich hier wirklich glücklich in ihrem Element, hier dürfen sie endlich wieder laufen, laufen, laufen, wie es sich für Windhunde gehört!


wa 3


Auch die vielerorts recht steilen Uferpartien meistern unsere Leichtfüssigen natürlich ohne die geringsten Schwierigkeiten, und ausgelassene Sprints auch durch die hoch spritzenden Fluten im flachen Uferbereich geniessen die drei jungen Windis aus vollem Herzen. Und wenn auch mal auf der Jagd nach einem fliegenden Holzstück unser Galgo-Baby Ganador den Boden unter den Füssen verliert: Schwimmen, das kann auch er, unser temperamentvoller Galgo-Jungspund lässt sich durch sowas nicht wirklich irritieren: Lebensfreude pur!!!






wa 4


Wir wollten es nochmals wissen: CAC-Ausstellung für alle Windhundrassen in Rifferswil, da konnten wir bei ideal kurzem Anfahrtsweg im Wohnmobil hinfahren, mit allen unseren fünf Hundis einen schönen Campingtag im Grünen geniessen und zwischendurch ganz und gar stressfrei unsere Windhunde im Ring dem Richter vorführen: So macht uns das Hunde-Ausstellen Spass! Gänzlich ohne diese endlos erscheinenden, stundenlangen, zermürbenden Wartezeiten, nichts mit schliesslich völlig entnervten Hunden im Ring die nur noch eines im Sinn haben: Bloss weg von hier, es reicht schon längst!!! Und da derselbe Schönheitsrichter eingeteilt war für die Rassen Galgo Español und Sloughi, konnte es keine zeitlichen Überschneidungen geben, also durfte nebst unseren beiden Sloughi-Boys auch unser Galgo-Welpe Ganador mitmachen. Übung macht den Meister, und so konnte sich Ganador nun etwas bekannt machen mit dem Ring-Erlebnis auf der grünen Wiese im Inneren der Rifferswiler Rennbahn, nachdem er ja bereits ein erstes Mal im Ring gestanden war als blutjunger Welpe Anfang Juni in Aarau.


bob 1


Ganador machte den Start unserer drei Windhunde. Leider war er der allereinzige Galgo der Ausstellung, und vom Alter gerade mal drei Tage über die Welpen-Kategorie raus - also startete er in der Jüngsten-Kategorie. Der Richter aber, er versäumte es schlichtweg, nach dem Alter unseres jungen Springinsfeldes zu fragen und bemängelte sein sehr verspieltes Verhalten im Ring - offensichtlich war der gestrenge Herr der irrigen Meinung, es handle sich bei dem riesigen Tier um einen Vertreter der Jugendklasse. Bis glücklicherweise die Ringsekretärin ihn schliesslich darauf hinwies, es handle sich nicht um einen Jugendlichen, sondern um einen erst 6 Monate alten "Baby-Rüden". Der Richter brauchte eine ganze lange Weile um diese neue Erkenntnis auf die Reihe zu kriegen, und diktierte schliesslich gnädig: "Ist ok für sein Alter", und Ganador bekam seine Bestnote: Rassebester der Jüngsten-Kategorie.


bob 2


Bei den Sloughis waren meine zwei die einzigen Rüden. Sie benahmen sich ganz anständig im Ring, erhielten beide Bestnoten und auch den erhofften CAC-Punkt ihrer Kategorie, und schliesslich ging's um's Stechen "Bester Rüde der Rasse". Hier erhielt ich zu meiner grossen Freude und Erleichterung sehr kompetente Hilfe: Eine überaus erfahrene Ausstellerin, Besitzerfamilie von Qa'ani's Schwesterlein Querima, zeigte unseren schönen Parween, während ich zeitgleich den Qa'ani durch den Ring führte. Der Richter zeigte sich sehr angetan von beiden Rüden, und gab schliesslich den verdienten Sieg an Parween. Auch später nochmals, im Stechen gegen die schönste Sloughi-Hündin der Ausstellung, bekam Parween, gezeigt von Evgenija, verdient den Titel "BOB, Rassesieger". Nun hatte ich also gleich zwei Rassesieger, welche sich am Nachmittag im Ehrenring nochmals unter Beweis stellen durften!


bob 3


Nun ging es tatsächlich "um die Wurst", denn wenn ich gegen die grosse und starke Konkurrenz irgend eine Hoffnung haben wollte auf den Best-in-Show Titel, dann musste ich meine Hunde von Evgenija präsentieren lassen. Sie wusste aus jahrzehntelanger Erfahrung genau wie sowas angegangen werden muss, dagegen wirken meine eigenen Präsentationsversuche regelrecht stümperhaft. Einen schönen Hund perfekt präsentieren im Ring, das ist halt schon eine Kunst, die nicht so einfach aus dem Nichts gelingt. Evgenija zeigte zu meiner grossen Freude sowohl Ganador in der Jüngstenklasse wie auch später Parween in den Erwachsenenklassen, für mich ein regelrechter Lehrblätz in Sachen Ausstellungswesen. Ich kam nicht mehr aus dem Staunen heraus, was Evgenija aus meinen beiden Wildfängen herauszauberte, wie perfekt sie beide im Ring standen, dank pausenloser, gekonnter "Arbeit" an den Hunden in praktisch jeder Sekunde. Für Evgenija gab es während der gesamten Präsentation nie ein Stillstehen und warten, praktisch keine Sekunde lang. Da ein Beinchen, dort ein Köpfchen etwas perfekter richten, noch nie hatte ich selber es gewagt, derart intensiv an meinen Hunden "rumzumachen", und nie hätte ich geglaubt dass meine Hunde sowas nicht bloss dulden, sondern sogar richtiggehend geniessen würden!! Quintessenz: Beide gewannen sie den grossen Sieg, das BIS, Best in Show! Bester Hund aller Windhundrassen der Ausstellung, Ganador in der Jüngstenklasse und Parween in der grossen Erwachsenenklasse! Welch unglaublich wunderbares Resultat, welch unglaublich wunderbare Performance meiner Hunde, danke danke danke, liebe Evgenija!!!!!





bob 4


Ein ganz besonderes Ereignis hat uns die ganze vergangende Woche lang in Atem gehalten: Die Coursing-Europameisterschaft wurde dieses Jahr von "meinem" Verein, dem Windhundsportverein Bern, auf dem Gelände der Windhundrennbahn in Lotzwil durchgeführt. Für mich selbstverständlich, war dieser Anlass Grund genug, eine Woche Arbeitsferien zu investieren und mich als Helferin zu melden. Während die Leute vom OK bereits seit Monaten, ja sogar seit drei Jahren fleissig und wohl immer hektischer mit den aufwändigen Vorbereitungen an der Arbeit waren, fuhr ich am Sonntagabend vor dem grossen Anlass mit meinen drei Windhunden und Charengo im Wohnmobil nach Lotzwil. Unser Schmusedöggelchen Silja durfte in der Zeit eine Doggen-Ferienwoche bei einer befreundeten Doggenzüchterin geniessen. Sie sollte endlich mal wieder erleben dürfen wie es sich anfühlt, als Dogge unter vielen andern lieben Doggen leben zu dürfen. Und für uns im WoMo war es auch ohne Silja eng genug.


CEM 1


Als Teil des Helferteams hatten wir das Privileg, auf dem Funktionärs-Camping im Innenraum der Rennbahn zu logieren, also in direkter Nachbarschaft zum grossen Festzelt und dem Platz der Siegerehrung, wo auch alle Verkaufsstände im Lauf der Woche einer nach dem andern aufgestellt wurden. So hatten wir optimal kurze Arbeitswege zu unseren verschiedenen Einsatzorten, was die Organisation und den Ablauf natürlich sehr erleichterte. Es war natürlich ein Riesenanlass, mit gegen tausend gemeldeten Coursinghunden und zusätzlich vielen Ersatzhunden, ebensovielen wenn nicht doppelt so vielen oder noch mehr zweibeinigen Hundebesitzern und vielen weiteren Vierbeinern auf dem Gelände, welche als nicht gemeldete Rudelnmitglieder ihre Familien begleiten durften. Wie sich bald herausstellte, waren die körperlich schweren Arbeiten wie Pfähle einschlagen für die Parkfelder und die unzähligen Wegweiser, Zeltaufbau und vieles anderes, für die Männer im Helferteam reserviert, da hatte das "zarte Geschlecht" nichts zu suchen.


CEM 2


Ab Montag war ich vorerst für "allgemeine Arbeiten" eingeteilt. Was sich bald herausstellte: Büroarbeiten, gemeinsam mit verschiedenen andern weiblichen fleissigen Helferlein. Hunderte und aber hunderte von Couverts mussten erst mal etikettiert / korrekt beschriftet werden mit dem Namen der gegen tausend gemeldeten Coursinghundebesitzer aus allen Ländern Europas, die in einem ersten Schritt sorgfältig alfabetisch geordnet nach Länder in Kistchen gefüllt wurden. Anschliessend gingen wir die vielen Listen durch, um jedem der gemeldeten Zweibeiner die entsprechenden Vierbeiner zuzuordnen - bzw wurden die den Coursinghunden zugeteilten Startnummern auf die passenden Couverts notiert, und später dann in einem weiteren Durchgang die passenden Startnummern in die richtigen Couverts eingefüllt. Diese Arbeiten benötigten trotz maximalem Arbeitstempo den ganzen Montag und Dienstag, die vielen Zahlen schwirrten nur so in unseren Köpfen rum und Schichtablösungen taten immer mal wieder not. Die Arbeit mit den Couverts musste pausenlos weitergehn, die Zeit drängte wirklich. Wie glücklich waren wir, als schliesslich alles aufgegangen war, keine der Startnummern übrig blieb, keine fehlte, welche Erleichterung!!!


CEM 3


Aber der Job mit den Couverts war damit noch nicht getan: Nun musste auf allen Couverts mit Hilfe einer weiteren Liste notiert werden, wer von wann bis wann einen WoMo-Platz zum übernachten reserviert, und für welche der insgesamt drei Coursingtage den Katalog bestellt hatte. Entsprechend wurden die Preise aufs Couvert notiert, die zugeteilte Nummer des richtigen Camping-Feldes dazugeschrieben und in einem weiteren Schritt dann das Couvert weiter befüllt mit den entsprechenden Materialien: Kataloge, Brotbestell-Liste fürs Frühstück, Parkkarte und dem passenden Campingfelderplan, Robidogsäckli als kleiner aber wichtiger Fingerzeig an die hiesigen Gepflogenheiten etc. Inzwischen hatte einige von uns fleissigen Helferlein notgedrungen Nachtschichten eingelegt, damit alles rechtzeitig fertig wurde. Mittwoch Mittag war für uns Deadline, ab dann wurden die ersten Gäste / Coursingteilnehmer erwartet. In Wahrheit trudelten einige von ihnen bereits ab Dienstag ein, was für uns jedes Mal einen störenden Unterbruch unserer emsigen Arbeit bedeutete, waren doch zu der Zeit weder die Campingfelder beschriftet noch die Couverts bereit...


CEM 4


Ab Mittwochmittag war mein Job dann am Empfang: Begrüssung der Gäste, die mit ihren Hunden in ihren meist riesigen Campern anrollten. Sprachen waren hier natürlich gefragt, das entsprechende Couvert wurde hervorgesucht und ausgehändigt, die notierten Angaben kontrolliert und abgeglichen, der beste Weg zum richtigen Parkfeld erklärt und einkassiert. Ein schöner und interessanter Job, damit hatte das Erlebnis "Europameisterschaft" für mich definitiv begonnen. Ab Donnerstag Mittag kam ich dann zu meinem "eigentlichen" Arbeitsort, das war die Tierarzt-Kontrolle. Hier wurden die Coursing-Hunde welche am Folgetag am Start sein würden genauestens kontrolliert von einer Tierärztin, auf irgendwelche aktuelle Krankheiten oder Verletzungen. Dies bedeutete, dass vor dem Vet-Check bei jedem der Hunde der Chip abgelesen werden musste um sicher zu gehn, dass der richtige Hund kontrolliert wurde. Hier beim Chip-Ablesen und Liste abhaken war mein Platz, ein richtiger "Schoggi-Job", sitzend im kühlen Schatten des Waldrandes unter einem geräumigen Zeltdach. Im Dreierteam hatten wir so Kontakt zu den Coursinghunden und ihren Besitzern, alles friedlich und ohne Zeitdruck, da ja die Untersuchung der Hunde immer eine gewisse Zeit in Anspruch nahm, während der wir auch in aller Ruhe ein wenig plaudern konnten mit den Teilnehmern. Ein richtiger Glückspilz war ich also!


CEM 5


Vet-Kontrollen gab es zweimal am Tag: Nachmittags eine erste Kontrolle für alle Läufer des Folgetages, und am Coursingtag selber nach dem ersten Lauf eine zweite Kontrolle für alle Coursinghunde die jünger als 2 oder älter als 6 Jahre waren. Hier bei dieser zweiten Kontrolle gab es schon ab und zu eine kleine Verletzung an einer Pfote oder einem Lauf zu beanstanden, einige Hunde kamen leicht hinkend vorbei, alle diese Läufer durften keinen zweiten Lauf mehr absolvieren. Die Sicherheit und Gesundheit der Hunde geht immer vor, und natürlich sind Verletzungen während der Läufe, wo die Hunde wirklich ALLES geben, nicht immer zu vermeiden. Manchmal genügt ein unglücklicher Tritt in ein Mausloch bereits, und die Verstauchung ist Tatsache. Nebst diesen Tierarzt- /Chipkontrolle-Einsätzen hatte ich meine Zeit frei zur Verfügung, einerseits für meine eigenen Hunde, die es nicht einfach hatten: Für die Sloughis eine geschlagene Woche lang praktisch keine Sekunde Freilauf, da strikte Leinenpflicht auf dem gesamten Gelände angesagt war, während ich mir für unseren Galgo-Welpen Ganador und Senior Charengo immer mal wieder kleinere Ausnahmen erlaubte, und die beiden, wenn grad keine andern Hundespaziergänger in der Nähe waren, kurz laufen liess auf dem kurzgemähten Hornusserfeld am Rand des Coursing-Geländes. Bei ihnen beiden musste ich nicht befürchten, dass sie sich verselbständigen und weglaufen würden.


CEM 6


Während der verbleibenden Stunden nutzte ich die Gelegenheit, immer mal wieder meine Hilfe anzubieten im Festzelt, wo es in der Küche und am Buffet immer genug Arbeit gab und zusätzliche Hilfe hoch willkommen war. Das Coursing-Geschehen selber, das wollte ich jedoch auch geniessen können. Ich nutzte hierfür den Freitagmorgen, wo als erste am Start auf dem interessanten Parcours rot unter der Overhead-Anlage zeitig ab sieben Uhr die Galgos liefen: Hier liefen eine Tante und zwei Onkel meines Galgowelpen Ganador, diese Läufe wollte ich unbedingt sehen! Vor dem Start ergab sich auch eine schöne Gelegenheit, mit den Besitzern dieser drei Galgos ein wenig zu plaudern, ich war glücklich! Diese Galgo-Läufe hielt ich dann allesamt in meiner Fotokamera fest, eine wunderschöne Erinnerung für mich, und auch die Besitzer dieser Galgos wie auch Ganador's Züchterin freuten sich später sehr über diese Fotos auf FB. Vor meinem nächsten Einsatz bei der Vet-Kontrolle reichte mir die Zeit auch, um im Vorbeigehn auf Parcours gelb mit der Bodenzug-Anlage einige Läufe der zierlichen Italienischen Windspiele zu beobachten. Dies reichte mir, um das Coursing-EM-Feeling so richtig zu geniessen. An den weiteren beiden Coursingtagen dann lockte es mich nicht mehr so richtig zu den Parcours, sowieso liefen am Samstag die Sloughis, die zweite Rasse welche mich persönlich interessierte, zu Zeiten wo ich meine Einsätze hatte.


CEM 7


Allabendlich dann die grosse Siegerehrung auf dem grossen Podest vor dem Festzelt. Von jeder Windhundrasse, welche an dem Tag gelaufen war, wurden getrennt nach Hündinnen und Rüden die sechs Hunde mit der höchsten Gesamt-Punktzahl aus den zwei Läufen geehrt. Alle Lautsprecheransagen dreisprachig, mit langen Pausen, der Anlass zog sich fast unendlich in die Länge. Irgendwann mochte ich nicht mehr zuhören, da auch die Namen der Hunde und sogar die Länderbezeichnung oft nicht deutlich zu hören waren. Wer die Sieger waren, das war mir irgendwie so ziemlich egal, kannte ich als relativer Neuling in der Szene doch kaum jemanden der geehrten. Trotzdem war ich hoch erfreut, bei den Galgo-Hündinnen wir auch bei den Galgo-Rüden je einen Verwandten meiners Ganador auf den vorderen Podestplätzen wiederzusehn: Herzliche Gratulation an Estibaliz und Filemon Barbaro del Niños Vencedores! Esti war für Team Austria, Filemon für Team Netherlands gestartet! Damit war für uns der Höhepunkt des grossen Anlasses erreicht, und wir fuhren bereits am Sonntagmittag nach der letzten Vet-Kontrolle und damit dem Ende meines Helfer-Jobs wieder los, sehnsüchtig nach unserem Silja-Mädchen, welche uns mit einem ausgelassenen Freudentanz begrüsste: Die Coursing-EM 2017 ist damit für uns zu Ende gegangen, ein einmaliges Erlebnis das uns bestimmt noch lange in schöner Erinnerung bleiben wird!




CEM 8


Neues Hundetrainings-Angebot in unserer Region: Die Hundeschule Finsaja bietet ganz nah an unserem Wohnort auf einem neu erstellten Traininsgplatz eine in der Schweiz noch sehr wenig bekannte Ausbildungsmöglichkeit an, geeignet für Hunde jeden Alters und jeglicher Rasse: DEGILITY! Dita Hejcman, passionierte Schlittenhunde-Führerin und Hundetrainerin mit langjähriger Erfahrung, hat vor kurzem in Deutschland ihre Ausbildung zur Degility-Trainerin erfolgreich absolviert, und ihren neuen Hunde-Trainingsplatz mit verschiedenen Parcours und Hindernissen eingerichtet, die Einführungskurse sind ausgeschrieben:
 
Spass und Teamgeist für Mensch und Hund stehen im Vordergrund. Sinnvolle Beschäftigung mit dem Hund fördert die Bindung und baut Vertrauen auf. Degility ist ein flexibler Parcours mit diversen Geräten. Es sind Abenteuergeräte mit vielen Beschäftigungselementen. Alle Übungen fordern das Vertrauen des Hundes zum Sozialpartner Mensch. Der Parcours ermöglicht den Aufbau von Selbstvertrauen, Konzentration und Koordination von bewussten Bewegungsabläufen. Der Hund wird niemals durch Zwang über die Elemente geführt.


degi 1


So, etwas abgekürzt, die Ausschreibung. Das ist doch genau das richtige für unsere jungen Windhunde, schoss es mir durch den Kopf. Hilft mir, mehr Ruhe und Konzentration in ihren Alltag zu bringen, wo Bewegung und Schnelligkeit und wilde Rennspielchen zur Zeit eine fast zu grosse Rolle spielen. Rennbahn und Coursing ist gut und richtig und entspricht dem Wesen unserer Windhunde, aber eine ruhige und konzentrierte Aufgabe tut ihnen allen dreien bestimmt mehr als gut!


degi 2


Sofort habe ich alle drei angemeldet für je einen der Einführungskurse, und erwartungsvoll stand ich Ende Mai / Anfang Juni zunächst mit unserem Galgo-Welpen Ganador, später dann auch mit Parween und Qa'ani inmitten einer Fünfergruppe von verschiedensten Hunden und ihren interessierten Besitzern auf dem Trainingsplatz mit den verschiedenen spannenden Geräten. Als erstes ging es jeweils zum Labyrinth: Hier lernen die Hunde, gesittet und konzentriert HINTER ihrem Zweibeiner die schmalen Wege abzuschreiten, und ruhig stehenzubleiben, bzw sich brav hinzusetzen wenn ihr Zweibeiner stehen bleibt.


degi 3


Später, in einem fortgeschritteneren Stadium lernen die Hunde dann, dasselbe nicht nur mit zeitgleich mehreren andern arbeitenden Mensch-Hund-Zweierteams zu vollbringen, sondern schliesslich als ganz Fortgeschrittene hier auch sich auf Distanz zu ihrem Zweibeiner mit einfachen, leichten Handbewegungen durchs Labyrinth leiten zu lassen. Tolle Möglichkeiten der Hundeerziehung, leicht gemacht durch den kleinen Kunstgriff Labyrinth!


degi 4


Als zweites Gerät war danach die Hängebrücke an der Reihe: Hier lernen die Hunde, vertrauensvoll zuerst die schräge Rampe langsam und konzentriert hochzusteigen, auch in luftiger Höhe jederzeit auf Kommando ruhig stehen zu bleiben, anschliessend über die schwankenden Lättli auf der Hängebrücke vertrauensvoll ihren Weg weiter zu gehen und schliesslich über die Holzrugel die relativ hohen Stufen gesittet hinunterzusteigen. Anschliessend natürlich dasselbe wieder zurück. Nicht ganz einfach für unsere Windis, welche Hindernisse ihrem Wesen entsprechend lieber mit einem kraftvollen, schnellen und weiten Sprung überwinden wollen, und sich viel sicherer fühlen auf dem festen, stabilen Erdboden. Mit ihrer immensen Sprungkraft setzen sie solche bewegliche Hindernisse massiv in Bewegung!

Und was für den jungen und völlig unbekümmerten Ganador noch ganz unproblematisch möglich war, das war für unsere zweijährigen Sloughi-Jungs zu Beginn wirklich eine grosse Herausforderung. Trotz mehr oder weniger grosser Anfangs-Schwierigkeiten, geschafft haben sie es schliesslich alle drei. Selbstverständlich ohne jeglichen Zwang, aber mit viel Geduld und Einfühlungsvermögen.


degi 5


Später nun, im regulären Kurs den wir für alle drei an den Einführungskurs nahtlos angeschlossen haben, lernen unsere drei Windhunde nacheinander noch viele weitere Geräte kennen: Da wäre einmal das Wackelbrett, auf dem die Hunde lernen möglichst ruhig und konzentriert zu stehen, sich hinzusetzen oder hinzulegen, und schliesslich möglichst langsam und gesittet wieder runterzusteigen: Jede brüske Bewegung auf diesem Brett führt unvermeidlich zu stärkeren Bewegungen des Brettes, sollte also mit Vorteil vermieden werden ...

 
Und dann der Wackeldackel, eine Holz-Rondelle in luftiger Höhe, befestigt auf einer kräftigen, metallenen LKW-Federung, welche die Hunde über einen Holzklotz erklimmen und dort drauf dann wiederum sich gesittet bewegen, hinsetzen, hinlegen oder umdrehen sollen, alles immer in vollster Konzentration und Selbstbeherrschung...


degi 6


Ein weiteres spannendes Gerät das sind mehrere grosse, hochkant in einer Reihe aufgestellte, stabil etwas in der Erde eingegrabene Pneus, auf welche die Hunde erst mal hochsteigen, anschliessend über die doch relativ schmalen, runden Pneus spazieren und immer mal wieder ruhig drauf stehen bleiben sollen. Auch dieses Balance-Kunststück schaffen inzwischen alle unsere drei windigen Youngsters relativ locker, zu meinem grossen Erstaunen!

