Eine ganze Serie von heftigsten Winterstürmen hat im Monat Februar in ganz Europa gewütet, so auch in unserem Weihergrundstück mit seinem unter Naturschutz stehenden uralten Baumbestand. Viele der grossen, alten, ehrwürdigen Bäume wurden vom Sturm geknickt und haben beim Fallen nicht bloss verschiedentlich dicht stehende Nachbarbäume mit umgerissen, sondern einige von ihnen haben sich teilweise auch quer über unsere dort stehenden Forstwagen gelegt und dabei deren Dächer beschädigt.


Winterstrme 1


Wie sie alle hiessen, diese heftigen Sturmtiefs in Serie: Petra am 4.2., danach Sabine am 10./11.2. und kurz darauf Tomris am 13./14.2. und einige etwas weniger heftige Sturmtiefs davor und danach: Gleich mehrfach waren wir gezwungen, die Forstarbeiter mit ihren schweren Maschinen aufzubieten, um die grössten der gefallenen Baumriesen wegzuräumen.


Winterstrme 2


Hier in lockerer Folge eine Reihe der beeindruckendsten Fotos von solchen hohen, dicken, uralten Weiden, auch Eschen, Ulmen, Buchen, Eichen und Kirschbäume waren mit dabei, von breit aufgefasertem Holz, quer über die Wagendächer gefallenen, viele Meter hohen dicken Baumstämmen oder breit aufgerissenen Baumstrünken.


Winterstrme 3


Einige der dicksten Baumstämme, die von aussen vollkommen gesund und intakt ausgesehen hatten, waren innen erstaunlicherweise hohl und hatten wohl deshalb den heftigen Böenspitzen nicht trotzen können. Im Inneren dieser Bäume entdeckten wir mit Erstaunen wunderhübsche, unerwartete Geheimnisse wie beispielsweise wahrscheinlich durch irgend eine unbekannte Käferart wabenförmig herausgefressene Gebilde aus weichen, vom Pilz zerfressenen Holzrelikten, oder in einem hohlen Kirschbaum eine ganze Serie von hochkant in den hohlen Baum hineingebauten grossen, alten Bienenwaben.


Winterstrme 4


Einer dieser gefallenen Stämme schwebt noch immer meterlang, beim Umstürzen in einer Astgabel eines weiteren gefällten Baumes hängengeblieben, weit über die Oberfläche unseres Karpfenteiches hinaus, während andere Bäume im Fallen einen der vielen, dicht stehenden Nachbarsbäume in eine prekäre Schieflage niedergezwungen haben, womit nun beide Bäume gefährlich schräg im dichten, noch stehenden Stammgewirr halb stehend, halb liegend ein ziemlich skurriles, hoch in den Himmel hinaufragendes seltsames Bild ergeben.


Winterstrme 5


Während die einen dieser geknickten Bäume relativ weit unten, direkt am Fuss des Baumes teilweise mitsamt einem Stück ihres Wurzelwerkes ausgerissen wurden, steht von andern dieser Baumriesen noch ein ganzes Stück des unteren Stammes; der Abriss geschah erst in einer Höhe von etwa einem Meter über dem Boden und hinterlässt nun einen heftigst aufgefaserten, hohen Baumstumpf. Andere dieser Bäume sind von den heftigen Böen gleich mehrfach in ihrer Länge geknickt worden, teils auch erst in einer Höhe von einigen Metern, während bei nochmals anderen Bäumen lediglich viele der kräftigsten, dicksten Leitäste abgebrochen sind. Spielereien einer Natur, die ihrer unbändigen Kraft und erbarmungslosen Stärke mit solchen wie Zündhölzer geknickten Bäumen ein beeindruckendes Denkmal gesetzt hat.


Winterstrme 6


Viel von diesem zu Boden gerissenen Holz wurde durch die Forstarbeiter abgeführt und kann weiter verwendet werden, beispielsweise für die Konstruktion von Klettergerüsten und sonstigen Bauten auf Kinderspielplätzen. Die dünneren Teile können wir selber zu Brennholz verarbeiten. Damit werden wir wohl noch viele Jahre lang nutzbringende Waldarbeit verrichten, aber auch so manche Winter in der warmen Stube beim knisternden Kaminfeuer geniessen können.


Winterstrme 7


Die Natur beeindruckt immer wieder von neuem. Das Erscheinungsbild unseres Baumbestandes hat sich innert weniger Wochen so dramatisch verändert, dass wir es noch immer kaum glauben können. Es hat nun Platz gegeben für eine drastische Verjüngung dieses Waldstückes und wir freuen uns trotz allem, diese Veränderungen der Natur in den kommenden Wochen, Monaten und Jahren Schritt für Schritt genaustens beobachten und miterleben zu können.




Winterstrme 8