Geschafft!! Schon seit Monaten träume ich davon, selber schöne Windhundhalsbänder zu nähen für meine beiden Sloughi-Buben. Schnallenhalsbänder aus Leder sollen es sein, alles andere ist mir viel zu unsicher. Die praktischen Kunststoff-Klips, die gehen schon mal unbeabsichtigt auf oder zerbrechen im dümmsten Moment, und die Zug-Stop Bänder, da schlüpft der Parween problemlos raus wenn er's angebracht findet: Hochspringen und ein kurzer Ruck mit dem schmalen Köpfchen nach hinten, und schon ist er frei. Sowas hat er Anfang Jahr auf einer Autobahn-Raststätte gemacht, da hab ich schon mal kurz Panik geschoben!

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Im Frühling hatte ich in einem Borten-Webshop wunderschöne Web-Borten gefunden, und sogleich einige verschiedene Exemplare bestellt. Später war ich in einer Leder-Zurichterei, und habe dort vielerlei schönes Leder gekauft in diversen Farben. Schiesslich hatte ich noch einige Spulen extra starken Nähfaden für meine Nähmaschine sowie ein Set Ledernadeln gekauft, und los ging's mit meinem hoffnungsvollen ersten Versuch.

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Leider bin ich mit meiner uralten Haushaltnähmaschine nicht weit gekommen: Obschon ich für mein erstes Band sehr dünnes Leder ausgesucht hatte, und bloss zweilagig arbeitete, machte meine Maschine schon sehr bald nicht mehr mit. Mein Versuch war kläglich misslungen, das angefangene Windhundhalsband blieb monatelang liegen, ich wusste nicht wie weiter.

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Es hat Monate gedauert, bis ich endlich die für mich passende Leder-Nähmaschine gefunden hatte: Stark genug, um mich nicht wieder zu enttäuschen, immerhin mit Zweifach-Transport ausgerüstet, finanziell tragbar für meine Hobby-Aspirationen, und doch fabrikneu, also ohne unkalkulierbares Risiko.

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Auch wenn meine neue Leder-Nähmaschine natürlich für's Arbeiten mit grossen Industrie-Fadenspulen gemacht ist: Bis meine Faden-Bestellung geliefert wird, müssen es halt nun meine kleinen Fadenspülchen tun, für's erste wird's wohl reichen. Etwas bange setzte ich mich vorgestern an meine neue schwere Maschine, und oh Wunder: Alles klappte hervorragend, und jetzt lief plötzlich alles wie geschmiert!

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Genügend Zeit hatte ich ja gehabt mir zu überlegen, wie ich's überhaupt angehen könnte mit meinen Halsbändern. Nun also hiess es als erstes: Schablone fertigen, Ledersorten und dazu passende Borte auswählen, und die vier benötigten Teile ausschneiden. Meine Halsbänder fertige ich in folgenden Schichten: Dickes Unterleder, eine dünne Lage flauschig-weicher Polsterstoff, dickes Mittelleder, und schliesslich zuoberst ein feines, dünnes Oberleder mit der mittig aufgenähten Borte.

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Als erstes vernähe ich nun das Band-Ende mit der Schnalle und den übrigen Beschlägen mit den Spezial-Halb-Füsschen meiner Maschine. Anschliessend werden die übrigen Teile säuberlich umgeschlagen und zusammengenäht. Zum Schluss stanze ich die Löcher und bestreiche alle Schnittkanten mit Kantenglanz, zum Schutz gegen Feuchtigkeit: Fertig ist das Windhundhalsband!

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Was anfänglich noch nicht wirklich toll ausgesehen hat, das kann sich mittlerweile schon sehen lassen! Mein erstes Bijou in weiss mit schwarzer Borte, das ist eigentlich zu dünn und zu fragil für meine momentan pubertierenden Sloughi-Wildfänge, und die Nähte darf man nicht allzu genau anschauen. Aber bereits mein zweites Werk, das erste welches ich von A - Z auf meiner neuen Leder-Maschine genäht habe, das ist sehr robust und sieht bereits nach etwas rechtem aus. Und ab da ist's mit der Qualität und Schönheit der Bänder nur noch aufwärts gegangen.

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Mittlerweile habe ich meine ersten 6 Windhundhalsbänder fertig gestellt, und muss nun leider eine Pause einlegen: Meine ersten Vorräte an passenden Schnallen sind alle vernäht, und bis die neue Lieferung eintrifft dauert es eine Weile. Bis dahin wird hoffentlich auch meine grosse Fadenbestellung eintreffen, so dass ich dann ab Mitte August hoffentlich frei nach Lust und Laune werde weiternähen können. Schönes neues Hobby, und erst noch nützlich!

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