 
Und es geht weiter mit immer neuen spannenden Geräten, wie die Strickleiter wo die Hunde sowohl steigen , springen wie auch kriechen lernen, oder die Cavalletti-Stäbe, wo Konzentration und Koordination trainiert werden. Und ganz nebenbei stehen auf dem Platz auch die diversen, bekannten Agility-Geräte, wo wir während den unvermeidlichen Wartezeiten auch selbständig am Steg oder an der Schrägwand arbeiten dürfen: Geräte, wo meine Sloughis damals am Agility-Einführungskurs kläglich gescheitert waren, aufgrund der unverständlichen Ungeduld und Verständnislosigkeit der damaligen Kursleiterin...


degi 7


Diese Degility-Kurse sind ein grosses Glück, eine riesige Chance für mich und meine drei Windhunde! Wir geniessen jeden der Kurse, die immer sehr abwechslungsreich und spannend durchgeführt werden, und freuen uns auf immer wieder neue Überraschungen, neue interessante Geräte welche Dita im Lauf der Zeit hier aufstellen wird. Degility ist wirklich eine tolle Sache, wir alle sind mit Begeisterung dabei!







degi 8


An Pfingsten haben wir erstmals teilgenommen an einem Windhundanlass, wo die Windhunde auf der Pferderennbahn Schachen in Aarau an Show (Schönheitswettbewerb) und Leistung (diesmal ein Coursing) kombiniert miteinander bzw im Wettkampf gegeneinander konkurrieren konnten. Wir nutzten die Gelegenheit, an diesem Zweitages-Anlass gleich mit unserem Wohnmobil und (fast) allen unseren Hunden eine Art Pferderennbahn-Pfingstferien zu geniessen. Während unser Senior Charengo mit dabei war, durfte unser Doggenmädchen Silja einen Kurzferien-Aufenthalt im Kreise von vielen anderen lieben Döggelchen auf einem Bauernhof in der Nähe von Luthern geniessen bei Janine Valsecchi in der Hoffnung, dass Silja dort wieder lernt, dass sie in Wahrheit eine waschechte Deutsche Dogge und nicht ein zu gross geratener Windhund ist.


ac 1


Für unseren jungen Galgo-Welpen Ganador war es das allererste Mal, dass er sich vor einer Schönheitsrichterin im Ring präsentieren durfte. Ich hatte ihn mit Absicht etwas früh aus dem Wohnmobil mit ins Show-Getümmel genommen mit dem Ziel, das junge wilde Energiebündel etwas müde zu kriegen, so dass er sich dann im Ring hoffentlich wenigstens halbwegs anständig und gesittet benehmen möge. Und so kam es, dass unser Ganador recht hübsch und fast wie gewünscht vor der freundlichen Richterin seine Runden und Geraden trabte, und auch das lange stillstehen vor dem Richtertisch geriet gar nicht so schlecht. Und da Ganador an der ganzen Ausstellung der einzige Galgo Español war, bekam er ohne jegliche Konkurrenz nebst seinem vielversprechend,1. Rang auch gleich noch die Auszeichnung Baby-BOB (bester Welpe der Rasse) zugesprochen!


ac 2


Die Sloughis waren wie leider so oft an derartigen Ausstellungen die allerletzte Rasse, welche von der uns zugeteilten Richterin begutachtet und bewertet wurde. Bloss war das diesmal überhaupt kein Problem für uns, da während den langen Stunden Wartezeit unsere Hunde gemütlich und entspannt im Wohnmobil ihr gewohntes Morgenschläfchen verbringen konnten. Wäre es doch immer so!!! Auch Parween und Qa'ani waren diesmal die einzigen gemeldeten Sloughis, und standen deshalb völlig ohne Konkurrenz im Ring. Ich hatte Qa'ani, der in Psyche und Aussehen noch längst nicht erwachsen ist, in der Zwischenklasse gemeldet, so dass sich auch unsere beiden Joungsters nicht direkt konkurrenzierten. Qa'ani, ausgeruht und entspannt, machte seine Sache im Ring sehr gut. Die Richterin fand grossen Gefallen an ihm und bewertete ihn mit einem vorzüglich, 1. Rang und verlieh ihm auch seinen allerersten CAC-Punkt in einer Erwachsenenklasse. Somit beginnt nun für Qa'ani mit dem Pfingssonntag das Jahr Wartefrist welches gefordert ist vom 1. bis zum 4. CAC-Punkt, falls wir mit Qa'ani den Titel "Schweizer Schönheits-Champion" erreichen wollen.


ac 3


Parween kam gleich anschliessend an die Reihe. Er startete in der Offenen Klasse, und machte der Rasse Sloughi mit seinem Auftritt alle Ehre. Parween, der wenn er nervös ist gerne immer mal wieder an mir hochhüpft statt in zügig-elegantem Trab mit federnd leichtem Gangwerk durch den Ring zu "schweben", zeigte heute kaum mehr derartige Hüpfer, und auch das statuenhafte stolze ruhigstehen vor dem Richtertisch klappte erstmals recht ordentlich. Die Richterin war wirklich begeistert von der Performance unseres schönen Parween, der wie es sich gehört für einen rassetypischen Sloughi, das perfekte Bild eines mit leichtem Schritt stolz durch die Wüste gleitenden Wüstensohnes in der Fantasie wachrufen konnte. Auch Parween erhielt die Wertung vorzüglich, 1. Rang und seinen CAC-Punkt, und im anschliessenden Stechen gegen Qa'ani um den schönsten Rüden der Rasse erhielt er, wenig überraschend, das BOB (die Auszeichnung "schönster Sloughi der Show") und den schönen Titel "Pfingstwinner". Später dann im Ehrenring verpasste Parween sogar nur um Haaresbreite die absolut höchste Auszeichnung BIS ("schönster Hund der Show"): Parween erhielt das Reserve-BIS, also den zweiten Platz unter den schönsten Hunden von allen Rassen.


ac 4


Am Pfingstmontag war das Coursing an der Reihe. (Coursing Fotos: René Broger) Qa'ani, der seine Renn- und Coursinglizenz bereits Anfang März dieses Jahres bekommen hat, war dies sein allererstes Coursing als Lizenzierter. Für Parween, bei dem im März die Lizenz leider an den Begleitläufen gescheitert war, kam hier nun eine neue Chance, die Coursinglizenz zu erwerben. Wiederum, genau wie damals im März, war leider das Problem die fehlenden andern Sloughis, welche als Begleithunde für Parween's Lizenzläufe eigentlich notwendig gewesen wären. Die Organisatoren hatten deshalb entschieden, unsere beiden Sloughis im ersten Lizenzlauf zusammen starten zu lassen, obschon ein Lizenzlauf mit zwei im gleichen Haushalt lebenden Hunden eigentlich absolut nicht erwünscht ist. Aber erlaubt, wenn nicht anders möglich.

Der Lauf der beiden "Brüder" gelang glücklicherweise problemlos, inklusive Start unseres Lizenz-Parween durch eine Fremdperson, da ich ja nicht beide Boys gleichzeitig selber starten konnte.


ac 5


Beim zweiten Lauf am Nachmittag, bei welchem für den Lizenzkandidaten zwingend ein gegengeschlechtlicher Laufpartner gewählt werden musste, durfte Parween dann mit einer freundlichen Chart Polski Hündin zusammen laufen, welche ihrerseits mangels anderer Rassevertreter am Vormittag hatte alleine starten müssen. Dafür blieb für Qa'ani beim zweiten Lauf dann nichts anderes übrig, als seinerseits alleine das Coursing zu absolvieren. Bei beiden gelang auch der Nachmittagslauf problemlos, wir waren gespannt auf die Richter-Bewertung.

Parween hat seine Coursing-Lizenz bestanden, welch grosses Glück!!! Seine Schluss-Wertung ist mit 170 Pkt zwar nicht berauschend, aber Hauptsache bestanden. Parween's Läufe wurden in der Schlusswertung mit allen Läufern des Plausch-Coursings (für Nicht-Lizenzierte) gezählt, er erreichte mit dieser Punktzahl Rang 10 (von insgesamt 15).


ac 6


Qa'ani zeigte sich wiederum als äusserst begeisterter Rennhund, seine beiden Coursing-Läufe wurden entsprechend mit guten Punkzahlen gewertet: Schlussresultat 182 Punkte, also deutlich besser als Parween.

Als einziger Sloughi am Coursing durfte Qa'ani damit bei der Siegerehrung gleich zweimal zuoberst auf's Siegerpodest stehen (wo es ihm sichtlich unwohl war, wie das Foto zeigt!!) und in einem ersten Durchgang die Rosette für den 1. Rang Coursing, und anschliessend auch noch die Rosette für den 1. Rang Kombination in Empfang nehmen: Überglückliche Besitzerin, glücklicher Coursing-Richter, Sieger-Sloughi ziemlich unwohl auf dem Podest: Natürlich ist für unsere Windhunde der grosse Spass, auf dem Coursing-Feld hinter dem "Hasen" rennen zu dürfen, die Punktzahlen und die Rosetten sind ihnen ziemlich egal...


ac 7


Und nun, Qa'ani hat damit seinen allerersten Eintrag im Leistungsheft bekommen: Super! Dieser Kombinations-Wettbewerb Argovia Challenge war der allererste derartige Anlass, der uns allen, Zwei- und Vierbeinern, wirklich sehr viel Spass gemacht hat. Nicht nur die vielen guten Resultate und Rosetten waren eine grosse Freude, sondern alles rundherum hatte einfach gestimmt: Angefangen beim Wetter, nicht zu heiss nicht zu kalt, nicht zu sonnig nicht zu nass, über das interessante Coursing-Gelände auf der Pferderannbahn mit seinen vielen Hügelchen, Bäumen und Gebüschen und sonstigen Hindernissen, bis zu den ausgedehnten, abwechslungsreichen Spaziergängen in schöner Umgebung vor, zwischen und nach den Auftritten der Hunde, aber vor allem auch all die freundlichen und hilfsbereiten Windhundfreunde, welche für gute Stimmung sorgten und uns immer wieder mit helfender Hand zur Seite standen wenn ich Unterstützung benötigte mit meinen drei Hunden, und ganz besonders auch die einmalig günstige Möglichkeit direkt beim Ausstellungsring und dem Coursing-Feld mit dem WoMo zu campieren. Dazu die perfekte und unkomplizierte Organisation, und nicht zuletzt auch die Gewissheit, dass unser Doggenmädchen Silja diese Tage ebenso geniessen konnte wie wir andern: Immer mal wieder trafen hübsche Fötelis auf meinem iPhone ein von der glücklichen Silja in ihren Bauernhof- und Doggen-Ferien - einfach rundum Glück und Freude!





ac 8


Happy Birthday, lieber Parween, heute bist du zwei Jahre alt geworden!


Bildhübscher Sloughi-Bub, stolz und abenteuerlustig stehst du in deinem jungen Leben, allzeit bereit für ein kleines Spässchen. Schalk in deinen Augen, dein schlanker Körper energiegeladen wie eine Feder gespannt und stets bereit, volle Kraft voraus in neue Abenteuer zu schnellen.


parbu 1


Liebevoller Spielkamerad für deine jüngeren Windhund-Brüderchen, immer gerne zu haben für eine herzhaft wilde oder sanfte zärtliche Rauferei mit den kleinen Springinsfelden, Bruder und Papa zugleich.


Und je nach Lust und Laune auch immer wieder sanftmütig, anschmiegsam oder träumerisch, den rätselhaften Blick deiner ausdrucksstarken dunkelgoldenen Augen in weite Fernen gerichtet.

Du wunderschöner Sloughi-Boy, wie schön, dich in unserer Familie haben zu dürfen!


parbu 2

 



 




Am diesjährigen Auffahrts-Tag haben wir nach langen Monaten wieder einmal an einer Windhunde-Ausstellung teilgenommen. Die alljährlich stattfindende Clubsiegershow für Orientalische Windhunde fand diesmal auf dem Gelände der Windhundrennbahn in Rifferswil statt, für uns also praktisch vor der Haustüre - es sollte für unsere ganze Familie ein schönes, möglichst stressfreies, spannendes Erlebnis werden, und auch das Wetter spielte mit: Strahlender Sonnenschein den ganzen Tag über!

Damit diesmal alle unsere fünf Hundis mit dabei sein konnten, sind wir in unserem Wohnmobil hingefahren. Bei unserer Ankunft auf der grossen, eingezäunten Parking-Wiese war noch nicht sehr viel Betrieb, und so nutzten wir die Gelegenheit für einen entspannten Freilauf mit unseren drei Nicht-Orientalen: Vor allem auch unser Galgo Baby Ganador drehte begeistert seine Runden, und war danach genügend entspannt um problemlos im WoMo warten zu können, während seine beiden grossen Brüder im Showring ihr bestes gaben.


clubwinner 1


Zum allerersten Mal sind unsere beiden Sloughi-Boys in einer Erwachsenenklasse gestartet. Qa'ani, der körperlich und auch psychisch noch längst nicht einem ausgewachsenen, reifen Sloughi entspricht, haben wir in der Zwischenklasse gemeldet, während Parween gleich in der Offenen Klasse startete. Ich war sehr froh dass ich auf tatkräftige Unterstützung zählen konnte von unseren lieben, hilfsbereiten, befreundeten Sloughi-Besitzern Sandra und John, welche meinen zweiten Hund hüteten während ich den anderen im Ring präsentierte. Herzlichen Dank auch an Sandra Hemsley für die schönen Fotos die ich hier zeigen darf!


clubwinner 2


Parween und Qa'ani machten im Show-Ring ihre Sache recht gut. Beide hatten Konkurrenz in ihrer Klasse; Parween erlangte den Sieg und holte sich seinen ersten CAC-Punkt, Qa'ani wurde zweiter und erhielt das Reserve-CAC. Schöne Resultate wenn man bedenkt, dass wir absolut kein Flair und keine Übung haben für solche Anlässe. Denn was hier zählt, das ist nicht in erster Linie die Schönheit der Hunde an und für sich, sondern vor allem auch die elegante und tadellos schöne Präsentation - und diesbezüglich sind wir halt einfach blutige Anfänger, und werden dies auch bleiben.

Nach der Präsentation unserer Sloughis vor der netten Richterin wurde es höchste Zeit, mit den drei zurückgebliebenen Hundis ihren verdienten, ausgedehnten Mittagsspaziergang zu machen. Erfrischendes Plantschen im nahen Bächlein, kleine spannende Erkundungstouren über die frisch gemähten Wiesen, bis die drei wieder glücklich zufrieden in unser Heim auf Rädern zurückkehrten. Nun war der kleine Quirli Ganador müde und entspannt genug dass ich es wagte, ihn mit dem Showring und dem Gewusel  von Windhunden und Menschen bekannt zu machen: Ungewohnt, wie der kleine Wirbelwind plötzlich ziemlich schüchtern und vorsichtig sich an all das Neue herantastete! Rundum begeistert von dem kleinen Wichtelmann waren alle, die unseren Galgo-Welpen bislang bloss von Fotos auf Facebook kannten...


clubwinner 3


Und danach, spät war es bereits geworden, fanden wir endlich Zeit für unsere Mittagsmahlzeit, mit einer anschliessenden ausgiebigen Ruhepause. Und so kam es, dass wir den Ehrenring verpassten und damit den Aufruf für Qa'ani: Er war nominiert worden für die Auszeichnung "Schönster Kopf & Ausdruck" - davon ahnte ich leider nichts, und so ist uns diese Chance ungenutzt davongeschwommen. Dafür durften unsere beiden Sloughi-Boys anschliessend an die ganzen Ausstellungs-Turbulenzen noch eine Runde auf der Rennbahn laufen, was sie beide sehr genossen haben. Ein rundum wunderschöner, und für uns alle erlebnisreicher Tag mit vielen Premieren!




clubwinner 4


Mein Charengo, treue Seele, heute bist du zwölf Jahre alt geworden! Bald zwölf Jahre lang hast du mich durch mein Leben begleitet, Tag für Tag durch alle Höhen und Tiefen meiner Tage. Mein Goldjunge, Knuddelbub, Schmuseboy, mein Hund mit den zuerst himmelblauen, später mondscheinfarbenen Menschenaugen. Ein Blick, eine kurze Bewegung, fast schon ein vorbeifliegender Gedanke hat genügt und du wusstest was los war...


zwlf 1


Er ist alt geworden, mein Charengo. Seine Sinne lassen langsam aber stetig nach, seine Sehkraft, sein Gehör, die Kraft seiner Beine: Die Zeit naht, wo es heissen wird, Abschied zu nehmen. So gut es geht geniessen wir noch die Stunden, die Tage miteinander, die Wärme seiner Seele.


zwlf 2


Mein Herzensbub, fröhlicher Schmusebär, unkomplizierter und treuer Wegbegleiter: Wie sehr bist du mir ans Herz gewachsen!


zwlf 3

 




Das lange Warten hat endlich ein Ende: Meine Chromatische Harfe ist heute eingetroffen!


Im September 2014 beim Harfenbauer in Auftrag gegeben, bei einer versprochenen Lieferfrist von etwa einem Jahr, gab es immer und immer wieder Verzögerungen, so dass ich kaum mehr daran glaubte, dieses Instrument doch noch irgendwann einmal zu erhalten. Doch nun ist es soweit: Meine neue Harfe ist da!

Den weiten Weg von Hamburg in die Schweiz hat mein neues "Königs-Instrument" heil überstanden, in voller Schönheit und bereit um gespielt zu werden steht diese spezielle Zupfinstrument nun in meinem Musikzimmer.

Doch zuerst steht nun das Durchstimmen aller Saiten auf dem Plan, was mit 61 Saiten doch eine ganze Weile dauert.


chrom 1


Die Besonderheit der Chromatischen Harfe ist, dass jede der Saiten einen Halbton tiefer bzw höher erklingt im Vergleich zur nächsthöheren bzw nächsttieferen Saite, und alle Saiten sind abwechslungsweise links bzw rechts der Mitte angebracht.


Die Saiten überkreuzen einander in der Mitte ihrer Länge, gespielt wird genau dort an der Überkreuzungs-Stelle: Mal zeigt der Spielfinger nach oben, mal nach unten, je nachdem welche der kreuzenden Saiten erklingen soll.

Es kann also in jeder beliebigen Tonart gespielt werden, ohne einzelne Saiten mit Klappen oder Pedalen zuerst passend umstimmen zu müssen.


Das Stimmen einer solchen Harfe ist gewöhnungsbedürftig. Unser Ohr ist es gewohnt, klassische Tonleitern mit Ganz- und Halbtonschritten zu hören. Diese liebe Gewohnheit wird hier völlig über den Haufen geworfen.


chrom 2


Wenn ich, der Einfachkeit halber, zuerst auf der rechten, dann auf der linken Seite alle Saiten nacheinander stimme, so sind dies durchgehend Ganztonschritte. Dies ist derart ungewohnt, dass für mich zumindest jetzt zu Beginn ein Stimmgerät wirklich Gold wert ist. Auf mein Gehör kann ich mich hier nicht mehr verlassen, dieses "verlangt" richtiggehend nach den Halbtonschritten an den gewohnten Stellen.


chrom 3


Dafür hat das freie Experimentieren und Improvisieren mit den Tönen bei dieser Harfe seinen ganz besonderen Reiz - es sind schlicht keine Tonleitern mehr da, die experimentell-zufällig entstehenden Melodien erklingen neu, irgendwie fremd und ungewohnt, überaus spannend und unerwartet. Allerdings ist die Hand- und Fingerhaltung recht schwierig zu erlernen.


chrom 4


Dies beginnt schon mit der richtigen Position der Hand, denn die Überkreuzungslinie der Saiten verläuft in einem schwungvollen Bogen, die korrekte Stelle ist von Auge kaum auf die Schnelle erkennbar. Ohne grossen Fleiss und üben, üben, üben ist da gar nichts zu wollen. Schön, neu, ungewohnt und anstrengend ist das Spielen auf meiner neuen Chromatischen Harfe. Wie ich es spasshaft gerne mal nenne: Das beste, intensivste Anti-Alzheimer Training, anstrengend und entspannend zugleich.


chrom 5

Nicht zufällig habe ich meine Chromatische Harfe direkt neben einer meiner "Standard-Harfen" platziert: Wenn ich nach meinen Bemühungen an meinem neuen Instrument Lust habe, einfach mal wieder ohne sehr viel denken zu müssen einfache, schöne Melodien auf der Harfe spielen zu können, so reicht eine leichte Drehung meines Stuhls und ein kleines Zurechtrücken, und schon kann ich leicht und froh meine Finger in gewohnter Manier über die Saiten meiner alt-geliebten, gewöhnlichen Harfe tanzen lassen....

chrom 6

 



 




Nach unerwarteten Start-Schwierigkeiten mit verschiedenen "sorry, tut uns leid" Absagen haben wir doch auch für unseren Ganador schliesslich eine passende Welpen-Spielgruppe gefunden - Ende März schienen nirgendwo genügend Welpen da zu sein um eine Gruppe zu bilden, das haben wir mit allen unseren bisherigen Welpen noch nie so erlebt!


welp 1


Und nun, heute waren es beim KV Seetal /Seengen sogar genügend Welpen, um nach einer gemeinsamen ruhigen Einstiegs-Runde zwei verschiedene Niveau-Gruppen laufen zu lassen, welches Glück! So konnten die sensiblen kleinen und jüngsten Neulinge für ein erstes sanftes Kennenlernen als separate Einsteiger-Gruppe beiseite genommen werden.


welp 2


Unser Galgo Ganador, obschon auch noch nicht älter als zarte 14 Wochen, der dreht auf dem Spielplatz so richtig auf - mit Feuereifer und riesiger Begeisterung flitzt er Runde um Runde durch's Welpengehege, als liefe er bereits auf der Rennbahn! Mit dabei natürlich immer seine Beute, die Trophäe welche er stolz präsentiert.


welp 3


Gut, können die ganz jungen Welpileins heute eine eigene Gruppe "für zartbesaitete, kleine und schüchterne" bilden. So können die bereits etwas grösseren, mutigen jungen Wilden doch weitgehend nach Herzenslust ihre Energie zeigen, und müssen von den Gruppenleiterinnen, welche mit wachsamem Auge das Geschehen auf dem Platz beobachten, nicht allzu oft in ihre Schranken gewiesen und aus dem Spiel rausgenommen werden.


welp 4


Nebst dem Einüben einer freundlichen und anständigen Kontakt-Aufnahme mit den unterschiedlichen Welpen verschiedenster Hunderassen, und dem friedlichen Spielen und Kräftemessen untereinander, wird auch bereits das ruhige, brave Stillsitzen und Warten eingeübt - etwas, das unserem quirligen Windhund gar nicht leicht fällt!


welp 5


Hingegen bei den kleinen Abruf-Übungen, da zeigt unser Ganador bereits mit grosser Freude wie gut sowas schon klappt, und auch brav sich hinsetzen für eine Guddeli-Belohnung, das kann er schon wirklich gut! Sogar auf dem beweglichen Wackelbrett klappt das schöne "sitz" fast in Perfektion!


welp 6


Zum Abschluss der heutigen Welpen-Spielstunde dürfen unsere jungen Vierbeiner noch verschiedene Schnüffelspielchen kennenlernen: Ruhige und konzentrierte Beschäftigung auch ohne Spielkamerädli, auch das gehört zum Alltag eines glücklichen Hundes!


welp 7


Guddelis suchen, erschnüffeln unter einem umgestülpten Becher, einem Eierkarton, einem Frottée-Tüchlein, in einem kleinen, halb-aufgerollten Teppich oder im exklusiven, hochflorigen Schnüffelteppich versteckt: Konzentrierte Nasenarbeit fordert unsere Hunde nochmals auf einer ganz anderen Ebene, als die wilden Renn- und Kampfspielchen: Köpfchen statt Kraft und Schnelligkeit, beides trainieren zu dürfen, das macht einen Hund glücklich!





welp 8


Wie schön, wir haben viele Fotos bekommen vom Verhaltenstest als Teil der Zucht-Zulassungs-Prüfung am 8.4.17 auf dem Gelände der Windhundrennbahn in Rifferswil. Ganz herzlichen Dank an den Fotografen Max Wagner, der alle geprüften Hunde wunderschön fotografiert hat und uns alle Fotos unserer Windhunde kostenlos zur Verfügung stellt!!!


Wesenstest 1


Unser schöner Parween hat das ganze von einer sehr spielerischen Seite gesehen: Er hat fast pausenlos "den Kaspar" gespielt, ist voller Begeisterung mit dem ihm angebotenen Spielzeug auf der Wiese herumgeflitzt, hat sein ganzes überschäumendes Temperament zur Schau gestellt und war kaum zu bremsen. Entsprechend waren Abruf und "freie Folge" nicht wirklich berauschend, deshalb erhielt er schliesslich die Schleppleine umgehängt ... trotzdem, ein toller Bursche, unser Parween, er hat seine Sache ganz super gemacht!


Wesenstest 2


Qa'ani unser Rennhund, der in unserem Alltag kaum zu bremsen ist, der regelmässig mit einer unglaublichen Ausdauer und in rasendem Tempo Runden um Runden dreht, er war von der ganzen Test-Situation etwas verwirrt. Qa'ani verbrachte viel Zeit damit, einfach ruhig da zu stehen und um sich zu schauen, fragte sich wohl was das ganze hier denn sollte: Er hatte ganz offensichtlich einen surrenden Hasenzug und die vorbeiflitzende Hasenattrappe erwartet, aber nichts von alledem war heute vorbereitet.


Wesenstest 3

Und als ihm dann auch noch klar wurde, dass er vergeblich auf die sonst obligate Guddeli-Belohnung hoffte auch beim dritten und vierten gehorsamen Abruf, da war auch damit nichts mehr zu wollen: Verarschen nein, das lässt sich unser Qa'ani nun doch nicht! Also auch er, Schleppleine umgehängt, damit der vorgesehene Parcours ohne allzu lange Wartezeiten absolviert werden konnte. Naja, brilliert hat unser Qa'ani heute wahrlich nicht, aber für die Zuchtzulassung hat es auch bei unserem jüngeren Sloughi-Boy alleweil gereicht. Ein glücklicher Tag!!!






