Die Temperaturen steigen langsam an, es wird bald Frühling. Im Winterdomizil unseres Axolotl-Landgängers Ichtaca ist es etwas wärmer als draussen im Freien. Hier zeigt das Thermometer inzwischen bereits wieder gegen 10°C, somit wird das Risiko bzw die Chance immer grösser, dass Ichtaca bald von selber aus seiner Winterruhe erwachen wird. Da ich sehr unsicher bin, ob er sich vor seiner Winterpause noch genügend Reserven anfuttern konnte – seine Metamorphose war ja noch nicht lange her, und ob sein Verdauungstrakt sich vorher noch genügend weit umgestellt hatte für ein Leben an Land als richtiger Molch, das weiss ich nicht. Besser vorsichtig sein! Ich denke es ist Zeit, dass ich mein Mölchlein nun aktiv aus seiner Winterruhe hole und ihm möglichst bald wieder Futter reichen kann.


Molchfrhling 1


Zum Aufwärmen kommt Ichtaca nun mitsamt seiner Winterbox neben seinem verlassenen Terrarium zu stehen, hier haben wir zur Zeit etwa 15°C. Mal sehn ob ihm diese Temperaturerhöhung bereits reicht, um zu erwachen. Mit ein paar kräftigen Sprühstössen feuchte ich das Moos und Laub in der Box kräftig an. Aber der kleine Wicht rührt sich auch am Folgetag noch keinen Deut. Also wärme ich die Raumtemperatur vorsichtig weiter, auf 17-18°C. Dies müsste nun definitiv reichen um ihn wach zu kriegen. Aber am nächsten Tag ist noch immer keinerlei Bewegung zu erkennen. Dies wird mir nun doch etwas zu riskant, ich wärme nochmals etwas mehr, feuchte den Boxinhalt entschlossen nochmals kräftig an um damit eine Art von heftigen Frühlingsregenfällen zu imitieren, und beginne nach einigen Stunden die obersten Schichten von nassem Moos, Laub und Rindenstücken zu entfernen. Noch immer sehe ich nichts von meinem Molch, es regt sich kein Leben. Nach ein paar weiteren Stunden will ich es endlich wissen, ich buddle vorsichtig weiter, voller Sorgen irgendwann einen toten Molch in meinen Händen zu finden.


Molchfrhling 2


Meine Erleichterung ist riesig, als ich unter meinen vorsichtig tastenden und grabenden Händen endlich das Köpfchen meines Molch-Boys erkenne. Er ist kaum zu entdecken zwischen Laub und Erde, mit wachen Stecknadelaugen schaut er aus seinem Versteck hervor, er lebt!!! Das helle Tageslicht behagt ihm offensichtlich nicht, flugs kriecht er rückwärts davon, verbuddelt sich tiefer in die Erde und ist verschwunden! Ich lass ihm etwas Zeit, und beginne dann langsam, meinen Molch in ganzer Länge aus der Erde rauszubuddeln. Wie hübsch er ausschaut! Quicklebendig und noch immer wohlgenährt kriecht er davon, endlich kann ich ihn in seiner ganzen Schönheit betrachten, bewundern und auch fotografieren.


Molchfrhling 3


Ichtaca hat also seine allererste Winterruhe gut und bei voller Gesundheit hinter sich gebracht, und dies so kurz nach der Metamorphose! Noch nicht mal ein Jahr alt ist er, und es scheint ihm wirklich gut zu gehen, wie schön! Nun darf er in sein neu eingerichtetes Terrarium einziehen. Hier steht inzwischen auch ein etwas grosszügigerer Wasserteil, wo er, falls er dazu Lust hat, gänzlich ins Wasser eintauchen und je nach Lust und Laune auch schwimmen kann. Und dennoch ist der Wasserstand so niedrig, dass er sich nicht wirklich anstrengen muss, um seinen Kopf aus dem Wasser zu strecken um an der Luft atmen zu können. Und nun hoffe ich, es gefällt ihm in seiner neuen Sommerresidenz, in seinem neu und hoffentlich passend eingerichteten Lebensraum im Terrarium!





Molchfrhling 4