Von unserem allerersten Axolotl-Pärchen, der copperfarbenen Yolotli & ihrem Partner, dem Goldalbino Citlali, haben wir inzwischen bereits zwei Generationen von Nachzucht Tieren gross gezogen. In der ersten Nachzucht-Generation sind alle Tiere dunkelbraun gefärbt, also Kupfer- bzw Copperfarben, genauso wie die Mama. Wir haben von dieser Generation insgesamt drei Tiere behalten, die gemeinsam in einem grossen Aquarium leben. Betreffend Geschlechterverteilung ist die Situation ideal: Zwei Weibchen und ein Männchen. Genauso wie die Eltern erweisen sich diese drei Tiere als sehr reproduktionsfreudig. Von den beiden Damen haben wir im vergangenen Jahr insgesamt neun verschiedene Gelege erhalten, und im aktuellen, noch sehr jungen Jahr sind es ebenfalls bereits schon sieben Gelege.


Doppelgelege 1


Heute hängen in den Wasserpflanzen von der dunklen Enya noch einige Eier vom ihrem Gelege vom 4. März, welche die Elterntiere noch nicht bereits wieder verspeist haben, mit ihren 11 Tage alten Embryos, und schon ist wieder ein frisches Gelege am Entstehen, welches von Eleuia stammt. So ist es sehr hübsch anzuschauen, wie in den älteren Eiern die Embryos bereits weitgehend entwickelt sind, halbmondförmig mit rundlichem Kopf und bereits hübsch verzweigten Kiemen, dem langen, schmalen, gebogenen Schwanz, dem hellen Bauch und dem dunkleren Rücken, während die frischen Eier von heute noch völlig unentwickelt und kugelrund sind, zur Hälfte hell bzw dunkel gefärbt wie es für die Eier von copperfarbenen Tieren typisch ist, und den frischen, relativ kleinen und noch nicht gequollenen Eigallerten.


Doppelgelege 2


Das Eierlegen ist für Axolotl-Damen eine Art meditative Angelegenheit, und kann viele Stunden lang dauern, problemlos auch Tag und Nacht, immer mal wieder unterbrochen von längeren oder kürzeren Pausen. Ruhig, hoch-konzentriert und in sich gekehrt bewegen sich die werdenden Mütter leicht und schwerelos zwischen den Wasserpflanzen. Dort wo es passt halten sie inne, hängen wie schlaftrunken zwischen den Blättern und Stängeln, und wenn die nächsten Eier bereit sind drücken sie ihre weit geöffnete und stark angeschwollene Kloake mit Hilfe ihrer Hinterbeine an eine solche Pflanze und kleben die frischen Eier in Reih und Glied hübsch säuberlich an den passenden Pflanzenteil. Als Alternative für die Ei-Ablage dienen aber auch jegliche nicht-pflanzliche, sich im Aquarium befindliche Gegenstände, wie Steine, Pflanztöpfe oder Unterschlüpfe.


Doppelgelege 3


Die eierlegende Dame wird in ihrer reproduktiven Arbeit oft sehr genau beobachtet von ihren Aquarium Mitbewohnern, welche geduldig und fast ein wenig andächtig das Geschehen zwischen den Pflanzen mitverfolgen. Und nicht selten kann ich dann feststellen, dass soeben gelegte frische Eier allsbald von irgendeinem der Beckenbewohner wieder weggepflückt und mit gutem Appetit verschluckt werden. Bei der grossen Anzahl von gegen hundert, zwei- oder gar dreihundert Eiern je Gelege ist dies ja kein Problem, und die Eier werden im Laufe ihrer weiteren Entwicklung ohnehin von den erwachsenen Tieren gefressen - diejenigen Larven die es dennoch bis zum Schlupf schaffen, die kommen dann nach dem Schlupf auch noch an die Reihe. Fressen und gefressen werden, das ist der Lauf der Natur. Wenn ich aus den Eiern Jungtiere nachziehen möchte, dann muss ich solche ausgewählte Eier früh genug aus dem Becken nehmen, und dann während der ersten paar Tage nach dem Schlupf meine definitive Auswahl treffen. Allfällige überzählige oder nicht top-fitte Jungtiere gehen danach wieder zurück ins Elternbecken, solange sie noch klein genug sind.



Doppelgelege 4