Wesenstest 4


Es ist ein erfolgreicher Tag für unsere zwei Sloughi-Buben: Parween und Qa'ani haben heute auf dem Gelände der Windhundrennbahn Rifferswil ihre Zuchzulassungs-Prüfung absolviert. Hierbei geht es einerseits um eine Verhaltensbeurteilung, wo geprüft wird wie wesenssicher sich der Windhund in ungewohnten, aber friedlichen Situationen zeigt. Es wird die Beziehung des Hundes zum Halter und zu Fremdpersonen geprüft, sowie auch seine Reaktion gegenüber ungewohnten optischen und akustischen Einflüssen. Schliesslich wird, für einen Windhund sehr relevant, auch der Hetztrieb getestet.


zzl 1


Im zweiten Teil der ZZP wird das Extérieur mit Gangwerk beurteilt. Hierbei wird kontrolliert, wie perfekt der Windhund seinem Rasse-Standard entspricht, ob er sich in Aussehen und Gangwerk rassetypisch zeigt. Beide Teilbereiche dieser Kör-Prüfung haben sowohl Parween wie auch Qa'ani zur vollsten Zufriedenheit der beiden freundlichen Expertinnen, Wesensrichterin Silke Hopf Wirth und Extérieur-Richterin Beatrix Märki Casanova, bestanden. Meine beiden Sloughi-Jungs sind also mit dem heutigen Tag beide zur Zucht zugelassen. Wir freuen uns sehr über diesen tollen Erfolg!


zzl 2

 



 


Ein langgehegter Traum ist in Erfüllung gegangen: Der süsse Galgowelpe Ganador del Niños Vencedores beglückt seit ein paar Tagen unsere Familie mit seinem fröhlichen, unkomplizierten Wesen. Geboren am Freitag 13. Januar als einer von sieben Zwergen, durften wir ihn im Alter von exakt 10 Wochen besuchen gehen. Es war Liebe auf den ersten Blick, und nach einer nachmittäglichen, friedlichen Plauder- und Fotosession bei der freundlichen, erfahrenen Züchterin mit ihrem quirligen Galgo-Wurf, durften wir unseren gestromten Liebling gleich mit uns nach Hause nehmen.


welpe 1


Ganador's Mama ist die wunderschöne und liebenswürdige, sehr dunkel gestromte, kurzhaarige España del Niños Vencedores. Papa ist der beeindruckende, schwarze Narooma Jaguar Noir aus Französischer Zucht, mit ganz leichtem Rauhaar. Es scheint, dass alle Welpen dieses Wurfes wohl glatthaarig sind, wobei dies zur Zeit im Alter von zarten zehn Wochen noch niemand mit Bestimmtheit wissen kann.


welpe 2


Die lange Rückreise in unserem Katmobil mit unserem nun fünfköpfigen Hunderudel, aus dem hohen Norden Deutschlands zurück in die Schweiz, haben wir genauso wie unsere Hinreise in bekömmliche Etappen aufgeteilt. Tagesetappen von rund 300 km mit mehreren kürzeren Pausen, dazwischen ausgedehnte Aufenthalte an verschiedenen wunderschönen Orten weitab vom Autobahnlärm in der grünen Landschaft, bei traumhaftem, sonnigem Frühlingswetter.


welpe 3


Dabei durfte natürlich unser absolutes Lieblingsplätzchen, ein lauschiger Stellplatz direkt am Rhein, sowohl auf der Hin- wie auch auf der Rückreise nicht fehlen. Wie immer haben wir da wiederum sehr nette, unkomplizierte Menschen angetroffen. Viele verschiedenste Hunde im Freilauf vergnügten sich auf dem Platz, wir wurden freundlich aufgefordert, doch auch unsere Vierbeiner frei mit den andern rennen zu lassen. Das war, vor allem für unsere beiden Sloughi-Jungs, welche ausserhalb unserer eingezäunten Grundstücke leider nur allzu selten ohne Leine laufen dürfen, wohl das absolute Highlight dieser Welpen-Abhol-Kurzferien! Natürlich nebst den ebenso genialen Renn- und Entdeckungsjagden zu zweit am Rheinufer und in den Geröllbergen des nahen Baggersees.


welpe 4


Unser kleiner, schmüseliger Ganador hat sich vollkommen unproblematisch von Anbeginn weg in unser bestehendes Rudel eingefügt. Die zweitägige Reise in seine neue, ferne Heimat in unserem Katmobil war für den Kleinen offensichtlich völlig in Ordnung. Gemeinsam mit den andern Hunden auf dem grossen Hundebett gekuschelt, vom monotonen Schaukeln des fahrenden Wohnmobils in süsse Träume gewiegt, liess er sich vertrauensvoll seiner noch unbekannten neuen Heimat entgegentragen.


welpe 5


Diesmal war es unsere liebe, anhängliche Dogge Silja, die für's erste die Mama-Rolle für den kleinen Wichtel übernommen hat. Ruhig, freundlich und geduldig, war sie in ihrer Riesengrösse für den Winzling wohl eine absolut sichere Adresse. Da konnte er sich unbesorgt rankuscheln und seinen vierbeinigen Schutz finden. Während unser hochbetagter, nicht mehr wirklich gesunder Weimaraner Charengo, anders als früher froh war, wenn er einfach in Ruhe gelassen wurde. Seine Probleme mit der Hinterhandschwäche sind inzwischen deutlich schlimmer geworden, so dass er, zusammen mit Silja, unseren Winzling auf seine lediglich sehr kurzen Spazieren-Stehen-Ausflüge begleitete.


welpe 6


Unsere beiden jungen Sloughi-Wildfänge, für die war ein anderes Programm angesagt: So richtig austoben, rennen was das Zeug hält, die Freiheit geniessen in einer wunderschönen Gegend, so konnten Parween und Qa'ani ihre Kurzferien aus vollen Zügen geniessen. Mit dem kleinen Galgo-Welpen wussten die beiden für's erste noch nicht recht was anzufangen. Sie duldeten den Kleinen zwar mehr oder weniger freundlich, aber vor allem der Qa'ani der liess mich eindeutig verstehen, dass der Kleine für ihn im Moment wohl eher ein völlig unnötiger Störefried und kein Spielkamerad war. Parween versuchte sein bestes, den Neuling unbeeindruckt einfach zu übersehen.


welpe 7

Inzwischen geht für unseren Welpen bereits der zweite Tag in seinem neuem Zuhause zur Neige. Unser Winzling wird fast von Stunde zu Stunde selbstsicherer und übermütiger, und vor allem unser Parween hat einen riesigen, fast unglaublichen Entwicklungs-Sprung gemacht: Er hat sich mit dem kleinen Windhundwelpen inzwischen richtiggehend angefreundet, fordert ihn immer mal wieder zum spielen oder zum rennen auf, altersangepasst zart und rücksichtsvoll, und gibt dem kleinen Frechling auch schon mal sanft und doch unmissverständlich den Tarif durch wenn der es mal wieder allzu sehr übertreibt: Mein wunderbarer Parween hat für den kleinen Galgowelpen Ganador die Papa-Rolle übernommen!





welpe 8


Nach zwei abwechslungsreichen Samstagen bei schönstem Frühlingswetter an den alljährlich vor Saisonbeginn wiederkehrenden Arbeitstagen auf den Rennbahnen in Lotzwil und Rifferswil feiern wir heute zur feierlichen Eröffnung der diesjährigen Rennsaison mit unseren beiden Sloughi-Boys einen ganz besonderen Tag: Die beiden dürfen sich unter Beweis stellen, sie sind für ihre Lizenzläufe angemeldet am allerersten Trainingstag der Saison, auf der Rennbahn in Lotzwil.

Nach der langen Winterpause hatten die beiden zwar keine Gelegenheit, das letztes Jahr gelernte nochmals aufzufrischen, aber sie haben nun das erforderliche Alter für die Lizenzprüfungen erreicht. Probieren geht über studieren, wer nicht wagt der nicht gewinnt, und so wagen wir das Abenteuer. Die letztjährigen Trainingsläufe hatten ja gezeigt, dass die beiden inzwischen geübt genug sind um es schaffen zu können. Helena, unsere hilfsbereite Vereinspräsidentin, hat liebenswürdigerweise die erforderlichen Begleithunde aufgeboten, da ich selber noch zu wenig bekannt bin in der Szene um zu wissen, welche Hunde bzw Hundebesitzer hierfür in Frage kommen könnten.

Diese Lizenzprüfungen werden wie folgt abgehalten: Zunächst bestreitet jeder Lizenzhund einzeln einen Solo-Lauf. Hierbei muss er zeigen dass er sich, korrekt mit Maulkorb und Renndecke ausgerüstet, anständig aus der Startbox starten lässt und der Hasenattrappe nachläuft. Falls dies gut klappt, so folgen im Abstand von mind. 1 Std. zwei begleitete Läufe. Der Lizenzhund läuft nun in Begleitung von zwei erfahrenen Rennhunden, mindestens einer hiervon gleichgeschlechtlich, und soll auch in dieser Situation zielgerichtet dem Lockmittel nachlaufen. Er darf hierbei keinerei Anstalten machen, einen der Begleithunde angreifen zu wollen.


liz 1


Parween war heute für mich die grosse, positive Überraschung des Tages. Obwohl er das ganze letzte Jahr hindurch mit der Startbox regelmässig Mühe bekundet hatte und auch ziemliche Probleme gezeigt hatte den Maulkorb zu akzeptieren, sogar während dem Lauf immer wieder versucht hatte sich diesen vom Kopf zu streifen: Parween, mein super Junge, er liess sich heute problemlos und ohne irgendwie zu zicken den Maulkorb überstreifen, liess sich anschliessend ruhig und wie selbstverständlich in die Startbox einsetzen, es schien mir fast wie ein kleines Wunder! Der Sololauf war mit Bravour bestanden. Später, unmittelbar vor dem ersten Begleitlauf kam es dann leider beim Warten auf den Einsatz auf dem Sattelplatz zu einer kleinen Differenz mit einem der Begleithunde: Parween näherte sich diesem Hund freundlich und interessiert und machte Anstalten, diesen zur Begrüssung beschnuppern zu wollen, worauf er von dem pensionierten Doppel-Europasieger sehr brüsk und auf's heftigste abgekanzelt wurde und etwas verdutzt rasch den Rückzug antrat.

Der anschliessende begleitete Lizenzlauf war für mich helle Freude, mein Parween lief wunderschön, eine ganze Weile lief er auch Seite an Seite mit einem der Begleithunde, es sah aus der Distanz aus wie ein absolut harmonischer, synchroner Paarlauf. Anschliessend auf der Zielgeraden kam es dann auch zur erhofften und erforderlichen Überholung: Mein Glück schien perfekt, mein Wunderbub Parween hatte hiermit seine Lizenzprüfung wohl bereits quasi mit Bravour bestanden. Umso mehr war ich dann völlig entgeistert als ich beim Mittagessen erfahren musste: Parween ist disqualifiziert, er hat nicht bestanden! Er habe, und dies ausgerechnet während dem aus der Distanz so harmonisch wirkenden "Paarlauf" mit dem Begleithund geschwätzt, er habe ihn "angeknurrt", dies sogar mehrfach und in voller Lautstärke!!! Ja, dass meine beiden "ein-Herz-und-eine-Seele"-Sloughis nicht selten lautstark miteinander kommunizieren während ihren spielerischen Wettläufen im Alltag, das ist mir bestens bekannt. Dass diese unbeschwerte Kommunikation nun von dem Bahnbeobachter als Aggression verstanden wurde und zur Disqualifikation führte: Für mich eine schlicht groteske Fehlinterpretation! Der einzige involvierte Hund der tatsächlich Aggression gezeigt hatte war der Begleithund, vor dem Lauf auf dem Sattelplatz. Was suche ich mit meinen Hunden eigentlich noch an solchen Events? Sind wir hier nicht einfach gänzlich fehl am Platz??!!!??


liz 2


Qa'ani, unser süsser kleiner Quirli, der in allen bisherigen Trainings während des vergangenen Jahres völlig selbstverständlich und voller Vorfreude auf den kommenden Lauf sich in die Startbox einsetzen liess, dem Maulkorb kaum Beachtung schenkte und der Hasenattrappe begeistert nachgelaufen war, er war heute völlig unerwarteterweise mein grosses Sorgenkind. Er wollte bereits bei seinem Sololauf partout nicht in die Startbox rein!!! Aber, es musste einfach sein, heute gab's einfach kein Pardon! Der Lauf selber war dann wie zu erwarten war völlig problemlos. Dennoch war ich sehr erleichtert zu erfahren, dass Qa'ani wegen der Startbox-Probleme nicht bereits beim Sololauf disqualifiziert wurde. Das Startbox-Problem wurde dann beim ersten Begleitlauf noch deutlicher, und nachdem es mir dank relativ rabiatem Nachhelfen doch gelungen war den widerspenstigen Kerl in die schmale Box zu stellen, da drehte sich der knochig-schlanke Wichtelmann doch tatsächlich mit ach und krach in der schmalen Box um, genau so wie er es Ende 2016 beim Fuchsjagd-Sololauf in derselben Startbox bereits zweimal getan hatte. Er verpasste deshalb den Start zum Begleitlauf um Längen, da er sich ja zuerst wieder zurückdrehen musste um aus der Box zu kommen. Der "Begleitlauf" wurde so quasi zu einem erneuten Sololauf, allerdings diesmal praktisch ohne sichtbare Hasenattrappe vorneweg. Aber Qa'ani lief trotz riesiger Distanz brav den beiden Begleithunden hinterher und beendete seinen Lauf korrekt. Wiederum zu meiner grossen Überaschung keine Disqualifikation! Qa'ani durfte also, anders als unser heutiger Goldjunge Parween, am Nachmittag auch noch seinen zweiten Begleitlauf absolvieren. Dieser wurde so geplant, dass der schnellere der Begleithunde nachgestartet werden sollte, jedoch erst nachdem Qa'ani aus der Startbox raus war. Ich versuchte nun, den kleinen Kerl so lang wie nur möglich Kopf voran in der Startbox festzuhalten, um ein erneutes Drehen zu verhindern. Eine ziemlich stressige Situation, nicht nur für Qa'ani, auch für mich. Der Start gelang diesmal wie gewünscht, aber oh Schreck: Ich hatte in der so turbulenten und hektischen Situation vergessen, Qa'ani vor dem Einsetzen in die Box das Halsband abzunehmen! Mit wehender aber zum Glück recht kurzer Leine am Halsband flog mein Bub davon über die Rennbahn! Der Lauf war diesmal super, wie erwünscht und geplant ein echter Begleitlauf mit Überholung, aber ich schämte mich in Grund und Boden!!! Auch der gute Bescheid, dass wenigstens Qa'ani heute seine Lizenzprüfung bestanden hatte war für mich neben der Erleichterung und einer klitzekleinen Freude fast noch mehr beschämend: Katastrophale Leistung aber bestanden der eine, überragende Leistung aber disqualifiziert der andere. Schwierig zu verstehen! Und am allermeisten schämte ich mich dafür, dass ich dem süssen Qa'ani-Bub heute gleich dreimal!!! mit Druck nachhelfen musste in die Startbox.


liz 3


Zu meine grossen Erleichterung: Der unkomplizierte Qa'ani scheint mir diese Startbox-Zwangsbehandlung nicht nachhaltig übelgenommen zu haben. Beide Sloughi-Jungs ahnen zum Glück nichts von diesen menschlichen Beurteilungen und Beurteilungskriterien. Sie haben einen interessanten Tag erlebt, viele spannende Hundebegegnungen geniessen können, wenn auch nie ohne Leine, und wirken glücklich und entspannt und auch ganz besonders anhänglich auch noch lange danach. Mein Goldjunge Parween wird vielleicht eine nächste Gelegenheit bekommen, nach dem heute bestandenen Sololauf anlässlich des Season Opening Coursing in Lotzwil in zwei Wochen seine Coursing-Begleitläufe zu absolvieren und, falls er besteht, damit seine Coursinglizenz zu erhalten, während ich Qa'ani dort bereits zu seinem ersten offiziellen Coursing anmelden darf, da Qa'ani mit seinen heute trotz grottenmieser Performance bestandenen Lizenzläufen sowohl die Renn- als auch die Coursinglizenz erworben hat. Sonderbarerweise ist das Endresultat dieser heutigen Lizenzläufe haargenau so wie ich ursprünglich spekuliert hatte: Qa'ani wird's wohl schaffen, bei Parween bin ich mir nicht ganz so sicher. Nur dass die erwarteten Problempunkte diametral entgegengesetzt waren, gemessen am Outcome. Exakt gemäss dem etwas doofen Spruch: Und erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt!

Die wunderschönen Fotos wurden aufgenommen von René Broger, ganz ganz herzlichen Dank für diese tollen Bilder!







liz 4


Kreativität und Spass zugleich, und es kann so richtig süchtig machen: Meine gute starke Nähmaschine läuft dieser Tage heiss, die Ideen sprudeln nur so, und Stoffe auf Vorrat habe ich inzwischen eingekauft in den allerschönsten Farben. Ich kann so richtig loslegen, und habe fast ein bisschen zu wenige Windhunde für all die Windhundkleider welche in den vergangenen Wochen unter meinen Händen entstanden sind.


mode 1


Nach meinen ersten schüchternen Versuchen mit einfachen Fleece-Kleidchen, wo der Stoff viele Anfänger-Fehler grosszügig verzeiht, habe ich mich schliesslich mit klopfendem Herzen an erste Windhund Regenmäntelchen gewagt: Hier zählt, genauso wie beim Leder für meine Windhundhalsbänder, jeder Stich! Denn die Nadel hinterlässt in dem wasserdichten Stoff der Aussenseite schlicht und einfach ein sichtbares Loch...   aber schön sind sie geworden, in dunklerem Weinrot für Qa'ani, und einem leuchtend frischen Feuerrot für Parween!


mode 2


Und weil die einfach-schlichten, einlagigen, gekauften und anschliessend notgedrungen mit Einnähern an beiden Seiten passend gemachten Fleece-Gewändchen für die beiden Windhunde irgendwann zwingend in die Waschmaschine mussten, brauchte ich unbedingt einen valablen Ersatz für diese bequemen und praktischen "Windhund-Pijamas" - also flugs einen ersten Versuch gemacht mit einer interessant gemusterten Fleece-Kombination, und schon sind zwei bequeme Hauskleidchen für meine Sloughis im Brother-Look entstanden: So einfach zu nähen, überaus hübsch anzusehn, und von Anfang an in Grösse und Form perfekt passend, zu meiner hellen Freude!!!


mode 3


Und dann, und dies brauchte doch recht viel Mut: Aus einem kostbaren, wunderschönen Designer Stoff in Einzel Anfertigung auf Bestellung, mit einzigartigen Windhundmotiven von der Künstlerin Steffi Sonntag, entstanden zwei exklusive Windhundmäntel in dezenten, traumhaft schönen Naturfarben: Mein Herzklopfen beim Zuschneiden und Nähen muss hörbar gewesen sein, das Rattern in meinen Hirnwindungen ebenfalls beim nachdenken, wie alles am besten gemacht werden sollte. Die Kleidungsstücke sind gelungen, und auch die Modeschau draussen in der schönen Natur haben Parween und Qa'ani mit Bravour hinter sich gebracht. Und nun fehlt nur noch der letzte Schritt: Diese schönen Windhundmäntel werde ich noch auf natürliche Art imprägnieren, wenn es dann etwas wärmer wird, mit Bienenwachs aus der letztjährigen Produktion meiner eigenen Bienenvölker!








mode 4


An der heutigen Generalversammlung unseres Rasseclubs SCOW (Schweizer Club Orientalischer Windhunde) hat unser Parween eine wunderschöne Auszeichnung erhalten, für seinen ersten Platz als Jugend-Sieger Sloughi in der Top Ten Jahreswertung 2016.


Top Ten 1


Wir bedanken uns herzlich beim Vorstand des SCOW für diesen schönen Preis, und gratulieren unserem Sloughi-Buben aus vollem Herzen zu diesem ausgezeichneten Gesamtwertungs-Resultat für die Schweizer Schönheits-Ausstellungen vom vergangenen Jahr.


Top Ten 2


Umso mehr wissen wir diese Auszeichnung zu schätzen, da wir ja eigentlich so richtige Ausstellungs-Muffel sind... ja, heitere und ungezwungene Renn-Spielchen frisch von der Leber weg in der freien Natur liegen uns halt doch sehr viel mehr, als solche eng strukturierte, eigentlich langweilige und doch auch recht stressigeTage an Hundeausstellungen zu verbringen...


Top Ten 3










Das frostig kalte Januar-Wetter lässt unsere kurzhaarigen, dünnpelzigen und knochendünnen Windhunde frieren, da müssen wir dringendst Abhilfe schaffen. Warme Windhund-Mäntelchen für draussen und kuschelige Fleece-Bodys für drinnen haben wir zwar bei verschiedenen Anbietern vor Wochen schon bestellt, aber was wir bekommen haben das hat einfach nicht so richtig gepasst, oder die Lieferfristen sind schlicht zu lang für diesen Winter. Schliesslich hatte ich genug, bin im Stoffladen fündig geworden und habe mich wieder einmal an meine gute Nähmaschine gesetzt.


fleece 1


An die richtigen luxuriösen Winhundmäntelchen mit den vielen exklusiven, schönen und praktischen Details wage ich mich zwar vorläufig noch nicht, aber so was einfaches, kuschelig-warmes und praktisches ohne jeglichen Firlefanz, das müsste doch machbar sein! Als erstes sind nun zwei gut sitzende Bodys entstanden, mein Erstlingswerk in grün / orange für unseren Qa'ani, und als zweites ein wunderschönes rotes Body für Parween mit einem extra-weichen, süssen Herzchen-Futter.


fleece 2


Nachdem diese ersten Nähresultate zufriedenstellend und in guter Passform gelungen sind, wage ich mich auch noch an etwas grosszügiger geschnittene Fleece-Mäntelchen: Parween bekommt ein locker bequem sitzendes Mäntelchen in lila mit rosa Innenfutter, und schliesslich als letztes Kleidchen dieser Serie erhält auch der Qa'ani ein bequem grosses Mäntelchen in meinen Lieblingsfarben blau / türkis.


fleece 3


Na, das ist doch was! Die bitter kalten Januar-Tage sind zwar inzwischen zu Ende gegangen, Tauwetter und Regen hat eingesetzt, der ganze schöne Schnee ist gestern und heute grösstenteils weggeschmolzen. Aber wer weiss, vielleicht will es der Winter nochmals wissen, wir wären auf jeden Fall jetzt bestens gerüstet!











fleece 4


Unser liebes Doggenmädchen Silja feiert heute ihren sechsten Geburtstag! Zwischen ihr und unserem jüngsten, Nesthäkchen Qa'ani, hat sich mittlerweile eine innige Freundschaft entwickelt, die beiden kuscheln Tag und Nacht aufs engste und herzlichste miteinander.


silge 1


Ja, in diesen kalten Wintertagen mit den frostigen Temperaturen und der bitterkalten Bise draussen, da fühlen sich nicht nur unsere Vierbeiner wohler drinnen in der warmen Stube, neben dem wunderbar wärmenden, heimelig knisternden Feuer im Ofen!


silge 2


Doch auch nach draussen geht's trotz Kälte immer mal wieder mit dem ganzen Rudel. Auch der herrliche Tiefschnee hat seinen ganz besonderen Reiz. Die Fotos zeigen es ganz deutlich: Unsere Silja gleicht immer mehr ihrer wunderschönen Mama Lilofee!


