Im Anschluss an die traditionelle Fuchsjagd, welche alljährlich das Deutschschweizer Saisonende auf den Windhundrennbahnen markiert, organisierte der Windhundsportverein Bern auf der Rennbahn in Lotzwil auch dieses Jahr wieder ein Solorennen, an welchem Windhunde ohne gültige Rennlizenz sowie auch andere Interessierte teilnehmen dürfen. Die Hunde laufen ohne Maulkorb. Auch Joungsters unter 18 Mt dürfen zwei Läufe absolvieren, allerdings ausschliesslich über die kurze Rennstrecke von 280 m. Petrus meinte es wiederum sehr gut mit uns, das Wetter an diesem ersten November-Sonntag war zwar recht kühl aber trocken, und zeitweise kam sogar eine wunderbar wärmende Herbstsonne zum Vorschein. Die Stimmung auf dem Platz war sehr friedlich und freundschaftlich, ein richtiges Highlight zum Saisonabschluss!


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Dies war nun also das erste sozusagen "echte" Bahnrennen, welches unsere beiden Junghunde Parween und Qa'ani absolvieren durften: Unter Richter-Beobachtung, mit Rangverteilung je nach Laufzeit, genauestens gemessen mittels Zielkamera. Wir hatten ja bereits bei unserem letzten Rennbahntraining Mitte Oktober auf diesen Event hin geübt, dh erstmals durften da unsere zwei Sloughis zwei Läufe an demselben Trainingstag absolvieren, mit mehrstündiger Wartezeit dazwischen - bekanntlich ist für unsere beiden quirligen Windhunde das lange Warten, der endlos lang scheinende Tag die schwierige Herausforderung, und nicht die eigentlichen Läufe. Sehr erfreut war ich als ich entdeckte, dass am Rennbahnrand, wie immer diskret und unauffällig positioniert, ein Fotograf mit grossem Teleobjektiv an der Arbeit war: Ein herzlicher Dank gebührt René Broger für die wunderschön gelungenen Aufnahmen!


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Erst am Wochenende zuvor hatten Parween und Qa'ani am Plausch-Coursing in Heiligkreuz teilnehmen dĂĽrfen. Bei den Coursings sind ja keine Startboxen vorgesehen, die Hunde werden von Hand gestartet,  haben jederzeit freie Sicht auf den "Hasen" und beobachten akribisch, wann der sich in Bewegung setzt. Dies erwies sich heute völlig unerwarteterweise als die grosse Krux fĂĽr unseren Qa'ani. Er, der von Anbeginn weg ohne jegliche Probleme, ohne irgendwann auch nur eine Sekunde gezögert zu haben, bei den Rennbahntrainings immer völlig selbstverständlich aus der Startbox gestartet war, zeigte sich heute derart kompromisslos darauf erpicht, den laufenden Hasen von Anbeginn weg ins Gesichtsfeld zu bekommen (und natĂĽrlich ist er inzwischen bereits renn-erfahren genug um zu wissen, dass der Hase IMMER von hinten naht), dass der kleine, drahtige, wendige Kerl sich doch tatsächlich in der eigentlich sehr engen Startbox drinnen nach hinten wendete, und sich dann flugs vor seinem Start nach vorne raus erst mal nochmals mĂĽhsam zurĂĽckdrehen musste. Damit vergab er sich natĂĽrlich entscheidende Sekundenbruchteile.


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Der deutlich grössere und weniger gelenkige Parween hingegen, welcher lange beträchtliche Probleme gezeigt hatte, die enge Startbox zu akzeptieren, der hat keine Chance fĂĽr solche Experimente mit Wendungen auf engstem Raum. Beide Hunde liefen wunderbar ihren kurzen Lauf, und weil Qa'ani dieses Wendespielchen auch bei seinem Nachmittags-Lauf nochmals ausprobierte, geschah das gänzlich unerwartete: Parween, der in den Trainings regelmässig und deutlich langsamer läuft als Qa'ani, wurde nun bei beiden Läufen mit der kĂĽrzeren Zeit gestoppt und holte sich damit den Sieg, während Qa'ani sich mit dem 2. Schlussrang begnĂĽgen musste. Da heute leider keine anderen Sloughis an dem Solorennen teilnahmen, konnte Parween aber  trotz seinem Sieg in der Kategorie keinen Fuchsschwanz als Siegertrophäe mit nach Hause nehmen - einen solchen gewinnt ausschliesslich der Sieger einer mindestens dreiköpfigen Gruppe. Doch deswegen vergiessen wir keine Träne. Das Fuchsjagd-Solorennen war so oder so fĂĽr uns alle ein einmaliges und wunderschönes Erlebnis!








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