Schon in meiner Kindheit spielte das Musizieren eine grosse Rolle. Nach der obligatorischen Blockflöte in der Unterstufe, an deren Mundstück noch heute deutlich meine Zahnspuren zu sehen sind, durfte ich mir mein eigenes, „richtiges“ Instrument auswählen.

geige 1
   

Ich hörte mir unzählige Klangbeispiele der verschiedenen Instrumente auf einer Schallplatte an, und wählte schliesslich die Geige zu „meinem“ Instrument. Der weiche, samtene und wunderbar variierbare Klang dieses Instrumentes hat mir sehr gefallen.



geige 2



Zu herausragenden Leistungen habe ich es leider auf meiner Violine nie gebracht, obschon ich über Jahre der obligatorischen Schulzeit und noch weit darüber hinaus fast täglich brav und fleissig geübt habe..


geige 3


Viel besser lag mir das Singen zur Gitarre. Das konnte ich nämlich tun oder lassen in aller Freiheit und Kreativität, halt eben gerade so wie mir der Sinn stand, mal traurig mal fröhlich, mal leise mal laut und ohne diesen ewig präsenten Mahn- oder Drohfinger einer gestrengen Lehrerin. Diese Saiteninstrumente habe ich dann aber irgendwann zur Seite gelegt, ihre Zeit war um.


geige 4


Jahre später bekam ich dann eine zweite Chance: Ich hatte die Wahl zwischen Unterricht in Musik oder Zeichnen, und was ich wählte war klar. Ich wollte ein Instrument, das mich an’s Singen erinnerte, wo ich mit meinem Atem Klänge zaubern konnte, die meine Seele in die Weite hinauszutragen imstande waren, wenn Worte zu plump und zu undifferenziert waren für die Botschaft. Das konnte nur die Flöte sein, nicht die Blockflöte, nein, die Querflöte mit ihren jubelnden Klängen oder auch den tieftraurigen Melodien, die alle so gut meine innere Welt, meine Gefühle und Sehnsüchte widerspiegelten.


geige 5


Dieses wundervolle Instrument  hat mich ĂĽber Jahre begleitet, weit ins Erwachsenleben, ins Berufsleben hinein, auch jenseits aller Musikstunden und PflichtĂĽbungen. Weggelegt habe ich meine Flöte erst, als meine Flat-HĂĽndin Gipsy ob meinen Tönen regelmässig ins Heulen kam, einer mondsĂĽchtigen Wölfin gleich: Ich mochte ihr sensibles Gehör nicht weiter quälen und verzichtete lieber auf meine Musik.


geige 6