 


silge 3


Liebevolle, treue Augen mit dem feinen, lustigen Schalk, und die zarte Silberfärbung an den Lefzen, die sich zunehmend ausbreitet: Schöne, süsse, seelenvolle Doggenhündin, Silja wir alle lieben dich!











silge 4


Im Anschluss an die traditionelle Fuchsjagd, welche alljährlich das Deutschschweizer Saisonende auf den Windhundrennbahnen markiert, organisierte der Windhundsportverein Bern auf der Rennbahn in Lotzwil auch dieses Jahr wieder ein Solorennen, an welchem Windhunde ohne gültige Rennlizenz sowie auch andere Interessierte teilnehmen dürfen. Die Hunde laufen ohne Maulkorb. Auch Joungsters unter 18 Mt dürfen zwei Läufe absolvieren, allerdings ausschliesslich über die kurze Rennstrecke von 280 m. Petrus meinte es wiederum sehr gut mit uns, das Wetter an diesem ersten November-Sonntag war zwar recht kühl aber trocken, und zeitweise kam sogar eine wunderbar wärmende Herbstsonne zum Vorschein. Die Stimmung auf dem Platz war sehr friedlich und freundschaftlich, ein richtiges Highlight zum Saisonabschluss!


fuchs solo 1


Dies war nun also das erste sozusagen "echte" Bahnrennen, welches unsere beiden Junghunde Parween und Qa'ani absolvieren durften: Unter Richter-Beobachtung, mit Rangverteilung je nach Laufzeit, genauestens gemessen mittels Zielkamera. Wir hatten ja bereits bei unserem letzten Rennbahntraining Mitte Oktober auf diesen Event hin geübt, dh erstmals durften da unsere zwei Sloughis zwei Läufe an demselben Trainingstag absolvieren, mit mehrstündiger Wartezeit dazwischen - bekanntlich ist für unsere beiden quirligen Windhunde das lange Warten, der endlos lang scheinende Tag die schwierige Herausforderung, und nicht die eigentlichen Läufe. Sehr erfreut war ich als ich entdeckte, dass am Rennbahnrand, wie immer diskret und unauffällig positioniert, ein Fotograf mit grossem Teleobjektiv an der Arbeit war: Ein herzlicher Dank gebührt René Broger für die wunderschön gelungenen Aufnahmen!


fuchs solo 2


Erst am Wochenende zuvor hatten Parween und Qa'ani am Plausch-Coursing in Heiligkreuz teilnehmen dürfen. Bei den Coursings sind ja keine Startboxen vorgesehen, die Hunde werden von Hand gestartet,  haben jederzeit freie Sicht auf den "Hasen" und beobachten akribisch, wann der sich in Bewegung setzt. Dies erwies sich heute völlig unerwarteterweise als die grosse Krux für unseren Qa'ani. Er, der von Anbeginn weg ohne jegliche Probleme, ohne irgendwann auch nur eine Sekunde gezögert zu haben, bei den Rennbahntrainings immer völlig selbstverständlich aus der Startbox gestartet war, zeigte sich heute derart kompromisslos darauf erpicht, den laufenden Hasen von Anbeginn weg ins Gesichtsfeld zu bekommen (und natürlich ist er inzwischen bereits renn-erfahren genug um zu wissen, dass der Hase IMMER von hinten naht), dass der kleine, drahtige, wendige Kerl sich doch tatsächlich in der eigentlich sehr engen Startbox drinnen nach hinten wendete, und sich dann flugs vor seinem Start nach vorne raus erst mal nochmals mühsam zurückdrehen musste. Damit vergab er sich natürlich entscheidende Sekundenbruchteile.


fuchs solo 3


Der deutlich grössere und weniger gelenkige Parween hingegen, welcher lange beträchtliche Probleme gezeigt hatte, die enge Startbox zu akzeptieren, der hat keine Chance für solche Experimente mit Wendungen auf engstem Raum. Beide Hunde liefen wunderbar ihren kurzen Lauf, und weil Qa'ani dieses Wendespielchen auch bei seinem Nachmittags-Lauf nochmals ausprobierte, geschah das gänzlich unerwartete: Parween, der in den Trainings regelmässig und deutlich langsamer läuft als Qa'ani, wurde nun bei beiden Läufen mit der kürzeren Zeit gestoppt und holte sich damit den Sieg, während Qa'ani sich mit dem 2. Schlussrang begnügen musste. Da heute leider keine anderen Sloughis an dem Solorennen teilnahmen, konnte Parween aber  trotz seinem Sieg in der Kategorie keinen Fuchsschwanz als Siegertrophäe mit nach Hause nehmen - einen solchen gewinnt ausschliesslich der Sieger einer mindestens dreiköpfigen Gruppe. Doch deswegen vergiessen wir keine Träne. Das Fuchsjagd-Solorennen war so oder so für uns alle ein einmaliges und wunderschönes Erlebnis!








fuchs solo 4


Im Vorfeld zu den geplanten Coursing Schweizermeisterschaften in Heiligkreuz durften unsere zwei Sloughi-Joungsters das Plausch Coursing laufen. Es war ein absolutes Highlight der Saison, organisiert vom Club Azawakh Suisse für diejenigen Hunde, welche zu jung oder zu alt sind um an den regulären Coursing-Wettkämpfen teilzunehmen. Hunde ohne Coursing-Lizenz also, oder aufgrund ihres Jahrgangs in Ehren emeritierte Rennhunde. Auch Nicht-Windhunde waren zu diesem Plausch Coursing zugelassen.

Der Anlass im schönen Ort Heiligkreuz fand bei traumhaften Wetterbedingungen statt. Sonne pur von früh bis spät, und unten im Tal das Nebelmeer. Um diese Jahreszeit war es trotz nachmittäglichem T-Shirt Wetter am Morgen vor Sonnenaufgang noch recht kalt, das Coursing-Gelände noch zu glitschig vom Rauhreif. Der Start der Läufe wurde dementsprechend aus Sicherheitsgründen um eine Stunde verzögert, bis die Morgensonne ihre Arbeit erledigt hatte.


Heiligkreuz 1


Parween und Qa'ani konnten ihre Begeisterung nicht verbergen. Sie zogen wie die irren an ihrer Leine und wollten UNBEDINGT gleich SOFORT der Hasenattrappe nachsetzen, welche da direkt vor ihren Augen flink im Zickzack über das recht steile und auch ziemlich wellige Wiesengelände flog. Und dann der Eklat: Das Fellbündel flog quasi direkt vor uns hoch an die Umlenkrollen des Hasenzugs, die zwei laufenden Whippets hüpften wie wild am Masten hoch, da konnte unser Parween in seiner unerwünschten Zuschauerposition sich definitiv nicht mehr zurückhalten: Mit seiner bereits mehrfach bewiesenen geschickten Technik gelang es ihm, flugs sein schmales Köpfchen aus seinem Halsband zu ziehen, befreit flog er über die Wiese dem Ort der Action zu: Eine gewaltige Schrecksekunde für mich, und ein paar Minuten, bis der Springinsfeld wieder eingefangen war! Nun war leider fertig mit den hübschen, weichen, etwas dehnbaren Halsbändern, die beiden Rennbegeisterten bekamen ab sofort für diesen Tag ihre robusten, stabilen Halsbänder so eng es nur ging umgeschnallt, selber schuld: Ein zweites Mal durfte sowas nicht mehr geschehn!


Heiligkreuz 2


Parween und Qa'ani, sie durften heute zu zweit miteinander zum Coursing starten. Also bekamen die beiden heute erstmals ihre Coursing-Decken umgehängt: Parween die rote, Qa'ani die weisse. Anders würden die Richter die beiden während der schnellen Jagd nicht unterscheiden können. Beide legten einen absolut begeisterten Lauf hin, endlich durften sie rennen, endlich dem Hasen nachsetzen, kreuz und quer über die Alpwiese! Wie wunderschön, den beiden halbwüchsigen Sloughi-Jungs zuzuschauen wie sie über die Wiese flogen, hangauf und wieder hangab, dem Hasen hinterher! Vor allem der Parween gab seiner Lauf-Begeisterung Ausdruck indem er da und dort in weit ausholenden Bögen und Schleifen seinen Lauf auskostete: Rennen, das ist doch das ALLERSCHÖNSTE auf der Welt für einen richtigen Windhund! Erst recht nach dieser elenden, langen Warterei. Nur Zuschauen wie die andern Hunde laufen dürfen, das macht doch echt keinen Spass! Nun, endlich, waren sie an der Reihe!


Heiligkreuz 3


Am Nachmittag durften unsere zwei Sloughi-Buben wie auch alle andern Coursing-Teilnehmer noch einen zweiten Lauf absolvieren. Und wieder liefen die beiden mit allergrösster Begeisterung, und wieder wäre es ihnen wohl niemals in den Sinn gekommen, dass die Richter nicht den Hunden mit der sichtlich grössten Laufbegeisterung die höchsten Punktzahlen vergeben, sondern im Gegenteil: Diejenigen Hunde werden am besten bewertet, welche sozusagen "mit Köpfchen und Intelligenz" den möglichst kürzesten Weg wählen! Die Menschen tun so, als würde auf dem Coursinggelände eine echte Jagd stattfinden - während wohl jeder der laufenden Hunde genaustens weiss, dass dies bloss ein spannendes Jagdspielchen ist, dass er hier einem Hasenfell und nicht einem echten Hasen hinterher jagt. Parween landete schliesslich tatsächlich abgeschlagen auf dem hintersten, fünften Sloughi-Rang, während Qa'ani immerhin punktgleich mit der drittplatzierten Sloughia, der rennerfahrenen Veteranin Samira, auf dem vierten Rang landete. Die vordersten Ränge hatten sich die zwei jüngsten der Gruppe erobert: Herzliche Gratulation an Omar und Leron zu ihren Sieg! Ein wunderbarer, erlebnisreicher Tag neigte sich dem Ende zu, und niemand hätte wohl auch nur im Traum gedacht, dass Tags darauf die geplanten Coursing-Schweizermeisterschaften nach stundenlangem, hoffnungsvollem aber vergeblichem Warten wegen dickem Nebel schliesslich abgesagt werden mussten!!!

Unser herzlicher Dank geht an Roland Moser für die schönen Fotos unserer Sloughi-Jungs während ihrem Coursing-Lauf!






Heiligkreuz 4


Es ist untrüglich Herbst geworden, die Temperaturen sind bereits deutlich kühler und die goldenen Blätter schweben nach und nach lustig von ihren Zweigen - die Saison 2016 auf den Windhund-Rennbahnen neigt sich langsam aber sicher ihrem Ende zu.

Für unsere zwei Sloughi-Joungsters waren es spannende Wochenenden, an welchen die beiden mit riesiger Begeisterung dem davonstiebenden Hasenfell mit den Flatterbändern nachjagen durften.


lo 1


Viel neues gab es dabei zu lernen für die beiden ungestümen Quicky-Rennhunde: Sie hatten sich nach und nach, Schritt für Schritt anzufreunden mit der kalten, harten Engnis der Startbox, und es dauerte eine ganze Weile bis dieses Thema "gegessen" war, und der Renn-Start aus der vorne und hinten geschlossenen Startbox wirklich klappte.


lo 2


Auch an ein weiteres obligates Renn-Utensil mussten die beiden Sloughi-Jungs sich langsam gewöhnen: Das Tragen eines Renn-Maulkorbes ist bei allen offiziellen Rennen obligatorisch. Für unsere zwei freiheitsliebenden Windhunde war das aufgesetzt-bekommen dieses Utensils zunächst doch ziemlich befremdlich!


lo 3


Der unkomplizierte Qa'ani, der lässt sich allerdings nicht allzusehr irritieren durch diesen Draht-Korb am Kopf. Zumindest solange er dem Hasenfell hinterher hetzt verschwendet der kleine, wendige Kerl keine unnötige Energie auf dieses Unding. Erst im Ziel jeweils, wenn er das Hasenfell packen und seine Beute "zu Tode schütteln" möchte, dann versucht er natürlich, sich endlich von dem lästigen Ding zu befreien..


lo 4


Währenddem unser eher komplizierter veranlagtes Sensibelchen Parween die Angelegenheit als sehr viel störender empfindet, und während seinen Läufen immer mal wieder versucht, sich das lästige Ding vom Kopf zu streifen. Kein Wunder verliert er damit sehr viel Zeit! Hoffen wir, dass er sich doch bald damit abfindet, auch mit aufgesetztem Maulkorb mit Vollgas dem Hasen hinterherzulaufen!


lo 5


Heute ist das allerletzte Rennbahntraining der Saison 2016 angesagt, auf der Windhundrennbahn in Lotzwil. Wir nutzen dieses Training in zweierlei Hinsicht: Als Foto-Session und als Renn-Vorbereitung! Denn freundlicherweise hat sich Urs Alder, der üblicherweise am Rand der Rennbahn zuständig ist für die Zeitmessung, bereit erklärt, sich mit meiner Fotokamera um gelungene Bilder meiner beiden Jungspunde während ihren Läufen zu kümmern. Ich selber habe ja keine Chance, meine Hunde während ihrem Lauf zu fotografieren, während ich direkt nach dem Start meines Hundes so rasch ich kann von der Startbox zum Zielraum laufe, um dort möglichst zeitgleich mit meiner Rennkanone einzutreffen und ihn möglichst rasch und schonend von seinem begehrten Zielobjekt zu trennen...


lo 6


Und nun  liegen noch folgende Highlights vor uns: Parween und Qa'ani dürfen demnächst ihre ersten "richtigen" Rennerfahrungen sammeln! Sie sind zum Plausch-Coursing und zum Fuchsjagd-Sololauf angemeldet, beides von regulären Richtern begutachtet und bewertet, und beides mit einem Vormittags- und einem Nachmittags-Lauf. Also wollen wir jetzt in unserem letzten Training auch gleich mal das Feeling kennenlernen, an demselben Tag zwei Läufe zu absolvieren, mit einer langen Mittagspause dazwischen: Ein veritables Ganztages-Happening also, wobei vor allem die stundenlange Warterei zwischen den beiden Läufen die grosse, ungewohnte Herausforderung darstellt. Unsere beiden Sloughi-Joungsters die glänzen ganz und gar nicht mit Geduld! Aber: Wir haben's heute im Training geschafft, und  nun sind wir bereit für unsere ersten "Plausch-Rennerfahrungen"!


lo 7

Da bei diesen beiden bevorstehenden Plausch-Anlässen für nicht-lizenzierte Hunde der Maulkorb nicht vorgeschrieben ist, haben wir für die heutigen Fotosession-Läufe ebenfalls auf dieses "Unding" verzichtet, so dass unsere zwei Sloughis in ihrer ganzen natürlichen Schönheit und ohne störende Renn-Utensilien vor die Kamera-Linse laufen. Bei dieser Gelegenheit danke ich ganz herzlich dem lieben Urs Alder, dem trotz nicht optimalen Voraussetzungen (er musste die Bilder parallel zu seinem Job als Zeitmesser aufnehmen, also bestand keine Wahl für eine optimale Positionierung mit der Kamera!) trotz Gegenlicht und "Multi-Tasking" eine ganze Serie von wunderschönen, sehr speziellen Rennbahn-Trainings-Fotos meiner Windhunde gelungen sind, welche ich hier mit grosser Freude präsentier darf!





lo 8


Diesen Herbst packte ich die Gelegenheit, und schrieb mich zu einem Pilzkunde-Anfängerkurs ein. Zwar hatte ich mir vor einigen Jahren bereits ein recht ordentliches Wissen über Pilze im Selbststudium erworben, das meiste davon aber leider inzwischen längst wieder vergessen. Nun unter fachkundiger Leitung einige spannende Theorieabende sowie zwei ergiebige und lehrreiche Pilz-Exkursion miterleben zu dürfen, dies war eines der Highlights meines diesjährigen Herbstes. Diesen jungen flockenstieligen Hexenröhrling mit seiner beeindruckenden, blutroten Fruchtschicht an der Unterseite des Hutes habe ich Anfang September, kurz nach unserem ersten Theorieabend gefunden. Röhren und Fleisch werden auf Druck oder Schnitt sofort blau, etwas das fast ein wenig wie Hexerei anmutet. Dieser wunderschöne, grosse und kräftige Pilz ist, gut erhitzt und lange genug gekocht, ein sehr guter Speisepilz.


pilz 1


Obschon dieser Herbst eigentlich bislang viel zu trocken war, um als guter Pilzherbst zu gelten: Bei eigentlich jedem meiner zahlreichen Pilzspaziergänge fand ich eine schöne Anzahl höchst verschiedener Pilze, welche ich an unsere Theorieabende mitbringen und besprechen lassen durfte. Es war für mich fast unglaublich, welche Fülle an schönen und verschiedenen Pilzarten wir an unseren Theorieabenden gesehen und an den Exkursionen gefunden haben. Im Anschluss an die letzte Exkursion durften wir als krönenden Abschluss des Kurses aus dem essbaren Anteil der vielen gefundenen Pilze ein wunderbares Feldküchen-Pilzgericht geniessen, nachdem wir alle am grossen Tisch mithelfen durften beim Zubereiten bzw fachgerechten Rüsten der Köstlichkeiten aus dem Wald. Nach Abschluss des Pilzkurses fand ich Anfang Oktober diesen wunderschönen, eigenartig durch und durch goldfarbenen, kräftigen Pilz in stolzer Grösse direkt am Rand eines viel begangenen Waldweges inmitten der mit Brennesseln durchsetzten Krautschicht. Bevor ich ihn zuhause fotografieren konnte, hat ihn dann leider unser quirliger Windhund Qa'ani mit einem Hundespielzeug verwechselt, von der ganzen Schönheit des goldfarbenen Glimmerschüpplings ist daher nicht mehr sehr viel zu sehen auf dem Foto. Dennoch: Der Pilz hat sehr lecker geschmeckt!


pilz 2


Diese wunderschönen Habichtspilze wachsen in bestimmten Waldstücken in unserer Gegend oft sehr üppig, sie können eine stattliche Grösse von bis zu 30 cm Hut-Durchmesser erreichen und wachsen typischerweise oft in Gruppen, Reihen oder Hexenringen. Der Hut ist mit grossen, dunklen, aufstehenden Schuppen bedeckt, und erinnert an ein Habicht-Gefieder. Die Hutunterseite trägt weder Röhren noch Lamellen, sondern eine Art Stacheln, welche bei älteren Exemplaren bis zu 1 cm lang werden können. Der Pilz riecht würzig, junge Exemplare eignen sich sehr gut als Gewürzpilze, am besten in getrockneter Form. So habe ich mich gestern erstmals an das Experiment gewagt, zwei frische, junge Habichtspilze, in feine Scheiben geschnitten, mangels eines Dörrex in meiner Heissluftfriteuse gut zu trocknen: Nun steht in meinem Vorrats-Schrank ein Glas frischer, "home-made" Pilzwürze, für meine nächsten kulinarischen Experimente.


pilz 3


Mit den lange ersehnten herbstlichen Regenschauern der vergangenen Tage schiessen die Pilze nun in grosser Zahl prächtig aus dem Waldboden. Da stehen sie nun, ganze Gruppen der wunderschönen roten Fliegenpilze, welche von all den fleissigen Pilzsammlern natürlich unberührt stehen gelassen werden, da schon jedes Kind weiss, dieser schöne Pilz ist ein Giftpilz! Für mich jedoch das klare Signal: Dort wo die Fliegenpilze wachsen, da fühlen sich auch wohlschmeckende Röhrenpilze wohl! Vielleicht finde ich mit etwas Glück ein paar Steinpilze, welche nicht die Wochenend-Pilzsammler schon weggepflückt haben? Das Glück war mir hold, gestern fand ich einen ganzen Korb voller Speisepilze, Röhrlinge - zwar keinen einzigen Steinpilz, aber Maronen-Röhrlinge und Rotfuss-Röhrlinge in grosser Zahl standen da im feuchten Waldboden, mein grosser Pilzkorb füllte sich im Nu und wurde schwer und schwerer: Viel zu viele waren es, um sie alle gleich frisch verspeisen zu können, so dass ich einen grossen Teil davon frisch gerüstet und in kleine Portionen verpackt in meine Tiefkühltruhe bringen konnte, für kommende Pilzgenüsse in der Winterzeit.


pilz 4


Und nun, heute die allergrösste Überraschung dieses Pilz-Herbstes: Da glänzten sie, in unscheinbarem Rauchgrau inmitten unseres Obstbaumgartens, meine allerersten im Freiland selber gezogenen Pilze! Mein "Pilzgarten" trägt erstmals Früchte!!! Ziemlich genau ein Jahr ist es her, dass ich teilgenommen hatte an einem "Einführungskurs Pilzgarten". An dem praktischen Teil des Kurses durften wir unter anderem selber einige Holzrugel beimpfen mit Pilzbrut-Dübeln, und diese mit nach Hause nehmen, um sie in unserem eigenen Grundstück auszupflanzen sobald das Pilzmyzel an einem geschützten Ort das Holz genügend durchwachsen hatte. Diese Holzrugel hatte ich dann in unserem Obstbaumgarten im Boden vergraben, und Monat für Monat geschah nichts, nichts, und nochmals nichts. Ich hatte das Experiment bereits abgeschrieben, und nun das: Gestern noch hatte ich nichts dergleichen gesehn, und heute: Die Pilze wachsen!!! Auf dem Foto zu sehen ist ein Grüppchen wunderschöner Austernseitlinge, mein erster im Freiland selber gezogener Speise-Pilz!


pilz 5


Auf dem Holzrugel nebenan, noch grösser, noch imposanter, eine Gruppe von hübschen Lungenseitlingen, mit ihrem dekorativ gewellten Rand! Meine Begeisterung war grenzenlos, und inmitten meiner vier wild herumtollender Hunde stellte ich mich schützend über meine wunderschönen Erstlings-Pilze und wusste nur eines: Diese meine ersten Seitlinge wollte ich nicht von ungestümen Hundepfoten zertreten lassen! Meine Fotokamera war zuhause geblieben, mit sowas hatte ich nicht gerechnet. Also: Sofortige Ernte, das Foto musste warten bis zuhause.


pilz 6


Und bei dieser Gelegenheit noch eine Retrospektive: Mein Lungenseitling aus der Flasche. Der gelungene Gag: "Pilzzucht im Büchergestell". An dem Pilzgarten-Einführungskurs durften wir, nebst dem Beimpfen der Holzrugel, auch einige PET-Flaschen füllen mit geeignetem Substrat und Pilzbrut. Aus einer dieser "Pilzbrut-Flaschen, welche ich nicht verschenkt sondern in meinem eigenen Büchergestell deponiert hatte, war letztes Jahr im Dezember tatsächlich der erwartete Pilz gewachsen: Ein Lungenseitling, den ich aber leider offensichtlich zu wenig feucht gehalten hatte. Der Pilz stellte irgendwann sein Wachstum ein und vertrocknete in seiner ganzen Schönheit. Dekorativ nach wie vor, aber für die Küche leider kein Thema mehr. Anfängerpech!


pilz 7


Und hier noch ein Foto meines Flaschenpilzes, nachdem ich ihn aus der Flasche befreit hatte. Am Pilzfuss des ziemlich trockenen Lungenseitlings hängen noch einige Reste vom Pilz-Myzel. Eine fast ein wenig geisterhafte Erscheinung auf diesem Blitzlicht-Foto, wunderschön und einmalig auf jeden Fall.









pilz 8


In diesem ungewöhnlich sonnig-heissen Sommer 2016 haben die paar Rebstöcke in unserem Obstbaumgarten derart viele Trauben hervorgebracht, dass wir keine Chance haben, die wunderbaren Früchte innert nützlicher Frist alle aufzuessen. Deshalb nun der Entscheid, die herrlich-süssen Früchte zu frischem Traubensaft zu verarbeiten.


rebensaft 1


Nun ist es ein Glücksfall, dass wir diesen Frühling für unsere kleine erste Honigernte eine Obstpresse gekauft haben, die wir für die Gewinnung des allerersten Presshonigs aus eigener Imkerei bereits eingeweiht haben. Nun wird uns diese kleine Obstpresse heute zur Herstellung von unserem ersten selbstgepressten Traubensaft aus eigener Produktion dienen.


rebensaft 2


Die kleine einfache Obstpresse ist rasch eingerichtet, zwei Eimer voller saftig-süsser Trauben warten auf ihre Verarbeitung. Die erste Hälfte der herrlichen Früchte ist bald in die Presse eingefüllt, und nach ein paar Umdrehungen fliesst auch schon der hellrosa Saft quirlig-frisch aus der Presse.


rebensaft 3


Und noch ein zweites Mal füllen wir unsere Obstpresse bis zuoberst ein, und schliesslich haben wir ganze drei Liter Traubensaft gewonnen. Herrlich mundet er, fast so süss wie der Honig vom Frühsommer, ein echtes Lebenselixier!


rebensaft 4


Heute haben wir's geschafft: Zum ersten Mal sind unsere beiden jungen Sloughi-Buben beim heutigen Rennbahntraining in Lotzwil mit Maulkorb aus der geschlossenen Startbox gestartet. Beide machen ihre Sache bereits recht gut. Parween, der inzwischen 16 Mt alt ist, bekundet noch etwas mehr Mühe mit dem Maulkorb und läuft deutlich langsamer als vor der "Maulkorb-Ära, weil er immer mal wieder während dem Lauf versucht, sich den lästigen Maulkorb vom Kopf zu streifen. Aber er läuft trotz dem kleinen Ärgernis weiter, dem Hasenfell nach.


rennbahnreif 1


Der qurilige Qa'ani hingegen, obschon erst 13 Mt alt, lässt sich durch den Maulkorb kaum irritieren. Sein Jagdfieber lässt ihn alles andere vergessen, er läuft wie eine gut gespannte Feder zielstrebig dem Hasenfell nach. Erst im Ziel beginnt ihn der Maulkorb zu stören. Für beide Sloughi-Buben gilt: Heute war es das allererste Mal, dass wir die Startbox hinter dem eingesetzten Rennkandidaten geschlossen haben, was allerdings beide wohl kaum überhaupt bemerkt haben. Beide Jungs haben also in diesem Sinne nun sozusagen die "Rennbahnreife", auch wenn sie natürlich beide für ihre Rennlizenz noch zu jung sind. Wir sind sehr stolz auf die beiden Jungspunde, gut gemacht, rasch gelernt, ihr zwei!




rennbahnreif 2
 

 


Heute ist ein Festtag in unserer Familie vom Schloss am See: Unser jüngster, der quirlige Sloughi-Bub Qa'ani, darf heute seinen allerersten Geburtstag feiern! Unser kleiner Wildfang mit dem riesengrossen Herz bringt uns so viel Glück Tag für Tag - wir sind unendlich dankbar dafür, das dieser temperamentvolle, herzallerliebste Schlingel zu unserer Familie gehört!


QaGe 1


Unser Qa'ani vereinigt zwei extrem unterschiedliche Pole ins sich, von diesem jungen Hundebengel geht eine ganz eigenartige Faszination aus. So weich, anhänglich und verschmust er ist, so leuchtet und blitzt doch aus seinen Augen wie auch aus jeder seiner Bewegungen ein unverkennbarer Kampf- und Siegerwille. Niemals verbissen ehrgeizig, sondern immer locker-verspielt flitzt unser junger Windhund durch die Welt, aus reinem Spass und Begeisterung an der schnellen Bewegung stürmt er davon und ist kaum zu bremsen.


QaGe 2


Nein, brav an der Leine laufen, das ist definitiv nicht sein Ding. Genauso wenig, wie schön gesittet und elegant durch Ausstellungs-Ringe zu paradieren. Nein, er will laufen, rennen, die Welt entdecken, spielen, grenzenlose Bewegung geniessen, und alles mit einer so sehr kindlich anmutenden Unschuld: Was immer der kleine Schlingel anstellt, man kann ihm einfach nie und nimmer böse sein, so völlig ahnungslos und süss wie er ist, unser kleines Energiebündel!


