Das Inserat hatte sofort mein Interesse geweckt: Eine Linedance-Schule in einem Nachbarsdorf bot einen Schnupperabend an, diese Gelegenheit wollte ich unbedingt nutzen. Ich meldete mich sofort an, die Gruppe an Interessierten jeglichen Alters war gross. Am Ende dieses Anlasses, der eigentlich gleich einer ersten Tanzlektion entsprach, waren alle derart begeistert von dem was wir hier erleben durften, dass der erste AnfĂ€ngerkurs gleich doppelt gefĂŒhrt wurde - zwei parallele Einsteigerkurse welche direkt nacheinander angeboten wurden. Von da an war ich jede Woche auf dem Tanzparkett damit beschĂ€ftigt, in einer fröhlichen Gruppe von gleichgesinnten und unter geduldiger, verstĂ€ndnisvoller Anleitung unserer Kursleiterin meine Beine zu schwingen, mir die neuen Choreografien einzuprĂ€gen. Nach und nach gewöhnte ich mich immer besser an diese fĂŒr mich zunĂ€chst völlig neuen und ungewohnten Tanzbewegungen mit dem Resultat, dass bald einmal meine Gelenke zu rebellieren begannen, denn auch zuhause ĂŒbte ich regelmĂ€ssig und fleissig weiter.


Linedance 1


Bald aber ging alles besser, meine Gelenke gewöhnten sich an die neue Herausforderung, und die Schmerzen verschwanden mehr und mehr. Dieses regelmĂ€ssige Tanzen brachten fĂŒr mich eine grosse VerĂ€nderung in mein Leben, meine gesundheitliche Situation, sowohl körperlich als auch mental / psychisch: Ich fĂŒhlte mich super, gesund, fit und energiegeladen, das tanzen wurde mit der Zeit fĂŒr mich nicht nur zu einer unerwarteten und erstaunlichen Art von Jungbrunnen, sondern fast schon zu einer "Sucht" im positiven Sinne: Ich wollte nur noch tanzen, am liebsten Tag und Nacht ohne aufzuhören, aber mir war klar, ĂŒbertreiben macht keinen Sinn. Sobald sich eine Überlastung meiner Gelenke bemerkbar machte musste ich Pausen einlegen, und das tat ich auch, denn ich wollte ja tags darauf wieder tanzen können! Viel zu bald war dieser erste Linedance-Einsteigerkurs zu Ende, und die Pause bis zum Beginn des zweiten Kurses nach den Weihnachts-Neujahrs Feiertagen war fĂŒr mich definitiv VIEL zu lang.


Linedance 2


Ich hatte so viel geĂŒbt, immer und immer wieder dieselben sieben TĂ€nze des ersten AnfĂ€ngerkurses getanzt bis ich davon einfach genug hatte. Nicht vom tanzen, aber von diesen paar ewig gleichen TĂ€nzen, die mir zwar zu Beginn sehr gut gefallen hatten, aber inzwischen brauchte ich einfach mal wieder etwas neues. Die TĂ€nze begannen mich zu langweilen, mich dĂŒrstete nach mehr, nach neuen TĂ€nzen, neuen Herausforderungen. Und ich wollte einfach wieder den sozialen Aspekt des Tanzens in einer Gruppe erleben. Also machte ich mich sehr kurzfristig auf die Suche nach weiteren aktuellen Angeboten, was sich allerdings als unerwartet schwierig erwies. Die verschiedenen LD-Gruppen in der nĂ€heren und weiteren Umgebung boten einfach keine neue AnfĂ€ngerkurse an, wohl hauptsĂ€chlich aufgrund der noch immer schwierigen Corona-Situation. Dann, erstaunlicherweise, fand ich die zahlreichen Angebote der Migros Klubschule: An verschiedenen Standorten im Kanton standen diverse Kurse verschiedener Schwierigkeitsstufen auf dem Programm, und es wurde ausdrĂŒcklich erwĂ€hnt, dass ein Einstieg auch in einen bereits laufenden Kurs jederzeit möglich sei.


Linedance 3


Mein Einstieg in einen bereits langsam zu Ende gehenden Einsteiger-Folgekurs brachte mir neue, wertvolle Tanz-Impulse, nicht zuletzt da ich mich sehr motiviert fĂŒhlte, das gesamte Repertoire der beiden Kurse nun innerhalb kĂŒrzester Zeit im Selbststudium zu erlernen, mit Hilfe der Stepsheets und verschiedener Tanz-Videos die sehr einfach im Web und auf YouTube zu finden sind. Ich wollte ja mit diesem Kurs mithalten können ohne Stress, und gegen Kursende wird ja immer alles bereits gelernte repetiert. Diese Erfahrung war fĂŒr mich derart positiv, und die lange Winterpause meines ursprĂŒnglichen Kurses schien mir noch immer unendlich bzw inakzeptabel lang, dass ich knapp ĂŒberlappend noch einen weiteren Kurs an einem anderen Standort buchte, diesmal in einer etwas höheren Schwierigkeitsstufe. Die sehr einfachen Beginner-TĂ€nze waren inzwischen einfach zu wenig herausfordernd geworden fĂŒr meine BedĂŒrfnisse. Die etwas anspruchsvolleren TĂ€nze der Mittelstufe, von welchen ich inzwischen auf eigene Faust ein paar gelernt hatte, machten mir einfach viel mehr Spass. Auch dieser neue Mittelstufenkurs, bei welchem ich seit ein paar Wochen nun fröhlich mittanzen kann, macht mir sehr viel Freude. Und gleichzeitig proben wir nun an meinem ursprĂŒnglichen Kursort fĂŒr meinen allerersten Linedance-Auftritt, der im Januar geplant ist. Mit einer Kleingruppe aus unseren AnfĂ€ngerkursen, und dies in richtigem, einheitlichem Western-Outfit, das uns von unserer Kursleiterin fĂŒr diesen Auftritt zur VerfĂŒgung gestellt wird: So macht das Linedancing noch viel mehr Spass!

Herzlichen Dank an die beiden LD-Kursleiter Rosmarie Zbinden (Last Hope Saloon, Hallwil) und Roland Rösch (Migros Klubschule, Aarau), dass ich von ihren Fotos hier zeigen darf!




Linedance 4