Hanf - eine vielseitiger verwendbare, nĂŒtzlichere und fĂŒr mein persönliches Empfinden schönere Pflanze gibt es wohl kaum. FĂŒr mich ist das Jahr 2021 vor allem mein Jahr des Hanfes. Von drei verschiedenen CBD-Hanf Sorten hatte ich im zeitigen FrĂŒhling je ein paar wenige Samen bestellt um damit meine ersten Erfahrungen mit dem Indoor Anbau dieser einzigartigen GewĂ€chse machen zu können. Als erstes startete ich mit einer praktisch narrensicheren AnfĂ€ngersorte: Swiss Dream RosĂ© Auto, feminisiert. Aus den Samen entstehen ausschliesslich weibliche Pflanzen, die ĂŒberdies auch selbstblĂŒhend sind, also unabhĂ€ngig von der LĂ€nge der Licht / Dunkelphase 2 Monate nach der Saat bereits mit der BlĂŒtenbildung beginnen. Mit diesen Pflanzen habe ich wohl alle AnfĂ€ngerfehler gemacht die man machen kann: Zu wenig Licht und WĂ€rme, zu kleiner Pflanztopf und falsche Erde, keine DĂŒnger.... und trotzdem hat's funktioniert. Auch wenn diese reinen Indoor-gezogenen Pflanzen bei mir bloss 25 cm hoch geworden sind bis sie nach drei Monaten bereits erntereif waren, die BlĂŒten waren voll von himmlisch duftendem Harz. Anschliessend habe ich mich in weitere Abenteuer gestĂŒrzt und experimentiert mit den empfohlenen Verarbeitungsschritten nach der Ernte: ManikĂŒren, Trocknen, Fermentieren, Decarboxylieren... das volle Programm!


Hanfpflanzen 1


Auch meine zweite CBD-Sorte, die nicht selbstblĂŒhende Mamba Negra, hatte ich in meiner freudigen Ungeduld zu frĂŒh gesĂ€t, auch diese musste sich zu Beginn zufrieden geben mit dem Kunstlicht in meinem Reptilien-Winterquartier. Da es sich jedoch um eine fotoperiodische Sorte handelt, wo der BlĂŒhbeginn durch die TageslichtlĂ€nge (bzw durch die LĂ€nge der nĂ€chtlichen Dunkelperiode) gesteuert werden kann, hatte ich die Chance, sie lĂ€nger in der Wachstumsphase zu halten, und konnte zudem die PflĂ€nzchen ab Ende Mai auf meinem Dachbalkon im natĂŒrlichen Sonnenlicht wachsen lassen: Es war endlich warm genug geworden. Ab diesem Moment begannen diese Pflanzen erst so richtig zu gedeihen und deutlich an Masse zuzunehmen. Die Endhöhe bewegte sich schliesslich zwischen 50 und 60 cm. Sie wurden auch annĂ€hernd genauso breit, mit vielen Verzweigungen und sehr buschiger Wuchsform, und sie bildeten eine grosse FĂŒlle an herrlich duftenden BlĂŒten mit sehr vielen HarzdrĂŒsen.


Hanfpflanzen 2


Als dritte CBD-Sorte hatte ich die ebenfalls fotoperiodische, also nicht selbstblĂŒhende Fenodream gewĂ€hlt. Diese Keimlinge zeigten zu Beginn grösste MĂŒhe, nur schon ihre KeimblĂ€tter aus der harten Samenschale zu ziehen, und auch spĂ€ter wollten sie sich einfach nicht so richtig entwickeln, trotzdem ich inzwischen meine vielen AnfĂ€ngerfehler korrigiert hatte und die jungen PflĂ€nzchen schon sehr bald raus an die Sonne stellen konnte. Trotzdem entwickelten sich daraus schliesslich ebenfalls wunderschöne Pflanzen, eher wenig verzweigt und nicht ganz so buschig, mit einer Endhöhe von etwa 50 cm und ausserordentlich kompakten, schweren BlĂŒtenstĂ€nden. Und auch hier: Sehr viel Harz, wunderbar fruchtiger Duft und demnĂ€chst erntereif. Ein sehr spannendes Hanfanbau-Jahr neigt sich nun langsam dem Ende zu. Was bleibt sind, nebst den spannenden Erlebnissen, diese schönen Pflanzen beim Wachsen und Sich-entwickeln begleiten zu dĂŒrfen, viele viele herrlich duftende Buds, die mir noch fĂŒr viele Monate wunderbaren Teegenuss bringen werden.


Hanfpflanzen 3


Auch mit dem Outdoor-Anbau im natĂŒrlichen tiefgrĂŒndigen Gartenboden, wo die Nutzhanfsorten ihre lange Pfahlwurzel tief in die Erde schieben können, wollte ich es versuchen, einfach so, aus Neugier. Da ich aber keine mehrere Meter hohe Pflanzen in meinem Obstbaumgarten wachsen lassen wollte wĂ€hlte ich die eher kleinwĂŒchsige Samenhanfsorte Finola, die als Abkömmling des Ruderalis-Typs als SelbstblĂŒher mit kurzer Entwicklungszeit trotz Saat recht spĂ€t im Jahr doch noch rechtzeitig zur BlĂŒte kommen sollte - diese Samen hatte ich erst sozusagen in letzter Sekunde gegen Ende Mai gesĂ€t. Trotz StarkregenfĂ€llen mit Hagel und schweren Überschwemmungen in den Pflanzbeeten, und in der Folge kaum einzudĂ€mmendem Schneckenfrass, schafften es doch wenigstens ein paar dieser PflĂ€nzchen bis zur BlĂŒte - sie erreichten eine Wuchshöhe von etwa 1 Meter, und wie es zu erwarten war, hatte ich nebst weiblichen Pflanzen auch einige MĂ€nnchen und diverse Zwitter, mit mĂ€nnlichen und auch weiblichen BlĂŒten an derselben Pflanze. Da ich aber zeitgleich zuhause auf meinem Dachbalkon verschiedene weibliche CBD-Sorten in VollblĂŒte stehen hatte entschied ich mich, das Risiko einer unbeabsichtigten BestĂ€ubung durch PollenrĂŒckstĂ€nde an meinen Kleidern oder Haaren nicht einzugehen, und erntete diese Pflanzen sobald die ersten mĂ€nnlichen BlĂŒten ihre PollensĂ€cke zu zeigen begannen.

 


Hanfpflanzen 4