QaGe 3

Qa'ani, unser aller Liebling, wir wünschen dir viele überglückliche weitere Jahre in unserer Familie vom Schloss am See! Mögest du weiterhin so glücklich und fröhlich durch die Welt stürmen, gemeinsam mit deinem geliebten Bruderherz Parween, und dich deines Lebens erfreuen. Wir sind so glücklich, dein Glück mit dir teilen zu dürfen, du wunderbares, riesengrosses Herz auf vier windhundschnellen Sloughi-Pfoten!







QaGe 4


Die vor einigen Jahren im Kanton Aargau lancierte Feuerwerks-Initiative ist ja damals vom Volk leider bachab geschickt worden - also fahren wir wieder, wie jedes Jahr um die Tage der jährlich heftiger knallenden und zischenden 1. August-Feuerwerke ausser Landes, einige Kilometer ins nahe Ausland:


ea 1


Unseren Hundis zuliebe, um deren feines Gehör und Nervenkostüm nicht unnötig übermässig zu strapazieren.


ea 2


Unser Ziel ist der Hoch-Schwarzwald, wo wir in einer wunderschönen Gegend am Rheinufer ein lauschiges Plätzchen kennen und lieben gelernt haben, im Gebiet der für ganz Deutschland einmaligen "Trockenaue" bzw. "Steppe am Oberrhein".


ea 3


Die Gegend ist herrlich und abwechslungsreich, ein aussergewöhnlich schönes, naturbelassenes Trockengebiet mit seiner einmalig vielseitigen und interessanten Tier- und Pflanzenwelt, auch bestens geeignet für ausgedehnte, spannende Ausflüge mit unserem vierköpfigen Hunderudel.


ea 4


Auf der einen Seite unseres Wohnmobil-Stellplatzes liegt der Rhein, an dessen Ufer wir, je nach Hoch- oder Niedrigwasserstand, alljährlich völlig neue Situationen antreffen.


ea 5


Immer neue Buchten, teilweise überflutete oder dann wieder trockenliegende und teils bewachsene Strandbereiche ...


ea 6


... dahinter abenteuerlich schiefstehende oder liegende Baumgruppen und -Stämme im Urwald-Look, die tiefliegenden Äste da und dort dicht behangen mit Treibware vom letzten Hochwasser:


ea 7


Unser Lieblingsplätzchen hier ist ein richtiges El-Dorado für uns naturverbundene und abenteuerlustige Zwei- und Vierbeiner.


ea 8


Auf der andern Seite unseres WoMo-Stellplatzes lockt ganz in der Nähe ein herrliches, traumhaft schönes Biotop: Ein grosser, praktisch Tag und Nacht fleissig bewirtschafteter Baggersee...


ea 9


... dessen ruhige Wasser bei hochsommerlichem Sonnenschein tiefblau in der Tiefe leuchten, mit wunderbarer Trockenvegetation im grosszügigen Uferbereich.


ea 10


Es ist ein richtiges Paradies für unsere zwei spiel- und rennverrückten Sloughi-Joungsters ...


ea 11


... aber nicht weniger auch für unsere beiden erwachsenen und vernünftigeren, ruhigeren Vierbeiner, unser liebes Doggenmädchen Silja und unseren Schmuseboy, Weimaraner-Senior Charengo ...


ea 12


... und natürlich Genuss pur für Augen und Seele auch der ferienhungrigen Zweibeiner.


ea 13


Besonders hier rund um den Baggersee ist die Gegend weiträumig geröllartig, karg und trocken, ideal geeignet für ausgiebige, herrliche Renn- und Jagd-Spielchen unserer eleganten, feingliedrigen, hochläufigen Windhunde.


ea 14


Ausdauernd und begeistert flitzen die beiden vorbei, verschwinden um eine Ecke um gleich danach praktisch im Flug aus einer völlig andern Ecke wieder heranzuzischen, ein wunderschönes Erlebnis: Unsere zwei jungen, wilden Sloughis zeigen sich hier vollkommen in ihrem Element.


ea 15


Die trockene, fast steppenartig anmutende Gegend lässt mich erahnen, wie diese tollen Windhunde in ihrem Ursprungsland sich wohl bewegen, im Spiel mit dem Wind, im weiträumigen Flug durch spärlich bewachsenen Sand und Geröll der kargen nordafrikanischen Steppen, wie sie einer (imaginären) Jagdbeute nachhetzen: Pure Freude und Begeisterung an der reinen Bewegung!


ea 16


Nach dem ausgiebigen, intensiven, wilden Spiel lockt genüssliche Entspannung im herrlich kühlen Nass des Baggersee's.


ea 17


Doch nach einer ersten erfrischenden Abkühlung ist bei unseren Sloughi-Jungspunden bereits wieder Action angesagt:


ea 18


Wüstenhündchen Parween schwimmt im Baggersee! Unser toller Parween, der bereits im zarten Alter von ein paar wenigen Wochen uns mit seinen Schwimmkünsten überrascht hat: Er hat das schwimmen nicht verlernt!


ea 19


So schön ist's hier, in unserem "1. August Exil"!!! Sollen die doch nach Herzenslust ihren Nationalfeiertag geniessen dort in der fernen Schweiz, ihre Feuerwerke und Knallpetarden ablassen bis das Portemonnaie leer und das Hirn ausgeknallt ist: Wir haben's hier doch wirklich mega-toll und vermissen nichts, auch ohne Schweizerkreuze allenthalben!



 


ea 20

Geschafft!! Schon seit Monaten träume ich davon, selber schöne Windhundhalsbänder zu nähen für meine beiden Sloughi-Buben. Schnallenhalsbänder aus Leder sollen es sein, alles andere ist mir viel zu unsicher. Die praktischen Kunststoff-Klips, die gehen schon mal unbeabsichtigt auf oder zerbrechen im dümmsten Moment, und die Zug-Stop Bänder, da schlüpft der Parween problemlos raus wenn er's angebracht findet: Hochspringen und ein kurzer Ruck mit dem schmalen Köpfchen nach hinten, und schon ist er frei. Sowas hat er Anfang Jahr auf einer Autobahn-Raststätte gemacht, da hab ich schon mal kurz Panik geschoben!

collar 1

Im Frühling hatte ich in einem Borten-Webshop wunderschöne Web-Borten gefunden, und sogleich einige verschiedene Exemplare bestellt. Später war ich in einer Leder-Zurichterei, und habe dort vielerlei schönes Leder gekauft in diversen Farben. Schiesslich hatte ich noch einige Spulen extra starken Nähfaden für meine Nähmaschine sowie ein Set Ledernadeln gekauft, und los ging's mit meinem hoffnungsvollen ersten Versuch.

collar 2

Leider bin ich mit meiner uralten Haushaltnähmaschine nicht weit gekommen: Obschon ich für mein erstes Band sehr dünnes Leder ausgesucht hatte, und bloss zweilagig arbeitete, machte meine Maschine schon sehr bald nicht mehr mit. Mein Versuch war kläglich misslungen, das angefangene Windhundhalsband blieb monatelang liegen, ich wusste nicht wie weiter.

collar 3

Es hat Monate gedauert, bis ich endlich die für mich passende Leder-Nähmaschine gefunden hatte: Stark genug, um mich nicht wieder zu enttäuschen, immerhin mit Zweifach-Transport ausgerüstet, finanziell tragbar für meine Hobby-Aspirationen, und doch fabrikneu, also ohne unkalkulierbares Risiko.

collar 4

Auch wenn meine neue Leder-Nähmaschine natürlich für's Arbeiten mit grossen Industrie-Fadenspulen gemacht ist: Bis meine Faden-Bestellung geliefert wird, müssen es halt nun meine kleinen Fadenspülchen tun, für's erste wird's wohl reichen. Etwas bange setzte ich mich vorgestern an meine neue schwere Maschine, und oh Wunder: Alles klappte hervorragend, und jetzt lief plötzlich alles wie geschmiert!

collar 5

Genügend Zeit hatte ich ja gehabt mir zu überlegen, wie ich's überhaupt angehen könnte mit meinen Halsbändern. Nun also hiess es als erstes: Schablone fertigen, Ledersorten und dazu passende Borte auswählen, und die vier benötigten Teile ausschneiden. Meine Halsbänder fertige ich in folgenden Schichten: Dickes Unterleder, eine dünne Lage flauschig-weicher Polsterstoff, dickes Mittelleder, und schliesslich zuoberst ein feines, dünnes Oberleder mit der mittig aufgenähten Borte.

collar 6

Als erstes vernähe ich nun das Band-Ende mit der Schnalle und den übrigen Beschlägen mit den Spezial-Halb-Füsschen meiner Maschine. Anschliessend werden die übrigen Teile säuberlich umgeschlagen und zusammengenäht. Zum Schluss stanze ich die Löcher und bestreiche alle Schnittkanten mit Kantenglanz, zum Schutz gegen Feuchtigkeit: Fertig ist das Windhundhalsband!

collar 7

Was anfänglich noch nicht wirklich toll ausgesehen hat, das kann sich mittlerweile schon sehen lassen! Mein erstes Bijou in weiss mit schwarzer Borte, das ist eigentlich zu dünn und zu fragil für meine momentan pubertierenden Sloughi-Wildfänge, und die Nähte darf man nicht allzu genau anschauen. Aber bereits mein zweites Werk, das erste welches ich von A - Z auf meiner neuen Leder-Maschine genäht habe, das ist sehr robust und sieht bereits nach etwas rechtem aus. Und ab da ist's mit der Qualität und Schönheit der Bänder nur noch aufwärts gegangen.

collar 8

Mittlerweile habe ich meine ersten 6 Windhundhalsbänder fertig gestellt, und muss nun leider eine Pause einlegen: Meine ersten Vorräte an passenden Schnallen sind alle vernäht, und bis die neue Lieferung eintrifft dauert es eine Weile. Bis dahin wird hoffentlich auch meine grosse Fadenbestellung eintreffen, so dass ich dann ab Mitte August hoffentlich frei nach Lust und Laune werde weiternähen können. Schönes neues Hobby, und erst noch nützlich!

collar 9

 



 



 




Dieser Tage haben wir sie in unserem Briefkasten gefunden, rot und schwarz auf weiss bestätigt die Urkunde: Unser wunderschöner Sloughibub Parween hat den Titel "Schweizer Jugend-Schönheits-Champion" erworben! Ein ganz klein wenig stolz sind wir schon auf diesen Titel, auch wenn wir in Sachen Hunde-Ausstellungen recht kritisch eingestellt sind. Mitgemacht haben wir, wollten die Szenerie an solchen Ausstellungstagen auch mal wieder miterleben. So viele Jahre ist es her, seit wir mit unserer einmalig schönen Flatcoated Retriever Hündin Gipsy, oder auch mit unserer wunderschönen Deutschen Doggenhündin Lilofee solche Happenings ein paarmal mitgemacht hatten. Wie damals schon, so hat es sich auch in diesem Jahr wieder bestätigt: Solche Shows sind einfach nicht unser Ding. Was bedeutet für einen Hund schon die "Kunst", ruhig und stolz und repräsentativ dazustehn im Ring? Bewertet wird ja im Endeffekt, das hat sich immer und immer wieder bestätigt, kaum die "Schönheit" des Hundes (was immer dies auch bedeuten mag, denn Schönheit liegt immer im Auge, in der Wahrnehmung des Betrachters!), sondern vielmehr dessen Präsentation im Ring. Eine solche "Bühnenpräsenz" einzuüben, dazu ist uns einfach die Zeit viel zu schade, sowas liegt uns nicht. Dieses Kapitel können wir nun glücklicherweise definitiv schliessen. Die Ausstellungstage werden uns nicht fehlen.


champ 1


Der jüngere unserer beiden Sloughibuben, unser spitzbübischer, charakterstarker Qa'ani, der hatte bei seinen Ausstellungen nie Chancen auf Top-Wertungen. Unsere Ausstellungs-Gelegenheiten in der Deutsch-Schweiz sind relativ rar, viel Auswahl haben wir nicht, wir müssen jede sich bietende Gelegenheit am Schopf packen, ob's nun passt oder nicht. Qa'ani war bei seinen drei Starts in der Jugendklasse deutlich jünger als sein grösserer Bruder, als dieser sein Ausstellungs-Talent unter Beweis stellen musste. Das allerschlimmste aber bei Qa'ani's Ausstellungen war die elende, stundenlange Warterei, bis er jeweils vor dem Richter erscheinen durfte. Weg von seinem vertrauten Zuhause, ganz alleine als Vierbeiner ohne sein sonst allezeit präsentes Rudel, keine Sekunde Entspannung bei all den turbulenten und spannenden Eindrücken rundherum, so war unser Nesthäkchen jeweils nach vier oder gar sechs Stunden permanenter Anspannung schliesslich im Ring dermassen "durch den Wind", dass mit stolzer Präsentation vor dem Richter ganz einfach nichts mehr war. Keine Punkte also. Paradoxerweise ernte ich hingegen regelmässig an anderweitigen Anlässen, wo ich mit meinen beiden hübschen Sloughibuben auftauche, viel Bewunderung und Anerkennung bezüglich der Schönheit meiner beiden Windhunde - und immer ist es der Qa'ani, der das grösste Lob erhält: Er gefällt einfach, unser Jüngster, wo immer er erscheint, durch seine natürlichen Reize, vom "unverschulten" Auge der "gewöhnlichen" Menschen erkannt: Ganz ohne jegliche Schönheitstitel, der Qa'ani ist unser natürlicher Schönheits-Champion!


champ 2


Noch ein weiteres Diplom bedeutet einen vorläufigen Schlusspunkt in einem Werdegang, diesmal vom Zweibeiner in unserer Familie, und diesmal geht es um kleine, fleissige, geflügelte Lebewesen: Es ist das Abschlussdiplom meines Imker-Grundkurses, welches ich heute nicht minder stolz in Händen halte. Dieses Diplom bedeutet für mich die Bestätigung und zugleich den Abschluss einer äusserst interessanten, erlebnisreichen und spannenden Ausbildung, welche mich über die vergangenen zwei Jahre durch die Jahreszeiten begleitet, und mir eine erste Einführung gegeben hat in die verantwortungsvolle Haltung und Pflege von Honigbienen.


champ 3


Im zeitigen Frühling 2015 hatte ich als absoluter Neuling, völlig ohne jegliche Vorkenntnisse aber mit riesiger Begeisterung und Neugierde, an der Schweizerischen Imkerschule mit dem Basiskurs "Artgerechte Bienenhaltung" meine Imkerausbildung begonnen, durfte dann entgegenkommenderweise direkt anschliessend in den zweiten Jahreskurs eines bereits laufenden, offiziellen Imker-Lehrganges einsteigen, und heute auch gemeinsam mit der ganzen Klasse diesen Imker-Grundkurs abschliessen. Meine eigenen Bienen betreue ich seit Sommer 2015. Begonnen habe ich damals mit einem einzigen Bienenvolk, zur Zeit stehen jetzt fünf überaus fleissige und gesunde Bienenvölker in ihren Magazinen in unserem Obstbaumgarten. Noch immer fühle ich mich natürlich als "blutige Anfängerin" in Sachen Imkerei. Ich bin nach wie vor mit grosser Begeisterung, aber auch mit gebührendem Respekt vor diesen wunderbaren Lebewesen bei der Sache, und darf dankbar weiterhin zählen auf die verständnisvolle Unterstützung von unserem Kursleiter, wie auch von meinen lieben Nachbar-Imkern. An dieser Stelle ein ganz herzliches, besonderes Dankeschön für die tatkräftige und verständnisvollle Betreuung und Begleitung an unseren kompetenten und engagierten Kursleiter Daniel Schoch!

 


champ 4


Liebe Nadia, Du hast lange gekämpft und gezögert, so sehr hast Du Deinen herzensguten Doggenbuben Simeon geliebt, hast alles getan für ihn was Du tun konntest. Doch Simeon wurde schwächer und schwächer, er litt an einer schlimmen Nierenkrankheit, konnte sein Futter kaum mehr behalten und wurde brandmager. Seine Läufe konnten ihn kaum mehr tragen, sein Leiden Tag für Tag miterleben zu müssen wurde für Dich und Deine ganze Familie immer mehr zur Qual.


simiboy 1


Heute konntest Du Dich schweren Herzens entscheiden, diesem hoffnungslosen Leiden ein Ende zu setzen. Dein Herz blutet, Deine Trauer ist riesig. Ich drück Dich fest, Nadia, bin bei Dir in dieser schwierigen Zeit. Ich bin froh, dass Du Dich zu diesem Schritt durchkämpfen konntest, dem Simeon zuliebe.


simiboy 2


Simeon, lieber Simeon, nun bist du frei, bist leicht wie eine Wolke über die Regenbogenbrücke geschwebt, deiner Mama Lilofee und deinen beiden Brüdern Sambuco und Simba entgegen, wieder vereint in der Leichtigkeit einer andern Welt wo es kein Leiden mehr gibt: Ihr lieben, ihr habt euch wieder!


simiboy 3

 




Dieses Wochenende war für unser Nesthäkchen Qa'ani eine ganz besondere Herausforderung: Es waren gleich zwei grosse Hundeausstellungen auf dem Gelände der Pferderennbahn im Schachen Aarau, für welche ich den Qa'ani angemeldet hatte: Am Samstag die nationale und am Sonntag die internationale. Ich hoffte darauf, dass unser Jüngster hier an einem einzigen Wochenende gleich zwei CAC-Punkte gewinnen könnte in der Jugendklasse. Leider kam dann aber alles ganz anders als gedacht...


aarau 1


Praktisch täglich heftige Regenfälle seit Wochen hatten die Böden aufgeweicht und teils in richtige Sumpflandschaften verwandelt - das Ausstellungsgelände musste vom Organisator deutlich "geschrumpft" werden, die Menschen- und Hundemengen quetschten sich während der ganzen Veranstaltung auf engem Raum zwischen den fast Stange an Stange stehenden Zelten hindurch, die Böden im Bereich der Gehstrecken glichen mit der Zeit eher einem braunen Morast anstelle des frischen grünen Grases...   dafür war das Wetter immer mal wieder über Stunden fast trocken, teils gar sonnig zwischen einigen heftigen Platzregen - Phasen. Insgesamt also nicht viel zu klagen.


aarau 2


Für Qa'ani war dies die erste längere Veranstaltung, die er ohne sein geliebtes "Bruderherz" Parween zu bestreiten hatte. Ich hatte für den Seelenfrieden meines Schutzbefohlenen nebst unserem geräumigen Ausstellungszelt auch noch einen grossen Soft-Kennel mitgeschleppt in der Hoffnung, so inmitten der ganzen Ausstellungsturbulenzen für ihn einen geschützten, ruhigen Platz kreieren zu können, wo er Ruhe und Entspannung finden und auch ab und zu ein wenig schlafen oder zumindest ausruhen kann von den tausenden von Eindrücken auf dem Platz. Aber: Weit gefehlt! Trotz aller Anstrengungen meinerseits taxierte mein junger Sloughi-Boy unser Arrangement nicht als schützende Höhle, sondern eher als lästiges Gefängnis: Er wollte raus, raus aus dem Kennel, raus aus dem Zelt, raus in die spannende Welt draussen voller wunderbarer, interessanter Hunde, voller attraktiver Hündinnen-Düfte - er lebt im Moment in einer ungestümen, völlig hormongesteuerten Pubertätsphase, wo ihn praktisch nur eines fasziniert: Hündinnendüfte!!!


aarau 3


Mir blieb schliesslich für Qa'anis Seelenfrieden nichts anderes übrig, als ihn immer mal wieder auf ausgedehnte Spaziergänge durchs Ausstellungsgelände zu führen, alles andere interessierte meinen Buben nicht. Und da der uns zugeteilte Richter vor den Sloughis noch über 80 Vertreter anderer Hunderassen zu begutachten hatte, dauerte dies Stunde über Stunde, so dass unser Qa'ani, als wir schliesslich mitten am Nachmittag doch endlich an der Reihe waren, vollständig erschöpft und k.o. war. Er war so müde und "durch den Wind" dass er sich nun total verweigerte, seine Nase bloss noch stur in den Boden drückte und schier endlos da rumschnupperte, nicht mehr willens auch nur einen Schritt freiwillig zu tun und mir so überdeutlich zeigte: MIR REICHT's, ich hab genug, ich mag NICHT mehr!!! Der Richterbericht lautete entsprechend, und obschon der Herr Richter an Qa'anis Äusserem nichts auszusetzen hatte meinte er trocken: "Ein Windhund muss laufen!" und verpasste meinem erschöpften Wichtelmann - verständlicherweise - ein "Sehr gut" anstelle des erhofften "Vorzüglich" - also kein CAC-Punkt für heute. Und um dem ganzen elenden Samstag auch noch einen gebührenden Abschluss zu verpassen, öffnete der liebe Petrus seine Schleusen als wir am Zusammenpacken waren und liess einen heftigen Gewitterregen auf uns niederprasseln - glücklicherweise hatte ich den erschöpften Qa'ani noch rechtzeitig vorher ins trockene Auto verfrachten können - tropfnass mit triefenden Utensilien traten wir unseren Heimweg an.


aarau 4


Ich zögerte heute Sonntag frühmorgens lange, ob ich dem Qa'ani wirklich noch einen weiteren solchen Ausstellungstag zumuten dürfe. Schliesslich entschied ich doch, uns beiden noch eine zweite Chance zu geben. Heute standen für die uns zugeteilte Richterin bloss zwei Rassen mit insgesamt 15 Hunden (10 Salukis, 5 Sloughis) auf dem Programm, ich hatte also allen Grund anzunehmen, dass wir wohl lange vor Mittag mit dem Ring-Programm fertig sein würden, und uns dann falls nötig relativ bald wieder verabschieden könnten. Da mein Konzept mit der "ruhigen Höhle" gestern nicht funktioniert hatte entschied ich, mir für heute die ganze Schlepperei zu ersparen und quasi frei von Gepäck einfach mit meinem Hund und sonst nichts zur Ausstellung zu fahren. In der Hoffnung, dass wir bei Regengüssen irgendwo einen Platz zum kurzfristig unterstehen finden würden.


aarau 5


Nun, wir hatten riesiges Glück, fanden bei unserem Ausstellungsring ein grosses Dreifachzelt, dessen freundliche Besitzer uns als Gäste akzeptierten. Die Regengüsse heute die waren ein mit schöner Regelmässigkeit wiederkehrendes Ereignis. Was zur Folge hatte, dass heute für uns kaum mehr Spaziergänge durchs Gelände auf dem Programm standen - die Aussteller mit ihren Hunden suchten Schutz unter den Zelten, und wir waren nicht die einzigen glücklichen Gäste, die unter dem grossen Zelt unserer Gastgeber Schutz suchten. Für unseren Qa'ani also sozusagen ein tolles "Heimspiel", die Warterei verflog im Nu und ohne Anstrengung. So trafen wir zusammen mit einigen lieben Bekannten aus der Sloughi- und Salukiszene, und als allerschönste Überraschung gesellte sich zu uns auch Qa'anis Wurfschwesterlein Querima mit ihrer Familie: Ein wunderschönes Wiedersehn, die beiden Jungspunde vergnügten sich miteinander, wir Zweibeiner plauderten, ein Riesenglück!


aarau 6


Allerdings, mit meiner Zeitplanung hatte ich mich gründlich verrechnet. Unsere Richterin nahm sich aussergewöhnlich viel Zeit für die Begutachtung der Windhunde. Die Warterei zog sich also wiederum über Stunden dahin. Als ich mit Qa'ani endlich an der Reihe war, war es bereits wieder Mittag vorbei. Aber mein Herzbube war heute nicht erschöpft, er zeigte sich im Ring so gut wie noch nie bisher an einer Ausstellung, er machte alles richtig. Die Richterin war freundlich und interessiert, und nahm ihre Aufgabe äusserst genau. Bis ins kleinste Detail begutachtete sie quasi jeden Quadratcentimeter meines Windhundes, bewertete eigentlich alles was sie beobachtete als gut und altersentsprechend, auch mit der heutigen Präsentation zeigte sie sich zufrieden. Der Hammerschlag für mich kam dann erst mit dem Schluss-Verdikt: Wiederum, wie bereits am Samstag, ein "Sehr gut" anstelle des erhofften "Vorzüglich". Also wieder nicht der erhoffte CAC-Punkt! Und diesmal, anders als gestern, verstand ich tatsächlich die Welt nicht mehr!!!


