Die zweiten Läufe am Nachmittag konnten anschliessend allesamt ohne weitere Komplikationen absolviert werden. Qa'ani war zu meinem grossen Erstaunen erneut mit seinem Laufpartner vom Vormittag eingeteilt. Ich war darüber nicht wirklich glücklich, da somit ein Vergleich mit den andern zwei Rüden gar nicht möglich war. Gemäss Reglement musste ich also leider davon ausgehen, dass Qa'ani im ersten Lauf als zweitschlechtester der vier Sloughi-Rüden gewertet worden war, die Hoffnung auf eine gute Platzierung konnten wir damit bereits begraben. Wiederum lief Qa'ani auch am Nachmitag nach meinem Dafürhalten tadellos, währenddessen sein Begleiter den Hasen einige Male aus den Augen verlor, stehen blieb, aber dann schliesslich doch ins Ziel gelaufen kam, mit einiger Verspätung. Qa'ani schien nach diesem zweiten Lauf völlig in Ordnung, doch nach einer kurzen Pause zurück im Wohnmobil brachte ich meine drei Windis nochmals zur Freilaufwiese wo ich mit grosser Sorge feststellte, dass Qa'ani an seiner linken Vorderpfote ganz leicht hinkte. Die Untersuchung ergab einen eindeutigen Schmerzpunkt im Bereich der Innenzehe am letzten Zehenglied bzw am Krallenansatz. Hoffentlich war es keine Fraktur oder ernsthafte Zerrung! Nicht allzu selten führt ein abrupter Stopp zum Einstauchen der Kralle.... Später, nach einem wohlverdienten späten Mittagessen und einer guten Stunde Tiefschlaf für die drei Hundis hinkte mein armer Qa'ani so deutlich, dass ich fast Skrupel hatte, den armen Wicht zur Siegerehrung mitzubringen. Die Rangverkündigung zeigte dann was ich bereits vermutet hatte: Qa'ani erhielt den dritten Rang zugesprochen, die beiden Rüden welche den ersten Lauf wegen der Pannen viermal beginnen mussten hatten offensichtlich bei den Richtern einen Sonderbonus in der Bewertung erhalten, und teilten sich die vordersten zwei Ränge. Dies ist der einzige Punkt bei den Coursings, nebst der Verletzungsgefahr natürlich, der für mich eine Art Wermutstropfen darstellt: Genauso wie bei den Schönheitswertungen sind auch hier die Bewertungskriterien sehr weich und "gummig", also steht für die Richter Tür und Tor offen für meiner Meinung nach völlig beliebige Bewertungen für alle die Hunde, welche im Prinzip tadellos laufen. Ein oder zwei Punkte mehr oder weniger, das ist schlicht Zufall bzw sehr subjekti geprägt, und macht dennoch den Unterschied zwischen Sieger und Verlierer. Nach dieser kleinen Enttäuschung für mich endete das Abenteuer Coursing-SM für uns dann aber doch noch glücklich und positiv: Auch die Rückfahrt durch den Gotthard verlief für uns wiederum ohne jeglichen Stau, trotz eigentlich erwartetem Ferienende-Rückreiseverkehr, und mein Qa'ani war spätabends als wir nach der langen Rückfahrt wieder zuhause waren völlig wiederhergestellt, kein Hauch von Hinken mehr, trotzdem er von mir keine Schmerzmittel erhalten hatte. Dies ist für mich das wichtigste: Nach einem solchen Abenteuer mit gesunden, glücklichen Hunden wieder zuhause zu sein.
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