Vom Fruchtmus schlemmen, das konnten meine drei blauen Bambus-Taggeckos von Anfang an sehr gut, noch bevor sie sich an irgend eines der verschiedenen lebenden Futtertierchen gewagt haben die ich ihnen immer mal wieder vorgesetzt hatte. Fast wollte ich glauben, dass es sich bei diesen flinken aber recht scheuen kleinen Reptilien um echte Vegetarier handelt – das soll ja auch bei den Geckos hie und da vorkommen. Dennoch machte ich mir schon etwas Sorgen, ob meine drei hübschen Blauen mit dieser Diät nicht doch etwas zu knapp dran sind im Bezug auf Eiweiss in ihrer Nahrung, welches sie jetzt im Wachstum doch unbedingt benötigen um gesund und kräftig gross werden zu können.


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Nun, als erstes wagten sie sich zwar nicht an die Micro-Grillen, welche mir die Züchterin geraten hatte, sogar als einzige Nahrung ihnen regelmässig vorzusetzen. Diese winzigen Steppengrillen waren meinen Geckos offensichtlich ziemlich ungeheuer, und wohl auch viel zu flink. Zudem versteckten sie sich flugs quasi unerreichbar für die Geckos in den vielen schmalen Ritzen der Natur-Kork Hinterwand im Terrarium, und wohl auch zwischen den Schnipseln am Boden. Aber die Ofenfische, an diese zarten, eher dünnhäutigen und sehr wärmeliebenden Futtertierchen welche nicht allzu schnell davonflitzen, an diese wagten sie sich irgendwann dann doch. Meine Erleichterung war sehr gross! Und vermutlich futterten meine kleinen Phelsumen auch immer mal wieder von den vielen Fruchtfliegen, den Drosophilas, welche ich ihnen als Notlösung und Einstiegs-Futtertierchen inzwischen ins Terrarium gegeben hatte, und von welchen immer recht viele Winzlinge rund um und in den Fruchtbrei-Schälchen zu finden und für meine Geckos problemlos zu erbeuten waren.


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Schliesslich hatte ich auch Glück mit den hellbraunen Micro-Heimchen.  Von diesen haben sich meine Geckos hie und da doch mal bedient, wie ich ab und zu zufällig beobachten konnte. Allerdings, diese Sache mit den Grillen und Heimchen entwickelte sich mit der Zeit zu einem gröberen Problem: Die nicht-erbeuteten und nicht-gefressenen Grillen und Heimchen konnten fleissig wachsen und gross werden in ihren Verstecken, so dass sie schliesslich als Beute für die kleinen Geckos nie und nimmer mehr taugten. Die gross und grösser werdenden Grillen versteckten sich in den Bambusrohren, und frassen sich gütlich an den grünen Pflanzen im Terrarium! Schliesslich wusste ich mir nicht mehr anders zu helfen, als jeden Morgen wenigstens eine oder zwei dieser gross gewordenen Grillen in ihrem Versteck, einer Bambusröhre mit kleinem Durchmesser welche als einzige nicht mit allen anderen fix verbunden war, aus dem Gecko-Terrarium herauszuholen und draussen in der Januarkälte aus dem Bambus herauszuschütteln und auf diese Weise nach und nach zu entsorgen.


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Womit ich als Futtertierchen für meine Geckos jedoch am meisten Glück hatte, nebst den Buffalo-Würmern welche in einer Worm-Dish jederzeit zum Fressen bereitstehen im Terrarium, und welche auch nicht ausbüxen und sich im Bodenstreu auf Nimmerwiedersehen verstecken können dank dem überhängenden Rand dieser speziell für Würmer hergestellten Futterschale, das sind die Terflies: Speziell gezüchtete Stubenfliegen mit verkrüppelten Flügeln, mit denen diese Futtertierchen nicht mehr erfolgreich fliegen können, und deshalb auf den Bambusröhren fleissig herumkrabbeln auf der Suche nach dem süssen Fruchtmus, das auch sie, nicht nur die winzigen Drosophilas und auch die Geckos selber sehr gerne fressen. Diese Terflies sehe ich immer wieder vollkommen furchtlos rund um die Geckos und sogar auf diesen drauf herumspazieren: Eine leichte Beute für meine blauen Geckos, mit diesen Fliegen im Terrarium werden sie bestimmt nie mehr hungrig sein!






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