aarau 7


Nun, trotz des nicht erhaltenen Punktes, der heutige Ausstellungstag war für mich und meinen Qa'ani quasi eine Versöhnung mit dem gestrigen Flop, und bedeutet ein doch freundlicher Abschluss unserer Windhund-Ausstellungs Karriere. Jegliche Aussicht, mit dem Qa'ani noch den Jugend-Schönheits Championtitel zu erreichen ist definitiv dahin, da für uns eine Ausstellungs-Teilnahme im Ausland oder in Genf nicht drinliegt. Der Qa'ani hat sich heute an seiner letzten Ausstellung von seiner besten Seite gezeigt. Mein guter Boy, Qa'ani, ich bin SOOO stolz auf dich!!! Du hast dich so wacker geschlagen, hast alles gegeben, auch wenn deine Leistung nicht in Punkten honoriert wurde. An Ausstellungen gelten halt andere Regeln, Richterbeurteilungen sind oft nicht nachvollziehbar, nicht verständlich. Das haben wir auch andernorts und vor Jahren schon nur zu oft erlebt. Und, eigentlich ist es ja ein grosses Glück: Wir brauchen uns nicht weiter mit Ausstellungs-Tagen rumzuschlagen, können unsere wertvolle Zeit miteinander anderweitig viel besser geniessen und verzichten ab sofort auf weitere Teilnahmen an solchen "Jahrmärkten der Eitelkeit". Gut so!


aarau 8


Die CAC-Ausstellung auf dem Gelände der Rennbahn Rifferswil fällt dieses Jahr mitten in eine wochenlang andauernde Regenperiode. Wir befürchten die Moorlandschaft vollständig unter Wasser, aber weit gefehlt: Die Ausstellungswiese im Zentrum der Rennbahn liegt leicht erhöht, die Bodenverhältnisse sind tadellos, und zu Beginn des Richtens fällt sogar noch kein Tropfen Regen!


cac riffi 1


Heute sind wir Zweibeiner zu dritt, mit unseren beiden Sloughi-Buben Parween und Qa'ani, die heute zum ersten und auch einzigen Mal beide in derselben Klasse, der Jugendklasse, starten werden, als direkte Konkurrenten also. Ich möchte wissen, wie dieselbe Richterin an demselben Tag in derselben Tagesform meine beiden Jungs beurteilt.


cac riffi 2


Unser Zelt ist mit sechs Händen rasch aufgestellt, wir haben genügend Zeit für einige Rundgänge mit unseren Hunden durchs Ausstellungsgelände. Warmlaufen. Vor uns starten verschiedene Windhund-Rassen mit jeweils nur wenigen gemeldeten Hunden, wir müssen also nicht allzu lange warten bis wir an der Reihe sind. Die Zeit reicht aber für eine ausführliche Lagebesprechung mit meinem schönen Parween.


cac riffi 3


Für heute konnten wir unseren persönlichen Kameramann engagieren: Janik wird uns fleissig möglichst gut ins Bild setzen, wenn ich mit unserem Älteren Parween, und Janik's Mama Madlen mit unserem Jüngeren Qa'ani im Ring vor der gestrengen Richterin stehen werden. Bevor's ernst wird, geniesst Janik nochmals eine herzliche Schmuserunde mit unserem Schätzeli Qa'ani. Dir ganz herzlichen Dank, lieber Janik, für all die supertollen Fotos!


cac riffi 4


Wie könnte es anders sein: Als wir mit unseren jungen Sloughi-Buben an die Reihe kommen, setzt doch noch der längst erwartete Regen ein. Allerdings fallen die Tropfen noch nicht so heftig, dass wir für unsere Regenmäntel rennen müssten. Unsere heutige Richterin, Frau Agneta Kappers aus Schweden, begrüsst uns freundlich im Ring, und lässt uns erst mal zwei Runden laufen mit unseren beiden Sloughi-Buben.


cac riffi 5


Qa'ani läuft vorneweg. Madlen hat etwas zu kämpfen, weil unser Nesthäkchen oft versucht, sich nach seinem Bruderherz Parween umzuschauen: Wo bleibt der bloss, wir beiden laufen doch sonst immer gemeinsam!


cac riffi 6


Da hab ich's mit meinem Parween um einiges einfacher: Der läuft die Vorrunden wunderbar, einfach immer seinem Brüderchen nach - er vergisst in dieser Konstellation sogar seine gewohnte Hüpferei und kann so einige erste Pluspunkte für sich einheimsen.


cac riffi 7


Nun ist als erster der Qa'ani dran: Als er sich vor dem Richtertisch positionieren soll, wird der Regen doch so heftig, dass die Ringhelfer schnell einen zusätzlichen Pavillon aufstellen vor dem Richtertisch. Trotz dieser kurzen Unterbrechung und Irritation macht unser Kleiner seine Sache sehr gut, natürlich nicht zuletzt dank der sattelfesten Ausstellungserfahrung von Madlen, die bereits in jungen Jahren Deutsche Doggen gezüchtet und auch an Ausstellungen gezeigt hat.


cac riffi 8


Qa'ani läuft nun mit Madlen wunderschön, trotzdem er noch kaum Erfahrungen sammeln konnte in Sachen Ausstellung, und auch noch nicht sehr oft Gelegenheit hatte, mit Madlen das schöne Laufen zu üben. Bravo ihr beiden, das habt ihr wirklich ganz super hingekriegt!!


cac riffi 9


Nun ist Parween dran. Der freundliche Schmuseboy begrüsst sogleich herzlich und begeistert seine Richterin mit einem innigen Küsschen! Sie lässt sich das natürlich gerne gefallen, lässt sich aber nicht allzulange ablenken und prüft den Parween sorgfältig sozusagen "auf Herz und Nieren": Sie scheint sehr zufrieden zu sein mit unserem Boy.


cac riffi 10


Beim Laufen fehlt uns aber nun das Zugpferdchen vornedran, der Parween neigt leider wieder zu seiner Hüpferei. Allerdings ist dieses Problem seit unserer letzten Ausstellung doch etwas besser geworden, da wir nun täglich eine kleine Sequenz joggen üben...


cac riffi 11


Die Richter-Beurteilung ist für den Moment für uns abgeschlossen, wir sind entlassen und können erst mal entspannen. Unsere beiden Sloughibuben dürfen nun wieder miteinander schmüsele, während vom Richtertisch her ein willkommenes kleines Geschenklein für die Jugendklasse-Hunde naht:


cac riffi 12


Qa'ani nimmt liebend gerne sein rotes Plüschtierchen entgegen, und zeigt sich absolut begeistert über dieses wuschelige Quietsch-Spielzeug, während auf den Parween noch eine kleine Zusatzaufgabe wartet: Als Erstplatzierter der beiden und Jugend-Sieger muss er noch ins Stechen um den BOB-Titel...


cac riffi 13


Unsere Richterin hatte sich zwar absolut begeistert gezeigt von der Schönheit unseres Parween. Doch nun beim Konkurrenzlauf gegen den Sloughi-Rüden der Offenen Klasse wird ihm seine Hüpferei zum Verhängnis. Die Richterin Frau Kappers legt absolut grossen Wert auf ein schönes Gangbild, doch damit kann unser Parween im Moment nicht trumpfen. Wir haben eindeutig noch zu wenig geübt, und haben heute leider keine Chance auf den Titel.


cac riffi 14


Auch so, wir sind zufrieden mit den tollen Wertungen unserer beiden Sloughi-Buben an der heutigen Ausstellung. Nun dürfen wir alle entspannen, richten uns gemütlich ein in unserem geräumigen Zelt und lassen uns vom inzwischen doch recht heftig niederprasselnden Regen nicht stören. Die beiden Sloughis lassen sich nach einer wilden Spiel- und Kampfphase um die beiden tollen Plüschtierchen in enger brüderlicher Umarmung in einen wohlverdienten Schlaf fallen....


cac riffi 15


.... immer mal wieder unterbrochen von einer herzlichen Schmuserunde. Hier weiss der anhängliche Parween wohl nicht so recht, ob er lieber mit Madlen schmüsele oder ums Plüschtierchen kämpfen will...  Liebe Madlen, Dir gilt unser ganz besonderer, herzlicher Dank für Deine tolle Unterstützung am heutigen Ausstellungstag!!!


cac riffi 16


Nachdem gegen Ende der Ausstellung alle Hunde gerichtet sind, werden im Ehrenring unter anderem verschiedene Paargruppen und Zuchtgruppen bewertet, und diverse weitere Top-Titel vergeben. Parween erhält als Sloughi-Jugendsieger auch heute wieder einen schönen Pokal. Herzliche Gratulation, du schöner Sloughi-Bub!

Unser Parween hat mit seinem heute erworbenen Jugend-CAC Punkt seine drei Anwartschaften zum Schweizer Jugend-Champion zusammen. Für dieses Jahr braucht er also in der Jugendklasse keine Ausstellungs-Punkte mehr. Unsere nächsten Ausstellungen wird nun der Qa'ani alleine bestreiten.


cac riffi 17

 



 



 




Unser wunderschöner, sanfter Sloughi-Rüde Parween feiert heute seinen ersten Geburtstag. Wir gratulieren dem älteren unserer beiden Windhund-Buben ganz herzlich zu diesem Freudentag, und wünschen ihm für die kommenden Lebensjahre alles Gute, weiterhin eine robuste, gute Gesundheit und viel Freude und Spass an allem was er erleben mag.


Parween erstergeburtstag 1


Parween hat sich in diesem seinem ersten Lebensjahr ganz toll entwickelt, sowohl im Charakter wie auch im Aussehen. Er ist ein sehr ausgeglichener, angenehmer junger Rüde, welcher bisher keinerlei Pubertäts-Probleme gemacht hat und uns im Alltag mit seinem fröhlichen, jedoch Sloughi-typisch eher zurückhaltenden Wesen begeistert. Parween ist ein richtiger Schmuseboy, ausgesprochen anhänglich und sensibel,  mit dem windhund-typischen, eigenständigen Charakter.


Parween erstergeburtstag 2


Parween ist die Sloughi-Schönheit in Person. Recht gross gewachsen, einem jungen Vollblut-Pferdchen gleich muskulös und trocken, mit seinem wunderschön geschwungenen, schlanken Hals und dem edel getragenen, klassisch geformten Kopf, seiner feinen schwarzen Maske die ihn wie geschminkt ausschauen lässt, seinem leichtfüssig federnden Gang ist er eine richtige Augenweide.


Parween erstergeburtstag 3


Unser Parween macht eine sehr gute Figur, nicht nur an diversen Schönheitswettbewerben wo er sich bereits ein paar mal zeigen durfte, auch auf den Rennbahnen und den Coursingstrecken zeigt er im Training viel Begeisterung und Ausdauer. Natürlich läuft er auf der Rennbahn erst die kurze Strecke, und auch bloss einmal pro Trainingstag, das reicht im Moment für sein Alter. Und in ein paar wenigen Tagen darf er auch endlich mit dem Training auf dem Agility-Platz beginnen. Darauf freuen wir uns schon lange!




Parween erstergeburtstag 4


Unser Parween erlebt heute einen ganz besonderen Tag: Wir fahren an die Internationale Hundeausstellung in Kreuzlingen! In der Bodenseearena werden an diesem Wochenende die schönsten Vertreter von rund 250 verschiedenen Hunderassen und -Varietäten ausgestellt, und in 16 Ausstellungsringen parallel gerichtet. Die Hallen und Ausstellungsräume sind proppenvoll nicht nur von den Ausstellungs-Hunden mit ihren zweibeinigen Begleitern und den vielen Funktionären, auch zahlreiche Verkaufsstände mit einer unübersehbaren Fülle an verschiedensten Hundeutensilien locken zum Geld-Ausgeben, und nicht zuletzt ist auch eine grosse Zahl von interessierten Besuchern vor Ort. Ein riesengrosser Trubel, völlig ungewohnt für meinen jungen Sloughi-Rüden, der sowas heute  zum allererstenmal erlebt.


Kreuzlingen 1


Wir haben grosses Glück, verschiedene nette Sloughi-Besitzer die wir bereits kennen sind da. Sie helfen uns unerfahrenen Ausstellungs-Teilnehmern wo immer es Not tut, und die interessanten Gespräche lassen für uns die langen Wartezeiten im Nu verfliegen. Aus derselben Zuchtstätte aus der unsere beiden Sloughibuben stammen, ist auch die zierliche Hündin Nayla (Nalani) mit ihrer lieben Familie da, ebenso ein Wurf-Schwesterchen von unserem Qa'ani. Auch sie ist ein richtiges Quecksilberhündchen wie unser jüngster, die beiden gleichen einander aufs Haar! Mit beiden Sloughis flirtet unser Parween unermüdlich nach Herzenslust, und vor allem in die Quicky-Hündin Querima scheint er sich sofort bis über beide Ohren verliebt zu haben.


Kreuzlingen 2


Endlich findet der Parween, nach vielen Stunden Action pur, etwas Ruhe. Der Schlaf übermannt ihn richtiggehend, er kann sich nicht länger dagegen wehren und lässt seinen hübschen Sloughi-Kopf sinken. Eine bleierne Müdigkeit fordert ihren Tribut. Ausgerechnet jetzt kommt er dran, und soll sich im Ring vor der netten Richterin von seiner besten Seite zeigen! Wie immer ist sein Verhalten tadellos, freundlich zugewandt lässt er sich geduldig überall betasten. Als er dann aber stolz und schön ruhig dastehen soll während die Richterin ihre Beurteilung diktiert, ist seine Müdigkeit doch stärker als seine Aufregung, und er lässt sich zu Boden sinken. Oh Schreck, ein sitzender oder liegender Hund kann nicht bewertet werden! Ich versuche mein bestes, ihn immer wieder von neuem in eine schöne Steh-Position zu locken, das gelingt leider mehr schlecht als recht.


Kreuzlingen 3


Nun darf der Parween endlich sich bewegen. Ich laufe mit ihm die Diagonale vor und zurück, dann zwei Runden im Kreis. Die Richterin fordert mich auf, etwas schneller zu laufen. Was ich natürlich auch tue mit dem Resultat, dass der Parween etwas verwirrt und auch freudig-überrascht fleissig hüpft und hochspringt - das war leider zu erwarten. Auch das hilft nicht wirklich für eine gute Bewertung, leider! Trotzdem: Die Richterin ist nachsichtig mit uns Ausstellungs-Anfängern, sie verleiht meinem Sloughi-Buben trotz der nicht optimalen Präsentation seine gute Wertung Vorzüglich 1. Er erhält auch seinen erhofften internationalen Jugend-CAC-Punkt und zusätzlich den Titel "Alpen-Jugendsieger". Wir sind glücklich! Der Ausstellungstag war lang, spannend und absolut erlebnisreich. Todmüde aber überaus zufrieden mit dem heutigen Tag machen wir uns gegen Abend auf den langen Heimweg.




Kreuzlingen 4


Der 17. Mai hatte es in sich, die Bienenvölker schwärmten!

Schon auf unserem Mittagsspaziergang mit den Hunden sahen wir einen riesigen Bienenschwarm neben einem Bienenhäuschen im Gebüsch hängen. Abends dann kam unser lieber Imkernachbar in unserem Obstbaumgarten vorbei und fragte, ob ich vielleicht Interesse hätte an Bienenschwärmen. Sein Bienenhaus sei proppenvoll, und nun seien ihm wieder gleich mehrere Schwärme raus. Noch so gerne!


Schwarmzeit 1


Einer der Schwärme war bereits in eine Schwarmkiste gepackt, der zweite war gerade am einlaufen, der dritte hing noch oben im Baum. Diesen durfte ich später sogar eigenhändig runterholen. Fast gleichzeitig kam noch von zwei weiteren Imkerkollegen die Anfrage, ob ich noch Schwärme brauchen könne. Klar sagte ich auch ihnen zu, denn mein einziges Bienenvolk welches ich vom Vorjahr her betreut hatte, war mir leider vor kurzem verloren gegangen.


Schwarmzeit 2


Nach Ablauf der obligaten drei Tage "Kellerhaft" konnten  gestern abend meine fünf Schwärme ihre neue Behausung beziehen. Das einlogieren gelang relativ problemlos, und heute fliegen bei allen Magazinen die Bienchen munter und fleissig ein und aus. Nun hoffe ich natürlich, dass es den Bienenvölklein in ihrem neuen Logis gefällt, dass beim Einquartieren die Bienenkönigin mit eingezogen ist, dass keines der noch kleinen Völker wieder ausfliegt und sich was besseres sucht, und dass die Bienen sich in den kommenden Wochen und Monaten prächtig entwickeln werden. Die Imkerei ist ein überaus schönes, spannendes, grossartiges, aber auch recht zeitintensives Hobby!

 


Schwarmzeit 3

 




Es ist zum verzweifeln, die Sarcoptes-Milbe macht unseren Hunden und Katzen zur Zeit das Leben schwer. Es ist die Räude-Milbe, die sich tief in die Haut der Tiere eingräbt und dort in ihren zahlreich angelegten Milbengängen sich freudig und ungestört vermehrt. Im Krankheitsverlauf stellt sich ein nicht beherrschbarer Juckreiz ein, so dass sich die leidenden Tiere wund und blutig kratzen. Es resultieren verdickte, entzündete und borkig-verkrustete, blutende Hautareale mit Haarausfall. Die befallenen Tiere leiden extrem. In letzer Zeit wurden vermehrt räudige Füchse gesehen in der Gegend wo wir wohnen, welche, bevor sie elendiglich zugrunde gehen wenn nicht die Wildhut es schafft, ihnen vorher den Gnadenschuss zu verpassen, diese Hautkrusten, bevölkert mit tausenden und abertausenden dieser Sarcoptes-Milben irgendwo im Gelände fallen lassen. Daran stecken sich dann unsere Haustiere an.


sarcoptes 1


Kurz: In unserem Dorf grassiert eine veritable Sarcoptes-Epidemie. Unzählige Hunde und Katzen sind bereits angesteckt, so auch unsere Lilofee, später folgten die Krankheitszeichen bei unserer Zuchtkatzen-Veteranin Milena, und schliesslich traf es auch Nesthäkchen Silja. Alle haben wir lege artis behandelt, das spezielle Spot-on Präparat haben wir auf Anraten unseres Tierarztes sogar in 10- bis 14-tägigen Intervallen aufgetragen, anstatt wie eigentlich empfohlen 4-wöchentlich. Die Behandlung scheint ihre Wirkung zu tun bei Milena und Silja, die arme Lilofee jedoch litt trotz Behandlung weiterhin an ihrem quälenden Juckreiz. Sie leckte und kratzte sich Bauch, Beine und Pfoten blutig, es musste etwas geschehn. In unserer Verzweiflung und nach Rücksprache mit unserem Tierarzt verabreichten wir ihr schliesslich täglich Kortison in einer extrem hohen Dosis, bis endlich der Juckreiz abflaute. Leider zeigten sich rasch schwere Nebenwirkungen dieses Medikamentes. Lilofee wurde nervös und fahrig, schreckhaft, zitterte wenn ich sie am Bauch berührte und entwickelte einen unstillbaren Heisshunger. Sie schnappte sich was immer sie fressbares erreichen konnte, den andern unserer Hunde direkt aus ihren Futternäpfen, Tiefkühlfleisch gleich kiloweise aus vermeindlich unerreichbaren Orten in der Küche, sie bettelte ununterbrochen nach Futter obschon sie bereits die doppelte Ration erhielt. Sie schien wie in Trance, es schien als realisiere sie auf unseren Spaziergängen überhaupt nicht mehr dass am andern Ende der Leine noch etwas war, zerrte und riss wohin immer sie ihre Nase oder ihre Augen hinzogen. Sie war kaum mehr zu halten auf den Leinespaziergängen und schien auch nicht mehr zu realisieren, dass sie sich dabei im Halsband fast selber erhängte! Lilofee befolgte auch kaum mehr irgend ein Kommando. Und wenn nach der vielleicht zehnten Aufforderung doch noch, so vergass sie das Kommando nach kaum drei Sekunden wieder. Unser Alltag wurde zum veritablen Nervenkrieg.


sarcoptes 2


Mehrere Versuche, die Kortison-Dosis etwas zu reduzieren nachdem die Juckerei wundersamerweise für einige Tage verschwunden und Lilofee's Hautentzündungen sich endlich zurückgebildet hatten, liessen die ganzen schlimmen Symptome nach jeweils nur zwei Tagen wieder aufblühen, es war wirklich zum verzweifeln. Das war schlicht kein lebenswerter Zustand mehr. Diese Quälerei musste ich beenden, dem schlimmen Leiden ein Ende setzen.


sarcoptes 3


Unsere wunderbare, liebenswürdige, sanftmütige Doggenhündin Lilofee ist heute, ausgerechnet an Charengo's Geburtstag, über die Regenbogenbrücke gegangen. Doch in Wirklichkeit ist sie schon lange zuvor von uns gegangen. Die letzten Tage war sie nicht mehr sie selber, wie ich sie gekannt hatte, sie war bloss noch ein Schatten ihrer selbst. Es war eine Erlösung für alle, für Lilofee, aber auch für unser ganzes Hunderudel die alle mitgelitten hatten, und nicht zuletzt auch für mich selber. Meine geliebte Fee, RIP





sarcoptes 4


Charengo, der Senior unseres Hunderudels, feiert heute seinen ELFTEN!!! Geburtstag. Wir gratulieren unserem Wuschelbär von Herzen zu diesem Feiertag! Charengo ist der "oldest-ever" von allen Hundewesen, die jemals in unserer Familie gelebt haben. Er ist noch immer lieb, verschmust und anhänglich wie eh und je, unser Knuddelbär.


Charengo Geburtstagskind 1


Klar, auch bei ihm haben die vielen Lebensjahre ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Charengo zieht sich zunehmend mehr in seine eigene Innenwelt zurück, er hört und sieht deutlich schlechter als früher, kann sich nicht mehr so gut konzentrieren und bellt manchmal scheinbar völlig grundlos wie aus dem Nichts heraus: Was mag dann wohl in seinem Kopf vorgehen? Der Alltag mit ihm wird dadurch nicht einfacher, aber so ist es halt, wenn man älter wird. Wir geniessen die Tage mit unserem unkomplizierten, "gmögigen und gäbigen" Senior, wohl wissend: Jeder dieser Tage könnte der letzte sein!


Charengo Geburtstagskind 2

 



 




Der Schweizer Club Orientalischer Windhunde SCOW organisierte die diesjährige Clubsieger-Show am Auffahrtstag auf dem Gelände der Windhund-Rennbahn in Lotzwil. Ausgestellt wurden die vier clubeigenen Windhundrassen Afghane, Azawakh, Saluki und Sloughi. Für unsere beiden jungen Sloughis Parween und Qa'ani war dies die allererste Ausstellung. Parween startete in der Jugendklasse, Qa'ani in der Jüngstenklasse.


clubsieger 1


Das Wetter war herrlich, Sonne pur und angenehm warm. Allerdings machten teils heftige Windböen unserem neuen Zelt einige Schwierigkeiten, da ich auf das Festzurren mit den Zeltschnüren verzichtet hatte um nicht Stolperfallen zu produzieren. Glücklicherweise kamen hilfreiche Nachbar-Aussteller in den kritischen Momenten jeweils blitzartig zu Hilfe...


clubsieger 2


Die Stimmung auf dem Ausstellungsgelände war freundlich und gelöst, und da die Sloughis gleich zu Beginn gerichtet wurden, gab es für unsere Jungspunde vor der Präsentation im Ring keine grösseren Wartezeiten. Glück für uns! Und trotz eher spärlichen Vorbereitungen - es machte uns ganz einfach keinen Spass, endlos das korrekte stehen und das lockere, elegante joggen bzw traben zu üben - zeigten sich unsere beiden Jungspunde im Ring ganz passabel.


clubsieger 3


Zu meiner grossen Freude holten sich meine wunderschönen und typvollen Sloughi-Rüden trotz nicht optimaler Präsentation beide den Sieg in ihrer Kategorie. Für Parween bedeutet dies einen ersten CAC-Punkt in der Jugendklasse. Wenn das nicht ein guter Ausstellungs-Start ist!


clubsieger 4


Anschliessend kam die lange Warterei, bis alle andern Hunde gerichtet waren, und die Reihenfolge zu den Endausscheidungen kam. Zur Auflockerung undd Abwechslung gingen wir immer mal wieder auf kleine Erkundungstouren durch's Ausstellungsgelände, und wie immer, Parween und Qa'ani hatten vor allem eines im Sinn: Am liebsten endlos spielen mit den vielen interessanten Hunden auf dem Platz! Leider, wie üblich an solchen Anlässen, spielen liegt definitiv nicht drin!


clubsieger 5


Ruhe für ein kleines Nickerchen fanden unsere beiden leider nicht, trotz geräumigem Zelt mit montierten Seitenwänden. Die Stoff-Ente, Geschenk an die Jüngstenklasse, war willkommener Zeitvertreib, die brüderlichen Zerr-Spielchen halfen viel zur Entspannung unserer Ausstellungs-Unerfahrenen Springinsfelde. Für die beiden passionierten Renn-Freaks mag es eine seltsame neue Erfahrung gewesen sein, auf dem ihnen bereits bestens bekannten Rennbahngelände für einmal nicht rennen zu dürfen!


clubsieger 6


Imposant zu beobachten für mich selber waren die verschiedenen elegant gekleideten, ausstellungserfahrenen "Handler", welche die ihnen anvertrauten Hunde gekonnt und mit wunderschönen, fast tänzerisch-leichten Bewegungen im Ring präsentierten: Ein richtiger Augenschmaus, ihnen dabei zuschauen zu dürfen!  Naja, mit sowas können wir definitiv nicht mithalten.


clubsieger 7


Daneben gab es auch lustige Momente, als zB eine Gruppe von Afghanen-Welpen im Ring gezeigt wurden. Die kleinen Wusels hatten natürlich keine Ahnung was da von ihnen erwartet wurde, sie waren ganz einfach herzallerliebst und süss anzuschauen!


clubsieger 8


Die Afghanen mit ihrem langen, wundervoll üppigen Haarkleid das perfekt zurechtgemacht im Frühlingswind wehte, sind immer wieder eine besonders beeindruckende Erscheinung. Bezahlt wird diese Schönheit mit aufwändiger Pflege, was offensichtlich am einfachsten zu bewerkstelligen ist, indem der Hund gleich auf einen Tisch gestellt und dort zurechtgemacht wird. Nach der Präsentation im Ring wurde dem schönen Afghanen-Rüden unserer Nachbar-Aussteller das lange Haar im Bereich von Flanken und Bauch gekonnt in kleinen Haarbüschelchen zusammengebunden, damit der Rüde beim Pipi-machen sich nicht beschmutzen kann...


clubsieger 9


Nach den Afghanen kamen, als letzte der vier präsentierten Rassen, die kleine Gruppe der Azawakh an die Reihe. Im Gegensatz zu den optisch absolut beeindruckenden Afghanen in ihrem wallenden Haarkleid muten diese Hunde, welche ursprünglich aus den oft sehr lebensfeindlichen Bedingungen der Halbwüste stammen, richtiggehend asketisch an: Absolut trocken im Körperbau, hochbeinig - standardgemäss deutlich höher als lang - mit dem ausgeprägtest tiefen Brustkorb und der am klarsten hochgezogener Bauchlinie von allen orientalischen Windhunden.


clubsieger 10


Auch im Charakter ist der Azawakh in seinem roten Haarkleid mit den weissen "Stiefelchen" bestimmt kein Hund für jedermann, rassetypisch oft sehr reserviert bis misstrauisch und zurückhaltend allem Fremden gegenüber. Das kann auf Ausstellungen gegenüber der ihnen fremden Person des Richters manchmal sehr deutlich zu sehen sein, und verlangt vom Aussteller eine gehörige Portion von Sachverstand, und vom Richter auch gebührenden Respekt und Rücksichtnahme.


clubsieger 11


Nachdem alle Rassen fertig gerichtet waren, kamen auch wir wieder an die Reihe: Zu unserer grossen Freude gewann unser Qa'ani in der Jüngstenklasse nach seinem ersten Platz unter den Sloughis nun auch noch den Titel "Jüngsten Best in Show", dh er wurde als bester der Jüngstenklasse unter den Vertretern aller vier Rassen ausgezeichnet. Qa'ani wurde anschliessend sogar nochmals in den Ring gebeten zur Ausmarchung "schönster Kopf, schönster Ausdruck" - diesen Titel holte sich dann allerdings einer der Konkurrenten.


clubsieger 12


Nachdem dann schliesslich alle Titelvergaben durch waren, kam die grosse Foto-Session: Zwar waren alle ausgestellten Hunde bereits im Ring mehrfach fotografiert worden, nun aber kamen die Siegerfotos jeder einzelnen Kategorie. Die prämiierten Hunde präsentierten sich wiederum sehr hübsch zurechtgemacht, zusammen mit der freundlichen Richterin und flankiert von Blumenbouquets fürs offizielle Foto. Die Angelegenheit schien sich endlos in die Länge zu ziehen. ... die Fotos sollen später auf Facebook aufgeschaltet werden.


clubsieger 13


Und dann musste plötzlich alles ganz schnell gehn: Im Anschluss an die Ausstellung war noch ein Plauschrennen angesagt, die Zelte welche wir im Innern der Rennbahn aufgestellt hatten mussten in Windeseile abgebaut und raustransportiert sein, die Rennbahn wurde geschlossen und betriebsbereit gemacht. Für uns bedeutete dies das Ende des heutigen Anlasses, da Parween und Qa'ani noch zu jung sind um ein Rennen zu laufen. Sie waren ohnehin "völlig durch den Wind" und unser nächstes Ziel war einfach nur noch: Ab zurück nach Hause, und schlafen, schlafen, schlafen...

Schön war es, an unserer erste Windhundausstellung, ein wunderschönes und beeindruckendes Erlebnis, und mit den Resultaten können wir wirklich mehr als zufrieden sein!


clubsieger 14

 



 




Gerne präsentieren wir heute eine Reihe von wunderschönen Renn-Trainingsfotos mit unseren beiden jungen Sloughis Parween und Qa'ani. Die tollen Fotos stammen alle aus der Kamera von René Broger:  www.digitale-impressionen.ch, der nicht nur an den "richtigen", kompetitiven Renn-Anlässen fotografiert, sondern ab und zu mal auch an einem der Trainings anwesend ist und, gut "versteckt" in einer geeigneten Nische am Rennbahn-Rand, seine gute Kamera mit Riesenobjektiv auf's Stativ aufbaut und, quasi unbemerkt von den laufenden Hunden, seine so speziellen Fotos schiesst. Unser lieber Dank geht an den passionierten "Fotografen aus Leidenschaft", mit dessen Erlaubnis wir hier einige seiner beeindruckenden Aufnahmen zeigen dürfen.


Trainingsfotos 1


Auf den Windhundrennbahnen von Lotzwil, Kleindöttingen und Rifferswil fühlen wir uns inzwischen fast schon ein wenig heimisch. Die Trainings machen unseren beiden jungen Windhunden sichtlich Spass, wobei das ganze "drum und dran" für die beiden Jungspunde eigentlich noch fast beeindruckender scheint als das jeweils nur ultra-kurze Erlebnis auf der Rennstrecke. Denn mehr als ein einzelner Lauf pro Trainingstag liegt in dem Alter noch nicht drin, wir wollen unsere Joungsters nicht überfordern. Die beiden sind noch im Wachstum, und vor allem die Rennstrecke "immer linksrum" führt zwangsläufig zu einer ziemlich einseitigen Belastung der Gelenke.


Trainingsfotos 2


Ein sorgfältiger, langsamer Trainingsaufbau ist uns sehr wichtig. Zunächst ging es ja in der Hauptsache erst mal darum, all die neuen und spannenden Eindrücke auf den Trainingsplätzen kennenzulernen. Am meisten interessieren sich unsere Vierbeiner natürlich für die vielen verschiedenartigen Windhunde, die in Begleitung ihrer Zweibeiner allenthalben rund um die Rennbahn herum warten, sich warmlaufen oder sich einfach entspannen zwischen ihren Läufen. Am liebsten würden unsere beiden natürlich mit ihnen allen ein kleines Spielchen veranstalten - doch das geht leider nicht!


Trainingsfotos 3


Die allerersten Trainings bestanden natürlich noch nicht in einer ganzen Lauf-Runde, sondern unsere Hunde liefen zunächst nur jeweils eine kleine gerade Strecke, für den Anfang war das genug. Etwas später kam dann die erste Kurve hinzu in auslaufendem Tempo. Inzwischen dürfen sie nun doch bereits eine kleine Runde laufen, und sie machen das beide mit grosser Freude. Enorm viel Spass machen, im Unterschied zur Rennbahn, natürlich die Coursing-Trainings. Hier ist Tempo und Belastung für den Bewegungsapparat idealer, dafür Spass und Spannung umso grösser. Schade, dass solche Coursing-Trainings nur relativ selten angeboten werden!


Trainingsfotos 4


Ein ganz wichtiger Aspekt ist natürlich das Kennenlernen des "Trainings-Hasen" in seinen verschiedensten Ausführungen und Gerüchen, welcher dann während dem Lauf jeweils das ultimative Ziel der Begierde darstellt. Wir trainieren jetzt zu Beginn noch gänzlich ohne den später obligaten Rennmaulkorb, und vor Beginn der Trainingsläufe versuche ich jeweils, meinen beiden Kandidaten genügend Zeit und Gelegenheit zu geben, den "Hasen des Tages" ausgiebig zu beschnuppern und auch mal zwischen die Beisserchen zu nehmen. Kleine Zerrspielchen liegen ebenfalls drin, solange das Hasenfell keinen Schaden nimmt. Auch am Ende des Trainingslaufes dürfen die beiden jeweils noch eine kleine Weile rumspielen mit ihrer "Beute", bevor der Hase dann für die nächsten Läufer bereitgemacht wird..


Trainingsfotos 5


Eine andere wichtige Station vor Beginn der Trainings sind wenn immer möglich die Startboxen. Auch wenn wir für unsere ersten Trainings unsere Renn-Novizen noch von Hand auf der grünen Wiese starten lassen, so sollen sie sich doch bereits etwas gewöhnen an die dunklen, schmalen Metallboxen mit Absperrgitter vornedran, die dann später wenn's Ernst wird den Startpunkt bilden.

Unser jüngster, der Qa'ani, der liebt schon seit seinen Welpenspielstunden alle Arten von Tunnels über alles, und auf dem Agility-Platz kann er sich jeweils kaum beherrschen, die Tunnels die dort bereit liegen scheinen auf ihn eine magische Anziehungskraft auszuüben. Wen wunderts, auch die Startbox auf der Rennbahn nimmt der Qa'ani freudig-begeistert an und rennt in Windeseile durch den schmalen "Tunnel" hindurch wann immer er dazu die Gelegenheit bekommt. Ganz anders Brüderchen Parween, den ich im Moment noch nur mit sehr viel Überzeugungskraft dazu bringen kann, die Startbox anzunehmen. Da nützen auch die gluschtigsten Guddelis nichts...


Trainingsfotos 6


Gewöhnungsbedürftig auf den Rennbahnen sind auch verschiedene spezifische Geräusche während der Bahnrennen. Hierzu gehören vor allem das laute, metallene Schepper-Geräusch beim schwungvollen Öffnen der Absperrgitter der Startboxen, sowie auch das laute Surren der laufenden Hasenzug-Maschine auf der Schiene. Beide Geräusche schienen unsere beiden Sloughis jedoch von Beginn weg nicht sonderlich zu irritieren, anders als was wir bei verschiedenen anderen Rennbahn-Neulingen beobachten können.


Trainingsfotos 7


Wir haben inzwischen auch zwei Exemplare dieser feinen, leichten Renn-Maulkörbe für unsere beiden Aspiranten bereit, und werden wohl gegen Ende dieses Trainingsjahres, wenn die Abläufe während der Trainings genügend gefestigt sind, unsere Sloughis auch daran langsam und schrittweise gewöhnen. Vorläufig lassen wir unsere Hunde auch noch mit ihren Halsbändern laufen - als Sicherheit für den Fall, dass sie mal in einem pubertären Schub versuchen sollten, auf dem Rennplatz auszubüxen: Man weiss ja nie, für kleine Überraschungen sind die beiden allemal gut.


Trainingsfotos 8


So sind wir nun mittendrin in unserem Trainingsjahr auf den Windhund-Rennbahnen, und geniessen mit viel Spass und Freude diese spannende Zeit ohne jeglichen Wettkampf-Stress. So richtig "ernst" wird es für uns ja erst nächstes Jahr, wenn unsere beiden Sloughi-Joungsters im zeitigen Frühjahr mit Trainingsbeginn nach der langen Winterpause ab einem Alter von mindestens 17 Monaten ihre ersten Lizenz-Läufe absolvieren dürfen. Parween's Altersvorsprung von drei Monaten fällt leider genau in die Winterpause...


Trainingsfotos 9

 



 



 




Heute war unsere Premiere bei einem Coursing Training. Mit einiger Verspätung trafen wir am Nachmittag bei der Rennbahn in Lotzwil ein, da am Vormittag für mich noch ein wichtiger Imkerkurs auf dem Programm gestanden hatte. Als letzte des ersten Durchgangs bekamen wir die Startnummer 45 zugeteilt. Die Läufe waren in vollem Gange.


Coursing Training 1


Zu meiner freudigen Überraschung sah ich eine stolze Gruppe wunderschöner Sloughis auf dem Platz, das hatte ich nicht erwartet! Die Erklärung bekam ich allsbald von unserer Schweizer "Mutter der Sloughiszene" Rosy Bächtiger: Für's "Season Opening Coursing" das morgen hier stattfinden wird, waren nur zwei Sloughis gemeldet, das Coursing konnte also für die Sloughis nicht als Punktewertung gelten, denn hierfür braucht es mindestens 3 Teilnehmer pro Lauf. Das morgige Coursing würde also gänzlich ohne Sloughis stattfinden, stattdessen war heute Sloughi-Training angesagt mit den beiden lizenzierten Sloughis sowie allen für die Wettkämpfe zu alten (älter als 8 jährig) aber noch durchaus fitten, sowie alle jungen, noch unlizenzierten Sloughis. (Die Regel besagt, wer am Coursing teillnimmt, der darf nicht am Vortag auf derselben Strecke trainineren.)


Coursing Training 2


Ich hatte entschieden, für diesen allerersten Lauf auf der Coursingstrecke meine beiden jungen Sloughis gemeinsam als Zweier-Team starten zu lassen. Unsere beiden Jungspunde rennen ja tagtäglich bei unseren ausgedehnten Freilaufspaziergängen absolut begeistert miteinander über die Wiesen, ohne dass es bislang je zu ernsthaften Rüpeleien gekommen wäre. So würden sie nun voraussichtlich wohl als eingespieltes Team einander auf der Coursingstrecke gegenseitig anspornen und ich musste weniger befürchten, dass der eine oder andere vielleicht irritiert oder demotiviert vorzeitig seinen Erstlings-Lauf abbrechen würde. Ich hatte auch keine Sorge, dass die beiden miteinander "rumjoggeln" würden statt ernsthaft hinter dem Hasen her zu rennen.


Coursing Training 3


Ich brachte nun meine beiden ungeduldig im Auto wartenden Jungspunde zur Coursingstrecke, damit sie sich ein wenig vorwärmen und bewegen, sowie etwas von der "heissen Luft" schnuppern und die Windhunde bei ihren Läufen beobachten konnten. Die Aufregung war gross, die beiden hatten bereits heftig "Feuer gefangen"! Das was sich da vor ihren Augen abspielte war schon mal ganz was anderes als die im Vergleich dazu doch eher langweilig wirkenden Bahnrennen von letzter Woche.


Coursing Training 4


Die Windhunde hetzten, meist zu zweit auf der Strecke, den kreuz und quer dahinfliegenden Hasen, der nach kurzen geraden Strecken immer wieder plötzlich einen unerwarteten Haken schlug um sogleich in einer fast entgegengesetzten Richtung weiterzufliegen. Parween und Qa'ani hätten liebend gerne sofort die Verfolgung aufgenommen! Sie zogen und zerrten beide derart ungestüm an der Leine, dass ich sie bald wieder ins Auto zurückbringen musste, um selber mit etwas mehr Ruhe die Szenerie beobachten und auch etwas austauschen zu können mit den anwesenden, Coursing-erfahrenen Windhundleuten.


Coursing Training 5


Rosy bot mir spontan an, mir behilflich zu sein beim Novizen-Lauf meiner beiden Wilden. Für diese Hilfestellung war ich natürlich sehr dankbar. Rosy brachte für mich als absoluter Neuling an der Strecke Ruhe und Sicherheit in die ganze Aufregung. Rosy startete also meinen ruhigen, vernünftigen Parween, und ich parallel dazu meinen wilden Kampfhund Qa'ani. Beide liefen sogleich los, wie wenn sie schon hundert Mal ein Coursing gelaufen wären. Der jüngere Qa'ani flog wie eine Kampfmaschine volle Kraft voraus immer dem Hasen nach, während der Parween eine etwas überlegenere Strategie wählte, zunächst etwas zurück blieb und ruhig zu beobachten schien, dann nach dem ersten Haken des Hasen eine direktere Abkürzung wählte, und so schliesslich weit voraus vor seinem jüngeren Bruder dem Hasen folgte.


Coursing Training 6


Es war ein wunderbarer erster Lauf meiner beiden Sloughis, die diesmal die gesamte Strecke laufen durften und schliesslich, als der Hase im Ziel ruhig liegen blieb, begeistert das echte, frische Hasenfell mitsamt ganzem Kopf und Ohren nicht nur ausgiebig beschnupperten, sondern gleich auch gemeinsam daran zu rupfen und reissen begannen. Diesem Spielchen mussten wir dann natürlich rechtzeitig ein Ende bereiten, der Hase sollte ja heute noch ein Weilchen seine Dienste tun, auch wenn ein Ersatzhase bereit lag, für alle Fälle.


Coursing Training 7


Rosy erklärte mir, dass ein Maulkorb auch solche Szenerien auf einfache und unaufgeregte Art verhindert. Aber bei ihrem ersten Lauf war es ganz ok, dass meine beiden Coursing-Novizen sozusagen nach ihrer super Arbeit auch ihre gerechte Belohnung erhielten in Form von einem kurzen "Spiel mit dem Hasen". Übrigens: Der Hase überlebte diese direkte Begegnung mit meinen Sloughis glücklicherweise absolut "unverletzt". Ich aber werde mich wohl demnächst nach geeigneten Maulkörben für meine Jungs umsehen müssen...


Coursing Training 8


Weshalb bei den Rennen und den Coursings die Windhunde zwingend Maulkörbe tragen, das wurde mir etwas später sehr klar bei einem der verschiedenen andern, Coursing-erfahrenen Sloughi-Teams, die nach uns ihren zweiten Lauf des Nachmittags absolvieren durften (für die zweiten Läufe wurde an der unverändert belassenen Laufstrecke einfach die Laufrichtung umgekehrt, so dass die Strecke für die Hunde völlig neu daherkam): Da bekamen sich zwei kräftige Sloughis kurz nach dem Start "in die Wolle", heisst der Hase war plötzlich nicht mehr von Interesse, die Windhunde gingen recht heftig aufeinander los und es dauerte eine ganze Weile, bis ihre Besitzer sie wieder voneinander getrennt und sicher an der Leine hatten. Ohne Maulkorb wäre sowas mit Sicherheit nicht ohne schwere Verletzungen abgelaufen!


Coursing Training 9


Aber auch sonst sind Verletzungsrisiken auf solchen Coursingstrecken nie ganz auszuschliessen. Vor allem wenn ein gewiefter und coursingerfahrener Windhund, der statt nur seiner Läufe Kraft auch sein Hirn einsetzt und zum richtigen Zeitpunkt die richtige Abkürzung wählt, kann es schon mal vorkommen dass er den am Seil gezogenen Hasen, der eigentlich vom Hasenzieher an der Hasenmaschine immer rund 20 Meter vor dem vorne laufenden Windhund positioniert werden sollte, auch tatsächlich erwischt, und sich dabei auch mal sehr unglücklich im Zugseil verfangen kann. Wie sowas enden kann, das ist nicht sehr schwierig sich vorzustellen.


Coursing Training 10


Auch heute kam es leider zu einem derartigen Vorfall, wobei der betreffende verletzte Sloughi sofort ganz schrecklich aufschrie in seinem Schmerz und erbärmlich davonhumpelte, während sein unverletzter Coursing-Partner begeistert versuchte, mit senkrechten Luftsprüngen den bei dem Unfall hoch ins Seil hinauf katapultierten Hasen doch noch zu erwischen... Glücklicherweise war diese Verletzung heute nicht wirklich schlimm, und nach einigen Schritten lief der betreffende Sloughi bereits wieder hinkfrei weiter. Wir waren alle sehr erleichtert.


Coursing Training 11


Nach diesem Vorfall gab es dann eine kurze Pause bis zum nächsten Lauf. Die Verantwortlichen hatten entschieden, die Laufstrecke etwas umzustellen, um die unfallträchtige Stelle zu entschärfen. Die Sicherheit der Hunde ging vor. Ich aber entschied, das Ende der heutigen Läufe nicht mehr abzuwarten sondern mit meinen Hunden nun den Heimweg anzutreten. Meine beiden Coursing-Novizen waren durch ihren heutigen Lauf emotional und körperlich derart "auf Tausend" hochgefahren, dass ich sie unbedingt raschestmöglich zur Ruhe bringen, runterkühlen und entspannen wollte, und das war nicht möglich hier vor Ort. Das heutige erste Coursing-Training war für uns alle ein hochspannendes, wunderbares Erlebnis, das wir drei nun erst mal ausgiebig "verdauen" müssen!




Coursing Training 12


Und wieder liegt ein reich befrachtetes, überaus interessantes Windhund-Wochenende hinter uns. Am Samstag durfte ich erste persönliche Kontakte knüpfen mit verschiedenen aktiven Leuten vom Windhund-Rennverein Kleindöttingen. Trotz eher schwierigem, nasskaltem Wetter wurde der geplante Arbeitstag durchgeführt, witterungsbedingt mit leicht reduziertem Programm. Wir weiblichen Wesen nahmen die Innenräume energisch unter unsere Putzlappen, bis alles blitzte und glänzte und alles Material, Getränke und Küchenutensilien wieder hübsch säuberlich an ihrem Ort standen, während die kräftigen Herren der Schöpfung in toller Teamarbeit das grosse Wirtschaftszelt aufstellten. Wir waren eine erstaunlich grosse Truppe, welche dem garstigen Wetter trotzte und guten Mutes fröhlich und kräftig Hand anlegte. Es war eine schöne erste Begegnung mit diesem Verein, ich freue mich auf die kommenden Renn-Trainings auf der Sandbahn in Kleindöttingen.


Rennbahnschnuppern 1


Gegen Abend fuhr ich dann zu meinem ersten Treffen mit den Windhundfreunden Zentralschweiz, die GV stand an. Meine beiden Sloughis durften diesmal mitkommen. Im Gasthaus Bären in Kölliken wartete eine einladend vorbereitete grosse Tafel auf uns, einige der Vorstandsmitglieder waren bereits da und mit letzten Vorbereitungen beschäftigt. Wir Neulinge im Verein wurden sehr herzlich begrüsst, insbesondere die beiden jungen Sloughis wurden ausgiebig bewundert und beschmust. Eine speditiv durchgezogene GV folgte, das Jahresprogramm wurde vorgestellt, und anschliessend konnten wir bei lockeren freundschaftlichen Gesprächen ein wunderbares Abendessen geniessen. Ich freue mich, in dieser netten Gruppe von freundlichen, kultivierten und windhunderfahrenen Menschen so herzlich aufgenommen worden zu sein, und freue mich bereits heute auf die geplanten Anlässe, so ganz abseits von Windhundrennen und -Ausstellungen - Anlässe wo es nicht um Konkurrenz und Titel geht, wo einfach das gesellige Zusammensein gepflegt werden kann mit der "Faszination Windhunde" im Zentrum.


Rennbahnschnuppern 2


Heute Sonntag stand nun unser erster Kontakt mit einer Windhundrennbahn "in echt" auf dem Programm. Der Windhundsportverein Bern hat sein erstes Rennbahntraining der Saison heute auf dem Programm. Gestern erst war das dicke Couvert mit allen Unterlagen bei mir eingetroffen, ich bin also als Neumitglied aufgenommen, gerade noch rechtzeitig zum Saisonstart. Bei inzwischen dichtem Schneegestöber hatte ich mich gestern abend noch telefonisch vergewissert, dass dieses erste Training auch tatsächlich stattfindet, und heute hatten wir neugierig und voller Vorfreude den Weg zur Windhund-Rennbahn Lotzwil erstmals unter die Räder genommen. Es war eisig kalt, Aprilwetter vom feinsten mit abwechselnd dicken Wolken, Schnee- oder Graupelschauern und heiter Sonnenschein...   wie würden wohl Parween und Qa'ani auf der Rennbahn reagieren? Würden sie den laufenden Hasen annehmen, oder eher wie zwei grosse Fragezeichen stehen bleiben?


Rennbahnschnuppern 3


Der Empfang beim Vereinshaus war herzlich und hilfsbereit, ich outete uns natürlich gleich als absolute Neulinge die überall Hilfe benötigen. Wir hätten uns keinerlei Sorgen machen müssen, Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft begegnete uns an allen Ecken. Wir wurden als Neumitglieder allenthalben herzlich begrüsst - der erste Trainingslauf unserer beiden Sloughi-Joungsters wurde uns sogar geschenkt! Wir bekamen die Laufnummern 9 und 13 zugeteilt. Die Stimmung rund um die Rennbahn war sehr freundlich, fröhlich und unkompliziert. Hunde von vielerlei Windhundrassen waren zum ersten Training der Saison gekommen. In besonders grosser Zahl schien uns heute die Gruppe der Barsois präsent, offensichtlich ist hier in der Gegend eine Barsoi-Züchterin aktiv. Daneben sahen wir auch viele Whippets, einige Windspiele, einige glatt- und rauhhaarige Galgos und drei wunderschöne, imposante Deerhounds. Ein eleganter Afghane war da, sowie auch einige Salukis. Unsere beiden Bahn-Neulinge waren heute die einzigen Sloughis auf dem Gelände.


Rennbahnschnuppern 4


Parween und Qa'ani waren sehr aufgeregt, sie interessierten sich brennend für all die spannenden Düfte und Gerüche rund um die Rennbahn und all die neuen Hunde. Wir waren zeitig genug angekommen, ich spazierte mit meinen Jungspunden auch auf die Rennbahn und zeigte ihnen vor Trainingsbeginn die dort bereitliegende Hasenattrappe, welche beide neugierig beschnüffelten und probeweise auch mal in den Fang nahmen. Ansonsten aber schien dieses fremde, bewegungslos daliegende Ding sie nicht weiter zu interessieren. Viel spannender für sie war all das bunte Treiben rund um die Bahn herum. Auch als die ersten Hunde mit ihren Trainingsläufen begannen, schenkten Parween und Qa'ani dem vorbeifliegenden "Hasen" und den hinterher hetzenden Hunden kaum Beachtung, ich war mir also meiner Sache ganz und gar nicht sicher, ob sie dann auf der Rennbahn überhaupt begreifen würden worum es hier ging.


Rennbahnschnuppern 5


Nun kamen wir an die Reihe, Parween sollte als erster auf die Bahn. Natürlich starteten meine Joungsters für's erste freihändig, die Startbox sollten sie erst später kennenlernen. Als der "Hase" vorbeiflog, liess ich den Parween frei, dieser zog sogleich an und lief dem "Hasen" nach. Doch kaum hatte mein Boy etwas Tempo aufgenommen, machte diese elende Hasenattrappe nur noch ein paar kleine Hüpferchen und blieb dann liegen. War's das schon? Um Himmels willen, und das sollte nun Parween's erster Trainingslauf sein? Ich war enttäuscht, ich hatte mir etwas mehr vorgestellt unter Parween's erstem Lauf, mindestens bis zur ersten Kurve hätten sie ihn doch rennen lassen dürfen! Wenn diese enttäuschende erste Rennbahn-Erfahrung bei meinem "älteren" nur nicht gelangweiltes Desinteresse provoziert! Naja, nichts zu machen.


Rennbahnschnuppern 6


Als ich etwas später mit Qa'ani zum Start ging fragte ich, ob sie nicht bitte meinen Buben diesmal etwas weiter laufen lassen könnten, falls er mitmacht. Der Qa'ani, der lief dann tatsächlich wie ein Pfeil los, und als er nach wenigen Metern den sehr sehr langsam daherzuckelnden "Hasen" eingeholt hatte und dieser nach einigen "Hüpfern" bereits wieder ruhig dalag, konnte der "Hasenzieher" nach etlichen vergeblichen Aufforderungen dann doch noch dazu gebracht werden, den Hasen wieder anzuziehen, der Qa'ani lief wieder begeistert hinterher - bis um die erste Kurve und noch ein Stück weiter, dann blieb der Hase definitiv liegen. Der Qa'ani verlor nun allsbald das Interesse an dem ruhenden Bänder- und Fellklumpen und kam brav zu mir zurück. Na, dies war für's erste schon mal gar nicht so schlecht.


Rennbahnschnuppern 7


Wir spazierten noch eine ganze Weile zwischen all den andern Windhunden umher, beobachteten die andern Hunde bei ihren Läufen und genossen die heitere und freundliche Stimmung. Da war keinerlei Hektik oder Nervenkrieg, vielmehr lockere Sonntagsstimmung allenthalben. Einige der Hunde liefen ihre Lizenzläufe. Besonders beeindruckend schien mir ein wunderschöner, schneeweisser junger Saluki-Rüde, herausragend schön befedert, gepflegt wie für eine Champions-Ausstellung bewegte er sich an der Rennbahn. Er lief seinen Lizenzlauf tadellos. Schönheit und Leistung beides top, so sollte es sein! Gerne hätte ich meine beiden Rüden nochmals auf die Rennbahn gebracht heute, diesmal für einen etwas längeren Lauf, doch die Pause bis zu den Nachmittagsläufen war einfach zu lang, unsere zuhause gebliebenen Vierbeiner sollten auch zu ihrem Recht kommen. Für heute musste ich's gut sein lassen. Doch wir freuen uns bereits heute aufs kommende Wochenende, da stehen am Samstag Nachmittag in Lotzwil Coursing-Trainings auf dem Programm, und wir dürfen wieder mit dabei sein!

 


Rennbahnschnuppern 8

Zum traditionsreichen Schuru-esch-Schams Sloughi-Treffen vom 26.-28. Februar waren wir erstmals eingeladen. Im exzellenten Landgasthof Hessenmühle, Kleinlüder in der Nähe von Fulda, war ein vielfältiges Programm vorgesehen, im Kreis der eingefleischten Schuru-esch-Schams Freundesfamilie, mit erfahrenen Referenten. Wir freuten uns sehr, den Züchtervater unserer beiden Sloughirüden Parween und Qa'ani bei dieser Gelegenheit wiederzusehen, vor allem aber interessierte es uns brennend, die vielen Wurfgeschwister unserer Wüstenprinzen wiederzusehen. Der Anlass war als Welpentreffen der Würfe N * O * P * Q angesagt und wir hofften, möglichst viele der Wurfgeschwister würden an dem Anlass teilnehmen. Wie sehr würden wohl inzwischen die Geschwisterchen unseren beiden Lieblingen ähnlich sehen?

Sloughitreff 1


Kurz vor unserer Abreise erreichte uns leider eine sehr traurige Nachricht: Die Züchterfamilie konnte sehr kurzfristig aus wichtigen persönlichen Gründen diesmal nicht am Treffen mit dabei sein. Am liebsten hätte ich gleich das vollgepackte Auto wieder leergeräumt und alles abgesagt. Wir haben dann aber doch sehr traurig und besorgt die für unsere Verhältnisse weite, 500 km lange Fahrt in Angriff genommen. Nur schon diese lange Fahrt, inklusive einem nervigen 20 km Stau kurz vor unserem Ziel, war für unsere Sloughi-Buben eine sehr ungewohnte Angelegenheit, die sie aber dank verschiedener Zwischenstops doch gut gemeistert haben. Unser Senior Charengo durfte mit dabei sein, er nahm das ganze absolut gelassen mit der Weisheit und Lebenserfahrung seiner bald 11 Jahre, während unsere beiden Doggendamen einen unbeschwerten Ferienaufenthalt im Haus einer befreundeten Doggenzüchterin geniessen durften.


Sloughitreff 2


Ja, dieses verlängerte Wochenende unter Sloughis und Sloughi-Freunden war ein echtes Erlebnis für uns alle. Vielerlei nicht ganz einfache und jedenfalls ungewohnte Situationen boten für uns immer wieder Herausforderungen, welche wir so gut es ging zu meistern versuchten. Bereits ein erster Prüfstein war leider das uns zugewiesene Hotelzimmer. Es befand sich in der romantisch gelegenen Fischerhütte, etwas abseit des Haupthauses, im ersten Obergeschoss. Erreichbar über eine enge und steile Treppe mit offenen Stufen aus blank poliertem Stein, im unteren Teil als kurze Wendeltreppe angelegt. Unsere Sloughis die kennen keine derartigen Treppen! Auch wenn sie mit breiten, griffigen Betontreppen wie sie zB in Unterführungen anzutreffen sind keinerlei Probleme bekunden. Wir wollen die Gesundheit ihrer im Wachstum befindlichen Gelenke nicht aufs Spiel setzten, unsere jungen Quirle haben bei uns striktes Treppenverbot. Quintessenz: Nachdem wir unseren guten Willen gezeigt hatten und in geduldiger Trainingsarbeit wenigstens den Parween auf eigenen Läufen ins Zimmer hoch gelockt hatten, blieb mir beim jüngeren Qa'ani keine andere Wahl als das Federgewicht schliesslich die Treppe hochzutragen. So konnte das nicht funktionieren! Der Kleine muss auch frühmorgens vor Tagesanbruch noch fürs Pipi raus, das war so viel zu gefährlich! Wir bekamen dann nach längerer Suche doch noch ein alternatives Logis, diesmal im Erdgeschoss desselben Fischerhauses, dieses Problem war also glücklich gemeistert. Treppab zu unserem neuen Domizil musste ich dann sogar beide Sloughibuben tragen...


Sloughitreff 3


Dann, vor dem Abendessen, wollten wir unseren jungen wilden Sloughis nach der langen und anstrengenden Autofahrt doch noch einen kleinen leinefreien Ausflug im Freien gönnen, sie sollten so richtig Dampf ablassen können, damit sie dann im Restaurant sich halbwegs anständig benehmen würden. Doch, oh Schreck, plötzlich schreit der arme Parween ganz herzerbärmlich auf: Da stand und lag ein halb vergammelter Stacheldrahtzaun auf der Wiese, Parween hatte sich daran verletzt und ein paar böse Schrammen eingefangen! Ich verfluchte diesen Stacheldraht und meine eigene Unaufmerksamkeit! Solche Zäune sind in der Schweiz wegen der schrecklichen Verletzungsgefahr ja längst verboten, damit hatte ich einfach nicht gerechnet!


Sloughitreff 4


Nun, in der Zwischenzeit war es doch recht spät geworden, wir erreichten den unserer Gruppe zugewiesenen Speisesaal als fast letzte der ganzen Gruppe. Entgegen der Ankündigung, waren wir nicht die einzigen Gäste im Landgasthof, sondern mussten die Lokalität mit mehreren andern Gruppen teilen...   Alle ruhigen Plätzchen im Randbereich mit genügend grossen Eckplätzchen für die Lager der Sloughis waren natürlich längst besetzt, wir Neulinge in der Gruppe bekamen gerade noch im Eingangsbereich eine sehr eng gestuhlte Sitzgelegenheit, wo schon ohne Sloughis kaum ein Durchkommen war um zum reichhaltigen Buffet zu gelangen. Zudem führte der Zugang zum Speisesaal für Personal und Gäste immer zwingend an unseren Sitzplätzen vorbei! Nun, es war heute bereits das vierte Mal wo ich knapp davor stand, den ganzen Anlass abzublasen und kurzerhand wieder nach Hause zu fahren. Aber wir blieben, ich war schlicht zu müde um das ganze Gepäck wieder ins Auto zu packen und auch noch die Nacht durchzufahren. Einen Unfall wollte ich einfach nicht riskieren.


Sloughitreff 5


Auf den für Freitagabend angekündigten Sloughi-Kultfilm "Der Prinz unter den Hunden" hatte ich mich seit Tagen gefreut. Dieser Film war dann leider die nächste Enttäuschung für mich: Rührendes Geschichtchen im Stil einer billigen Soap Opera, Menschenpsychologie auf ein Sloughi-Paar übergestülpt, meine Begeisterung hielt sich in engsten Grenzen. Nächste Enttäuschung: Es waren kaum Wurfgeschwister aus dem P- und dem Q-Wurf anwesend. Die Hoffnung blieb, dass vielleicht doch noch einige weitere Q- und P-Sloughis erst am Samstag zu uns stossen würden.


Sloughitreff 6


Am Samstag stand nach dem reichhaltigen Frühstücksbuffen (mit den Sloughis, diesmal glücklicherweise ohne Platzprobleme da wir als erste im Speisesaal eingetroffen waren - Langschläfer sind wir definitiv nicht!) ein Fotoshooting auf dem Programm. Dieseses Fotoshooting erschöpfte sich dann allerdings in einem einfachen Gruppenfoto, mehr schlecht als recht gelungen, da eher eine Panorama-Aufnahme entstand... Meine Hoffnung, bei dieser Gelegenheit vielleicht auch kleinere Gruppenfotos mit den anwesenden Vertretern der jeweiligen zu feiernden Würfe zu bekommen scheiterten kläglich und diskussionslos. Waren doch von jedem der rund 10 Welpen starken Würfe bloss 2 oder maximal 3 Vertreter an dem Anlass präsent. Interessant für uns war, dass unsere beiden Jungspunde wohl die allereinzigsten der vielen anwesenden Sloughis waren, die nicht fein gekleidet in einem wärmenden Sloughimäntelchen daherkamen! Immerhin, mit ihren neuen selbstgefertigten Schmuckhalsbändern präsentierten sich nun auch unsere beiden Wüstensöhne hübsch herausgeputzt, und konnten es diesbezüglich mit der übrigen eleganten Vierbeinergesellschaft problemlos aufnehmen.


Sloughitreff 7


Nun stand ein gemeinsamer Spaziergang mit unseren Hunden auf dem Programm. Meine Befürchtungen bewahrheiteten sich leider: Es war durch und durch ein Leinenspaziergang! Definitiv nichts für uns und unsere Vierbeiner! Also liessen wir, als die Sache definitiv geklärt war, die Gruppe an uns vorüberziehen und genossen im Anschluss unseren eigenen tollen privat-familiären Spaziergang in der wunderschönen Natur. Inzwischen wussten wir ja, wo die gefährlichen Stacheldrähte sich befanden, so dass wir weitere Verletzungen vermeiden konnten. Unsere Freude war gross, als wir gegen Ende unserer Privatwanderung doch noch eine kleine gemischte frei laufende Gruppe Sloughi-Saluki mit zugehörigen Zweibeinern trafen, was unseren beiden Sloughi-Buben wenigstens diese eine Gelegenheit bescherte, kurz mit ihresgleichen springen und rennen zu dürfen...


Sloughitreff 8


Nach dem gemeinsamen Mittagessen im Speisesaal, wo wir diesmal glücklicherweise früh hinkamen und einen günstigen Platz auswählen konnten, stand eine Vorstellungsrunde der Teilnehmer im Seminarraum auf dem Programm. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen, bei dieser Gelegenheit eine kleine feine Attacke zu reiten gegen einige der Teilnehmer, welche uns am Vorabend unmissverständlich klargemacht hatten, wie verantwortungslos und falsch sie es beurteilen, dass wir gleich zwei fast gleichalte junge Sloughis in unsere Vierbeinerfamilie aufgenommen hatten. Sowas kann und darf einfach nicht sein!
In den Augen dieser Sloughi-Spezialisten ist unausweichlich die Katastrophe vorprogrammiert, wenn nicht ein einzelner Sloughi-Welpe zu einem bereits vernünftigen älteren Sloughi hinzugenommen wird, und dieser dann die notwendige Erziehungsarbeit des Jungspundes übernehmen kann.


Sloughitreff 9


Alle unsere Erklärungen und Informationen waren auf definitiv taube Ohren gestossen. Solche vorgefasste Überzeugungen zu relativieren scheint ein Ding der Unmöglichkeit. Dass für mich der Umgang mit unseren beiden feinen Sloughi-Buben praktisch einem Sonntags-Spaziergang gleichkommt, im Vergleich zur fordernden Zeit mit unseren jungen Deutschen Doggen vor fünf Jahren, sowas können diese Sloughi-Narren schlicht nicht nachvollziehen. Diese Leute kennen ganz einfach nicht das Glück, mit zwei jungen, tagtäglich überschwänglich spielenden und voller Lebensfreude über die Wiesen fliegenden Sloughis durchs Leben gehen zu dürfen. Die noblen Sloughis dieser Leute die spazieren wohl von jüngsten Welpenbeinen an Tag für Tag an Leinen aus feinstem Leder durch die Strassen, stets weich gebettet und in kuschelige Mäntelchen gehüllt, und kennen den Freilauf wohl kaum. Solche Hunde benehmen sich dann auch perfekt angepasst bei ihren eleganten Städtli- und Restaurantbesuchen, keine Frage. Artgerechte Haltung kann ich sowas nicht nennen.


Sloughitreff 10


Im Anschluss wurden wir mit einem Foto- und Kurzfilm-Vortrag nach Tunesien entführt, ein persönlicher Reisebericht von einer traditionellen Hasenjagd - wobei die relevanten Bilder der eigentlichen Hasenjagd leider fehlten, der Hase war schneller gewesen als der Fotograf... Interessant schien mir der fassungslose Kommentar einer besorgten Zuhörerin, ob sich denn die Sloughis in der unwirtlichen, mit Steinbrocken übersäten Gegend bei einer solchen Jagd nicht schlimm verletzen würden...   ja, in den Augen der Damen und Herren dieser erlauchten Gesellschaft war es offensichtlich auch eine veritable Sünde, dass unsere beiden Sloughis doch tatsächlich auf dem blanken (warmen Linoleum-) Boden liegen mussten, wir bekamen für die zwei unglücklichen, definitiv nicht standesgemäss gebetteten Rüden umgehend zwei Kuschel-Decken angeboten... nette Geste, die wir dankend angenommen haben. Unsere Sloughis haben sich gefreut...


Sloughitreff 11


Nun, die nächste kleine Katastrophe war bereits im Anzug: Ich hatte die Pause vor dem Vortrag leider nicht genutzt, um mit Qa'ani kurz nach draussen zu gehen fürs Pipi. Er hatte so zufrieden geschlafen dass ich ihn nicht wecken wollte. Dann, mitten im Vortrag, wurde der kleine Wichtelmann unruhig, mir wurde sofort klar, da pressiert's! Aber genauso rasch wurde mir klar: Alle Wege nach draussen waren versperrt, überall lagen die luxuriös gebetteten Sloughis in ihren wunderbaren weichen grossen Hundebetten in den Gängen zwischen den Tischreihen, da war ganz einfach kein Durchkommen für uns! Das Malheur folgte dann also quasi auf dem Fusse, ein goldgelbes Bächlein breitete sich aus unter dem verzweifelten Qa'ani... Die liebevollen Kommentare von vorne und von hinten erreichten uns ohne Verzug, aber noch immer hatte kein einziger der Teilnehmer die Gnade, seinen weich gebetteten Sloughi ein wenig zur Seite zu rücken um uns durchschlüpfen zu lassen. Stattdessen kamen von überall die dezidierten Warnungen: "Hier geht's nicht gut!" Sollte ich einfach lauthals in die Runde schreien: "So lasst uns doch einfach irgendwo durch!!!" Ich hab's nicht getan, wir sind ja anständige Leute. Schliesslich blieb uns gerade noch der Weg ganz vorn bei Referent und Leinwand, ich gab mein bestes die Läufe meines verzweifelten und leicht verwirrten Sloughibuben einzeln über die in grossen losen Schlaufen daliegenden Kabelknäuel zu heben. Da nützten uns die völlig überflüssigen Warnungen "Achtung, Kabel!" nicht wirklich viel! Ich fühlte mich mittlerweile mit unseren Sloughis definitiv nicht als "Freund unter Freunden" angenommen in dieser Gruppe. Da gehörten wir einfach nicht dazu!


Sloughitreff 12


Nächster Programmpunkt war ein interessanter, kurzweilig und absolut kompetent präsentierter Schulungsvortrag zum Thema "Zahnhygiene beim Hund". Da gab's sogar für mich nichts zu mäkeln, sozusagen das Highlight des Wochenendes, wenn auch natürlich ganz und gar nicht Sloughi-spezifisch. Glücklicherweise war die Referentin kompetent genug, auf den zunächst angekündigten "praktischen Teil" zu verzichten (ich hatte mir bereits überlegt, diesen letzten praktischen Teil meinen Sloughis zu ersparen und einfach zu streiken). Sowas geht die vernünftige Hundehalterin am besten in Ruhe zu Hause und sachte Schritt für Schritt an, nicht überfallmässig in der Unruhe und Fremdheit eines vielbevölkerten Konferenzraumes....


Sloughitreff 13


Hingegen wiederum sehr enttäuschend war der als "Festlicher Hüttenabend mit Programm" angekündigte Samstagabend, wofür ich mir extra eine wunderschöne Djellaba genäht hatte, um in der noblen Gesellschaft auch ein wenig mithalten zu können. Leider nichts dergleichen. Meine schöne Djellaba blieb unbenutzt im Hotelzimmer liegen. Aber an solche Enttäuschungen hatte ich mich ja mittlerweile gewöhnt. Auch von den ursprünglichen Programmpunkten "Sloughis in der Kunst" und "Windhund-Psychologie" war auf dem definitiven Programm nichts mehr zu sehen.


Sloughitreff 14


Wir hatten inzwischen mehr als genug erlebt an diesem Wochenende, hatten uns den Herausforderungen gestellt und alles schlecht und recht gemeistert. Eigentlich wollten wir anständig bis zum Ende der Veranstaltung bleiben, welche am Sonntag nach dem Mittagessen enden sollte. Nun aber war das Sonntagsprogramm bis weit in den Nachmittag hinein ausgedehnt worden. Wir wollten unsere Doggenladies nicht unnötig und ungeplant noch eine Nacht länger "in der Fremde" lassen, und der Gedanke in nächtlicher Dunkelheit fahren zu müssen behagte mir ganz und gar nicht. Zudem wusste ich, dass wir besser genügend Zeit für die Rückfahrt einplanen mussten. Und wenn wir schon nicht mit der Gruppe gemeinsam abschliessen konnten, so konnten wir ja ebenso gut gleich nach dem Frühstücksbuffet unsere Heimreise antreten, und auf den letzten Programmpunkt "Spielverhalten" gänzlich verzichten. Stattdessen genossen wir auf dem Nachhause-Weg einige wunderschöne, ausgedehnte Freilauf-Spaziergänge mit unseren Hunden, dies schien uns in dieser Situation mehr Wert als jegliches Gold der Welt.


Sloughitreff 15


Ja, das war definitiv ein reich befrachtetes, abwechslungsreiches Sloughi-Wochenende. Verbunden mit vielen Eindrücken, viel Stress und vielen Enttäuschungen. Freunde haben wir nicht gefunden, wir sind sozusagen exotische Fremdlinge geblieben in dieser "Sloughi-Freunde-Familie". Unsere Sloughi-Buben haben viel gelernt, wurden immer wieder konfrontiert mit neuen, gänzlich ungewohnten Situationen. Zurück zu Hause scheint mir, die Jungs sind in kürzester Zeit um Monate älter und reifer geworden. Es war unser erstes Sloughi-Treffen, mag sein dass es auch das letzte bleiben wird. Aber wir sind keine Hellseher.



Sloughitreff 16


Unsere S-Wurf Döggelis feiern heute bereits ihren fünften Geburtstag!

Von Velvet haben wir vor wenigen Tagen ein hübsches aktuelles Föteli bekommen. Dazu schreibt uns Claudia: "Wir waren in unserem Nachbarort Reigoldswil, um mit der Gondelbahn auf die "Wasserfalle", ein Naherholungsgebiet zu fahren. Wie man unschwer erkennen kann, war es Velvet nicht so ganz wohl in dieser "Eierschale", aber mit viel Zureden, einem Dorsch- Nugget auf dem Gondelboden und dem netten Herrn, welcher die Bahn komplett angehalten hat für uns, ging es dann doch noch. Es war 09.30 Uhr, sau kalt und hat geregnet, also der beste Moment für Velvet, ohne ungeduldige Zuschauer wieder mal in die Höhe zu steigen :-)."

Danke, Claudia, für dieses spezielle Foto und die Geschichte dazu!


fnf 1


Inzwischen ist's nun doch noch Winter geworden, klirrende Kälte und prächtiger Neuschnee bieten neue Abenteuer. Vom Saphir hat uns Madlen dieses Kuschel-Föteli geschickt, mit dem Titel: "Die zwei grossen beim schlafen".


Ja, gemütlich kuscheln drinnen an der Wärme, das lieben wir doch alle, Zwei- und Vierbeiner!


fnf 2


Und auch dieses coole Jux-Foto ist vom Saphir! Madlen schreibt dazu: "Pünktlich zum Winter Anfang hat Saphir sein richtiges Outfit gefunden".


Hat der's gut, der verwöhnte Bursche!!!


fnf 3


Unsere Hunde sind ganz närrisch ob der herrlichen weissen Pracht! Sie toben im stiebenden Schnee und können nicht genug bekommen davon.

Sogar die Silja lässt sich gerne anstecken von der übermütigen Begeisterung unserer beiden jungen Windhunde!


fnf 4


Derweil zieht unsere Rudelchefin Lilofee zielgerichtet ihre Bahn durch den verschneiten Winterwald, dicht gefolgt vom Parween, der inzwischen nach einer gut halbstündigen halsbrecherischen Jagd in riesigen Sätzen mit begeisterten hohen Luftsprüngen über die verschneiten Felder auch etwas zur Ruhe gekommen ist...


fnf 5


... sozusagen zum "runterkühlen" gibt's für unser Rudel noch eine kleine Verlängerung, einen ruhigen Spaziergang dem Waldrand entlang, bevor's wieder nach Hause in die Wärme geht.


fnf 6


Nadia hat heute für uns eine grosse Überraschung bereit: Simeon's Familie hat nochmals vierbeinigen Zuwachs bekommen! Der kleine, grosse Jagan, gerade mal 12 Wochen alt, ein lupenreiner Do Khyi, auch Tibetdogge genannt, kommt heute am Geburtstag unserer S-Wurf-Döggelis erstmals mit auf einen kurzen Rudelspaziergang. Gar nicht schüchtern, mischt er sich sogleich unter die grossen Hunde unseres Doppel-Rudels. Süsses Hundebaby mit seinem riesigen Löwenkopf!


fnf 7


Nadia hat eine Aufgabe: Zur Feier des Tages darf sie heute im Tiefschnee den beiden Geburtstagskindern Simeon und Silja ihre Geburtstagswurst präsentieren. Das Geburtstagsföteli ist schnell geknipst, und die Wurst ebenso blitzschnell verschwunden im riesigen, immer-hungrigen Fang der beiden!

Wir gratulieren allen unseren S-Wurf Döggelis ganz herzlich zu ihrem fünften Geburtstag! Möge ein weiteres wunderbares Lebensjahr mit ihren Liebsten, voller spannender und schöner Erlebnisse und bei guter Gesundheit folgen!

 


fnf 8